In Zusammenarbeit mit „Dont Crack“ bietet der renommierte Hersteller von Mischpulten Harrison seine DAW Mixbus, im Rahmen einer Sonderaktion, für knapp 40,- Dollar an. Mixbus soll nach Angaben des Herstellers allen anderen DAWs auf dem Markt überlegen sein, da hier ein Pro-Audio-Hersteller am Werk war und die Hersteller der anderen DAWs nur Computer-Profis sein würde.
Das hört sich zwar alles recht fein an, ist aber absoluter Humbug, zwar hat Harrison ein nettes virtuelles Mischpult in „seine“ DAW eingepflanzt, es fällt aber recht schnell auf, dass es sich bei Mixbus schlicht und einfach um die OpenSource DAW ARDOUR handelt.
ARDOUR wurde für LINUX Systeme entwickelt und ist Donationware, also recht preiswert zu bekommen, Mixbus soll normalerweise 219,- Euro kosten und ist nichts anderes als eine auf OSX und Windows portierte ARDOUR Version.
Also nix ist mit „wir sind die absoluten Audio Profis und können deshalb die bessere DAW bauen“, nee, die DAW ARDOUR gibt es schon länger, und der Frontalangriff auf gutgläubige Musikproduzenten dürfte somit nach hinten los gehen.
Das hier habe ich im Harrison Mixbus Video gefunden:
4 Gedanken zu “MixBus eine DAW zum Sonderpreis von 39,99 Euro von Harrison”
Nja der Punkt ist einfach der das die nicht darauf hingewiesen haben das es sich eigentlich um eine aufgebohrte ARDOUR Version handelt, wir können uns MIXBUS ja mal näher ansehen und einen Test verfassen, mal sehen was diese DAW taugt, über ARDOUR (Für Linux entwickelt) ist ja meist nur Gutes zu hören!
Kleine Korrektur: Harrison macht kein Geheimnis daraus, dass die Mixbus-Konsole auf Ardour aufgesetzt ist. Harrison hat Entwickler Paul Davis sogar mal eine Zeit lang auf seiner Gehaltsliste gehabt, um den ersten finanziellen Druck rauszunehmen. Es ist auch nicht so, als hätte bei Harrison keiner irgendwelche Ahnung vom Programmieren. Wie ich von diversen e-Mail-Dialogen mit den Harrison-Entwicklern weiß (die übrigens sehr schnell und sehr nett antworten und bei Problemen gerne helfen), läuft die Entwicklung teilweise parallel, das heißt, auch die „Harrisons“ bauen kleine Funktionen und Verbesserungen ein, die sie meines Wissens auch dann an Paul Davis weitergeben. Im Großen und Ganzen erledigt Paul aber den Löwenanteil an der DAW.
Es stimmt, dass gerade beim Einsatz von externen Plugins öfters Abstürze auftreten, aber ohne deren Einsatz läuft alles stabil. Das System hat durchaus Potenzial, auch wenn die Entwicklung wirklich nur sehr schleppend vonstatten geht. Also: bevor ich mir Ardour hole, würde ich mir – allein schon wg. dem Klang bedingt durch die Mixkonsole – das Harrison-Produkt holen. Für 220 € würde ich mehr Stabilität etc. erwarten. Aber für knap 40 € bekommt man fürs Mixing schon etwas Feines.
Zu diesem Preis wird Mixbus anscheinend immer wieder mal angeboten, vor einiger Zeit gab’s das dafür zum Beispiel auch schon bei audiomidi.com. Ich habe Mixbus noch nie ausprobiert, es scheint aber nur was für Leute zu sein, die Komposition/Arrangement und Abmischung als strikt getrennte Prozesse betreiben, denn Mixbus kennt keine MIDI-Tracks.
Auf gearsluts.com gehen die Meinungen auch recht weit auseinander, dort habe ich aber wiederholt von diversen Abstürzen und sonstigen Bugs gelesen, was mein Interesse an dieser Software dann sofort wieder einschlafen ließ…
Die Aussage von Harrison ist wirklich starker Toback, aber immerhin haben sie es geschafft, Ardour auf Windows zu portieren und ihr Mischpult zu integrieren. Letzteres gehört zweifellos zum besten, was es auf dem Markt gibt. Paul Davis, der Macher hinter Ardour hat zwar selber auch schon mal eine Windows Portierung versprochen, aber das ist schon lange her und bislang ist es nicht dazu gekommen. Für die knapp 40 Euronen kann man bei der Software sicher nichts falsch machen. Die fast 220 Euronen, die die Software normalerweise kostet halte ich allerdings für ziemlich happig.