Wieder zuhause, Stationen einer Reise in die Vergangenheit

Hier geht es jetzt gerade einmal nicht um das Thema Musikproduktion, sondern eher darum, was einem wiederfährt, wenn er nach 16 Jahren mal wieder ganz intensiv seine alte Heimat erlebt, kurzum ich hatte das Vergnügen eine Woche deutsche Luft zu atmen und war hier und da doch etwas irritiert.

Zuerst ein Lob an die Fluggesellschaft, ich bin mit RYANAIR geflogen und bin sehr zufrieden denn mal abgesehen von der fast an eine Verkaufsveranstaltung erinnernde Betreuung durch das Bordpersonal waren die Flüge einfach Spitze, obwohl mir das für einen Preis von unter 25,- Euro pro Flug schon fast unheimlich vorkam, hat alles wunderbar geklappt. Ich würde also jederzeit wieder mit Ryanair reisen (neh die bezahlen mich nicht für diese Aussage).

Ryanair in Dortmund
Ryanair in Dortmund vorm Rücklflug

In Deutschland war ich bei meinem Lieblingsonkel in Gelsenkirchen zu Gast, ich bin in Essen geboren und somit ein Kind aus dem POTT. Allerdings hatte die Reise nachdem wir in Dortmund gelandet waren den ersten fiesen Beigeschmack, der Autovermieter SIXT bei dem ich schon in Spanien via Internet ein Fahrzeug reserviert hatte, wollte unsere spanische VISA Kreditkarte nicht anerkennen, warum? Keine Ahnung alles andere konnten wir damit ohne Probleme bezahlen, leider war auch Barzahlung und Vorkasse nicht möglich, so standen wir also ziemlich bedröppelt und hilflos am Flughafen.

Ein Taxi sollte uns dann nach Gelsenkirchen bringen, ein dunkelhäutiger Fahrer, der sicherlich einer anderen Religionsgemeinschaft angehört, (Anmerkung: Ich bin für kulturelle und religiöse Vielfalt, also bitte nicht falsch verstehen), nannte uns einen Festpreis von 70,- Euro für die Fahrt, was wir nicht zahlen wollten, dies führte dazu das er den Preis nach und nach auf 60,- Euro korrigierte und dann bei 55,- Euro ankam, wenn wir das Geld im Voraus zahlen würden. Warum ich das gemacht habe weiß ich nicht wirklich aber OK wir zahlten im Voraus.

Ich staunte dann nicht schlecht als der Taxifahrer seinen Tom Tom zückte und sich die Straße von uns ungefähr sechsmal buchstabieren ließ samt der Hausnummer natürlich. Irgendwie hat das Taxifahren nicht mehr die gleiche Qualität wie vor 16 Jahren, da wussten die Fahrer noch, wohin sie mussten, das mit dem Navi fand ich echt grenzwertig.

Der leider recht unsympathische Zeitgenosse sprach dann auch kein Wort mit uns und als wir den Anfang der Straße irgendwo in der Pampa zwischen Essen und Gelsenkirchen erreichten tönte das Navi „Sie haben ihr Ziel erreicht“ das Taxi wurde langsamer und wir ein wenig nervös, erst der Hinweis darauf, dass es in Deutschland ja noch die Kollegen in den blauen Uniformen gibt, welche sich im Algemeinen um Recht und Ordnung bemühen und das wir absolut nicht geneigt sind die restlichen drei Kilometer samt Gepäck zu fuß zu beschreiten und daher auch nicht gewillt sind das Taxi zu verlassen bevor das Ziel tatsächlich erreicht sein würde brachte uns dann an das tatsächliche Ziel.

Zuerst kam mir der Gedanke „Wo sind wir denn jetzt gelandet?“ Ich liebe Döner und asiatische Restaurants, ehrlich, aber so viele? Zu meinem Schreck war hier auch bisher kein Aldi oder LIDL zu sehen, nun ja ich war „auf Schalke“ und die meisten Deutschen waren wohl gerade nicht da….

Immerhin fand ich nach dem wir bei meinem Onkel eingescheckt hatten eine Apotheke und was kauft man in einer Apotheke nach 16 Jahren Spanien? Klar eine Tüte Salmiakpastillen 🙂 jeder hat so seinen Fetisch …..

Abends waren wir dann beim Jugoslawen, eh nein das muss ja nun auch differenziert werden bei einem Kroaten, dessen Restaurant von einem Italiener mit deutschen Wurzeln geleitet wurde. Astreines Essen, superfreundliche Bedienung und ein Weizenbier schlürfender Andreas, das Leben kann so schön sein!

Das fantastische Essen beim Kroatien, Tipp: Schlegelkrug "auf Schalke"!
Das fantastische Essen beim Kroatien, Tipp: Schlegelkrug „auf Schalke“!

Dann unternahmen wir die Reisen in die Vergangenheit, wo haben wir gewohnt, wie sieht es auf dem Friedhof aus und was macht die olle Familie. Spätestens nach den Familienbesuchen wurde mir klar das 16 Jahre eine verdammt lange Zeit sind und ich verspürte, dass mein Leben sich in dieser Zeit doch radikal verändert hatte, nichtsdestotrotz habe ich die langen Spaziergänge in Essen genossen.

Im Pott!
Im Pott!

Nach einem METRO Besuch den mir mein Bruder ermöglichte traf ich dann einen für buenasideas Leser alten Bekannten, Perry Staltic unseren Synthesizer Experten, wir hatten viel zu bequatschen und konnten uns auf Anhieb gut leiden, dies war sicherlich ein Höhepunkt meiner Reise!

Meine gute Laune wurde dann wieder gedämpft als ich in Gelsenkirchen für den kleinen Hunger nichtsahnend zwei Portionen Gyros mit Krautsalat und Zaziki bestellte, ohne Pommes und zum Mitnehmen. Mit einem teuflischen Grinsen im Gesicht offerierte mir eine aparte Griechin den Preis von 15,- Euro dafür, was wiederum dazu führte, dass ich laut werden musste, hat allerdings nix gebracht ich habe gezahlt und hatte keinen Hunger mehr, naja vielleicht retten sich die Griechen ja so selbst? Man weiß es nicht genau…

Die Woche war natürlich schnell vorbei und ich habe noch zwei Pakete mit all den feinen Sachen, die es in meiner Wahlheimat Spanien nur schwer zu beschaffen gibt, auf den Weg gebracht und jetzt sitze ich wieder hier vorm Rechner und lasse die Woche noch einmal Revue passieren, ich denke, dass ich so schnell nicht wieder nach Deutschland fliegen werde, obwohl man weiß es eben nicht genau, vielleicht nächstes Jahr zur Musikmesse, mal sehen 🙂 Hoffentlich kommen die Pakete bald an, da sind unter anderem auch noch nen paar Tüten Salmiakpastillen drin 🙂

Also liebe Leser ich bin wieder führ Euch am Ball und schon in Kürze wird es hier wieder interessante Testberichte aus dem Bereich Musikproduktion geben.

Euer Andreas.

Hier sind noch einige Fotos der Reise:

Die Deutschen sind manchmal etwas seltsam
Die Deutschen sind manchmal etwas seltsam, Fußballplatz in Überruhr

100_2001

Over the Sea with Ryanair
Over the Sea with Ryanair
Zeche Zollverein in Essen
Zeche Zollverein in Essen

 

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