Das Konzept der Musikmesse verändert sich ab 2016

Das Konzept der Musikmesse verändert sich ab 2016: mehr Gelegenheiten für ungestörte Handelsgespräche, neue Geschäftsmöglichkeiten und Kontaktflächen, gleichzeitig verstärkte Aktivierung des musikinteressierten Publikums. Das haben die Veranstalter während der Messe im April bekannt gegeben. Im Gespräch mit Herstellern, Verbänden, Händlern und Musikern sind viele Bedürfnisse geklärt, Ideen entwickelt und Zielsetzungen ausgerufen worden. „Bei der Umsetzung der Änderungen ist uns der Dialog mit der Branche besonders wichtig. Daher freuen wir uns über die vielen Reaktionen. Neben einigem Lob haben wir auch kritische Worte und Vorbehalte wahrgenommen – das gibt uns die Chance, mit genau diesen Beteiligten in Kontakt zu treten, Missverständnisse auszuräumen und konstruktive Anregungen aufzunehmen“, sagt Kai Hattendorf, Bereichsleiter Digital Business & Entertainment der Messe Frankfurt Exhibition GmbH.

Zu den wichtigsten Neuerungen ab 2016 zählt die Errichtung einer Business-Welt auf einer kompletten Hallenebene mit zahlreichen neuen Services für Händler. Die übrigen Hallen sind an allen vier Messetagen nicht nur für Einkaufsentscheider und sonstige Fachbesucher, sondern auch für das musikinteressierte Publikum geöffnet. Mit dem neuen Konzept geht auch eine Änderung der Öffnungszeiten einher. Die Messe findet ab 2016 von Donnerstag bis Sonntag, 10 bis 19 Uhr, statt. Sie belegt zukünftig die Hallenebenen 9.0, 9.1, 10.2, 11.0, 11.1 sowie das Portalhaus und die Galleria. „Je mehr Zeit ist, die Motivation hinter diesen Änderungen im persönlichen Gespräch zu erläutern, desto mehr erkennen die Beteiligten die Chancen, die sich aus dem Konzept ergeben – und desto positiver wird das Stimmungsbild, das uns erreicht“, so Hattendorf.

Mehr Business-Qualität findet Zuspruch

Die exklusive B2B-Area wurde bereits auf der Musikmesse 2015 hervorragend angenommen. Mit der Errichtung der neuen Business-Welt für Hersteller, Händler und Distributoren, die die gesamte Hallenebene 11.1 einnimmt, findet die Idee eine konsequente Weiterentwicklung. Neben der Möglichkeit zur Bündelung von Geschäftsgesprächen erwarten die Messeteilnehmer hier zahlreiche neue Angebote: darunter ein umfangreiches Seminarprogramm speziell für den Einzelhandel, unterstützende Services zur Geschäftsanbahnung sowie den integrierten Tulip-Club, die VIP-Lounge für Facheinkäufer der Branche. Im Demo-Shop-Bereich stellen Experten aus dem Bereich Ladengestaltung zukunftsfähige Konzepte für Musikgeschäfte vor. Für die erweiterte Business-Qualität gibt es viel positives Feedback: „Mit einem eigenen B2B-Areal hat die Messe ihre wirtschaftliche Bedeutung weiter unter Beweis gestellt – es hat gezeigt, dass ein eigener Bereich für den Handel gut funktioniert. Von der Fortführung erwarte ich mir daher viel“, sagt Gerhard A. Meinl, Vorsitzender des Bundesverbandes der Musikinstrumentenhersteller. Ähnlich fallen Resümee und Ausblick bei Ralf Karstädt, Inhaber Musikhaus Karstädt, aus: „Für uns als Händler war bereits die B2B-Area auf der diesjährigen Messe eine große Bereicherung. Wir haben uns sehr über die Gelegenheit gefreut, hier abseits des Messetrubels in Ruhe Geschäftsgespräche führen und Handel treiben zu können. Daher begrüßen wir die Ausweitung des Konzepts.“ Michael Kunz, Senior Product Manager der Kawai Europa GmbH, fasst zusammen: „Der Spagat kann gelingen: Musiker und Händler gleichermaßen begeistern! Das ist für uns der essenzielle Zweck des Messeauftritts.“

Aktivierung des musikinteressierten Publikums

Die übrigen Hallenebenen bieten nicht nur Händlern den bestmöglichen Überblick über die Innovationen der Branche – sie geben zukünftig an allen Tagen auch den Musikinteressierten aus aller Welt die Gelegenheit, Musikinstrumente kennenzulernen und auszuprobieren.

Drei Musikstil-spezifische Themenwelten bilden die gesamte Bandbreite der Produkte und Dienstleistungen ab. Bei „Rock meets Pop“ in Halle 8 stehen E-Gitarren und E-Bass, Drums sowie Verstärker und Zubehör im Vordergrund. „Classic meets Jazz“ umfasst die Hallen 10.2 (Blech- und Holzblasinstrumente) sowie 11.0 (Zupf- und Streichinstrumente, akustische Gitarren, Harmonikainstrumente, Schlagwerk und Percussion, Noten und Fachliteratur). „Elektro meets Recording“ deckt in den Hallen 9.0 und 9.1 die Produktbereiche Keyboards und Digital-Pianos, Synthesizer, Mikrofone, Recording-Hardware und –Software sowie DJ-Equipment ab. In den Themenwelten erwarten die Besucher inszenierte Areale mit Live-Bühnen, musikalische Erlebnisgastronomie sowie Lounges für Treffen mit Stars. Das sorgt für einen höheren Event-Faktor und macht einen Besuch für das fachorientierte Publikum noch attraktiver. „Wir betrieben einen hohen Aufwand, um Aufmerksamkeit bei Kunden zu wecken. Daher sehen wir es als erfreuliche Maßnahme, dass die Messe zukünftig allen offen steht, die sich für Musikinstrumente interessieren. Gerade, was die Ansprache von Amateur- und semiprofessionellen Musikern anbelangt, gibt es weltweit keine vergleichbare Veranstaltung zur Musikmesse“, sagt Michael Smilgies, Verantwortlicher für Entertainment Relations bei Gibson Brands. Günter Kreuzpointner, Office Manager der AMI Musical Instruments GmbH, sieht die Messe als Informationsplattform gestärkt: „Der Musiker ist die wichtigste Person in unserer Branche. Ohne ihn geht es nicht – nicht für den Händler und nicht für den Hersteller. Vor diesem Hintergrund begrüßen wir die Neuerungen.“ Gerade für junge Unternehmen mit hohem Innovationsgeist ist die Musikmesse zukünftig eine noch bedeutendere Präsentationsfläche, befindet Nir Averbuch vom israelischen Software-Hersteller Sound Radix Ltd.: „Für uns ist es wichtig, die neuartige Funktionsweise unserer Produkte einem internationalen Publikum näherzubringen. Das geht am besten ‚Face-to-Face‘ an unserem Stand. Um unsere Marketing-Ziele auf der Messe zu erreichen, sehen wir die Öffnung für alle Musikinteressierten als erfreuliche Entwicklung.“

Händler und Musikbegeisterte profitieren gleichermaßen

Mit der Änderung der Tagesfolge schaffen die Veranstalter einen doppelten Mehrwert. Zum einen möchten sie den Messebesuch für Händler aus kleinen Betrieben erleichtern. Zum anderen sollen Besucherpotenziale beim fachorientierten Publikum voll ausgenutzt werden. „Viele Musikgeschäfte bestehen aus ein bis zwei Mitarbeitern – gerade für diese ist die Möglichkeit zum Messebesuch am Sonntag eine sehr willkommene Neuerung“, sagt Hans Huck, Head of Sales der Universal Edition AG. Den Nutzen für das musikinteressierte Publikum betont Tobias Kammerer, Einkaufsleiter der Musikhaus Kirstein GmbH: „Die Öffnung am gesamten Wochenende schafft die idealen Voraussetzungen, um gerade Hobby-Musiker noch besser zu erreichen. Die Möglichkeit, Instrumente mit eigenen Händen auszuprobieren und live zu erleben, ist durch nichts zu ersetzen und bietet sich durch die Zentralisierung des MI-Marktes im Alltag immer weniger.“ Mit dem Einlass ab 10 Uhr orientiert sich die Veranstaltung am internationalen Standard bei Messen rund um Musik und Entertainment. „Das kommt uns entgegen, da der Andrang an unserem Stand bisher im Verlauf des Tages meistens zugenommen hat. Da erscheint es aus unserer Sicht sinnvoll, die Öffnung um eine Stunde nach hinten zu verschieben“, sagt Drago Dujak, Product Specialist bei Schertler SA.

Umsetzung in Abstimmung mit der Branche

Mit den umfassenden Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Messekonzepts möchte die Messe Frankfurt die großen Herausforderungen am MI-Markt offensiv angehen. Die Neuerungen markieren einen bedeutenden Evolutionsschritt in der 35-jährigen Geschichte der Veranstaltung – entsprechend kamen im Laufe der vergangenen Musikmesse auch abwartende Stimmen und Skepsis zum Ausdruck. „Den Änderungen ab 2016 stehen wir aufgeschlossen gegenüber – viel mehr können wir zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht sagen“, befand Steve Baltes, Sales Manager der Sonic Sales GmbH, während der Messe. Kritischer äußerte sich Ingo Angres, Marketing Manager der Sennheiser Electronic GmbH & Co. KG.: „Wir werden das Konzept für 2016 genau anschauen und abwarten, welche Veränderungen es mit sich bringt. Ausschlaggebend für uns wird sein, ob und wie sich die weiteren Unternehmen aus unserer Branche auf der Messe präsentieren werden.“ Die Veranstalter setzen daher weiter auf Dialog und Überzeugungsarbeit: „Anfängliche Unsicherheiten kennen wir von anderen Veranstaltungen aus unserem Portfolio, die wir in den vergangenen Jahren bereits erfolgreich neu ausgerichtet haben“, so Kai Hattendorf von der Messe Frankfurt. „Genau so, wie wir die Neuerungen nach den Wünschen der Branche ausgearbeitet haben, werden wir sie auch in enger Abstimmung mit allen Beteiligten realisieren. Daher sind Anregungen und Feedback auch weiterhin immer willkommen. Denn wir möchten alle Interessen berücksichtigen und den bestmöglichen Mehrwert für die gesamte Industrie schaffen. So wollen wir auf der Musikmesse 2016 die entscheidenden Impulse setzen, um den internationalen MI-Markt in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.“

Erste positive Ergebnisse zeigen sich in der bereits jetzt erfreulichen Rückbucherquote. Noch bis zum 31. Juli 2015 haben Unternehmen die Möglichkeit, ihren Stand auf der Musikmesse 2016 zum Frühbucherpreis anzumelden.

Die Premiere der Musikmesse mit neuem Konzept findet vom 7. bis 10. April 2016 auf dem Frankfurter Messegelände statt.

Hintergrundinformation Messe Frankfurt

Die Messe Frankfurt ist mit rund 550* Millionen Euro Umsatz und mehr als 2.200* Mitarbeitern eines der weltweit führenden Messeunternehmen. Die Unternehmensgruppe besitzt ein globales Netz aus 28 Tochtergesellschaften und rund 50 internationalen Vertriebspartnern. Damit ist die Messe Frankfurt in mehr als 160 Ländern für ihre Kunden präsent. An über 30 Standorten in der Welt finden Veranstaltungen „made by Messe Frankfurt“ statt. Im Jahr 2014 organisierte die Messe Frankfurt 120* Messen, davon mehr als die Hälfte im Ausland.

Die 578.000 Quadratmeter große Grundfläche der Messe Frankfurt umfasst zehn Hallen. Weiterhin betreibt das Unternehmen zwei Kongresszentren.

Das Unternehmen befindet sich in öffentlicher Hand, Anteilseigner sind die Stadt Frankfurt mit 60 Prozent und das Land Hessen mit 40 Prozent.

* vorläufige Zahlen (2014)

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