BEAT Zampler – Testbericht

Die Zeitschrift BEAT bietet für alle Musiker einen kostenlosen Sampleplayer namens Zampler an, dieses Angebot gilt also nicht nur für BEAT Leser oder gar nur für die Abonnenten.

Da die BEAT Redaktion wohl kaum einen Testbericht über ein Produkt aus eigenem Haus erstellen wird, nehme ich mir den Zampler einmal vor. Zugegebener maßen ist dieses kostenfreie Plugin, das von Synapse Audio entwickelt wurde, ja schon etwas länger auf dem Markt, ich hatte es vor gut 4 Monaten schon einmal auf meinem Testrechner installiert, da ich sehr gespannt war auf den mitgelieferten multigesampelten Konzertflügel der Extraklasse.

Leider konnte ich mich mit Selbigem absolut nicht anfreunden da die Sustain und Release Werte nicht einem Flügel entsprachen, ich habe dann den Konzertflügel samt Zampler erst einmal wieder von meinem Rechner entsorgt.

In der letzten Ausgabe der BEAT (Nr. 84 12-2012) ist ein Sampleset für den Zampler namens „Cinematic Impact“ enthalten, dies hat mich dann doch wieder neugierig gemacht und ich habe den Beat Zampler samt allen verfügbaren Samplepacks (außer dem extraklasse Konzertflügel) nochmals installiert.

Und das können wir direkt vorwegnehmen, dieses Samplepack hat es echt in sich, es handelt sich um eine wahre Fundgrube an klassischen Instrumenten, interessanten Pads und einigen Loops, besonders gefallen hier die Glocken, die Chöre und das Orchester Preset. Das könnt ihr gleich in einem kleinen Klangbeispiel das ich für euch erstellt habe hören.

Jetzt aber zum Zampler

Der Zampler ist als Plug-in für die VST (Windows)- und AU-Schnittstelle (Apple) ausgelegt und basiert auf SFZ, dieses Format definiert in einer Textdatei eine Zusammenstellung von Samples also welches Sample erklingt wenn ich, welche Taste auf dem Keyboard drücke.  Die dazu notwendigen Wave Dateien werden in einer SFZ Textdatei angegeben, dies sieht dann ungefähr so aus:

<region> pitch_keycenter=36 lokey=0 hikey=36 lovel=0 hivel=127 sample=Minitaur Zapped\01 Zapped (C0).wav
<region> pitch_keycenter=38 lokey=37 hikey=38 lovel=0 hivel=127 sample=Minitaur Zapped\02 Zapped (D0).wav
<region> pitch_keycenter=40 lokey=39 hikey=40 lovel=0 hivel=127 sample=Minitaur Zapped\03 Zapped (E0).wav 
und so weiter .......

pitch_keycenter legt fest welcher Taste und welcher damit verbundener original Tonhöhe das entsprechende Sample zugeordnet wird, wobei 0 der Tonhöhe C -2 und 127 der Tonhöhe G 8 entspricht.

lokey bezeichnet die Note, bis zu der das Sample nach unten transponiert wird und highkey, ihr habt es sicher schon geahnt, die Note bis zu der das Sample nach oben transponiert wird.

Das Gleiche geschieht mit der Anschlagsempfindlichkeit, hikey ist für die höchste Lautstärke und lokey für die niedrigste Lautstärke definiert, immer im Bereich 0 – 127 also 128 Schritte.

Hinter dem Parameter sample muss dann der Pfad im Dateisystem zu dem Sample, also der Wavedatei angegeben werden die wiedergegeben werden soll, liegt die sfz Datei einen Ordner unter dem Ordner, in dem sich die Samples befinden, reicht es hier aus, wenn der Ordnername plus einem Slash und darauf folgend der Dateiname angegeben wird.

Ein weiteres Sample wird dann wieder mit dem Parameter <region> eingeleitet.

Ihr seht das ist die wirklich einfachste Art und Weise ein Multisampling Instrument „zu bauen“ ihr benötigt dazu nur die entsprechenden Samples im Wave Format und einen Texteditor, wie zum Beispiel den gratis erhältlichen Texteditor Notepad++

Hier noch die Features des SFZ-Formats:

  • Samples in 8, 16, 24 oder 32-bit, mono oder stereo
  • Samples mit jeder samplerate (z.B. 44.1k, 48k, 88.2k, 96k, 176.4k, 192k, 384k)
  • Bis zu 128 keyboard splits
  • Bis zu 128 velocity splits
Beat Zampler
Beat Zampler

Aufbau des Zamplers

Der Zampler bietet, neben den Sample-Oszillatoren die den Inhalt der SFZ Datei wiedergeben, einen integrierten Multimode-Filter, der sowohl Tief-, Hoch-, Bandpass und Bandsperre und auch verschiedene Kombinationen zur Verfügung stellt. Weiterhin sind drei LFOs und drei ADSR-Hüllkurven sowie eine komplexe aber schnell durchschaubare Modulations-Matrix enthalten.

Auch eine recht gut ausgestattete Effektsektion ist enthalten diese bietet Röhren-Sättigung, zwei Equalizer, einen Phaser sowie einen Chorus. Ein Delay und ein Reverb sind ebenfalls an Bord.

Ganz besonders interessant ist der enthaltene Arpeggiator, der eigentlich schon so gut ausgestattet ist, dass er Stepsequenzer heißen müsste.

Entwickelt hat den Zampler übrigens der „Dune“-Erfinder Synapse-Audio, was sich in der Stabilität und dem guten Klang dieses gratis Plug-ins widerspiegelt.

Der Klang

Bei einem Sampleplayer kann hinten natürlich nur der Klang wieder herauskommen den die entsprechenden Samples hergeben, also Mist klingt nicht nach Gold, wenn wir also Gold in den Zampler laden dann gibt dieser auch genau das wieder ohne das die eingesetzten Algorithmen für Filter, ENV und Modulation da irgendetwas zerstören, sehr sauber programmiert das Ganze, klasse!

Hier ist ein Klangbeispiel, welches ich nur mit der „Cinematic Impact“ Library von der BEAT Nr. 84 erstellt habe, eingesetzt dafür habe ich Cubase 6.5 und im Send Channel sorgte das RP-Verb für den guten Hall.

Klangbeispiel BEAT Zampler mit Cinematic Impact

Übrigens habe ich hier noch ein ganz besonderes Schmankerl für euch, bei der Recherche nach frei verfügbaren SFZ Bibliotheken bin ich auf ein komplettes Symphonieorchester gestoßen, satte 500 MB an ausgezeichnet gesampelten klassischen Instrumenten, inklusive wirklich guter Chor Samples, schaut mal hier nach: sso.mattiaswestlund.net

FAZIT: Die Zeitschrift BEAT hat hier ein echt heißes Eisen im Feuer, der Zampler klingt gut ist sehr einfach zu bedienen und arbeitet sehr CPU schonend. Die Möglichkeit selbst erstellte oder SFZ Dateien aus dem Internet im Zampler wiederzugeben und zu bearbeiten ist ein dickes Plus und wertet dieses kostenfrei erhältliche Instrument erheblich auf. Der Arpeggiator ist einfach bedienbar und führt schnell zu guten musikalischen Ergebnissen. Schade ist das immer nur ein Instrument in den Zampler geladen werden kann, was aber nicht ganz so stark ins Gewicht fällt, da der Zampler mit den Ressourcen des Rechners recht sparsam umgeht.

Alles in allem gibt es hier einen buenasideas.de Tipp für das hervorragende Preis/ Leistungsverhältnis. Im Vorteil sind die BEAT Leser, denn auf der DVD, die der BEAT beiliegt, sind immer wieder neue Instrumente im SFZ Format zu finden.

Bewertung nach Schulnoten:

  • Bedienung: Gut (2)
  • Klang Gut (2)
  • Ausstattung Gut (2)
  • Preis / Leistung: Hervorragend (1)

Gesamtnote: Gut (1,75)

Hier könnt Ihr den BEAT Zampler samt einiger guter SFZ Librarys kostenfrei runterladen: www.zampler.de

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