Spricht man von Synthesizern dann gehört der Name Moog dazu. Die ersten bezahlbaren und auch transportablen Synthesizer wurden von Bob Moog auf den Markt gebracht und sind seitdem Legenden, unser Leser Michael aus Berlin hat einmal drei Minimoog Plugins auf Herz und Nieren, oder besser Oszillatoren und Filter, getestet
Michael: Ich hab da mal etwas eingespielt und alle 3 Synths „versucht“ so ähnlich wie möglich einzustellen. Dabei war der Arturia am ehesten mit meinem Original (für mich ist das hier der Minimax) Vergleichbar, obwohl mein Minimax mit dem Filter deutlich mehr Biss als der Arturia fabriziert; deshalb musste ich dem Minimax den Cutoff etwas entschärfen. Im Gegenteil dazu musste der MiniMogue va komplett anders eingestellt werden, da die dortige Filtersektion (zumindest die Stellungen der Potis) absolut nichts mit dem Original zu tun hat.
Im Besonderen fällt auf, dass der Arturia Probleme zunächst mit dem Retrigger der Hüllkurve auf dem Filter hatte, wenn man kurze Notenfolgen erzeugt. Dieses „Problem“ konnte man aber in den Griff bekommen, denn der Arturia liefert einen Schalter mit (Retrig On) , mit dem dieses Verhalten umgestellt werden kann. Der MiniMogue va und der Minimax machen da problemlos mit. Aber lassen wir den Sound sprechen…
Auf meinem Demotrack sind jeweils die drei Synth immer in dieser Reihenfolge zu hören:
- MiniMogue va
- Arturia minimoog V
- Sonic Scope Minimax
Es ist mit EpicVerb permanent ein Hall auf den Synths zu hören der aber nachher im Mix etwas untergehen wird wenn die microTronic anfängt zu trommeln und Kontakt mit Evolve Mutations loslegt.
Im Mix hört man später die drei Figuren noch einmal in der oben angegebenen Reihenfolge und man kann sich dann auch selbst ein akustisches Bild davon machen, welcher Synth sich wie durchsetzt.
Im Master befindet sich noch das übliche FerricTDS und der microTronic hat noch das Antress ModernBlackDragon dahinter.
Hier sind die Links:
- Minimogue VA Freeware
- Arturia Minimoog
- Sonic Scope Minimax
Das Klangbeispiel das Michael für diesen Vergleichstest erstellt hat findet Ihr hier:
Leider hat Soundcloud unsere Klangbeispiele gelöscht also im wahrsten Sinne Sound klaut …
Danke Michael für diesen sehr interessanten Einblick in die Welt der Minimoog Emulationen!
8 Gedanken zu “Minimoog Plugins im direkten Vergleich”
Hallo Moog-Freunde,
ich hatte damals einen originalen Mini, heute
ist Retrosound sein stolzer Besitzer.
Den Minimax hatte ich mal in einem Musikgeschäft
gespielt. Für meine Ohren muss ich wirklich sagen, er kommt sehr nahe ans Original.
Man darf natürlich nicht vergessen, eine analoge
Maschine besteht aus “ ungenauen “ Bausteinen,
während man virtuell versucht “ nachzubilden „…
die VCOs schweben lebendiger beim Original, auch
beim Detune. Trotzdem, ist der MINIMAX ein sehr
gut klingender Geheimtip für alle, die sich kein Original leisten können, aber den typischen Sound haben möchten.
Beste Grüße
Hallo Michael,
Du Glücklicher :=) … den echten Moog hätte ich
auch sehr sehr gerne hier „neben mir“ …
allerdings macht so ne schöne Hardwarekiste
sicher auch Probleme, besonders bei Reparaturen
bzw. Ersatzteilbeschaffung, aber wahrscheinlich
macht der feine Sound das wieder wett und das Gefühl ein echtes Original spielen zu können.
Grundsätzlich denke ich auch das es mittlerweile für jeden Geschmack gute und auch günstige Softwarepedants gibt, das wichtigste ist ja eh das man damit vernünftig umgehen kann …
und vielleicht auch mal wieder etwas „Bescheidenheit“ lernt, bedenkt man das damals nur die allerwenigsten überhaupt die Möglichkeit hatten solche wundervollen Instrumente „besitzen“ und nutzen zu können, alleine schon die doch beschränkte Anzahl und natürlich der damalige Preis ;=)
heutzutages gibts sooo viele brauchbare und Innovative Freeware das die meisten wohl den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr wahrnehmen können …
Weiterhin frohes Schaffen 🙂
LG – n-e-k
Hallo n-e-k,
meine persönlich Meinung zu den Emus: die Arturia-Jungens und Scope machen ihre Sache richtig gut. Und das Retrigger-Problem von Arturia ist auch Geschichte; das war gar keines. Arturia bietet passend per Schalter die gewünschte Verhaltensweise an.
Ich habe derzeit den direkten Vergleich zum echten Minimoog hier, weil dieser gerade neben mir steht und da liegen die von Arturia und der Minimax wirklich an der Spitze, während der Minimogue VA seine ganz eigene Suppe kocht.
Vom Sound gefallen mir Arturia und Minimax am Besten. Der Minimogue VA ist da nicht so authentisch, da zum Einen die Potis einem nicht so das 1:1-Gefühl beim Drehen vermitteln und zum Anderen der Klang noch eindeutig mehr in Richtung Digital geht.
Bei exakter Einstellung der Oszillatoren und der dazu passenden Lautstärke am Arturia, oder Scope ist der Unterschied, wenn überhaupt, nur noch im direkten Vergleich zu hören. Meistens hörte ich aber keinen Unterschied mehr. Auch nicht auf dem Kopfhörer, wenn man es dann ganz genau wissen wollte.
Falls man gerade keine Scope zur Hand hand, dann ist es für mich zu dieser Zeit keine Frage mehr, wen ich wählen würde.
Da tummelt sich schon einiges am Markt, denn neben Arturia hat mich auch der PolyKB und der XILS3 vom Sound ebenso überzeugt, wie der AAS Tassmann. Da ich auch noch von NI die Maschine und Komplete besitze, kann ich auch sehr gut feststellen, dass jeder Synth am Markt seine Daseinsberechtigung hat. Jeder Emu liefert da seinen ganz eigenen Charakter und auch seine ganz eigene Inspiration.
Die treuen Fans der Hardware können also denoch auf ihre Kosten kommen, außer man möchte die Teile wirklich im Original haben, doch dann heben die Preise gleich dermaßen ab, dass einem schwindelig wird.
Obwohl ich auch gerne einen DSI Prophet 8 als Modul hätte…
Grüße aus Berlin
Hi Michael,
erstmal Gratulation zu deinem Vergleichstest!
Allerdings habe ich 1-2 Anmerkungen dazu:
Man sollte nicht übersehen das der Minimogue VA eine Freeware ist, und die beiden anderen mit knapp 200 Öre zu Buche schlagen ;=)
Ich habe mich auch intensiv mit diesen Emus
(Arturia MinimoogV – Minimonsta und MinimogueVA) beschäftigt (da ich vor kurzem selber eine Emu gebaut habe 😉 ) komme aber für mich doch zu dem Schluss das der Arturia doch näher am Original ist, als die beiden anderen, den Minimax konnte ich leider nicht antesten.
Die Zusatzfunktionen beim Minimonsta fand ich regelrecht störend, und der Minimogue nimmt sich,
bei aller sonstigen Qualität auch zuviele Freiheiten ( ADSR- Hüllkurven usw.)
Schön wäre wenn Du evtl. Deine persönnliche Meinung zu den Emu´s noch ausführen würdest …
LG n-e-k
PS: Wenn Du Intresse an einer Vorabversion meines easy-muugs hast, schick mir einfach ne mail über meine Webseite, da gibts übrigens noch viele nette Pluggys für umme ;O)
Hallo Wusician.
Diesen Beitrag habe ich gern gemacht.
Mich interessieren schon seit der Zeit als Reaktor noch Generator hieß Emulationen von Klangerzeugern und seitdem verfolge ich die Entwicklung dieser Instrumente.
Mittlerweile ist das Angebot ja ziemlich gewachsen und die Klangerzeuger warten mit guten Filtern auf.
Gleichzeitig werden auch die Effekte immer ausgefeilter. Nehme man z.B. die kürzlich aufgetauchten FerricTDS, EpicVerb oder eben entdeckt die RoomMachine 844 von Silverspike.
Die Werkzeuge wie SynthMaker oder SynthEdit und auch für die hartgesottenen Programmierer das Steinberg SDK bieten immer neue und bessere Funktionen in ihren Bibliotheken an und in den Foren für DSP-Programmierung findet der Entwickler schon jede Menge gutes Zeug zur Klangmanipulation und Klangformung.
Es reicht schon aus, wenn man nur einen Blick in das SynthMaker-Forum oder auf http://www.musicdsp.com in die Archive schaut.
Ich schätze in Zukunft werden noch einige Überraschungen auf uns warten. Ich freue mich schon darauf.
Grüße aus Berlin
Hallo Michael!
Es ist mir zwar auch aufgefallen, dass Du den Minimax als Original bezeichnest, hätte aber eine Kritik daran als Wortglauberei gesehen. Denn worum es Dir in Deinem Beitrag ging, ist schon klar. Danke dafür.
Der Minimax ist ja laut dem Youtube-Video auch wirklich verdammt nah am Original – zumindest in der Hardware-Version.
Letztlich geht es um die Frage, ob man Moog-ähnliche Sounds haben möchte / braucht oder ob man ein möglichst exaktes akustisches Abbild des „Klassikers“ reproduzieren möchte und mit welchem Teil das am besten gelingt.
Hey Sid, bloss weil ich jetzt nicht den Minimoog bzw. Moog bei mir zu Hause habe…
Mal ehrlich, klar – der Minimax ist nicht der original Moog (!), aber der Minimax kommt verdammt nah an das Ding ran und das ist mein Original. Und angefasst hatte ich den Originalen auch schon über mehrere Jahre im Studio. Also tritt mal ein bisschen auf die Bremse, wenn ich jetzt nicht 100% Adäquat auf die Moog-Fraktion Hymnen singe.
Hier geht es um Vergleiche von Emulationen. Falls es Dich interessiert findest Du auf Youtube ein 1:1-Vergleich zwischen „original“ Moog und „original“ Minimax. http://www.youtube.com/watch?v=uI0-SrpzCis
Viel Spaß und viele Grüße aus Berlin
Da sieht man wieder wie dumm manche Tester,ich meine Tests sind…Minimax als(Original) zu bezeichnen müsste eigentlich schon ziemlich weh tun….