Rob Papen – Sub Boom Bass – Test

Das zum URBAN Bundle gehörige SubBoomBass Plugin kann viel mehr als nur tiefe Bässe zu erzeugen, es handelt sich vielmehr um eine Workstation, die aus einem Drumcomputer, einer ausgefuchsten Synthese Einheit und einem Sequenzer besteht. Auch Samples sind im SubBoomBass bereits enthalten.

Wir haben uns SubBoomBass von Rob Papen mal etwas genauer angesehen und waren überrascht, was da so alles unter der Haube steckt, denn eins sei hier schon vorweggesagt, mit den Plugins von Rob Papen sollte man sich etwas näher auseinandersetzen denn nur dann erfährt man die vielfältigen Möglichkeiten die PREDATOR, PUNCH, BLADE und eben SubBoomBass bieten.

Wenn wir heute Musikproduktionssoftware als amtlich bezeichnen, dann soll dies bedeuten, dass selbige in vielen Produktionen eingesetzt wird und das wir daher davon ausgehen können, dass wir mit dieser Software selbst den Sound der gerade aktuellen Charthits erzeugen können. Ich kann hiermit nur bestätigen, dass die Rob Papen Produkte alle sehr amtlich klingen, sei es das von mir gerne eingesetzte RP-Verb oder eben auch der SubBoomBass oder der Predator (Ein Synthesizer Plugin zu dem wir später noch kommen werden) und dito der Punch Drum Syntheszizer.

Ich denke, ich habe hier nun schon reichlich Lob vorweggenommen, also der Reihe nach. SubBoomBass kommt in einem knalligen gelben Design, die Bedienoberfläche des Plugins (erhältlich im RTAS, VST, AU und AAX Format) will aber erst einmal erforscht werden, dazu sind die Video Tutorials, die Rob Papen auf seiner Webseite zur Verfügung stellt, sehr gut geeignet, guckst du hier: http://www.robpapen.com/subboombass-tutorials.html

SubBoomBass-EasyMode
Rob Papen – SubBoomBass-EasyMode

Der Aufbau, alles Easy oder the hard way…

Ok, der harte Weg ist etwas übertrieben, wir unterscheiden beim SubBoomBass zwischen der „Einfachen“, auch Live-tauglichen AllInOne mit wenigen Bedienelementen bespickten Ansicht und der kompletten „Normalen“ Bedienoberfläche, in der uns alle Parameter zur Verfügung stehen, allerdings muss in der normalen Ansicht der Free Mode, der Sequenzer und die Effektsektion noch geöffnet werden, wobei Free Mode und Sequenzer nicht gemeinsam sichtbar sind, da sie sich einen Bereich in der GUI teilen.

SubBoomBass-Normal
Rob Papen – SubBoomBass-Normal

Die Presetverwaltung des SubBoomBass

Erst nach Sichtung des Videos fand ich die sehr gut durchdachte Presetliste, hier finden sich Hunderte absolut brauchbarer Presets welche aufgeteilt in Soundbänke gelistet sind. Neben dem Preset-Browser ist in SubBoomBass auch noch ein Quick-Browse Mosus enthalten, in welchem schnell und einfach die Presets via Context Menues aufgelistet werden. Eine innovative Idee ist sicherlich, dass die letzten 10 ausgewählten Presets in einer extra Liste angeboten werden, so erspart man sich das Suchen, wenn eines der zuvor gehörten Presets dann doch das Richtige war. Die Anzahl und die Qualität der hier angebotenen Presets ist sehr hoch, von Drumloops über Basslines bis hin zu Synthesizersounds und gesampelten Bässen oder Drum und Percussion Instrumenten ist hier alles zu finden.

SubBoomBass-PresetBrowser
Rob Papen – SubBoomBass-PresetBrowser

Die Klangsynthese

Der SubBoomBass ist ein virtuell analog Synthesizer nach bekanntem Muster, also Oszillator, Filter, Amp plus Sequenzer und Effektsektion. Wir finden insgesamt zwei Oszillatoren mit jeweils 16 Wellenformen, zusätzlich können die Oszillatoren auch die mitgelieferten Samples wiedergeben, dort finden wir Bass Sounds und Percussion Instrumente wie Djembe, Taiko Drums oder Timpani.Für jeden der Oszillatoren steht ein Suboszillator bereit, der entweder eine Sinus (SINE) oder eine Rechteckwelle (SQUARE) erzeugen kann, mittels eines virtuellen Potis kann dieses Signal der gerade im Oszillator verwendeten Wellenform zugemischt werden.

Oszillator Nummer Eins kann den zweiten Oszillator mittels Frequenzmodulation (FM) oder Ringmodulation – na was wohl…? Genau! – modulieren, da hier auch das Signal des Suboszillators mit einfließt, sind so sehr viele klangliche Möglichkeiten machbar. Jede der zwei Oszillatorsektionen verfügt zudem über eine Pulsweitenmodulation (PWM) und kann in Semitönen und in Cent gestimmt werden.

Nach der Klangerzeugung durch die Oszillatoren geht es in den Filter, es ist eine Auswahl an Filtertypen wie HighPass, LowPass, BandPass und Notch enthalten, die Low + Highpass Filter sind von 6db bis zu 24db auswählbar. In der Filtersektion findet sich neben den obligatorischen Reglern für das CuttOff und die Resonanz auch eine eigene Hüllkurve (Envelope). Weiterhin steht unter anderem auch eine LFO Modulation zur Verfügung.

Nachdem das Klangsignal nun den Filter des SubBoomBass passiert hat, geht es in die Amp-Sektion, hier finden wie zu erwarten eine weitere Hüllkurve, einen Lautstärkeregler und eine Einstellungsmöglichkeit für die Anschlagstärke der vom Keyboard gesendeten Noten. Als kleine Überraschung gibt es hier noch eine kleine weitere Filtersektion, die nochmals 6db, 12db und 24db Low und Highpass Filter anbietet, allerdings ist hier nur noch ein CuttOff möglich einen Resonanzregler finden wir hier nicht.

Was wäre ein Synthesizer ohne Modulationsmöglichkeiten? Genau, langweilig und daher hat Rob Papen dem SubBoomBass eine als „FreeMode“ bezeichnete Modulationssektion spendiert. Wir finden neben einer weiteren Hüllkurve die Möglichkeit, gezielt Parameter mit einem LFO zu verbinden, zudem gibt es hier dann auch noch eine Modulationsmatrix, in welcher das Ziel und die Quelle der Modulationen eingestellt werden kann.

Wer das bisher trockene Synthesizersignal etwas „würzen“ möchte, der findet im SubBoomBass dafür eine Effektsektion, welche zwei Effektslots für die Aufnahme der insgesamt 24 enthaltenen Effekte bereitstellt. Vom Reverb (klingt übrigens sehr warm, ich schätze, dass hier der Algorithmus des RP-Verbs werkelt) über Delays, Amp Simulation und Gate Effekte ist hier alles vorhanden, was des Sounddesigners Herz begehren könnte. Jeder der Effekte verfügt über eine eigene Sektion mit den passenden Bedienelementen, die sich je nach ausgewähltem Effekt verändern.

Lets Step… der Stepsequenzer

Der im SubBoomBass verbaute Stepsequenzer erscheint erst nach Klick auf den links neben der „Free-Mode“ Sektion befindlichen kleinen Schalter, das soll heißen, dass sich Free-Mode und Stepsequenzer den Platz in der GUI des SubBoomBass teilen müssen.

SubBoomBass-Sequenzer
Rob Papen – SubBoomBass-Sequenzer

Der Sequenzer kann maximal 16 Steps wiedergeben, allerdings sind zwei Sequenzerspuren vorhanden welche gemischt oder nacheinander wiedergegeben werden können, so dass wir auf eine mögliche Gesamtanzahl von 32 Steps kommen können. Die Bedienung des Sequenzers ist einfach und intuitiv gelöst, Tipp wer sich wundert, dass der Sequenzer nichts an die Klangerzeugung weiterleitete, der sollte Links unter dem Label „PlayMode“ das kleine Auswahlfeld auf Sequenzer stellen, ich habe das auch nicht sofort kapiert. 🙂

Im Bereich PlayMode können zudem globale Parameter eingestellt werden, ein Unisono Modus, der den Sound so richtig schön anfettet, ist hier ebenso zu finden wie das globale Tuning und ein als Analog bezeichneter Regler, der den SubBoomBass die Stimmstabilität entzieht, ja das waren noch Zeiten als der Minimoog während dem Gig immer mal wieder mal neu gestimmt werden musste. Nun gut, manche stehen da auch heute noch drauf, ich schätze, dass aus diesem Grund der Analog Regler im SubBoomBass seinen desaströsen Dienst versieht.

Wie klingt der SubBoomBass

Sehr fette und bassige Sounds sind mit dem Bass Spezialisten ebenso machbar wie Perkussion Loops und Drum Beats, aber auch ausgefallene Synthesizerklänge stellen für den SubBoomBass kein Problem dar. Bedingt durch die enthaltenen Samples können auch Orchester Perkussion oder Schlagzeug und Bass simuliert werden. Ich habe ja schon weiter oben das Prädikat amtlich für des SubBoomBass und alles weiteren Rob Papen Instrumente und Effekte vergeben, hier kommt der Sound raus, den man erwartet.

Ich habe ein kleines Klangbeispiel erstellt, in dem ich durch die Presetliste gegangen bin, bitte Vorsicht, für Eure Abhör-Monitore übernehme ich keine Haftung und für die Notebook- oder Tablet-Leser hier noch ein kleiner Tipp: Wenn ihr keine Bässe hört, liegt das wahrscheinlich daran, dass die Minispeaker in Euren Geräten selbige nicht wiedergeben können 🙂 Also Kopfhörer auf die Ohren…..

SubBoomBass-Presets

FAZIT:

buenasideas-tippEin Hammerteil, das mehr bietet als nur die Erzeugung druckvoller Bassounds. Die Bedienoberfläche ist etwas gewöhnungsbedürftig aber nach ein wenig Einarbeitung steht der Workflow. Die klanglichen Möglichkeiten sind immens und die mitgelieferten Presets, bieten ausreichend Motivation selbst Hand anzulegen (an den SubBoomBass selbstverständlich).

Von uns gibt es einen fetten und amtlichen buenasideas.de Tipp für den SubBoomBass.

Eine Bewertung nach Schulnoten will ich eigentlich nicht mehr durchführen, irgendwie passt das nicht so wirklich, also Gesamturteil mal anders:

Der SubBoomBass ist jeden Cent den er kostet wert, das Urban Bundle und das EDM Bundle sind jeweils für 199,- Euro erhältlich, das Angebot steht noch bis zum Ende Mai 2013 Juni 2013 (Wurde gerade verlängert). Der SubBoomBass alleine kostet 99,- Euro.

Unser Synth-Experte Perry Staltic hat noch zu dem bereits sehr bekannten Predator und zum Punch, welche jeweils ebenfalls in den beiden Bundles enthalten sind, seine Meinung abgegeben:

PREDATOR:

Den PREDATOR kann man mittlerweile sicherlich schon als Klassiker unter den subtraktiven VA-Synthies bezeichnen. Dafür klingt er jedoch nach wie vor sehr frisch und modern und lässt sich daher auch heute noch vorteilhaft in Produktionen einsetzen. Den Grundklang der Filter ist typisch „virtuell-analog“, tendiert also eher ein wenig ins „digitale“, im Vergleich zu aktuelleren Analog-Emulationen. Die Klänge des PREDATOR erinnern somit nicht selten an den VIRUS (auch wenn eingefleischte VIRUS-User dies vermutlich heftig bestreiten dürften, sollen sie ruhig, sie haben schließlich auch deutlich mehr für ihren Synthie geblecht…).

In der Zwischenzeit hat der PREDATOR allerdings in diesem Bereich auch mächtige Konkurrenz (etwa in Form des SYLENTH1 oder des DUNE, um hier nur zwei Beispiele zu nennen) erhalten. Innerhalb der beiden vorliegenden Bundles macht der PREDATOR dabei aber durchaus noch eine gute Figur, vor allem erhält man zu diesem Synthie gleich auch noch eine Unmenge an professionell erstellten und sofort einsetzbaren Presets von Rob Papen, auch dies könnte für so manchen Produzenten, für den Zeit vor allem auch Geld bedeutet, ein wichtiges Kaufkriterium sein. Den stört dann vermutlich auch nicht, dass das Mausrad beim PREDATOR wieder einmal arbeitslos ist… 😉

PUNCH:

Zum PUNCH hatte ich zugegebenermaßen anfänglich ein etwas zwiegespaltenes Verhältnis entwickelt. Auf der Plus-Seite stehen ein druckvoller, amtlicher Sound und zahlreiche gute Presets und Patterns, die den PUNCH auch für aktuelle Produktionen empfehlen. Die Kombination von algorithmischer und Sample-basierter Klangerzeugung macht den PUNCH dabei sehr flexibel einsetzbar. Etwas weniger gefallen hat mir (neben der nicht möglichen Parametersteuerung via Mausrad…) hingegen der Workflow, den ich persönlich nicht unbedingt als wirklich zügig empfand, was sicherlich sowohl an meinem persönlichen Geschmack als auch an der Vielzahl der Parameter liegen mag, die es unterzubringen gilt. Dennoch habe ich Derartiges bei einigen vergleichbaren Drum-Plugins auch schon übersichtlicher erlebt. Zum schnellen Eingriff bietet der PUNCH hier allerdings ja auch noch eine sogenannte EASY PAGE an.

Nicht das wir uns falsch verstehen, die Bedienung des PUNCH ist nicht etwa kryptisch, sie erfordert halt nur eine gewisse Einarbeitungszeit, bis man sich zurechtfindet, und man muss dabei verhältnismäßig viel mit der Maus herumklicken. Wer diesen Aufwand aber nicht scheut und wen es auch nicht stört, dass der interne Sequencer über lediglich 16 Schritte pro Pattern verfügt (mich persönlich nicht, zumal sich der PUNCH ja auch aus der DAW heraus ansteuern lässt), den belohnt der PUNCH mit einer Vielzahl an perkussivem Klangmaterial und knackigen Rhythmen. Insbesondere als integraler Bestandteil der beiden Rob Papen-Bundles stellt der PUNCH somit ein willkommene Erweiterung dar.

Und hier ist ein Klangbeispiel von Perry Staltic, in dem alle Instrumente aus den beiden Bundles Ihren Auftritt haben:

Perry Staltic: Klangbeispiel Rob Papen EDM-Urban-Bundle

Wer selber testen möchte der findet bei Rob Papen kostenfreie Demo Versionen aller Plugins: http://www.robpapen.com/demo-versions.html

Die Bundles EDM und Urban findet Ihr bis zum 31. 05. 2013 noch zum Sonderpreis von 199,- Euro auf der Webseite von Rob Papen: http://www.robpapen.com

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*