Test: Soundiron Olympus, ein professioneller KONTAKT Chor für knapp 10,- Euro?

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Soundiron ist ein Spezialist für große Chor Instrumente, wir haben hier bereits den Requiem Light Chor für Native Instruments KONTAKT getestet und waren beeindruckt. Allerdings kosten die Chor Instrumente, sicherlich bedingt durch den hohen Aufwand beim Sampling, auch einiges. Mit einem Preis von gerademal 9,99 Euro überrascht daher das Chor Instrument Olympus Micro.

Allerdings, das sei hier vorausgeschickt, hat die Sache einen kleinen aber nicht ganz unwesentlichen Haken, es handelt sich irgendwie doch um eine Promotion denn der Olympus Mikro Choir ist nur mit der Vollversion von NI Kontakt 4 oder 5 (Testbericht Native Instruments KONTAKT) einsetzbar, dann wollen wir mal rechnen, das Chor Instrument gibt es für knapp 10,- Euro, aber wenn man es nutzen will, kostet die dafür erforderliche Sampler Software 379,-Euro.

Auch wenn KONTAKT ein absolutes Hammerprodukt ist mit sehr vielen enthaltenen Instrumenten (43 GB Content), geht die Rechnung hier nicht ganz auf. Warum läuft ein kommerzielles Produkt nicht unter dem kostenlosen KONTAKT Player? Na ja irgendwie Schade, denn so ist Olympus Micro Choir aktuell eigentlich nur für KONTAKT (4/5) Besitzer interessant.

Die Auswahl

Schauen wir uns den Soundiron Chöre aber einmal etwas genauer an, die in OLYMPUS Micro Choir enthaltenen Chöre basieren auf den beiden großen Produkten von Soundiron, MARS und VENUS, wobei es sich bei MARS um einen Herrenchor und bei VENUS um einen Damenchor handelt. Mann hätte ja statt Mars und Venus auch Testosteron und Östrogen als Taufnamen nehmen können, upps ich schweife mal wieder gehörig ab, Sorry.

Also diese beiden Chöre wurden sehr aufwendig aufgenommen, in einer Kapelle mit 10 Neumännern (ziemlich gute und teuere Mikrophone, ach was schreibe ich den hier, das weiß doch jeder…) und sehr viel Zeitaufwand, was sich im Preis niederschlägt, MARS schlägt mit 419,- US Dollar zu Buche und VENUS erhebt die Stimmen für 399,- US Dollar, wobei ein Chor erst dann so richtig Sinn macht, wenn er gemischt auftritt, also Männlein und Weiblein zusammen, dafür hält Soundiron ein Bundle bereit das 569,- US Dollar kostet.

Und auch hier ist die Vollversion von KONTAKT erforderlich, eine preiswertere Alternative ist der REQUIEM Light Chor von Soundiron, welcher 349,- US Dollar kostet aber auch wiederum nur für die KONTAKT Vollversion bestimmt ist. So und jetzt kommt die große Ausnahme, denn es gibt von REQUIEM Light auch eine KONTAKT Player Version (diese ist gratis), diese Chor Version schlägt dann mit 379,- US Dollar zu Buche.

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Selbsterstelltes Klangbeispiel, die Glocken kommen aus Modartts Pianoteq

OLYMPIC Micro Choirs

Nun endlich zu OLYMPIC Micro Choirs, hier haben wir also eine Version die sowohl Teile aus MARS wie auch aus VENUS vereint, einen gemischten Chor, der allerdings nur das Wort Dominus singen kann, das allerdings in verschiedenen Variationen, mal in Stereo, Unisono und auch in 5.1 Surround. Natürlich ist ein Chor, der nur auf das Wort Dominus festgelegt ist, nur bedingt brauchbar, hier zeigt sich dann allerdings der Vorteil der Vollversion von KONTAKT, denn nur in dieser kann man auch die Samples bearbeiten.

Was bedeutet das wir aus Dominus sowohl ein DO wie auch ein MI und ein NU oder ein US zaubern können, wenn wir den Start und das Ende der Samples bearbeiten, zudem kann natürlich hier auch die Sustainphase also der geloopte Bereich festgelegt werden. Und schon sind wir mit ein wenig Nacharbeit um einiges flexibler geworden bei der Auswahl und dem Einsatz der jeweiligen Chorstimmen. Außerdem gibt es noch in den zwei Instrumenten Sektionen, eine für KONTAKT 4 und die andere angepasst an die erweiterten Möglichkeiten von KONTAKT 5, zwei Instrumente die aus den Chören Ambient-Pads erzeugen.

soundiron OLYMPIC Micro Choir for KONTAKT

Die Samples und die KONTAKT Instrumente sind bei OLYMPUS MICRO Choirs ungeschützt, was den Vorteil hat, dass Ihr selbst daran schrauben könnt, für den Hersteller hat das allerdings den Nachteil das die Samplebibliotheken, da diese nicht über das NI Service Center freigeschaltet werden müssen, schlimmstenfalls schon bald in dunklen Kanälen über das Internet den Weg an der Soundiron Buchhaltung vorbei auf die Rechner zahlungsunwilliger Musikproduzenten gelangen. Habe ich das nicht schön ausgedrückt?

So jetzt aber zu den Details:

Soundiron OLYMPIC Micro Choirs wurde in Stereo mit 48kHz bei 24bit in einer natürlichen Umgebung mit Hall und Raumanteil aufgezeichnet. Hierbei handelt es sich um einen echter Raum indem sich gut 40 befanden, da dieser perfekt kontrolliert werden konnte, sind ein paar menschliche Artefakte wie Atemzüge, Rascheln und andere Geräusche hörbar. Dies ist aber eben der Lebendigkeit der Klänge geschuldet, wer es klinisch rein braucht, kann nicht erwarten, dass eine echte Stimmung transportiert wird. Mir ist allerdings nichts aufgefallen, was akustisch störend wäre, keiner hustet, räuspert sich oder macht sonst ein Geräusch, also wird hier auf sehr hohem Niveau vorgewarnt.

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Die Presetsounds und Samples

Soundiron Full Choir Divisi: Dieses Kontakt Multi-Instrument (nkm) enthält sowohl die maskulinen als auch die femininen Stimmen in verschiedenen Instrumenten-Modulen. Sie sind standardmäßig beide dem gleichen MIDI-Kanal zugewiesen, um benutzerdefinierte Lautstärke, Panorama und Ausgangs-Routing aus Kontakt heraus zu ermöglichen.

Soundiron Full Choir Unison: Dieses Standard-Instrument enthält wiederum die maskulinen wie auch die femininen Stimmen, verteilt auf der Klaviertastatur von C-2 bis G-8.

Soundiron Full Choir Unison Cathedral: Dies ist eine simulierte „weit entferntes Mikrofon“ Kathedralen-Version des Soundiron Full Choir Unison Presets. Bei diesem Preset wird ein Soundiron eigener Faltungshallimpuls verwendet, die in einer echten Kathedrale aufgenommen worden ist.

Soundiron Full Choir Unison 5.1 Surround: Das Kontakt Multi-Instrument (nkm) setzt sich aus Männer- Frauenchor zusammen, beide befinden sich im gleichen Instrumentenmo dul, mit separaten Nah wie auch entfernteren Mikrofonpositionen auf dem gleichen MIDI-Kanal, um das benutzerdefinierte Ausgangs-Routing und Mixing zu ermöglichen. Um dieses Multi als 5.1 Instrument zu verwenden, müssen die Kontakt Hauptausgänge mit einer 6-Kanal kompatiblen Audio- Hardware verbunden werden.

Soundiron Mars Dominum: Hiebei handelt es sich um die Männer-Sektion des Chors, verteilt auf C-2 bis A#-4.

Soundiron Mars Dominum Cathedral: Eine simulierte „weit entferntes Mikrofon“ Kathedralen-Version des Presets Soundiron Mars Dominum das die Soundiron eigenen Faltungshallimpulsdateien, aus einer echten Kathedrale verwendet.

Soundiron Venus Dominum: Die Frauen-Sektion des Chors, verteilt von E-3 bis G-8 auf der Klaviertastatur.

Soundiron Venus Dominum Cathedral: Eine simulierte „weit entferntes Mikrofon“ Kathedralen-Version des Presets Soundiron Venus Dominum das die Soundiron eigenen Faltungshallimpulsdateien, aus einer echten Kathedrale verwendet.

Soundiron XFX Demondium: Ein speziell angepasstes Ambient-Pad-Preset mit viel auf- blühenden Resonanzen, verteilt auf C-2 bis G-8.

Soundiron XFX Renominum: Ein speziell angepasstes Ambient-Pad-Preset mit dunklen verdrehten Stimmen, verteilt auf C-2 bis G-8.
[soundcloud params=“auto_play=false&show_comments=true“]http://soundcloud.com/soundiron/ryan-scully-olympus-micro[/soundcloud]

Die technischen Details im Überblick:

  • 16 Kontakt Patches (unlocked)
  • 4 NKM Multi-Instrumentenbänke (unlocked)
  • 56 Samples
  • 80 MB Installiert
  • 24bit / 48kHz Stereo PCM .wav-Samples (unverschlüsselt)
  • Leistungsstarke angepasste Benutzeroberfläche für die Wiedergabe
  • Die Vollversion von Kontakt4.2.4* oder neuer wird für alle .nki-Presets benötigt.
  • Hinweis: Kontakt 5 oder neuer wird für alle mit K5 gekennzeichneten Presets im K5 Verzeichnis benötigt.

FAZIT: Wer bereits Native Instruments KONTAKT 4 oder 5 oder besser noch KOMPLETE, indem ja KONTAKT auch enthalten ist, besitzt der kann für wenig Geld zwei brauchbare, gut klingende und gut anpassbare Chöre erhalten. Etwas Handarbeit ist hier allerdings gefragt, denn das Extrahieren der Sustain Vokale (DO, OM, MI, IN, NU, US) muss selbst in KONTAKT vorgenommen werden, was aber nicht so schwierig ist.

Sicherlich wäre es erfreulicher, wenn SOUNDIRON schon einige passende Presets mitliefern würde aber was soll`s die selbst erstellten Presets sind ja abspeicherbar. Positiv hervorzuheben ist das Vorhandensein eines deutschsprachigen Handbuchs im PDF Format. Der Klang und die Natürlichkeit der Chöre ist sehr gut, da sich OLYMPUS MICRO Choirs als Demonstration der Leistungsfähigkeit, der großen Chor Instrumente VENUS und MARS versteht, ist es für mich nicht ganz nachvollziehbar, warum hier nicht die Sustain Presets mit einbezogen wurden und das Ganze dann für den kostenlosen KONTAKT Player designt wurde. Denn so würde man einen weitaus größeren Interessentenkreis gewinnen. So bleiben leider diejenigen die keine KONTAKT Vollversion besitzen außen vor, es sei denn, sie wollen für den Betrieb eines knapp 10,- Euro kostenden Instruments aktuell 380,- Euro (die sich für KONTAKT aber durchaus lohnen) ausgeben.

Bewertung im Überblick

  • Klang: Gut
  • Möglichkeiten: Gut
  • Preis / Leistung:
  • Für KONTAKT Besitzer: Sehr gut
  • Für den Rest: Ungenügend
  • Handling / Bedienung: Gut
  • Handbuch: Sehr gut

Gesamtnote: 2,2 = Gut

Soundiron OLYMPIC MICRO Choirs ist per Download auf der Herstellerseite erhältlich, dort findet Ihr auch noch weitere Klangbeispiele: www.soundiron.com

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