Testbericht: Steinberg Triebwerk, Futter für HALion, HALionSonic und HALionSonic SE

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Noch eine Woche bis Heiligabend, ich sitze hier in meinem Studio und versuche die Weihnachtsstimmung, die dieses Jahr irgendwie noch nicht eingetreten ist, mit einem Becher Glühwein (selbstgemacht Rezept hier) und Weihnachtsmusik aus mir herauszulocken.

OK, die Weihnachtsmusik ist wieder aus, dafür habe ich das neue Album von Coldplay: Mylo Xyloto in den CD Player gelegt und das ist wirklich nice, nun gut ich mag Coldplay eben und weihnachtlich ist zumindest der Anfang des Albums auch.

Andreas! Ähh ja …. Da oben hast du im Titel etwas von Trieb und Werk geschrieben und jetzt textest du uns mit deiner Weihnachtsmelancholie zu! Sorry hier geht es ja um einen Test zu Steinbergs neuestem VST Sound Instrument Sets namens Triebwerk, hmm ob mir ein paar Spekulatius helfen… Schluss jetzt! Schreib den Test sonst hohl ich den Grinch und dann kannst du Weihnachten komplett abhaken!

Ok dann mal los, Triebwerk ist ein Sound Set für Cubase 6, Sequel 3 und HALion4 sowie HALionSonic, warum hier die Differenzierung? Einfach deshalb da in Cubase 6 und neuerdings auch in Sequel 3 anstatt des HALionONE SamplePlayers der sehr viel flexiblere HALioneSonic SE enthalten ist, somit sind diese beiden Produkte also schon einmal dafür tauglich das Steinberg Triebwerk anzuflanschen. (Andreas der Glühwein, was hast du denn da rein gemischt?)

Die Steinberg Produkte HALion4 und HALionSonic sind VST 3 Instrumente die auch in anderen DAWS wie zum Beispiel Mixcraft 6 oder Studio One 2 klaglos ihren Dienst versehen, soll also bedeuten das Triebwerk sowohl Cubase 6 wie auch Sequel 3 kompatibel ist. Und für die Nutzer anderer DAWS muss HALion 4 oder HALionSonic vorhanden sein, um das Soundset zu nutzen. Apropo Soundset, Triebwerk ist reichlich mehr als ein Soundset, allein was hier an FlexPhraser Patterns mitgeliefert wird, ist der Hammer aber dazu später mehr.

Nach der Installation von Triebwerk bindet sich das Soundset nahtlos in den Content von HALionSonic / HALionSonic SE ein, um ausschließlich nur die Sounds von Triebwerk zu sehen, muss erst die Contentquelle geändert werden, siehe Bild. Nun finden wir so ziemlich alles an Sounds was für die Produktion aktueller Dance sowie elektronischer Musik benötigt wird. Ob nun wirklich fette Drumkits oder abgefahrene Flächen,Triebwerk wartet mit allem auf. Dazu gibt es auch noch eine ansprechende Bedienoberfläche, die ich im HALionSonic allerdings erst einmal finden musste, im HALionSonic SE war diese Oberfläche direkt Standard. Ganz besonders gut haben mir die Vocal Kits gefallen, hiermit ist es möglich aus Phrasen wie Stop, That, The, Time oder Ähnliches mit denen sich relativ einfach auch Sätze formen lassen. Aber auch sonst ist hier alles im Übermaß vorhanden, mehr als hunder Grooves und Beats, verschiedene Schlagzeugsets, Bass und Melodie Sequenzen, Arppergios und und und. Zusätzlich gibt es noch Sammlungen von Schlagzeuginstrumenten, also zum Beispiel verschieden Bassdrums, Becken oder Snares.

Natürlich kommen auch die Synthsounds nicht zu kurz, sowohl die Stringsounds für Trance Produktionen oder aber auch Bass und Leadsound sowie auch pulsierende Flächen sind enthalten. Als absolutes Bonbon empfinde ich die große Bibliothek an FlexPhrasen also Presets für den in HALionSonic integrierten Arppergiator. Auch die auf diesen FlexPhrases basierenden Sounds können überzeugen, diese Sounds sind quasi schon spielfertig, es reicht ein Finger und die Melodien werden abgefeuert, das Ganze gibt es dann auch schon fertig unterlegt mit Drums somit ist es recht einfach, eine Idee direkt „mal eben“ in die Tat umzusetzen.

Schauen wir uns die Oberfläche von Steinbergs Triebwerk einmal an:

Testbericht Steinberg Cubase 6 Triebwerk

Diese spezielle Bedienoberfläche für Triebwerk fasst einige der zahlreichen HALionSonic / HALion Parameter für eine schnelle und direkte Bedienung zusammen. Beginnen wir oben links mit der Voice Sektion, hier kann eingestellt werden ob der jeweilige Triebwerk Sound monophon oder polyphon gespielt werden soll, im Falle polyphoner Spielweise kann hier auch direkt die maximale Anzahl gleichzeitig zu spielender Noten bestimmt werden. Rechts daneben finden wir die Filter Sektion, in der wir mit Drive das Signal in die Sättigung fahren können, bevor es das Filter durchläuft, dieser kann dann wieder mit den zwei alten Bekannten Reglern Cuttoff und Resonanz eingestellt werden. Weiterhin kann im Filterbereich die Auswirkung der Anschlagsstärke (Velocity) und der Hüllkurve (Envelope) samt den dazugehörigen Attack, Decay, Sustain und Release Fadern abgestimmt werden. Neben der Filtersektion befindet sich der Bereich für die Verstärkungs (Amp) auch hier finden wir wieder die üblichen Verdächtigen wie Anschlagsstärke, Gesamtpegel, Panorama und die ADSR Hüllkurve, die genauso aufgeteilt ist wie in der Filtersektion.

Unterhalb dieser drei Bereiche findet der FlexPhraser seinen Platz, hier können sowohl die mitgelieferten Presets der Arperggien und Sequenzen ausgewählt werden, auch die schon beim HALionSonic enthaltenen Presets sind in Triebwerk nutzbar, wie auch die speziellen Einstellungen abgestimmt werden. Als da wären, Gate der typische Trance Gate Effekt, der Trigger Modus und die Skala für das Tempo, also 1/16tel oder 1/4tel usw. sowie der Restart und der Keymode. Außerdem können wir mittels dreier Regler noch Einfluss auf das Verhalten beim Abspielen nehmen, mittels Swing hauchen wir den Arperggios und Sequenzen ein wenig Variation ein und mit Velocity und Gate bestimmen wir die Stärke diese beiden Effekte. Auch eine Hold Funktion fehlt hier nicht, ist diese aktiviert, spielt Triebwerk den gespielten Ton solange, bis ein anderer Ton gespielt wird oder der Strom ausfällt, weil OBI die Weihnachtsbeleuchtung für die winterliche Dekoration zu billig angeboten hat und der liebe Nachbar gerade den Atommeiler damit an seine Kapazitätsgrenzen treibt. Andreas! Benimm dich!

buenasideas-tippFAZIT: Die Auswahl, sowie auch die Qualität der einzelnen Sounds stimmt, meiner Ansicht nach ist Triebwerk sein Geld alleine schon für die vielen mitgelieferten FlexPhrases wert, einer Dance Musik Produktion steht mit diesem Soundset nichts mehr im Wege und für knapp 50,- Euro macht man hier auch nichts falsch.

Triebwerk bekommt eine buenasideas.de Tip da soviel Auswahl gemischt mit amtlichen Sounds belohnt werden muss.

Benotung:

  • Klang: Sehr gut(1)
  • Auswahl: Hammer also auch sehr gut (1)
  • Preis Leistung: sehr fair (1)
  • Meckerecke; Ich finde nix.

Kompatibel mit: Cubase 6 *, Cubase 6 Artist*, Cubase 6 Essential*, Sequel 3, HALionSonic, HALion 4

(* In diesen Cubase 6 Versionen ist HALionSonic SE enthalten, Cubase LE 6 bekomme ich in ein paar Tagen da ich mir mal interessehalber das KEYS Sonderheft mit der Vollversion bestellt habe, ich glaube aber nicht das die LE Version den HALionSonic SE beinhaltet)

Gesamtnote: 1 Sehr gut

Triebwerk erhaltet Ihr bei Steinberg über den Online Shop für aktuell 49,95 Euro.

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