Der Titel ist krass, ich bin mir dessen bewusst, aber es ist, so das die Technik nicht stehen bleibt und gerade das iPhone oder das jetzt aktuelle iPad von Apple die Möglichkeiten der Produktion eigener Musik für alle die Spaß daran haben recht einfach machen.
Heute habe ich hier eine App für das iPhone und für das iPad gefunden die alle technischen Finessen der Apple Produkte mit in den Prozess der Musik Generierung einbezieht.
Was macht RJDJ? Die Applikation für das iPhone, iPod Touch und für das iPad generiert Musik auf der Grundlage von sogenannten Scenes, dieses Scenes wurden von Programmierern aus dem Team von RJDJ erstellt.
Jede Scene hat unterschiedliche Eigenschaften, so ist es zum Beispiel möglich eine Melodie nur durch die Art und Lautstärke der Umgebungsgeräusche sanft oder hektisch klingen zu lassen, die Umgebungsgeräusche wie auch die eigene Stimme und die Bewegungen die man gerade tätigt werden mit in den Prozess der Musikgenerierung übernommen.
Hier ist ein Video zu RJDJ das die Uns Möglichkeiten sehr schön aufzeigt:
Und es geht noch weiter, mittels einer kostenlosen Software für MAC OS könnt Ihr die mit dem iPhone auf Basis Eurer Bewegungen, Umgebung und Eingriffe erzeugten Musik, noch nachbearbeiten und weitere Effekte hinzufügen.
Auch für das iPad gibt es eine gratis Applikation, die bei der Generierung der Musik noch einige Schritte weitergeht.
Die fertiggestellte Musik kann über ein Netzwerk auf der Seite von RJDJ veröffentlicht werden, ich glaube fest daran, dass dies hier der Anfang ist vom Ende, nämlich vom Ende der geldgierigen Plattenfirmen, die uns momentan alle etwas vorheulen und immer noch satte Gewinne einfahren, das Ende von so gigantisch reichen Künstlern das es sich ein Normalsterblicher gar nicht vorstellen kann!
Aber auch ein Anfang ist wieder in Sicht nämlich für die welche weiterhin ihr Instrument beherrschen und kreativ damit umgehen können, ich glaube, es wird eine Spaltung geben, die einen erzeugen sich Ihre Musik selber mittels Applikationen wie RJDJ und die anderen produzieren die Musik unter Creative Common Lizenzen, nun ja und die aktuellen Stars werden auch nicht so schnell von der Bildfläche verschwinden, nur das in absehbarer Zeit die Einnahmen dort sinken werden ist ja wohl irgendwie ersichtlich.
Leute das, was ich hier schreibe, ist nur meine eigene Meinung, bitte schreibt doch unten bei den Kommentaren, was Ihr dazu denkt.
Hier sind die Features für die RJC1000 Apple OS Software zur Nachbearbeitung der iPhone Musik die mit RJDJ erzeugt wurde.
- 30+ Reality Modules
- expert mode with Pd visual programming language to create your own modules
- 16 free configurable pads
- 4 configurable pages
- 6 Reality Synths
- 13 Synths
- Sample import / Sample player
- Easy export to iPhone/iPod touch
- Upload to RjDj.me and “silent” distribution
- Distribution through scene store in RjDj player iPhone app
- Distribution through scene store in RjDj Voyager iPad app (May 2010)
- PdLanparty for RJ-ing @runtime
2 Gedanken zu “Dass aus für die kommerzielle Musikvermarktung rückt näher, bald erzeugt jeder seine eigene Musik.”
Sicher wird das iPad vor allem ganz neue Musikapps ermöglichen. Ich hoffe sehr darauf, dass sie wirklich innovativ sind und für jeden Interessierten den Zugang zum Musik machen erleichtern.
Dass die großen Plattenfirmen in absehbarer Zeit schon am Ende sind halte ich für unwahrscheinlich. Man sollte die Macht der Lobbyisten nicht unterschätzen. Siehe der jüngste Vorstoß der CSU zum Thema Netzsperren. Da wird es noch gewaltige Rückzugsschlachten geben.
Mit solchen Apps können ein paar ganz interessante, manchmal vielleicht wirklich gute Tracks rauskommen – aber eine Konkurrenz für Profimusiker? Der größte Teil wird vermutlich doch mäßig und vergößert die Musikmüllhalde im Netz dann noch mehr. Letztlich ist gute Musik auch eine Frage der Zeit und auch ein bisschen der Investitionen. Und die hat man nicht ausreichend nebenher, neben Brotberuf oder gar noch Familie.
Letztlich brauchen Profimusiker Einnahmen, sonst haben sie einfach nicht kontinuierlich die Zeit sich mit dem Musikmachen ungestört auseinander zu setzen. Auch hier gibt es natürlich Biografien die man als Gegenbeispiel anführen könnte, aber allgemein gilt die Gleichung: Kunst braucht Geld = Zeit.
Aus meiner Sicht liegt nach all den Veränderungen in den Distributionswegen der Ansatz, der am meisten kreatives Potential freisetzt und auf der Konsumentenseite entspannten und umfassenden Hörgenuss ohne Beschränkungen und Verfolgung schafft in einer Kulturflatrate, deren Mittel intelligent und gerecht verteilt werden. Klingt utopisch, wäre aber mit den heutigen technischen Möglichkeiten machbar. Und tolle CDs oder Vinyl in Sonderausgaben können die Stars doch immer noch verkaufen, von den Konzerten ganz zu schweigen.
Gruß, Stefan
Meiner Meinung nach wird die Zukunft der Musik genau durch diese Art von Experimentalmusik und passenden kleinen Apps geprägt.
Jeder, mit ein wenig Interesse an Musik wird zumindest versuchen mit diesen Apps Musik zu erstellen und hoffentlich ein größeres Interesse an der Erstellung von Musik finden.
Auf der anderen Seite können diese Apps auch nur von Musikern richtig umgesetzt werden, da Neulinge noch keine Erfahrung im Umgang mit Dramtaurgie, Spannungsbögen oder Harmonie besitzen – schwieriges Thema.
Ich kann natürlich nicht mit Sicherheit behaupten, dass es nicht auch Talente gibt, die die verrücktesten Ideen mit diesen Werkzeugen erstellen und auch dann in die Öffentlichkeit stellen, um damit die eigenen Kreationen zu puplizieren. Viele Beispiele findet man ja jetzt schon auf MySpace, oder Youtube.
Letztendlich kommt es dann wieder auf das handwerkliche Geschick und das musikalische Verständnis im Umgang mit diesen „Instrumenten“ an. Allerdings bleibt immer noch die Frage, wer erzeugt den Sound. Jemand, der keine Ahnung von Synthies, oder echten Instrumenten hat, kann sich gar nicht vorstellen, wie diese Klänge erstellt werden. Andererseits werden auch viele dem Reiz des Mikrofons für Experimente erliegen.
Nachdem ich selbst mit mehreren Projekte über 20 Jahre versucht hatte über den „altmodischen“ Weg Musik zu vermarkten, habe ich damit vor ca. 10 Jahren aufgehört. Was allerdings nicht heisst es nicht doch wieder zu versuchen, denn gerade jetzt durch das Internet gibt es immense Möglichkeiten. Viele interessante Musikstücke findet man heute schon, die von allen möglichen Wissenständen von Musikern erstellt wurden. Bestes Beispiel ist da archive.org in dessen Archiven man mehrere 100.000 Musiktitel findet, die unter der dortigen Open Source Rubrik abgelegt wurden.
Die Förderung der Musikszene mit solchen Plattformen, wie z.B. auch die hier genannte RJDJ ist aus meiner Sicht sehr willkommen und eine Plattenfirma zur Vermarktung seiner Musik braucht man meines Erachtens auch nicht mehr, denn gute Musik funktioniert auch ohne Label.
Dummerweise ist die Wirtschaft noch nicht darauf eingestellt, weil keiner mehr weiss, wie dann eine Veröffentlichung abgerechnet werden soll (Gema, Tandieme, Radiosender, Verkauf…). Vielleicht liegt es dann an jedem selbst, seine Lizenzen bei Erfolg so zu definieren, dass das Talent auch belohnt wird. Ich würde das jedenfalls begrüßen.
Grüße aus Berlin