Manchmal wundere ich mich was so alles gratis im World Wide Web zu bekommen ist, hier bin ich über vier wirklich sehr gute Plugins gestolpert die sowohl für das Mastering wie auch in Einzelspuren eine gute Figur abgeben.
Beginnen wir mit einem grafischen Equalizer, warum grafisch der bearbeitet doch Audio Material und keine Bilder?
Gute Frage 😉
Der Begriff grafischer Equalizer basiert darauf das mit diesem passiven Equalizer Type die Frequenzen fest vorgegeben sind und sich in einem fest vorgegebenen Wertebereich in der Lautstärke anheben oder absenken lassen, der Vorteil der Konstruktion ist das wir auf einen Blick erkennen welche Frequenz wie stark angehoben oder abgesenkt wurde, das ganze resultiert in einer Kurve und ist so grafisch sichtbar.
Mit dem 18-Band Equalizer von Sir Eliot haben wir so einen Vertreter der grafischen Equalizer, hier finden wir 18 Frequenzbänder die im Frequenzbereich von 20 – 19.000 Hz. ihren Dienst versehen, folgende feste Frequenzen sind einstellbar:
20 hz, 32 hz, 55 hz, 80 hz, 110 hz, 150 hz, 270 hz, 300 hz, 400 hz, 630 hz, 1 khz, 1,7 khz, 2 khz, 3 khz, 5 khz, 7 khz, 13 khz und 19 khz.
Der 18 Band Equalizer von Sir Eliot macht einen guten Job und klingt relativ neutral, das Design wurde etwas Vintage like erstellt und gibt dem Plugin einen wertigen Eindruck, hervorzuheben ist sicherlich das der Sir Eliot 18 Band Equalizer für Sample raten bis zu 384 Khz optimiert wurde, mein EMU Audio Interface schafft gerade mal 192 Khz, allerdings, ( ich oute mich hier gerade mal…), arbeite ich meist eh nur mit 44,1 Khz oder 48 Khz mit dem Steinberg CI2+, wenn es vom Kunden nicht ausdrücklich anders gewünscht wird, so spare ich mir Speicherplatz und die CPU Last hält sich auch in Grenzen, ehrlich gesagt reicht mir die CD Qualität allemal.
Technische Features:
- 18 Frequenzbänder im Bereich von 20 hz bis zu 19 khz
- Globale Gain Kontrolle
- A.C. Schalter
- LED Power Indicator
- Frequenz Bandbreite: 5 – 24,000 kHz +/- 2.4 dB
- Die Bandbreite basiert auf Sampleraten von 88.2, 96, 176.4, 192 und, 384 kHz.
- Sir Elliot’s 18-Band Equalizer ist optimiert für hohe Sampleraten im Bereich von 88.1 kHz – 384 kHz, allerdings funktioniert das Plugin auch mit den normalen Sampleraten von 44.1 kHz (CD Standard) und 48 Khz (DAT Standard).
Hier ist ein Video zum Sir Eliot 18 Band Equalizer, das auch irgendwie zur Jahreszeit passt 🙂 :
Das 18 Band Equalizer Plugin von Sir Eliot ist gratis zu erhalten, Ihr findet es hier: http://sirelliot.wordpress.com/2010/12/05/sir-elliot-eighteen-band-graphic-equaliser/
Plektron COMP4
Als nächstes Plugin finden wir einen Multiband Kompressor von Plektron der über vier Frequenzbänder verfügt das Plugin kann sowohl traditionell oder im Side-Chain-Modus eingesetzt werden, somit können wir vier Frequenzbänder mit unterschiedlicher Kompression bearbeiten.
Der Plektron Comp 4 ermöglicht es Euch, die Dynamik des Audiosignals auf einzelne Tracks und / oder auf dem Master-Kanal ohne Verlust der Qualität durch die parallele Kompression zu manipulieren.
Der Comp4 macht einen guten Job und lässt sich ganz hervorragend auch beim Mastern einsetzen um zum Beispiel die viel geliebte aber auch zu recht verpönte maximale Lautheit, die nur auf Kosten der Dynamik der Mischung gehen kann, zu erreichen.
Hier sind ein paar technische Daten:
- Windows VST kompatibel
- 4-Band Kompression
- Einstellbare Frequenzbänder
- Internes Side-Chain System
- Soft Clipping Limter
- Ahead Delay für Fast Attack
- Pre-Gain/Gain Kontrolle für jedes Frequenzband
- Mix Kontrolle für Parallel Kompression
- Analog-Style VU-Meter für jedes Frequenzband
Das Plugin ist gratis und Ihr könnt es hier bekommen: www.plektronfx.com
Kommen wir nun zu zwei speziell für das Mastering entwickelte Equalizer Plugin aus Serbien, beide Plugins haben wir hier auf buenasideas.de schon getestet, es gibt nun allerdings neue Versionen.
Bei dem Plugin J1000 Alpha, in der aktuellen Version 3.5 ist ganz stark hervorzuheben das wir mit diesen parametrischen Equalizer die Audiosignale im M/S, also Mitte und Seiten einer Stereoaufnahme getrennt, bearbeiten können.
Dazu stellt der wirklich ausgefuchste Equalizer jeweils vier Frequenzbänder für das Mittensignal sowie für das Seitensignal bereit, ähnliches habe ich in letzter Zeit auch bei SPL und Brainworx Produkten gesehen, es scheint mir eh so das mit dem J1000 Alpha ein wenig von den Brainworx EQs abgeschaut wurde, ich kann mich da aber auch irren.
Die Frequenzanhebungen und Absenkungen sind hier nicht so stark einstellbar wie bei anderen parametrischen Equalizern, das der J1000 für das finale Mastering konzipiert wurde.
das J1000 Alpha Plugin trennt die Mitten- und seitlichen Stereo-Signale zur einzelnen Bearbeitung auf so wird eine unabhängige Entzerrung ermöglicht. Jeder der beiden Abschnitte, Mitte und Seite, besteht aus vier identischen Peak-Filtern mit vier Frequenzbereichen und vier wählbare Q-Faktoren.
Zudem ist ein Loudness- Modul enthalten das auf der Grundlage einer gleicher Lautstärke-Kontur das Audiosignal dynamisch bearbeitet und so einen transparenten und glatten Frequenzgang produziert. Das Tilt- Modul steuert die Steigerung im Klangspektrum somit wird von vornherein festgelegt ob das Klangbild heller oder dunkler ist.
Weiterhin enthält der J1000 HP und LP Filter die zum Entfernen von extremen hohen und tiefen Frequenzanteilen dienen.
Die absolut nützliche Auto-Solo-Option (oranges Lautsprecher-Symbol) ermöglicht das Solo Vorhören jeder Filter-Frequenz für eine schnellere und genauere Anpassung.
Alles in allem ist dies schon fast ein Geheimtipp, das kostenlos erhältliche Plugin solltet Ihr unbedingt einmal antesten.
Der J1000 Beta Equalizer ist in der Funktionalität dem J1000 Alpha ähnlich, allerdings verzichtet er auf die MS Funktionen. Das Plugin wurde jedoch angepasst an die speziellen Bedürfnisse für das Abmischen. Die Peak-Filter Kontrollen sind die gleichen. Die HP und LP Filter Fader steuern die Cut-Frequenz, während die kleinen Schaltflächen neben diesen Fadern die Resonanzspuren aktivieren.
Der Saturation-Modus der die Sättigung des Audiosignals beeinflusst basiert auf der Waveshaper Technik
Um subtile Änderungen im Klang bei Instrumenten oder Stimme zu erreichen, anstatt sie zu verändern, ist J1000 Beta genau richtig. Auch hier finden wir den Vorhörmodus der einzelnen Frequenzen.
Auch der J1000 Beta ist ein tolles Tool für die Audioproduktion das Ihr Euch unbedingt einmal anhören solltet.
Weitere Informationen zum J1000 Alpha und J1000 Beta findet Ihr hier: www.j1000.in.rs
Der Link führt seit einiger Zeit ins leere, den J1000 gibt es leider auch nicht mehr aber dafür eine ganze Reihe neuer Equalizer von Jovan Concar die findet Ihr unter: www.jovankoncar.com/j1000/
Wer den Original J1000 Alpha oder Beta haben möchte, ich glaube ich habe noch Versionen davon in meinem Freeware Lager.