Orange Tree Samples ist für seine hervorragenden Gitarren-Bibliotheken bekannt. Nun veröffentlichten sie ein in ein Kontakt-Instrument verpacktes Vibraphon, das seine optimierte Spielbarkeit in Jazzstücken beweisen soll. Ziel der Sampleaufnahmen war, einen makellosen und dennoch natürlichen Klang zu erreichen.
Es wurde ein 70’s Musser Century Vibraphone wegen seines klassischen, warmen Tons ausgewählt und ich finde, dass man das gut hören kann. Die Demo-Songs hören sich original wie Aufnahmen aus den Siebzigern an. Das Vibraphon fügt sich völlig organisch und authentisch in den Band-Kontext ein.
Der für Vibraphone essentielle Tremolo-Effekt, der durch elektrisch angetriebene rotierende Scheiben in den unter den Platten liegenden Resonnzröhren entsteht, wird hier mit einem Kontakt-Script simuliert. Wie genau wird nicht beschrieben. Aber es klingt, soweit man das den Demos entnehmen kann natürlich.
Als Besonderheit wurde noch eine Spieltechnik simuliert, die sich Mallet Mutes nennt, bei der der Spieler eine Platte eines angeschlagenen Akkords mit dem Mallet abdämpft und gleichzeitig eine andere anschlägt.
Die technischen Daten sind:
- Over 8 GB total 24-bit 48khz samples (uncompressed)
- 4 dynamic layers, up to 7x round-robin, chromatically sampled
- Separately controllable close, mid, and far mic positions
- Modeled tremolo with adjustable speed and depth
Interessant finde ich den großen generellen Klangunterschied zu dem Vibraphon von Soniccotoure . Das hört sich viel Obertonreicher, metallischer und glockiger an, als das von Orange Tree Samples. Ich vermute, dass beides seine Vor- und Nachteile hat, je nach Zusammenhang kann es besser sein, wenn man diesen eher zurückhaltenden klassischen Ton der Pure Jazz Vibes zur Verfügung hat oder für modernere Stücke oder Soloaufgaben ein so reich und präsent klingendes, wie das von Soniccotoure.
Link zu Pure Jazz Vibes http://www.orangetreesamples.com/pure-jazz-vibes