Ravenscroft Virtual Piano von VI Labs angekündigt

Von Ravenscroft Pianos hatte ich bisher noch nichts gehört. Das mag daran liegen, dass ich so gut wie nie einen extra für den jeweiligen Kunden gebauten High-End Konzertflügel für zweihunderttausend Euro kaufe… Aber es ist beeindruckend, welchen Aufwand diese kleine Manufaktur in Arizona betreibt, um aus den besten verfügbaren Materialien aussergewöhnliche Instrumente herzustellen.

Nun wurde einer dieser exklusiven Flügel von der Sampleschmiede VI Labs in ein virtuelles Instrument gegossen. Als Sample-Player kommt die UVI Workstation zum Einsatz, was also schon einmal einen Unterschied zu den vielen virtuellen Pianos für Kontakt darstellt. Er scheint seinen Dienst zu versehen, von den angebotenen Features und Einstellmöglichkeiten her kann ich nichts entdecken, was von den für diese Instrumente üblichen Rahmen abweichen würde.

Ravenscroft_Piano

Zu dem bisherigen Produkt von VI Labs, den True Keys, einer Sammlung von virtuellen Pianos (die üblichen Verdächtigen Steinway, Fazioli und etwas abweichend ein Bechstein, statt Bösendorfer) gibt es einen längeren Testbericht (in Englisch),  dem man entnehmen kann, dass die Samples nicht geloopt werden, dass die Qualität dieser Pianos hoch ist, aber dass es keine echten Round-Robin Samples gibt, sondern die Unterschiede bei schneller Repetition durch Filter und Pitchvariationen erzeugt werden. In dem Beispiel dazu höre ich keinen Unterschied, ob das nun ein- oder ausgeschaltet ist.

Zu dem Steinway-Flügel gibt es auch auf Youtube einen mit anderen virtuellen Pianos, wo man sich selbst ein Bild machen kann, wie er abschneidet. – Also bisher kann man sagen, dass die Instrumente von VI Labs durchaus in der Oberliga mitspielen.

Nun also das Ravenscroft Piano, das einen sehr hochwertigen Ausgangspunkt für den Samplingprozess bietet. Einen guten Eindruck kann man anhand der Videos bekommen, die sie auf der NAMM gemacht haben, in denen versierte Jazzpianisten herumklimpern und kommentieren – für meine Ohren hört sich das sehr gut an. Das Piano scheint wirklich sehr gut zu reagieren und expressiv spielbar zu sein. Vor allem die tiefen Lagen klingen voll und klar, was sie auch immer wieder betonen, da kommt die Qualität des realen Flügels offenbar zum Tragen. Ob dieser Flügel sich nun auf Augenhöhe mit dem sagenhaften American Concert D von Synthogy befindet ist schwer zu sagen, aber es könnte schon sein.

Im Moment gibt es das Ravenscroft Virtual Piano noch zum Einführungspreis bis zum offiziellen Release, das je nach Info am siebten oder vierzehnten Februar stattfinden soll.

Link zum virtuellen Ravenscroft Virtual Piano:
http://vilabsaudio.com/Ravenscroft-By-VI-Labs

Und zum echten: www.ravenscroftpianos.com

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*