Albion V Tundra von Spitfire Audio herausgebracht

Mit der fünften Fortsetzung der Albion-Reihe orchestraler Filmmusik-Werkzeuge widmet sich Spitfire Audio den ganz leisen Tönen aus dem Norden. Inspiriert wurde der Mitbegründer der Firma und Filmkomponist Christian Henson dazu von einem Stück von Arvo Pärt und den aufstrebenden jungen Talenten aus dem nordischen Hinterland und Island. 

Albion V Tundra
Albion V Tundra

Um ein solches impressionistisches, kühles, gedämpftes Klangbild zu erreichen wurden in einem Hundert-Mann Orchester die Violas draussen gelassen und dafür die Cello/Kontrabass- und Violinensektion verstärkt. Die höchste Dynamikstufe war ein Mezzopiano und es wurden vor allem lange Artikulationen aufgenommen, teils in ungewöhnlichen Spielweisen mit Bögen ohne Harz oder Col Legno. In der Woodwind/Brass -Sektion gibt es Patches, bei denen nur Luft durch die Instrumente geblasen wird oder flüsternde Artikulationen und generell viele kleine Nebengeräusche, die durch den geringen Lautstärkepegel mit eingefangen werden und dem eine Intimität und Lebendigkeit verleihen, die ich in solchen Orchesteraufnahmen noch nicht wahrgenommen habe.

Ich habe mir die Klangbeispiele mehrfach angehört und die Videos angeschaut und gewann den Eindruck, dass hier ein sehr spezielles Set von Instrumenten vorliegt, dass natürlich für Filmmusik konzipiert ist, aber dadurch, dass es sich hauptsächlich um ruhige, leise Artikulationen, manchmal an der Grenze zur Stille handelt ein breiteres Anwendungsfeld hat als die üblichen typischen dramatischen Orchesterbibliotheken.

Das Einstellungspanel der Orchesterbibliothek
Das Einstellungspanel der Orchesterbibliothek

Ergänzt wird der zentrale Orchester-Teil durch einige zusätzliche Werkzeuge.

Vral Grid liegen Aufnahmen mit einer indischen Shruti-Box, das ist ein einfaches Drohne-Saiteninstrument und einem Harmonium, dass auch wohl an der Grenze zwischen Blasebalggeräusch und Ansprechen der Zungen gespielt wurde. In einem Raster nach Grundton des Akkords und den 32 sich verschieden entwickelnden Aufnahmen angeordnet lassen sich von Hand oder per Zufallsfunktion fast unendlich viele Kombinationen zusammenstellen.

Vlal Grid Oberfläche
Vral Grid Oberfläche

Bellow Pads packt sowohl die Shruti-Box/Harmonium Sounds als auch Orchestrales Material in das bekannte eDNA Skript, dass einerseits dynamisch zwischen zwei Quellen hin- und her blendet, als auch über einen Gate-Sequencer und eine opulentes Effekt-Abteilung verfügt. Hier also eine komplementäre „elektronische“ Weiterverarbeitung mit Pads, die eher schwelgerisch sind oder Spannung hinzufügen.

eDNA Skript GUI von Bellow Pads
eDNA Skript GUI von Bellow Pads

Darvin Percussion fügt ein kleines Set dunkler cinematischer Percussion für eher cinematische Kontrapunkte hinzu, gewonnen aus massiven Verdi Bass Drums and Taikos.

Brunel Loops sind Percussion Loops, gespielt von Paul Clarvis und von den Sound Designern von Spitfire Audio teils massiv nachbearbeitet. Sie liefern bei Bedarf zusätzliche Spannung und subtile Steigerungen im Gesamtkontext.

Brunel Loops eDNA GUI
Brunel Loops eDNA GUI

Albion V Tundra besteht aus:
27860 Samples
56,8 GB unkomprimierte WAV, komprimiert 44.,4 GB
Es ist ein Kontakt-Player Instrument, die Vollversion von Kontakt wird nicht benötigt.

Insgesamt ein großes Paket an zwar unterschiedlichen, aber sich ergänzenden Sounds, auch für Elektro/Ambient Produzenten lohnt es sich das anzuschauen.

Produkt-Seite von Albion V Tundra mit Videos und Klangbeispielen: http://www.spitfireaudio.com/shop/a-z/albion-v-tundra/

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