VST war gestern, heute muss es VST3 sein! So oder zumindest so ähnlich muss Frank Rittberger aus meiner Heimatstadt Essen gedacht haben, als er seine DAW namens Smidy programmiert hat. Das Gute zuerst, Smidy gibt es in einer Free Version. Selbst diese Free Version unterstützt den Einsatz externer VST Plugins aber ….. nur im VST3 Format.
Dies bedeutet, das der Markt hier noch recht überschaubar ist, wir posten zwar in letzter Zeit des öfteren auch Artikel zu VST3 Plugins und ich habe dazu sogar eine extra Kategorie angelegt aber wie gesagt im Vergleich zu den normalen VST Plugins ist hier noch nicht allzu viel zu bekommen.
Auch VST3 und „ausschließlich“ VST3 ist das kostenfreie Smidy Plugin, welches sowohl in 32bit wie auch in 64bit den Weg auf Euren Windows Rechner findet (ab Windows 7 aufwärts…), genau Apfelfetischisten bleiben hier leider „noch?“ außen vor.
Was mich überrascht hat, war der recht gute Pianoklang den das eigentlich als Midi Multi Mode Synthesizer VST3 konzipierte Plugin wiederzugeben vermag. Das liegt daran das die Klangerzeugung des Smidy Plugin`s nicht nur auf die gängigen Wellenformen wie SAW (Sägezahn), Square (Rechteck) oder Noise (Rauschen) beruht, sondern auch Multisamples einlesen kann. Es werden zwar nur relativ wenige Musltisamples mitgeliefert aber das Piano Multisample und auch das Drums (Schlagzeug) Multisample wissen zu gefallen.
| Klangbeispiel Smidy Plugin Piano: Rondo Allegretto Sonata No. 16 C major (Sonata facile) , KV 545 (1788) (c) Bernd Krueger | http://www.piano-midi.de/ |
Warum in der Musltisample Auswahl dann noch einmal die Wellenformen SAW, Triangle und Square vorkommen, ist mir etwas schleierhaft.
Das Smidy Plugin setzt sich aus drei Oszillatoren zusammen, jeder dieser Oszillatoren kann entweder eines der Musltisamples oder eine der implementierten Wellenformen wiedergeben. Für jeden der Oszillatoren stehen auch verschiedene Filtertypen bereit, zwischen Lowpass, Highpass und Bandpass sowie Filter off kann hier gewählt werden, die Filter können in Cuttoff und Resonanz geregelt werden. Unter der Filtersektion steht pro Oszillatorbereich ein Auswahlfeld zur Verfügung in welchem die Oktave +/- 8 eingestellt werden kann. Ebenfalls pro Oszillator finden wir dann noch jeweils eine Hüllkurve.
Im unteren Bereich, der mit der vielsagenden Überschrift „Additional channel related parameters“ aufwartet ist außer einem Volume (Lautstärke) Regler und einer Option, mit welcher das Note Off Verhalten gesteuert werden kann, (receive Note Off) nichts weiter zu finden. Also weder LFO, kein FM, PW oder sonst irgendetwas, was eigentlich zum Standard bei heutigen Synthesizer Plugins gehört. Dafür ist das Smidy VST3 Plugin aber multitimbral, und zwar 16 fach, soll heißen dass hier 16 verschiedene Sounds über 16 unterschiedliche Midi Spuren angesprochen werden können.
Der Smidy Sequenzer
Wie schon bereits erwähnt ist der Sequenzer in einer Free Version mit VST3 (und nur VST3) Support sowie in einer kommerziellen Expert Version zu haben. Die Expert Version kostet 39,- Euro und unterscheidet sich hauptsächlich dadurch von der Free Version das hier beliebig viele VST3 Plugins eingesetzt werden können, die Free Version kann nur maximal zwei VST3 Instanzen gleichzeitig bewältigen, was nun auch den 16 fachen Midi Multi Mode des Smidy Plugins erklären dürfte
Die Smidy DAW ist auf jeden Fall einen Download wert, schaut es Euch mal an, das Smidy Plugin ist als Synthesizer meiner Ansicht nach nicht zeitgemäß, als Piano oder Drum Plugin ist es aber recht gut geeignet.
Hier sind die technischen Features der Smidy Free DAW
(hmm.. wusste gar nicht das man in Essen jetzt nur noch englisch spricht, bin schon zu lange nicht mehr da gewesen)
- Full project file load and save functionality
- Piano roll
- List editor
- Import MIDI files
- VST 3 plugIn hosting (maximum amount of simultaneous opened devices/loaded plugIns: 2)
- VST 3 instrument plugIn with 16 MIDI channels, 16 audio output busses, 4 multisample sets
- Multisamples: Piano, Clean E-Guitar, Drums and Muted E-Guitar
- Audio recording and wave file integration into MIDI sequence
- Mass MIDI event changing functions
- Supported GS MIDI standard for GS MIDI files/GS devices
- Supported XG MIDI standard for XG MIDI files/XG devices
- Supported INTEGRA-7 MIDI implementation for songs customized to the I7
- Supported GM2 MIDI standard for GM2 MIDI files/GM2 devices
- Wave editor
Für weitere Infos könnt Ihr Euch hier das Smidy PDF Manual herunterladen.
Auf der Smidy Website von Frank Rittberger findet Ihr die Unterschiede der Expert Version zur Free Version aufgelistet, hier könnt Ihr sowohl die Free Version der Smidy DAW gratis herunterladen wie auch nur das Smidy VST3 Plugin kostenlos downloaden. Die kommerzielle Expert Version muss bestellt werden.
