Alles nur Zufall mit MidiBot

Bei allem, was mit MIDI-Effekten oder -Generatoren zu tun hat werde ich besonders aufmerksam. Verspricht das doch oft interessante Anregungen oder erweiterte Möglichkeiten beim Schreiben eines Tracks. Im Fall von MidiBot ist das allerdings ein nur bedingt kontrollierbarer Effekt, denn es handelt sich um einen Zufallsgenerator, der MIDI-Noten erzeugt.

Eingedämmt und in brauchbare Kanäle geleitet wird das nur durch eine Handvoll Regler. Die Patternlänge, bis zu 32 Steps, die Notenlänge und ein Swing-Faktor. Bei einigen Optionen kann man Häckchen setzen, wie single note oder sustain. Der Abschnitt in der Mitte widmet sich der Harmonik, der Root-Note, von der nach oben gespielt wird, der Tonleiter – wobei es hier für meinen Geschmack etwas zu wenig Auswahl gibt und der Range, der den Umfang der Halbtöne angibt, in dem Noten ausgelöst werden können.
Die unterste Reihe von Reglern nimmt Einfluss auf die Zufälligkeit. „Pulse Every“ legt die roten Schläge fest, die in jedem Fall ausgelöst werden, 4 bedeutet hier alle vier Sechzehntel, bei fünf bewegt man sich mit dieser Betonung schon ausserhalb eines 4/4 Takts. “Pulse Offset” verschiebt die roten “sicheren” Schläge entlang der Zeitachse. “Root Probability” bestimmt, wie wahrscheinlich es ist, dass die Root-Note getriggert wird oder eine beliebige andere. Bei 100% kommt immer die Root-Note. “Root Velocity” setzt die Lautstärke der Root Note. “Fill Probability” stellt die Wahrscheinlichkeit, dass gelbe Füllnoten getriggert werden ein und “Fill Velocity” ist die Lautstärke dieser Füllnoten.

Auch wenn man mit diesen Parametern die Dichte und in Grenzen die Rhythmik und Betonung der getriggerten Noten beeinflussen kann, bleibt es letztendlich doch platter Zufall. Durch eine geeignete Kombination der Werte kann man das aber etwas kaschieren. Das funktioniert besonders gut mit Pentatonischen oder Kirchentonarten, weil hier die Skalentöne grundsätzlich untereinander besser harmonieren. Bei Melodien wird es interesssant, wenn man zwei Melodien gegeneinander arbeiten lässt. Drums mit einem MidiBot für jedes Drum-Piece funktionieren mit sparsamen Einstellungen ganz gut.

Mit MidiBot wird man jetzt keinen kompletten Track erzeugen wollen, aber für Hintergrundspuren oder abwechslungsreiche Drumfills ist das auf jeden Fall interessant.
Der Musiker und Programmierer Robby Kilgore versieht das Progrämmchen mit keinerlei Kopierschutz und hofft auf eine faire Benutzung, was bei dem sehr moderaten Preis von 5 $ sogar weitgehend der Fall sein könnte.

Produktseite von MidiBot: https://robbykilgore.com/?p=141

Einige Videos mehr:

Schon verblüffend, wie jazzig das klingt.

 

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