In letzter Zeit finden sich immer mal wieder neue Möglichkeiten die Musikeingabe (ich nenne das jetzt mal so, könnte auch als das Spielen eines Software-Instruments bezeichnet sein), zu beeinflussen. Neben neuen Tastaturen die auch das darüberstreichen als Controllerwert weitergeben, sich allerdings durch die Gummibeschichtung nicht so wirklich toll spielen lassen (meine Erfahrung), gibt es auch den TOUCHÈ Controller der Firma Expressive E.
Der neue Touché SE (Software Edition) ist ein in seiner Form einzigartiges und dennoch erschwingliches Instrument, das jedem Software-Synthesizer und Plugin neue organische Ausdruckskraft, Tiefe und Musikalität verleihen kann. Musiker, Produzenten und Sounddesigner können damit ganz eigene und neue komplexe vielseitigen Sounds produzieren, indem sie intuitive Wisch-, Drück- und Tippgesten auf der hochempfindlichen Spieloberfläche ausführen.
Mit simplen Bewegungen, die jeder erlernen kann, sind bis zu acht Parameter gleichzeitig in Echtzeit steuerbar.
Touché SE wartet mit der gleichen Verarbeitungsqualität, dem gleichen patentierten Spielmechanismus und der gleichen maßgeschneiderten Soundlibrary wie das bereits erhältliche Touché auf. Touché SE verfügt über eine USB-Schnittstelle für die Verwendung an einem Rechner und hat eine neue robuste und feinfühlige
Kunststoff-Spieloberfläche, die wie das klassische Touché sowohl auf die sanftesten Berührungen als auch auf kraftvolle Gesten reagiert.
Mitgeliefert werden mehr als 200 Werkssounds, die für die umfassenden Kontrollfähigkeiten des Touché SE optimiert wurden und direkt nach der Installation spielbar sind. Nutzer können außerdem all Ihre bereits vorhandenen VST-Instrumente in der Begleitsoftware Lié hosten und ihnen so ganz neue Klänge entlocken.
Für einen schnellen Einstieg bietet Expressive E über 200 Presets für bekannte Plugins von Drittanbietern zum kostenlosen Download an.
Touché SE ist ab sofort weltweit zur unverbindlichen Preisempfehlung von 229,- Euro verfügbar.
Die Features des Expressive E TOUCH SE
- Ein hochwertig verarbeiteter Hardware-Controller mit patentiertem Mechanismus, der in mehreren
Bewegungsdimensionen selbst auf leichteste Berührungen reagiert. - Mehr als 200 abwechslungsreiche und perfekt für die Spielmechanik optimierte Werkssounds.
- Bis zu 8 Plugin-Parameter gleichzeitig steuerbar. Mit intuitiven Gesten entlocken Sie nur einem
Sound eine immense Bandbreite an Klangvariationen. - Browsen Sie bequem über Tasten an der Hardware durch Ihre Soundliste und passen Sie die
Empfindlichkeit des Mechanismus an Ihre Vorlieben an. - Hosten Sie all Ihre bereits vorhandenen VST-Instrumente in der Begleitsoftware Lié und entlocken
Sie ihnen ganz neue Dimensionen an Ausdruckskraft. Über 200 Presets für beliebte
Software-Synthesizer werden bereits mitgeliefert. - Touché SE wird über USB mit Strom versorgt und ist sowohl mit Mac als auch mit PC kompatibel.
Weitere Infos findet Ihr hier: https://www.expressivee.com/touche-se
Da Stefan Federspiel parallel zu dem gleichen Thema eine News geschrieben hat, hier seine Version. Doppelt gemoppelt hält besser… 😉
Der Touché SE ist die Software-Edition des MIDI-Controllers Touché und verfügt im Gegensatz zu diesem nur über eine USB-Verbindung um Software-Instrumente auf dem PC zu steuern. Dafür kostet er mit 229 € auch nur noch etwas mehr als die Hälfte des großen Bruders, der noch über ein MIDI In/Out Pärchen und CV-Out verfügt, also auch Synthesizer Hardware ansteuern kann. Ein weiterer Unterschied bei der Hardware ist, dass die Touch-Plate nicht mehr aus Mahagoni gefertigt ist, sondern aus schwarzem Polycarbonat. Ansonsten ist die Mechanik gleich und die Software-Schnittstelle zum Computer mit Lié ebenfalls. Dazu kommt aber noch eine extra für Touché SE geschaffene Soundbibliothek für die Workstation von UVI.
Touché SE verfügt über vier Achsen, die auf Druck und Berührung reagieren, Druck von oben, eine Verschiebung der Touch-Plate nach rechts oder links und das Entlangleiten oder Berührungen entlang der Längsachse der Plate, die meist in Pitchbend-Informationen umgesetzt werden, ähnlich einem Touch-Strip. Damit lassen sich also auch indirekt Tonhöhen verändern, so dass sich mit Schlagen und Streichen über die Touch-Plate auch Melodien spielen lassen. Allerdings werden nur MIDI-CC Werte gesendet, keine Notenwerte. Die kommen von dem angeschlossenen Keyboard, jedoch sorgt Touché SE für eine Expressivität, die man rein mit der gewohnten Kombination aus Pitchbend- und Modwheel nicht erreicht. Man könnte Touché SE auch als ein anfassbares XY-Pad sehen, hier sind allerdings die Werte durch die mechanisch getrennten Achsen deutlicher unterschieden. Man hat mit einer Handbewegung Pitchbend-, Modwheel und einen Controller-Regler auf ein mal im Zugriff. Bei der Seitwärtsbewegung kann nur einer der beiden Werte jeweils aktiv sein Dazu kommt, dass Touché SE sehr sensitiv auf Berührung reagiert und auch der mechanische Widerstand der Achsen angepasst werden kann, nicht nur die Response-Kurve in der Verbindungssoftware Lié.
Lié macht die Zuweisung von Achsen zu Controllerwerten sehr einfach und erlaubt mit bis zu acht Slots auch Mehrfachbelegungen, denen auch acht CC-Werte zugeordnet werden können, die Reaktion auf die eingehenden Bewegungswerte des Controllers ist fein regelbar. Lié gibt es in einer Standalone-Version für MacOS oder Windows und als AU oder VST Plugin. Die Standalone-Version kann VST-Plugins einbinden, funktioniert also als Host. Ob auch in der Plugin-Version die Dritthersteller-Plugins wie bei einem Plugin-Chainer in Lié eingebunden werden oder Lié einfach nur MIDI-CC Werte intern in der DAW an die Ziel-Plugins verschickt hat sich mir aus den Beschreibungen und Videos nicht erschlossen.
Jedenfalls sind das Ziel bei Touché SE immer Software-Instrumente. Neben der mitgelieferten Expansion für die UVI Workstation gibt es auch Presets für Lié, bei denen die Controller-Werte für etliche Factory-Presets bekannter Software-Instrumente fertig gemappt und sofort spielbar sind, also für den Arturia Arp 2600 V, SEM V und Mini V, Uhe Diva, NI Razor, NI Massive, NI Prism, Spire und Sylenth.
Einen ganz guten Überblick über die Fähigkeiten der Kombination von Touché SE, Lié und Plugins bekommt man in diesem Video:
Darin ist auch die Rede, dass man wenn man einen MIDI/CV-Konverter besitzt auch CV-fähige Hardware-Synthesizer über den Umweg ansteuern kann. Sicher nicht völlig Latenzfrei, aber es deutet darauf hin, dass Lié in einer DAW die Controller-Werte auch weiter gibt.
Insgesamt, zu diesem Preis kann das auch für Heimanwender ein interessanter Controller sein, wenn man ohnehin Schwerpunktmäßig mit Software-Instrumenten arbeitet. Er ermöglicht das gewohnte Spiel auf dem Keyboard mit der einen Hand und die expressive Kontrolle mit der anderen Hand am Touché SE. Wobei, wie bei den meisten MIDI-Controllern die Modulationswerte auf alle aktuell gespielten Noten gleichzeitig wirken, also eher für monophone Melodielinien geeignet sind, angeschlagene Akkorde bei Pads werden dann gleich „verbogen“. Das ist der große Unterschied zu Multi-Expression-Controllern, die das pro Note leisten, wie das Roli Seaboard oder das Linnstrument, die aber auch ein Mehrfaches kosten.
Produktseite: https://www.expressivee.com/touche-se
