Plate von UVI ein modellierter Plattenhall

UVI tat sich bei Effekten schon mit dem raffinierten Delay Relayer und dem mächtigen Sparkverb hervor. Nun ein neuer Hall-Effekt namens Plate. Einfach Plate, aber es scheint ein ziemlich definitives Statement zu dem Thema Plattenhall zu sein.

Da praktisch niemand einen echten physikalischen Plattenhall zur Verfügung hat, aus Platztechnischen und finanziellen Gründen, gibt es bisher eine Reihe Versuche den besonders vollen Klang dieser Hallerzeugung für das Computerstudio abzubilden. In Hall-Effektgeräten aus DSP-Basis, in aufgenommenen Impulsantworten für Faltungshall-Prozessoren und durch physikalische Modellierung auf mathematischer Basis. In die letzte Kategorie fällt der Abey Road Plattenhall von Waves oder Little Plate von Soundtoys. Diese sind aber weitgehend beschränkt auf die Eigenschaften des echten Dings und versuchen diese so nah wie möglich abzubilden. Das macht UVI auch, geht aber noch einen Schritt weiter und macht konsequenterweise das zugrunde liegende Modell für die Berechnungen flexibel und legt die Gestaltung der Maße und Materialeigenschaften der Metallplatten weitgehend in die Hände des Anwenders.

Man kann also kleine oder große Platten mit verschiedenen Seitenverhältnissen entwerfen und aus einer Anzahl von Metallen auswählen und Grundspannungen zuweisen. Ausserdem können die Schallübertrager und die virtuellen Mikrofone, die das Ergebnis der virtuellen Schallausbreitung in der Platte wieder einfangen frei platziert werden. Auch der Dämpfer nimmt auf Wunsch andere Eigenschaften an, verkürzt den Nachhall oder lässt die Platte fast unendlich schwingen.

All das führt zu recht unterschiedlichen Ergebnissen, die einerseits im physikalisch möglichen liegen oder – dann auch gekennzeichnet jenseits davon.

Das mathematische Modell wurde aufwendig durch Messungen an zwei echten Plattenhall-Effektgeräten kalibriert und das Verhalten so Wirklichkeitsgetreu wie möglich gemacht.

Das klingt interessant. Und klingt tatsächlich sehr interessant, wenn man sich die Sound-Demos anhört. Als alter Reverb-Fan sage ich da nur, ahh, ja so wünsche ich mir ein richtig sattes, dichtes oder auch exotisches Reverb, da wurde hervorragende Arbeit geleistet. Da der Rechenaufwand bei voller Detailtiefe doch sehr hoch ist, kann diese für die Einstellung reduziert werden. Beim rendern des Stems/Tracks dann wieder hoch gestellt werden und auch da wurde darauf geachtet, dass die Berechnungen möglichst effektiv und auf mehrere Prozessorkerne verteilt ablaufen.

Bis ersten November, also gar nicht mehr lang gibt es Plate von UVI noch zum Einführungspreis von 79 €, danach für 129 €.

Produktseite von Plate: https://www.uvi.net/de/effects/plate.html

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