Soundop Audio Editor

Neben einigen Freeware-Programmen die auf das Editieren von Audiodateien spezialisiert sind gibt es nur eine Handvoll professionelle Werkzeuge für diesen Zweck. Neu für mich, nun in der Version 1.4.7.1 ist Soundop von Ivosight für Windows.

Das Interface von Soundop wirkt sehr auggeräumt und klar. Die Feature-Liste lässt für ein neues Programm aufhorchen und geht deutlich über die jeder Freeware hinaus. Auch so mancher kommerzieller Konkurrent startete mit weitaus weniger Möglichkeiten. Nun befinden wir uns im Jahr 2018 und die Erwartungen an einen Audio-Editor, für den man Geld hinlegt sind natürlich höher geschraubt, als noch vor einigen Jahren.

Soundop öffnet und speichert Audiodateien in allen wichtigen Formaten, einschließlich Ogg und Flac. Die Metadaten aller möglichen Formate können direkt editiert werden. Die Darstellung kann als Wellenform oder Spektrogramm eingestellt werden. Alle normalen Operationen wie kopieren, ausschneiden einfügen usw. werden präzise auf Sample-Ebene durchgeführt. Wenn ich es richtig verstehe kann man sogar Auswahlen in der Spektrum-Ansicht machen und Frequenzbereiche editieren, ähnlich wie in Acoustica. Verstärken, Fade In/Out, Gain-Envelopes, Normalisieren, Time stretch und Pitch Shift sind direkt möglich.

Ein Track verfügt über ein FX-Rack ind die VST-Effekte geladen werden können, die dann auch nur auf Auswahlen angewendet werden können.

Das Programm ist Multitrack-fähig, es kann gleichzeitig aus verschiedenen Quellen in verschiedene Tracks aufgenommen werden. Für ein professionelles Recording wird Punch-in/out und Loop-Recording angeboten. Ein automatisches Crossfading zwischen überlappenden Clips ist möglich.
Audio Clips können per drag and drop zu Tracks hinzugefügt, verschoben, gelöscht und editiert werden. Track-Outputs können zu Bus-Tracks gesendet werden oder als Sidechain-Signal zu Effekten.

Automationskurven für Tracks und Audio Clips können aufgenommen und editiert werden. Multiple Automation Lanes per Track sind möglich.
Mehrere Effekte gleichzeitig können angezeigt werden um simultane Einstellungen zu machen.

Den Workspace kann man mit Panels frei einrichten und eigene Keyboard Shortcuts definieren um den Workflow zu beschleunigen. Mannigfaltige Einstellungen können in den diversen Track/Clip/File/Automation/Mixer- Panels gemacht werden.
Sogar ein History Panel mit Undo-Funktion gibt es und im Effect Panel werden Effekte in einem Baumdiagramm per drag and drop ausgetauscht.

Im Vergleich zu den Möglichkeiten von Freeware- Audio-Editoren hört sich das alles recht futuristisch an… Sicher, WaveLab als Industrie-Standard hat eine Menge mehr zu bieten, kostet aber auch mehrfach so viel und Acoustica hat ein paar Entwicklungsjahre mehr auf dem Buckel und bietet einige Features darüber hinaus. Aber vielleicht keine wesentlichen und erst recht keine essentiellen. Sound Forge Pro wäre noch ein Veteran, an dem sich Soundop messen lassen müsste, aber ich vermute, dass sich das auch nicht viel nimmt.

Insgesamt ein kompaktes, fortschrittlich gestaltetes Programm, das mehr als nur einen Blick wert zu sein scheint.

Produkt-Seite von Soundops: http://ivosight.com/soundop/

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