MACE AI von Tensorpunk Update

Nach über einem Jahr konnte man schon annehmen, dass es mit dem KI Drum-Generator MACE AI vielleicht nicht mehr weiter geht. Aber nun meldete sich der Entwickler zurück, hat den Code stabiler gemacht, ein neues Feature eingebaut und liefert ein Expansion-Pack mit neuen Modellen.

MACE AI
MACE AI


MACE AI konzentriert sich ganz bewusst auf LoFi-Sounds und läuft lokal auf dem Rechner, nicht in der Cloud. Und das macht aus meiner Sicht auch Sinn, denn KI-generierte Sounds und eben auch Drum-Sounds kommen nur teilweise oder mit Zusatzaufwand an High-End Drumsamples heran. Das wird sich wahrscheinlich ändern, aber im Moment scheint das der Stand zu sein.


Der Konkurrent als Plugin-Anwendung ist hier Emergent Drums 2, das zwar von den Features und Kontrollmöglichkeiten her fortgeschrittener ist und nicht LoFi-, sondern hochwertige Drum-Sounds in unendlichen Variationen liefern soll, dies aber nur bedingt schafft und zehn Mal so teuer ist. Nach der Auskunft eines Nutzers von Emergent Drums ist es in der Praxis eher ein seltener Zufall, dass ein generierter Drum-Sound wirklich gut klingt.


Da weiß man bei MACE AI, was man hat, nämlich keine so perfekten Sounds, sondern eher kaputte, die man aber in entsprechenden Genres wiederum einsetzen kann.


MACE AI kennt nun einen Instrumenten-Modus, bei dem vier erzeugte Samples, die mit neuen Abspiel-Modi chromatisch, angepasst an die Tonhöhe der eingehenden MIDI-Noten abgespielt werden können. Währenddessen kann man die Sounds über ein XY-Pad ineinander überblenden.

Instrument mode
Instrument Mode


Die neu trainierten Modelle klingen ähnlich exotisch und schräg, wie die bisherigen, das geht dann bis hin zu Synthpurrs, bei dem im Trainingsdatensatz Samples von Katzengeräuschen und Vintage-Synths gemischt wurden. Innerhalb eines Modells werden dann Variationen in einem mehr oder weniger breiten Bereich erzeugt. Man kann einzelne Pads oder alle 16 auf einmal neu berechnen lassen, dann klingen die MIDI-Pattern etwas anders, manchmal völlig anders, je nach Modell.


Die generierten Drum- oder kurzen Synthsamples, die man nun auch Time-stretchen kann, werden dann in der DAW über die Pads von MACE AI gespielt oder exportiert und in einen Drum-Sampler der Wahl eingebunden.


Ein Video mit Presets, die die neuen Modelle verwenden:

Die Modell-Schmiede


Begleitend zu dem Plugin hat Tensorpunk eine kostenlose App namens Anvil herausgebracht, mit der man selbst Modelle mit Datensätzen trainieren kann. Wenn man es kann, die App soll das zwar erleichtern, aber einiges an Wissen, wie man da vorgeht, braucht man natürlich doch und eine größere Samplesammlung. Aber das lässt hoffen, dass es dadurch in Zukunft auch neue Modelle von den Nutzern geben wird.


Alle Neuerungen des Updates hier im Detail:
https://tensorpunk.com/news-and-updates


Insgesamt scheint MACE AI nun doch eine erfreuliche Entwicklung zu nehmen, das Plugin läuft lokal, ohne Subskriptionskosten. Der Einführungspreis von 20,- USD gilt immer noch, soll aber demnächst angehoben werden.

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