Plugin Alliance, die Plattform für digitale Audio-Plugins, hat auf der NAMM 2025 das SPL Machine Head vorgestellt – eine präzise Software-Emulation des hauseigenen Hardware-Geräts. Bekannt für seine Fähigkeit, Mixe und Masterings mit Lautheit, Fülle und analogen Eigenschaften aufzuwerten, kombiniert das neue Plugin klassische Bandmaschinen-Emulation mit modernen Optimierungen.
Ich beobachte, dass in letzter Zeit immer mehr Bandsättigungs-Plugins auf den Markt kommen, das ist wohl der nächste Hype nach den Soundverschlechterungs-Plugins, die wieder ordentlich Dreck in die ewig und lange erwartete Aufnahmereinheit, welche wir heute zu schaffen vermögen, schaufelt.
Bei den Plugins, die Rauschen, Knistern, Brummen sowie weitere klangliche Unzulänglichkeiten unseren digital sauberen Aufnahmen zufügen können, kennt ihr wohl meine Meinung, die da einfach gesagt heißt, WARUM? Haben wir nicht früher Unmengen an Zeit investiert, um unsere Aufnahmen sauber und ohne jegliche Störung hinzubekommen? Aber der Markt verlangt es eben, das Gute an den Dreckschleuder-Plugins ist ja, dass wir die einfach wieder auf Bypass stellen können und alles ist wieder wie von Meister Proper sauber und reingewaschen, das hätte ich früher auch gerne gekonnt.

Genug der Meckerei, denn bei Bandsättigung ist es zwar ein ähnliches, aber dennoch ein etwas anderes Thema, zuallererst, und da bin ich leider selbst von betroffen, ist es die Optik eines Tonbandgeräts, bei einigen der Plugins, welche für das Klangverhalten von Tonbandgeräten sorgen, hat man den Designern freie Bahn gelassen. Das führte zu Bandgeräten, die nicht nur klanglich, sondern auch optisch dem Original sehr nah kommen und das Beste ist, wenn ich meine Aufnahme oder Wiedergabe in meiner DAW starte, drehen sich die Spulen, wie geil ist das denn?
Es ist schon klar, ein wenig bekloppt muss man wohl sein, um darauf abzufahren, aber ich gebe es gerne zu, dass ich mich dem nicht entziehen kann. Gegenwärtig beschäftige ich mich mit LUNA, einer neuen DAW von Universal Audio Digital kurz auch UAD genannt. Dort habe ich auf jetzt jeder Spur entweder eine STUDER A800 oder eine OXIDE Bandmaschinen Emulation, im MAIN Ausgang steckt dann noch eine AMPEX ATR 102, und ja, es bringt tatsächlich etwas, die analoge Wärme und die Sättigung geben dem Klang noch ein Quäntchen an edler Würze mit.
Hier haben wir es mit einer Hardwareemulation des SPL MACHINE HEAD Geräts, welche von dem gleichen Team designt wurde, das auch die Hardware gebaut hat, zu tun. Leider gibt es hier nur ein Design der originalen 19er Rackeinheit, aber gut, es geht ja um den Klang und da scheint das neue Plugin von SPL einiges zu bieten zu haben.
Zwei Modi: Original und Ultimate
Das SPL Machine Head Plugin emuliert die Hardware exakt wie in ihrem Originalzustand und erweitert diese mit einem „Ultimate Mode„, welcher die ursprünglichen Funktionen mit moderner Technologie nochmals verbessert. Der Ultimate Mode wurde speziell entwickelt, um den Anforderungen zeitgemäßer Audioproduktionen gerecht zu werden.
Zentrale Verbesserungen im Ultimate Mode:
- Low Frequency Adjust: Präzise Anpassung des Tieftonbereichs, kompensiert Resonanzen der Bandköpfe und erlaubt kreative Klangmanipulationen.
- High Frequency Adjust: Feinere Kontrolle über hohe Frequenzen mit einer 10-fach höheren Auflösung (-6 dB bis +6 dB).
- Drive Parameter: Verdoppelte Auflösung für detailliertere Steuerung der Bandsättigung.
Diese Erweiterungen sollen für außergewöhnliche Offenheit, Klarheit und Präzision sorgen und die klanglichen Möglichkeiten des Plugins auf ein neues Niveau heben.
Dynamische Kontrolle hoher Frequenzen
Mit dem Plugin SPL Machine Head kann die Dämpfung hoher Frequenzen unabhängig vom Sättigungsgrad eingestellt werden. Diese Flexibilität soll alles von subtilen Anpassungen bis hin zu intensiven Sättigungseffekten – von warmen, sanften Tönen bis hin zu klaren, brillanten Höhen ermöglichen.
Authentische Bandkompression
Das Plugin simuliert das nicht lineare Verhalten analoger Bandmaschinen, insbesondere die frequenzabhängige Kompression und harmonische Verzerrung. Dies verleiht Produktionen den klassischen analogen Charakter, mit einer Kombination aus musikalischer Wärme und dynamischem Punch.
Simulation von High-Speed-Aufnahmen
Mit der Umschaltung zwischen 15 IPS und 30 IPS (Inch pro Sekunde) emuliert Machine Head den Effekt hochauflösender Bandaufnahmen, wodurch Mitten und Höhen betont und Detailschärfe verstärkt werden.
Dank der originalen Chip-Sets und Quellcodes der Hardware soll diese offizielle Emulation höchste Klangtreue liefern und die bislang genaueste digitale Nachbildung darstellen.
Die Features im Überblick:
- Original-Mode: 100 % authentische Emulation der Hardware.
- Ultimate-Mode: Erweiterte Klarheit, Räumlichkeit und Frequenzkontrolle.
- Low Frequency Adjust: Optimierung von Resonanzen und Bandartefakten.
- High Frequency Adjust: Feine Einstellungen für präzise Klanggestaltung.
- Drive: Detaillierte Steuerung der Bandsättigung.
Der Preis liegt derzeit bei 69,- US-Dollar, ich schätze, dass es sich hier um einen Einführungspreis handelt, der Normalpreis liegt dann nach Ablauf der Einführungsfrist bei 125,- USD.
Weitere Informationen und eine ausführliche Präsentation des SPL Machine Head findet Ihr unter www.plugin-alliance.com.