Steinberg, der führende Entwickler im Bereich professioneller Musik- und Audio-Software, hat eine bedeutende strategische Neuausrichtung bekannt gegeben. Das Unternehmen übergibt seine komplette Hardware-Sparte an Yamaha und konzentriert sich künftig wieder ausschließlich auf Softwarelösungen. Zeitgleich präsentiert Steinberg mit MixKey eine innovative Live-Streaming-Software, die neue Maßstäbe für Audioqualität und Bedienkomfort setzen soll.
Yamaha übernimmt den Vertrieb der Steinberg-Hardware
Die Umstrukturierung bedeutet, dass das bisherige Hardware-Portfolio von Steinberg zukünftig unter der Marke Yamaha vertrieben wird. Dazu gehören insbesondere beliebte Audio-Interfaces wie UR22C, UR44C oder die IXO-Serie, die ab sofort unter neuen Bezeichnungen wie UR22MK3, UR44MK3, URX22C oder URX44C erscheinen.
Die Übergabe ist Teil einer umfassenden Neustrukturierung der Produktentwicklung zwischen beiden Unternehmen. Bereits seit 2008 arbeiten Yamaha und Steinberg eng zusammen. Damals entstanden mit den Audio-Interfaces MR816 und dem Cubase-Controller CC121 erste gemeinsame Produkte, die sich schnell in professionellen Studios und bei ambitionierten Musikschaffenden etablierten.

Diese Partnerschaft hat sich im Laufe der Jahre intensiviert, sodass der jetzige Schritt eine konsequente Weiterentwicklung darstellt. Steinberg-CEO Clyde Sendke beschreibt den Transfer als „eine äußerst positive Entwicklung für die Produktlinie“. Durch die Integration in das Yamaha-Portfolio könne sich Steinberg auf seine Kernkompetenzen konzentrieren, während Yamaha das Hardwaregeschäft gezielt weiterentwickelt.
Steinberg fokussiert sich auf Softwarekompetenz
Mit dem vollständigen Rückzug aus der Hardware-Produktion will Steinberg seine Position als führender Anbieter für Musik- und Audio-Software stärken. Zu den bekanntesten Produkten zählen die DAW Cubase, die Postproduktionstools Nuendo und WaveLab sowie verschiedene virtuelle Instrumente und Plug-ins.
Sendke betont, dass dieser Schritt auch den Kunden zugutekommt: „Durch die Fokussierung auf Software können wir unsere Entwicklungsressourcen gezielter einsetzen und Innovationen schneller umsetzen. Gleichzeitig profitieren Anwender von einem noch besser integrierten Zusammenspiel von Software und Yamaha-Hardware.“
Yamaha wird im Zuge der Umstrukturierung weiterhin Support und Treiber für bestehende Steinberg-Hardware bereitstellen, um einen reibungslosen Übergang sicherzustellen. Diese Zusammenarbeit sorgt dafür, dass Nutzer ihre bestehenden Systeme ohne Unterbrechung weiterverwenden können.
Weitere Steinberg News: MixKey revolutioniert Live-Streaming
Parallel zur Bekanntgabe der Steinberg Newszur Restrukturierung stellt die in Hamburg ansässige, weltweit agierende Firma eine neue Softwarelösung vor: MixKey. Die Public-Beta-Version der innovativen Live-Streaming-Software ist ab sofort über die Steinberg-Website erhältlich. MixKey wurde speziell für Streamer, Podcaster und Media-Creator entwickelt und verbindet professionelle Audioqualität mit einer intuitiven, anpassbaren Benutzeroberfläche.
Die Software bietet eine Vielzahl an Funktionen, die den Produktionsalltag erleichtern sollen. Dazu gehören unter anderem:
- Mehrkanal-Unterstützung: Nutzer können beliebig viele Kanäle hinzufügen, benennen, einfärben und individuell steuern.
- Monitoring und Cue-System: Einzelne Quellen lassen sich separat abhören, bevor sie in den Hauptmix integriert werden.
- Low-Cut-Filter: Für besonders klare Sprachübertragungen – ideal für Podcasts und Live-Streams.
- Auto-Leveling: Die Software passt Eingangspegel automatisch an und sorgt so für konsistente Lautstärke.
- Recording-Funktion: Aufnahmen des gesamten Streams lassen sich direkt innerhalb von MixKey erstellen.
- Panic-Buttons: Mit nur einem Klick kann das Mikrofon oder die gesamte Audioausgabe stummgeschaltet werden.

Ferner verfügt MixKey über einen separaten Voice-Chat-Ausgang für Plattformen wie Discord oder Zoom – ein Feature, das insbesondere für Creator im Live-Streaming-Bereich von großem Nutzen ist.
Nahtlose Integration von Yamaha-Hardware
Dank der engen Zusammenarbeit mit Yamaha ist MixKey optimal auf die Nutzung mit den neuen Yamaha-Audio-Interfaces abgestimmt. Diese enge Verzahnung von Software und Hardware ermöglicht eine einfache Einrichtung, stabile Signalübertragung und bestmögliche Klangqualität.
Stefan Schreiber, Head of Strategic Business Development bei Steinberg, sieht darin eine wegweisende Entwicklung:
„Mit MixKey übertragen wir unsere langjährige Erfahrung in der Audio-Software-Entwicklung direkt auf den Streaming-Markt. Wir freuen uns, gemeinsam mit Yamaha ein Produkt vorzustellen, das sowohl in puncto Klangqualität als auch in der Bedienung neue Maßstäbe setzt.“
MixKey wird erstmals öffentlich auf der TwitchCon 2025 vorgestellt, die vom 17. bis 19. Oktober im San Diego Convention Center stattfindet. Besucher können dort am Yamaha-Stand (Nr. 3425) die Software live erleben und testen.
Bereits heute findet auf dem offiziellen Twitch-Kanal von Steinberg unter www.twitch.tv eine Live-Demonstration um 18 Uhr MESZ statt. Weitere Video-Tutorials und Feature-Vorstellungen sind auf dem YouTube-Kanal @MixKey_Official abrufbar.
Ein Blick in die Zukunft: Software-First-Strategie
Mit der strategischen Neuausrichtung vollzieht Steinberg einen entscheidenden Schritt in Richtung Zukunft. Während Yamaha die Hardwarekompetenz weiter ausbaut, kann Steinberg seine Entwicklungsleistung vollständig auf den Softwarebereich konzentrieren. Das Ziel ist klar: die Schaffung eines ökosystemübergreifenden Audio-Workflows, bei dem Hard- und Software optimal ineinandergreifen.
Die kommenden Monate dürften zeigen, wie sich diese neue Aufteilung in der Praxis bewährt. Klar ist jedoch bereits jetzt: Sowohl Yamaha als auch Steinberg profitieren von der klaren Fokussierung ihrer Markenidentität. Während Yamaha als Traditionsunternehmen im Hardware-Segment eine starke globale Marktposition einnimmt, stärkt Steinberg mit innovativen Softwarelösungen wie MixKey seine technologische Führungsrolle.
Die Reaktionen in der Musik- und Creator-Community sind überwiegend positiv. Viele Anwender sehen in der Entscheidung einen logischen Schritt, um künftig noch spezialisiertere Produkte und eine engere Verzahnung zwischen Studio- und Streaming-Anwendungen zu ermöglichen.
Mit der Abgabe seiner Hardware-Sparte an Yamaha und der gleichzeitigen Vorstellung von MixKey schlägt Steinberg ein neues Kapitel seiner Unternehmensgeschichte auf. Die konsequente Rückbesinnung auf Softwarekompetenz, kombiniert mit einer engen technologischen Partnerschaft, schafft optimale Voraussetzungen für zukünftige Innovationen.
Die kommenden Monate werden zeigen, wie MixKey im wachsenden Streaming-Markt aufgenommen wird. Doch schon jetzt ist klar: Die Stenberg News dieser Woche markieren einen Wendepunkt für beide Marken – und für die gesamte Musik- und Audiobranche.

