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MU.LAB Anleitung und Erfahrungsbericht von unserem Leser Uwe.

Das MU.LAB selbst in der freien Version schon ein sehr potentes Audio/Midi Sequenzer Programm ist habe ich hier ja schon beschrieben, unser Leser Uwe hat uns einen Artikel zu MU.LAB geschrieben, danke Uwe!

Wie ich lernte Mu.lab zu schätzen

Der Anfang, erster Kontakt mit MU.LAB.

MU.LAB ist ein Freeware-Tool, um virtuell zu musizieren und Songs abzumischen. Es ist bewusst einfach gehalten, aber unter der schlichten Oberfläche entdeckt man dann nach und nach immer mehr interessante Details, um auch recht anspruchsvolle Arrangements erstellen zu können.

Nach vielen Jahren musikalischer Schaffens-Abstinenz überkam mich vor einigen Monaten beim Schlendern durch einen Technikmarkt spontan die Lust, ‚mal ein paar alte Musikideen mit moderner PC-Technik und Software umzusetzen. Und schon war das Bundle aus Musik-Software und Midi-Keyboard gekauft.

Die Freude über die üppigen Funktionen und Features der Musik-Software (Namen nenne ich hier nicht) dauerte nicht lange, da diese allenfalls Beta-Stadium hatte (obwohl Vorgänger-Versionen schon viele Jahre auf dem Markt sind), und auch der freundliche Support meinen steigenden Unmut nicht mehr dämpfen konnte (ich gestehe, aus aufkeimender Wut, was mir sonst nur äußerst selten passiert, habe ich schließlich mein armes Notebook malträtiert, so dass mich das eine Festplatte gekostet hatte).

Entnervt machte ich mich dann auf die Web-Suche nach einer Alternative. Als Hobby-Musiker wollte ich mir auch keine teuren Profi-Programme wie Cubase anschaffen. Schließlich stieß ich dann auf Mu.lab, hatte es beim ersten kurzen Ab-checken nicht kapiert und schon ad acta gelegt (was sollte in knapp sechs MByte auch schon enthalten sein ?), kam aber später darauf zurück und schaute mir ‚mal die grundlegende Bedien-Philosophie an, und dann war plötzlich alles klar, einfach, logisch und hierdurch gleichzeitig enorm flexibel (Ein anderer heißer Kandidat war/ist LMMS).

Das Basis-Konzept

… kann man kurz so zusammenfassen:

In einer Spur an gewünschter Taktstelle einen bestimmten Bereich markieren (Loop für Midi-Part oder fertigen Wav-Sample laden), dann der Loop oder der ganzen Spur ein „Rack“ zuweisen, und schließlich in dem Rack ein virtuelles Instrument platzieren (da bringt Mu.lab schon einiges mit, einschl. Drum- und Piano-Samples), und wenn gewünscht noch einige Effekt-Plugins hinzu fügen.

Die erweiterte Flexibilität erhält man dadurch, dass solch ein Rack nach Durchlaufen aller Effekte nicht unbedingt den so erzeugten Klang an die Soundkarte (Audio Out) ausgeben muss, sondern auch an andere Racks weitergeleitet werden kann.

Also kann man hierdurch typischerweise alle Racks einem Master-Rack für das endgültige Abmischen weiterleiten. Schließlich kann man auch an frei wählbarer Position in einem Rack einen Teil des Klangs abzweigen und z.B. einem besonderen Effekt-Rack zuführen (Send-Kanal, typischerweise für Hall oder Echo).

Das Programm muss nicht einmal installiert werden, lediglich ein ASIO-Treiber muss schon vorhanden sein (braucht man sowieso, um mit einem Midi-Keyboard ohne spürbare Verzögerungen Sequenzen einzuspielen).

Das war’s.

Weitere Möglichkeiten

Viele Features findet man nicht in umfangreichen Haupt-Menüs, sondern oft in Kontext-Menüs,so z.B.

Wie ein Song entsteht

Ich möchte nun kurz beschreiben, wie (bei mir) mit Mu.lab ein neuer Song entstand.

Natürlich braucht man zunächst eine musikalische Idee, das ist zunächst Tool-unabhängig.

Ich hatte ein einfaches Motiv gewählt, dass mir vor Jahren schon so beim „kreativen Herumprobieren“ auf meiner alter Heimorgel unterkam.

Da ich nur Hobbymusiker war (und das nicht mal besonders talentiert), ist es bei kleinen Erweiterungen und Gitarrenbegleitung seitens eines befreundeten (begnadeten) Gitarristen geblieben.

Mit Musiksoftware wie MU.LAB samt den vielen virtuellen Instrumenten ist es aber heute recht einfach möglich, solche Motive in verschieden Varianten einfach ‚mal durch zu probieren. Genau das habe ich getan.

Das rhythmische Grundmotiv sieht so aus:

MU.LAB Review auf ww.buenasideas.de Abbildung 1: rhythmisches Grundmotiv

(Inzwischen habe ich mich auch an die Piano-Roll-Darstellung gewöhnt, obwohl die Notendarstellung noch ein wünschenswertes Feature in Mu.lab wäre)

Das Motiv besteht also aus zwei Takten, mit einziger Besonderheit, dass auf der Eins von Takt Zwei keine Betonung (keine Note) liegt. Das alleine ist zu langweilig, also muss ein Wechsel zu einem zweiten Teil her, der sieht so aus:

MU.LAB Review auf www.buenasideas.de Abbildung 2: Zweites rhythmisches Motiv

Diesmal aus zwei mal zwei Takten aufgebaut, wobei die beiden Zweiergruppen aber fast gleich sind, wieder keine Betonung auf der Eins der geraden Takte.

Dieser zweite Teil hat sich „historisch“ aus der noch fehlenden Hauptstimme entwickelt, die wie folgt aufgebaut ist:

MU.LAB Review www.buenasideas.de Abbildung 3: Hauptstimme

… d.h., zwischen „Loop“ und „End“ wird parallel das rhythmische Motiv 1 gespielt, dann folgt Motiv 2, welches dann auch die Hauptstimme ist.

Das ganze entstand nicht nach (expliziten) Kompositionsregeln, sondern nur nach „Gefühl“ und „Probieren“. Aber die beschriebenen drei Teile sind das Grundgerüst des ganzen Songs.

Interessanterweise hat obiges Thema fünf Takte (plus Auftakt), so dass die zugehörige Rhythmusgruppe (erstes Motiv) hier zweieinhalb ‚mal „hinein passt“, bevor auf Motiv „zwei“ gewechselt wird. Rein formal hat mir das nicht gefallen, da es ja nicht glatt „aufgeht“, aber andere Varianten (z.B. Verschiebung um einen Takt) haben mir eher schlechter gefallen.

Weitere Schritte

Es folgen nun stichwortartig weitere Bearbeitungsschritte, welche sich immer wieder abgewechselt und wiederholt haben, bis man irgend wann ‚mal aufhören muss, um nicht alles wieder zu verschlimmbessern:

 

MU.LAB Review www.buenasideas.de Drumset Einstellungen

 

MU.LAB Review www.buenasideas.de Drumset Einstellungen 2

(ob das so die professionelle Methode ist, die Bass-Drum besser hörbar zu mache ? Wie schon oben beschrieben, je nach Audio-Gerät klingt das dann von dröhnend bis ganz leise)

Fazit

Ich bin nach wie vor erstaunt, mit welch einfachen Mitteln man bei Mulab zu tollen Ergebnissen kommt. Da ich kein Profi bin, kann ich allerdings auch nicht sagen, wo die echten Grenzen liegen.
Aus meiner Sicht sollten folgende Punkte verbessert oder besser dokumentiert werden:

So, wer mag, kann meinen Song kommentieren, oder auch für eigene musikalische Experimente nutzen
und ich wünsche viel Spass,
Uwe

Hier sind die Links zum Thema:

Hier könnt Ihr die Freeware Version von MU.LAB herunterladen: www.mutools.com

Das Projekt freundlicherweise von Uwe zur Verfügung gestellt: bjui.MuSession

Klangbeispiel MU.LAB Song von Uwe

https://www.buenasideas.de/media/mp3/bjui.mp3?_=1

Und hier die Links für die externen Plugins:

www.kjaerhusaudio.com

www.rndigitallabs.com


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