MIXCRAFT 8 von ACOUSTICA ist ja nun bereits seit einem guten halben Jahr auf dem Markt, aber erst jetzt finde ich endlich die Gelegenheit, diese DAW mal zu einem Test in mein Labor einzuladen, und zwar gleich die volle Packung MIXCRAFT 8 PRO STUDIO, die mit zahlreichen Neuerungen und auch einem richtigen kleinen Knüller aufwartet. Da die kleinere Ausgabe MIXCRAFT 8 RECORDING STUDIO zumindest hinsichtlich der reinen DAW-Funktionen nahezu identisch ausgestattet ist, deckt dieser Testbericht sie prinzipiell gleich mit ab, die relevanten Unterschiede zwischen den beiden Versionen sind dabei jeweils vermerkt. Apfelmusikanten müssen dieses Mal übrigens draußen warten, denn nur Inhaber der blauen Windows-Card erhalten Einlass in den MIXCRAFT-Club… 😉
DAW dat dat? Dat dat dat DAW…
Vor gut zehn oder fünfzehn Jahren war die Welt der Digital Audio Workstations, kurz DAW, noch eindeutig übersichtlicher, es gab den klaren Profi-Bereich mit keinem halben Dutzend ernsthafter Konkurrenten, die auch heute noch nach wie vor eine Platzhirschrolle einnehmen, und es gab eine gute Handvoll an sogenannten Einsteiger- und Hobbyistenprogrammen, von denen zumindest einige sich in der Zwischenzeit ebenfalls recht gut gemausert haben.
Heute sieht das schon wieder ganz anders aus: Es gibt DAWs in allen Ausprägungen und auf allen möglichen Plattformen, nahezu regelmäßig erscheint ein weiterer Kandidat auf der Bühne. Wenn wir uns hier bei BuenasIdeas tatsächlich jeden Ableger dieser Gattung zur Brust nehmen wollten, dann könnten wir unsere Seite auch gleich in BuenasDAWs umbenennen, denn unsere überschaubaren Kapazitäten ließen uns dann wohl kaum noch Spielraum für anderweitige Themenbereiche… 😉
Mal ganz binär betrachtet, lassen sich DAW-Programme ja grundsätzlich in zwei Kategorien unterteilen: Die prinzipiell an klassischen Mehrspurbandmaschinen orientierten Linearen mit ihrer typischen Timeline und die eher performance-fokussierten Vertreter, bei denen das synchrone Abfeuern von Loops und Clips aus einer Matrix heraus im Vordergrund steht. Selbstverständlich schließen sich beide Arbeitsweisen nicht zwangsläufig voneinander aus, wie gesagt, das ist hier der Anschaulichkeit halber alles nur grob vereinfacht!
Zur ersten Kategorie zählen etwa CUBASE, LOGIC und PRO TOOLs, wobei alle diese linearen DAWs letzendlich der bewährten Blaupause folgen, die STEINBERG bereits Ende der 1980er mit der Ur-Version von CUBASE für den ATARI ST vorgelegt hat, damals allerdings noch als reiner MIDI-Sequencer. LIVE (dessen erster Vorfahre ebenfalls bereits zu ATARI ST-Zeiten existierte) und BITWIG sind Beispiele für die zweite Kategorie.
Bestandsaufnahme…
MIXCRAFT war und ist eine ausschließlich für WINDOWS verfügbare Software und wurde von ACOUSTICA bis einschließlich Version 6 noch ganz eindeutig als Vertreter der linearen Fraktion ins Rennen geschickt. Mit Mixcraft 7 kam dann allerdings noch das sogenannte Performance Panel hinzu, und seitdem fühlt MIXCRAFT sich als Hybride in beiden Kategorien zuhause.
Langjährigen und aufmerksamen BuenasIdeas-Leser dürfte nicht entgangen sein, dass Kollege Andreas Eberhardt MIXCRAFT schon seit gefühlten Ewigkeiten und seit vielen zurückliegenden Versionsnummern einsetzt, bisher noch in erster Linie als flotte „Zweit-DAW“, doch inzwischen scheint es sich mit der neuen Version 8 zielsicher die Vorherrschaft auf seinem Studiorechner zu sichern. Bye, bye, Cubase…? 😉
Meine Wenigkeit hatte MIXCRAFT früher unter „ferner liefen“ angesiedelt und sich ansonsten nicht weiter darum gekümmert. Erst ab der Version 6, die ich dereinst als kostenlose „Teacher-Version“ (ich setzte diese aufgrund der moderaten Lernkurve erfolgreich bei verschiedenen musikpädagogischen Projekten mit jugendlichen Anfängern ein) erhalten hatte, vermag auch ich beim Thema MIXCRAFT mitzureden. Die 6er wirkte dabei auf mich noch eher wie eine etwas vereinfachte, dafür aber sehr einsteigerfreundliche Nachahmung von CUBASE und Konsorten.
Einsteigerfreundlich neben dem günstigen Verkaufspreis insbesondere deshalb, weil die Bedienoberfläche gut strukturiert gestaltet wurde und man sich somit sehr schnell zurechtfindet. Wo man etwa bei CUBASE oder bei FL STUDIO erst einmal das große Feng Shui auf dem Monitor betreiben darf, um all die ganzen Fensterchen für Timeline, Arranger, Mixer, Editor und sonstwas passend anzuordnen (ja, ich weiss auch, dass man sich sowas als Vorlage speichern kann, aber schon mal versucht, so ein CUBASE-Projekt auf einem anderen Rechner mit veränderter Monitorkonfiguaration zu öffnen…?), sitzt bei MIXCRAFT von Anfang an jedes Ding an seinem festen Platz (und zwar fast immer dort, wo ich es auch platziert hätte), und alles bleibt stets übersichtlich. Die horizontal zweigeteilte, vom Anwender anpassbare Ansicht mit den Spuren und der Timeline in der oben Hälfte und der per Tab umschaltbaren unteren Hälfte mit Mixer, Soundbrowser und Editor etc ermöglicht ein sehr schnelles Arbeiten. Bei Bedarf kann die untere Hälfte aber auch komplett abgedockt und dann als eigenes Fenter auf einen separaten Monitor verschoben werden.
Ich kenne zudem nicht wenige Anwender, deren Englischkenntnisse eher rudimentär sind, diese wissen eine gut eingedeutschte Bedienoberfläche und ein ebensolches Manual durchaus zu schätzen, und damit kann längst nicht jede DAW aufwarten, insbesondere, wenn sie nicht von einem deutschen Hersteller stammt. MIXCRAFT dagegen spricht löblicherweise auch deutsch (Info: eine deutsche Übersetzung des aktuellen Mixcraft 8-Manuals ist derzeits noch nicht erschienen, dieses wird jedoch zeitnah vom deutschen Vertrieb KLEMM MUSIC nachgeliefert!).
Weitere Features wie grundlegende Videobearbeitungsmöglichkeiten, die internen Brennmöglichkeiten und auch die direkte Anbindung an diverse Onlinedienste zur Publikation der eigenen Werke sind heutzutage für viele Anwender gerngesehene Optionen, nicht zuletzt Dank Youtube und Konsorten. Controller-Hardware lässt sich gleichfalls einfach einbinden, entweder via Template oder via MIDI-Learn, und ANDROID- sowie iOS-Nutzer werden sich über die kostenlose kleine Remote-App freuen, die seit MIXCRAFT 6 verfügbar ist und aus Smartphone, Tablet oder auch iPod-Touch eine praktische, drahtlose Fernsteuerung à la TRANZPORT macht.
Wie bereits gerade erwähnt, führte ACOUSTICA mit der Version 7 das Performance Panel ein, eine matrixartige Erweiterung der Bedienoberfläche, welche mit vorhandenen Audio- und MIDI-Clips betankt werden kann. Diese lassen sich dann ähnlich wie bei LIVE, BITWIG oder auch SONAR in Echtzeit arrangieren und abspielen. Eine solche Performance lässt sich auch aufzeichnen und anschließend in der gewohnten linearen Timeline detailliert nachbearbeiten.
Letztendlich befand MIXCRAFT 7 sich dabei schon auf einem recht hohen technischen Niveau, war für mich aber nach wie vor noch keine wirkliche Alternative zu DAW-Programmen der professionellen Oberliga, denn das eine oder andere Feature, welches bei meinen anderen beiden Favoriten auf dem Studiorechner (nämlich das teure und überladene CUBASE sowie das günstige, sehr asketische EnergyXT) teiweise längst gang und gäbe war, vermisste ich hier und dort schon noch. Dafür hatte MIXCRAFT 7 hinsichtlich des grundsätzlichen Workflow nicht selten die Nase vorn, je nachdem, was ich mit der DAW jeweils gerade zu tun gedachte.
Ach ja, eine Sache, auf die ACOUSTICA erfreulichererweise durchweg verzichtet hat, ist der Einsatz von lästigen Kopierschutzdongeln oder irgendwelcher nerviger Aktivierungssoftware. Selbst eine Internetverbindung ist nicht vonnöten, man gibt bei der Installation einmalig den erworbenen Lizenschlüssel ein, und das war’s dann auch schon. Sehr gut!
Achtsamkeit…
Inzwischen sind wir also bei MIXCRAFT 8 angelangt. ACOUSTICA hat beherzt zu Schraubenzieher und Lötkolben gegriffen und vor allem unter der Haube ordentlich am Triebwerk herum gebastelt. Bei diesem Upgrade standen erkennbar hauptsächlich technische Verbesserungen auf dem Programm. Daher ist der visuelle Auftritt der neuen Version vielleicht nicht ganz so spektakulär wie bei Erscheinen der 7er (denn das Perforamnce Panel gibt es ja nun schon längst…) Eine Ausnahme gibt es hier dennoch, die allerdings auschließlich MIXCRAFT 8 PRO STUDIO betrifft und auf die ich weiter unten noch eingehen werde.
Beide Editionen von MIXCRAFT 8 sind sowohl als Box-Version wie auch als Download erhältlich. Bei der Box-Version umfasst die Komplettinstallation von der DVD bei MIXCRAFT 8 PRO STUDIO Recording-Version etwa 2 GB (bei MIXCRAFT 8 RECORDING STUDIO sind es ca. 1,7 GB, bei bei Pro Studio-Version ca. 2 GB). Die Größe der Download-Version beträgt 242 MB (dies ist auch die Demo-Version). Hier sind im Gegensatz zur DVD-Version nur noch nicht die Sample- und Loop-Dateien enthalten. Diese können aber in der Loop-Bibliothek recht einfach auf einen Schlag herunter geladen werden. Somit muss der Rechner nicht die ganze Zeit mit dem Internet verbunden sein (Vorgehen: In den Bibliothek-Reiter wechseln, links auf „Alle“ gehen, auf ein Sample mit der rechten Maustaste klicken und „Alle sichtbaren downloaden“ wählen).
Die erwähnten Samples liegen in dem Speicherplatz sparenden OGG-VORBIS-Format vor, musikalisch geht es hier „quer Beet“ zu. Wer will, der kann MIXCRAFT ob dieser schieren Masse an vorfabrizierten Loops auch als typische „Malen-nach-Zahlen“-Schleuder a la MUSIC MAKER oder SEQUEL verwenden, wenngleich das Programm damit eindeutig unterfordert wäre. Meine Wenigkeit kümmert derartiger Content ehrlich gesagt nicht die Bohne, weder bei MIXCRAFT, noch bei anderen DAWs mit ähnlichen Soundbibliotheken im Gepäck, da ich damit sowieso nicht arbeite (ich habe bereits mehr Samples und Loops, als ich jemals verarbeiten könnte, zudem stricke ich mir solch Klanggut auch mit Vorliebe selbst…). Für Anfänger und Neueinsteiger oder Anwender, die nur mal schnell ihre selbstgemachten Videos (mit Version 8 nun auch im verbreiteten MP4-Format) vertonen möchten oder die Auftragsarbeiten mit geringen Budgets und Zeitfenstern erledigen müssen, ist sowas aber möglicherweise eine hilfreiche Ergänzung. Die Samples sind alle als „royalty-free“ ausgegerufen, man darf sie also nach Herzenslust benutzen und verändern. Die Verwendung in kommerziellen Musikprojekten oder Soundtracks ist ebenfalls ausdrücklich erlaubt, lediglich die Weiterverbreitung isolierter Samples als reines Klangmaterial ist – wie andernorts auch – logischerweise untersagt.
Die Bedienoberfläche wurde zwar etwas überarbeitet, allerdings zum Glück nur relativ dezent, so dass man nach der Installation sofort erkennen kann, dass man es hier immer noch mit MIXCRAFT zu tun hat (manche DAW-Entwickler Krempeln ja auch gerne mit jedem Major-Update das GUI so um, dass man es nur noch bedingt wiedererkennen kann, Hauptsache, es wirkt irgendwie „neuer“, das wird dann nicht selten als „revolutionär“ verkauft…). Man findet also nach wie vor alles dort wieder, wo es sich auch bei der 7er schon befand, und das ist gut so! Dank verschiedener visueller Themen, lässt sich die Optik vom Anwender noch nachträglich etwas anpassen, wenn es denn gewünscht ist. Insgesamt wirkt alles einen ordentlichen Ticken moderner.
Okay, ich muss gestehen, von mir aus hätte man auch noch gerne diese virtuellen Holzkanten am Mixer „entsorgen“ können, auf mich persönlich wirken sie einfach etwas kitschig, aber das ist natürlich eine reine Geschmackssache, ich empfand auch diese amerikanischen Autos mit den Seitenblenden aus Holzimitat immer schon als ziemliche Design-Unglücke. Kurioserweise geht’s Andreas mit der Mixer-Optik wohl ähnlich wie mir, hier bin ich also nicht ganz allein… 😉
Viele der ganzen Neuerungen, die nicht nur rein kosmetischer Natur sind, bemerkt man oftmals erst auf den zweiten Blick (oder man sieht sie gar nicht, wie etwa die sample-genaue interne Verzögerungskompensation der Audio-Engine), umso angenehmer sind diese dann im praktischen Einsatz. Beispielsweise findet man jetzt am unteren Rand Anzeigen für MIDI-Aktivität und CPU-Auslastung etc., im Mixer kann man die Kanalanzeige nun flexibler anpassen, es gibt eine Marker-Liste, die brav rechts andockt, und die Pluginfenster bringen ihre eigenen Pegelanzeigen mit.
Auch der eingebaute Soundbrowser („Bibliothek“) wirkt nun auf der Höhe der Zeit. Ich persönlich vermisse lediglich die Formate REX bzw. RX2 bei den unterstützen Audiodateien, dies mag wohl mit den Lizenzgebühren zusammenhängen, die PROPELLERHEAD für sowas verlangt. Der Browser bietet dafür eine direkte Anbindung zu Freesound.org, aber natürlich nur bei bestehender Online-Verbindung (ich selbst bin da ziemlich „old school“ eingestellt, ein DAW-Rechner hat für mich eigentlich nix im Internet zu suchen, zumindest nicht dauerhaft!).
Ein komfortables Sidechain-Routing für Effekt-Plugins wurde nun ebenfalls integriert, dies dürfte nicht nur EDM-Produzenten erfreuen, die gerne ihren Lieblingskompressor pumpen lassen (alternativ gibt es dazu bei den PRO-Versionen auch das seit MIXCRAFT 6 mitgelieferte Plugin SIDEKICK 6, das seine eigenen Sidechain-Busse mitbringt, und dessen drei Vorgänger sich ebenfalls schon in meinem Plugin-Fundus befinden) oder Flächen und Gesang mit einem Gate zerhacken wollen. Die jeweiligen Plugins müssen dazu natürlich auch entsprechende Sidechain-Eingänge mitbringen, wenn dies der Fall ist, dann erscheint am oberen rechten Ranmd des Pluginfensters ein Extramenü zur Auswahl der gewünschten Spur, die als Steuerquelle dienen soll. Klasse!
Darüber hinaus hat man MIXCRAFT 8 noch ein umfangreiches und ausgefuchstes System zur Parameterautomation verpasst, welches einen sehr professionellen Eindruck hinterlässt und das sowohl clip- als auch trackbezogen arbeiten kann. Experimentierfreudige Tüftler werden sogar mit der Möglichkeit ausgestattet, beliebige Audiosignale zur Steuerung von Automationsparametern zu verwenden! Coole Sache, das!
Und neben dem schon vorher vorhandenen Mixdown kompletter Arrangements lassen sich nun praktischerweise auch nur einzelne Spuren (auch als sogenannte „Stems“ bekannt) rendern, bei MIXCRAFT 8 nennt sich die entsprechende Funktion demzufolge „Einzelspur Export“. Das ist sicher nicht nur mir beim Aufnehmen und beim Abmischen sehr willkommen!
Das Performance Panel in MIXCRAFT 8 kann jetzt als direktes Aufnahmeziel dienen, man muss es also nicht mehr nur mit vorher bereits auf einer Spur aufgenommenem Klanggut bestücken. Dies ist sicherlich auch eine interessante Option für Live-Auftritte.
Bei den Vorgängerversionen hatte ich bisweilen die fehlende MIDI-Clock-Ausgabe schmerzlich vermisst, weil ich so meine Hardware-Sequencer nicht zu MIXCRAFT zu synchronisieren vermochte. Mit Version 8 gehört dies endlich der Vergangenheit an, alle laufen nun brav mit. Aktivieren lässt sich die MIDI-Clock übrigens jeweils in den Einstellungen der externen Instrumente, letztere findet man wiederum im Plugin-Manager.
Stöpseleien…
STEINBERGs VST3-Standard, daer ja mittlerweile schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat, sich aber irgendwie immer noch nicht endgültig durchzusetzen vermag, wird jetzt auch von MIXCRAFT 8 nativ unterstützt. Während dies so manchen Pluginisten begeistern dürfte (Gell, Andreas…?!), muss ich gestehen, dass VST3 für mich persönlich bisher nur eine untergeordnete Rolle spielt, die Anzahl der VST2-Plugins auf meiner SSD ist nach wie vor bedeutend höher, trotz gewisser Vorteile des VST3-Formats. Das hat ganz praktische Gründe: Erstens gibt es von vielen Plugins, die ich nutze, lediglich VST2-Versionen. Zweitens beherberge ich gerne alle meine Plugins auf einer eigenen SSD, in individuellen Unterordnern und thematisch sortiert. Sofern möglich, installiere ich auch etwaigen dazugehörigen Content ins selbe Zielverzeichnis. Am liebsten sind mir dabei sogar reine DLLs oder gezippte Ordner, die ich einfach an den gewünschten Ort schieben kann.
Falls ich doch mal das Betriebssystem neu installieren oder upgraden muss, dann kann ich den Großteil meiner Plugins sofort verwenden, lediglich eine Minderheit muss ich jeweils noch einmal neu aktivieren, eine noch geringere Teilmenge davon benötigt irgendwelche Dateien auf dem Systemlaufwerk, um korrekt zu funktionieren, diese Plugins installiere ich gegebenenfalls einfach noch mal neu, und zwar in exakt das selbe Verzeichnis wie zuvor. Ausgerechnet diese Gewohnheiten funzen im VST3-Standard so jedoch leider nicht mehr, hier packt eine Setupdatei das Plugin mit einer vom Entwickler vorgegebenen Kategorisierung an einen festgelegten Ort, nicht sonderlich flexibel. Nun gut, dafür kann ACOUSTICA aber nix, das hat ja schließlich STEINBERG verbockt, und selbstverständlich ist es insgesamt begrüßenswert, dass MIXCRAFT 8 auch zum VST3-Standard Kompatibilität aufweist, keine Frage! Viele Anwender treiben vermutlich auch gar keinen solchen Aufwand mit ihren Pluginverzeichnissen, und innerhalb des Plugin-Managers von MIXCRAFT kann (und sollte!) man sich sowieso eine eigene Sortierung mit seinen persönlichen Favoriten anlegen.
Wo wir gerade schon bei der Pluginkompatibilität sind, MIXCRAFT, das sowohl für 32 bit als auch für 64 bit verfügbar ist, bringt in der 64 bit-Version bereits seit längerem einen integrierten Konverter mit, der auch 32 bit-Plugins klaglos lädt (und davon ist immer noch eine ganze Menge im Umlauf, mal ganz abgesehen von vielen alten Schätzchen, die wohl nimmer mehr ein Update erleben werden!), im praktischen Einsatz existieren alle Formate im Plugin-Manager gleichberechtigt nebeneinander, man muss sich also nicht erst um irgendwelche Kompatibilitäten kümmern. Es gibt somit eigentlich auch keine Notwendigkeit, auf einem 64 bit-Windows zusätzlich noch die 32 bit-Version von MIXCRAFT zu installieren, diese ist tatsächlich nur für den Betrieb mit einem 32 bit-Windows erforderlich, beispielsweise werden Windows-Tablets aus dem Niedrigpreissektor häufig nur mit einer 32 bit-Version ausgeliefert.
Der soeben erwähnte Plugin-Manager von MIXCRAFT listet alle verfügbaren Plugins zunächst mal in alphabetischer Reihenfolge auf. Da dies allein natürlich nicht unbedingt förderlich für die Übersicht und damit den Workflow wäre, kann man sich nach Bedarf beliebige eigene Kategorien anlegen und hat kann dann dort seine jeweiligen Favoriten im Schnellzugriff. Im Prinzip gleicht dies also dem, was ich schon direkt bei der Installation meiner VST2-Plugins auf Verzeichnisebene erledige.
Vermisst habe ich lediglich eine Funktion, die es erlaubt, eben diese bereits existierende Ordnerstruktur direkt zu übernehmen. Wer also von einer anderen DAW umsteigt oder mit mehreren DAW-Programmen auf dem Rechner arbeitet, der muss in MIXCRAFT seine gewohnte Sortierung gegebenenfalls noch einnmal nachholen und später installierte Plugins ebenfalls manuell in die entsprechenden Kategorien des Plugin-Managers einsortieren. Das ist insgesamt aber kein großer Akt und zügig erledigt, ich wollte es hier nur erwähnt haben. ACOUSTICA hat auf meinen diesbezüglichen Vorschlag bereits mit Interesse reagiert. Der Plugin-Manager in MIXCRAFT gefällt mir im Übrigen deutlich besser das CUBASE-Pendant, da er für mein Empfinden komfortabler, flexibler und auch – einmal eingerichtet – flotter im Zugriff ist. Externe MIDI-Geräte werden übrigens ebenfalls im Plugin-Manager verwaltet und ausgewählt.
Wie auch viele Konkurrenten hat MIXCRAFT gleich einen ganzen Satz an Instrumenten- und -Effekt-Plugins mit an Bord. Sind es in der Grundversion von MIXCRAFT schon ein paar Dutzend (MIXCRAFT 8 RECORDING STUDIO beinhaltet 15 Instrumenten- und 28 FX-Plugins), so packt die PRO-Version traditionell ja immer noch einmal ein paar Pfund extra dazu. Auch MIXCRAFT 8 PRO STUDIO macht hier keine Ausnahme, das Flagschiff von ACOUSTICA gleicht inzwischen eher einem Flugzeugträger und hat mittlerweile 21 instrumente sowie 56 Effekte im Plugin-Format vorzuweisen. Quantitativ braucht man sich damit also schon mal nicht vor der Konkurrenz zu verstecken.
Neben einer Handvoll eigener Entwicklungen befinden sich überwiegend lizensierte Produkte von Drittherstellern im Portfolio (dies ist ja auch bei anderen DAWs nicht selten der Fall). Dass ein paar der Kandidaten aus dem Freeware-Bereich stammen, finde ich übrigens nicht verwerflich, kurioserweise handelt es sich dabei oftmals um Brot-und Butter-Plugins, die ich auch vorher bereits in anderen DAWs genutzt habe oder aktuell noch nutze, will sagen, es sind nützliche Standards, die man sowieso gebrauchen kann und die man sich so nicht erst im Netz zusammensuchen muss.
Bei der Mehrheit der Plugins im Paket handelt es sich aber ausnahmslos um kommerzielle Vertreter, auch hier trifft man auf viele alte Bekannte. Einige davon nenne ich ebenfalls schon seit langem mein Eigen, teilweise hatten wir diese, bzw. deren Vorgänger früher bereits mal einzeln zum Test hier (siehe Testberichte-Sektion). Zugegeben, manche der Instrumente und Effekte haben nun schon ein paar Jährchen auf dem Buckel, das wertet ihrem Nutzwert jedoch nicht zwingend ab, denn es befindet sich darunter noch so manche Perle (ja klar, es sind natürlich auch hier ein paar eher maue Gesellen dabei, die heute keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor locken, aber wo nicht…?). Das nur mit MIXCRAFT 8 PRO STUDIO ausgelieferte IZOTOPE MASTERING ESSENTIALS gibt es sogar sonst gar nicht zu erwerben, es wurde dereinst eigens für ACOUSTICA entwickelt. Insgesamt haben wir hier eine recht solide Pluginmixtur vorliegen, mit der man sofort loslegen kann.
An Neuzugängen bei den Instrumenten sind in MIXCRAFT 8 PRO STUDIO der VA-Synthesizer mit dem seltsamen Namen KASTELHEIMER VELDBERG XD (und ich dachte immer, dass das ein Wein sei…) sowie eine Version des hauseigenen OMNI SAMPLER mit acht Einzelausgängen zu vermelden. Bei den neuen Effekten finden wir das VTD-42 PSYCHEDELIC DELAY, den EU ProMixEQ-10A, den DTC-1 COMPRESSOR sowie das ORB7000 OCTAVE REVERB (die drei letztgenannten Plugins sind auch schon bei MIXCRAFT 8 RECORDING STUDIO dabei). Qualitativ haben wir es bei den Neuen mit einem gesunden Mittelmaß zu tun, ohne sonderliche Ausreißer nach unten, allerdings auch ohne Auslöser größerer Aha-Effekte (zumindest bei mir nicht, aber ich bin auch inzwischen einfach zu übersättigt mit derartigen Plugins…). Jedoch keine Regel ohne Ausnahme: Das soeben Vermerkte gilt ausdrücklich nicht für eine weitere Mitgift zu MIXCRAFT 8 PRO STUDIO, bei deren Test mir sogleich ein freudiges Grinsen ins Gesicht stieg, welches fortan nicht mehr von dort verschwinden wollte…
Tonhöhenflüge…
Das absolute Highlight dürfte nämlich das nur MIXCRAFT 8 PRO STUDIO beiligende MELODYNE 4 ESSENTIAL von CELEMONY darstellen. MELODYNE gilt gemeinhin als DAS Werkzeug zur Tonhöhen- und Timing-Bearbeitung. Die Einstiegsversion mit dem Namenszusatz ESSENTIAL bietet hierbei zwar nur grundlegende Funktionen an, doch selbst diese sucht man bei so manch einer anderen DAW leider vergeblich. Dass die revolutionärsten Features den größeren Versionen vorbehalten bleiben, ist zwar schade, aber angesichts deren Verkaufspreise, die alle jeweils weit über dem Preis eines kompletten MIXCRAFT 8 PRO STUDIO (und sogar dem einiger viel teurerer DAWs) liegen, verbietet sich hier wohl jede Kritik. Schon die ESSENTIAL-Version würde hier eigentlich einen eigenen Testbericht erfordern, aber ich will ja irgendwann auch einmal mit dem Schreiben fertig werden… 😉
MELODYNE 4 ESSENTIAL arbeitet lediglich einspurig, auch auf den mehrstimmigen Algorithmus mit „Direct Note Access“ (DNA) muss man hier verzichten, doch ansonsten erhält man bereits mit dieser Basisversion sehr komfortable und weitreichende tonale Eingriffsmöglichkeiten. MELODYNE taugt nicht nur als Korrekturhilfe für Aufnahmen von Gesang, handgespielten Instrumenten oder auch – wie in meinem Fall – stimmungssensiblen Analogsynthesizern und Modular-Equipment, sondern auch als Kreativwerkzeug, mit dem man kinderleicht vorhandenen Loops, Licks und Gesangslinien völlig neue Meldodieverläufe aufzwingen kann, und dies mal eben flugs mit der Maus oder dem Trackball.
Im Gegensatz zu den anderen mitgelieferten Plugins, die allesamt automatisch in diversen Unterordnern des MIXCRAFT-Verzeichnisses abgelegt werden, erhält man für MELODYNE 4 ESSENTIAL einen separaten Lizenzcode, und man kann hier auch den Installationspfad frei bestimmen. Obacht, zur Installation von MELODYNE 4 ESSENTIAL (und auch nur dazu) benötigt man einen Internetzugang, auch muss man sich bei CELEMONY separat registrieren, doch das geht schließlich nicht auf die Kappe von ACOUSTICA, dies betrifft ja auch normale Käufer von MELODYNE 4. Das Programm alleine kostet mit über 90,- Euro übrigens mehr als der Preisunterschied zwischen MIXCRAFT 8 RECORDING STUDIO und MIXCRAFT 8 PRO STUDIO, damit mutiert dieser also schon zu einem „No Brainer“.
Bestand der Unterschied zwischen Grundversion und Komplettpaket bei MIXCRAFT früher eigentlich allein in der Anzahl der mitgelieferten Plugins, ansonsten waren beide Versionen identisch, so fügt MIXCRAFT 8 PRO STUDIO erstmalig ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ein, nämlich die nahtlose Integration von MELODYNE in die Bedienoberfläche. Sobald man einen Audio-Clip anklickt und so in den internen Sound-Editor geladen hat, genügt ein Mausklick auf den dort vorhandenen Button „Melodyne“, um den Clip ohne nennenswerte Verzögerung (zumindest nicht auf meinem i7-Rechner…) in MELODYNE 4 zu öffnen, und zwar alles direkt in der unteren Hälfte der Arbeitsfläche, so als sei MELODYE ein ganz normaler Bestandteil von MIXCRAFT 8 PRO STUDIO und nicht etwa ein separates Plugin! Von STUDIO ONE, SONAR und TRACKTION kannte man schon eine ähnliche MELODYNE-Einbindung, schön dass es diese nun auch bei MIXCRAFT 8 PRO STUDIO gibt! Natürlich lässt MELODYNE sich auch weiterhin als einfaches FX-Plugin laden, doch wozu sollte man dies noch tun, wenn der Workflow mit der Integration ein kleines Warp-Triebwerk verpasst bekommen hat…?
Wer bereits eine höhere Version als das mitgelieferte MELODYNE 4 ESSENTIAL besitzt oder später noch auf eine solche upgraden möchte, dem steht diese Funktionalität übrigens ebenfalls zur Verfügung, sie ist also nicht bloß auf die Beigabe beschränkt! Nur der Sicherheit halber sei hier aber noch einmal betont, dass diese MELODYNE-Integration ausschließlich in MIXCRAFT 8 PRO STUDIO vorhanden ist, ein MIXCRAFT 8 RECORDING STUDIO plus ein separat erworbenes MELODYNE 4 ESSENTIAL ergibt in der Summe also nicht das Gleiche! Hier ist die „große“ Version erstmals einen Schritt voraus, was die reinen DAW-Funktionen betrifft. Auch wenn dies oberflächlich betrachtet nur ein einziger Punkt ist, in der Praxis ist dieser ein wirklich tolles Feature, dass man nicht mehr missen möchte, wenn man erst einmal eine Weile damit gearbeitet hat!
Entscheidungshilfe…
Nachdem ich mit diesem Test von MIXCRAFT 8 PRO STUDIO im Prinzip dessen günstigeren und dafür mit weniger Beigaben ausgestatteten Kollegen MIXCRAFT 8 RECORDING STUDIO ebenfalls abgedeckt habe, stellt sich manchem kaufinteressierten Leser vielleicht immer noch die Frage, welche der beiden Versionen er denn wohl wählen sollte.
Ach ja, ich habe in diesem Testbericht das ebenfalls erhältliche MIXCRAFT 8 HOME STUDIO bisher ganz unterschlagen. Im Gegensatz zu den „richtigen“ Versionen verfügt dieses nämlich nur über 16 Spuren und ist auch ansonsten reichlich abgespeckt worden, so dass es sich tatsächlich nur für wenig anspruchsvolle Projekte eignet (also eher ein MIXCRAFT 8 HARTZ IV STUDIO…), ähnlich wie es bei den diversen LE und LITE-Editionen anderer Anbieter auch der Fall ist. Dafür ist das Kleine allerdings auch sehr günstig zu bekommen. Aber wir lassen es hier jetzt einmal völlig außen vor.
Zurück zur eigentlichen Frage: Bei MIXCRAFT 6 und 7 hätte ich dazu geraten, getrost zur günstigeren, aber technisch identischen Version zu greifen. Die PRO STUDIO-Version hätte sich meiner Ansicht nach allenfalls gelohnt, wenn man sowieso gerade vorhatte, sich einige der bei der teureren Version mitgelieferten Plugins einzeln zu kaufen, und wenn dann deren gemeinsame Kaufsumme die Differenz zur PRO STUDIO-Version überstiegen hätte (da reichten teilweise schon drei, vier Plugins aus, um diesen Betrag zu erreichen).
Bei MIXCRAFT 8 hat sich der Wind allerdings in die andere Richtung gedreht, hier heißt es schlichtweg: „Melodyne or not Melodyne…?“ Wer mehr als nur sehr sporadisch Gebrauch von einer Tonhöhenkorrektur machen möchte, dem sei auf jeden Fall zu MIXCRAFT 8 PRO STUDIO geraten, denn das nur dort mitgelieferte MELODYNE 4 ESSENTIAL hebt gleich die ganze DAW auf eine neue Stufe. Selbst wer schon irgendeine aktuelle Version von MELODYNE besitzt, profitiert von dem erheblich beschleunigten Workflow durch die nahtlose Integration in MIXCRAFT 8 PRO STUDIO.
Allenfalls Musiker, die auschließlich mit Plugins und/oder unveränderten Loops „in-the-box“ arbeiten, oder die sich bereits längst auf ein alternatives Programm zur Tonhöhenkorrektur eingeschossen haben, welches sie nicht mehr wechseln möchten, können auch weiterhin ein paar Münzen sparen und werden bei MIXCRAFT 8 RECORDING STUDIO kaum etwas vermissen, das eine DAW so mitbringen muss. Dennoch, ich tendiere hier zum ersten Mal eindeutig zur „größeren“ Version, denn der (ohnehin nicht sonderlich hohe…) Aufpreis ist gering in Relation zum dazu gewonnenen Nutzwert.
Für Besitzer der Vorgängerversion(nen) ist das Upgrade sowieso Pflicht, mit oder ohne MELODYNE, all die vielen Detailverbesserungen und praktischen Neuerungen machen die Arbeit mit MIXCRAFT 8 noch einfacher und flexibler. Zudem sind die Upgradepreise bei ACOUSTICA traditionell sehr moderat und fair. Selbst die Summe für mehrere solcher Major-Upgrades im Laufe der Jahre liegt in der Regel noch unter dem Preis eines einzigen Versionsnummernsprungs bei den fett gewordenen Platzhirschen unter den DAW-Anbietern. Um etwa mein altes CUBASE 5 auf den aktuellen Stand zu bringen, müsste ich rund 300,- Euronen auf den Tisch blättern, wozu ich angesichts diverser Bugs und Ungereimtheiten, für die man sich bei STEINBERG auch nach einem halben Dutzend Upgrades einfach nicht zu interessieren scheint, nicht bereit bin. Da halt ich’s lieber wie unser Andreas schon… 😉
Wer in der Situation ist, sich sein erstes DAW-Programm anzuschaffen und dabei den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht, der sollte unbedingt mal ein Auge auf MIXCRAFT 8 werden, egal auf welche der beiden Versionen, denn hier bekommt man professionelle Funktionen einsteigerfreundlich und für kleines Geld angeboten. Den typischen Einstiegsversionen der etablierten DAW-Anbieter, die in einer vergleichbaren Preisklasse angesiedelt sind, ist MIXCRAFT 8 funktionell haushoch überlegen. Diese LE, LITE, ARTIST und sonstwas für Versionen ähnneln meist eher dem oben erwähnten MIXCRAFT 8 HOME STUDIO, man findet dort nur eine stark limitierte Anzahl an Spuren und/oder Plugin-Slots vor oder darf sich unter Umständen einen eigentlich selbstverständlichen VST-Support erst teuer dazu kaufen, wie etwa bei STUDIO ONE ARTIST, dass damit dann sogar teurer wird als ein vollständiges MIXCRAFT 8 PRO STUDIO.
Und bei MIXCRAFT 8 muss man sich auch nicht schon gleich festlegen, ob man lieber der „lineare Typ“ oder eher der „Looper“ sein will… 😉
Fazit:
ACOUSTICA hat MIXCRAFT mit Version 8 endlich zu einem professionellen Arbeitswerkzeug entwickelt, dass in weiten Teilen auch der erheblich teureren Konkurrenz Paroli bieten kann, ohne dass man dabei relevante Abstriche machen müsste. So manche Funktion, die man in der 7er noch vermisst hat, wurde inzwischen implementiert. Die Bedienung ist dabei nach wie vor eingängig und logisch geblieben, so dass Anfänger einen schnellen Einstieg finden, während erfahrene DAW-Nutzer sich sowieso sofort im Programm zurecht finden dürften.
Die Einstufung als vorwiegende Einsteiger- oder Zweit-DAW, die für die Vorgängerversionen von MIXCRAFT vielleicht noch angemessen war, wird der Versionsnummer 8 wirklich nicht mehr gerecht, wir haben hier mittlerweile eine ausgereifte DAW vor uns, mit der sich auch anspruchsvolle musikalische Projekte realisieren lassen.
Natürlich bieten die großen Versionen der Konkurrenten, welche allerdings auch jeweils den mehrfachen Preis eines MIXCRAFT 8 PRO STUDIO kosten, noch einen ganzen Satz an zusätzlichen Funktionen mit, jede DAW hat da so ihre eigenen Gadgets, aber mal Hand aufs Herz, welche davon benötigt man tatsächlich auch und verwendet sie regelmäßig, falls man nicht gerade im hochspezialisierten Postproduktionsstudio oder dergleichen tätig ist…? MIXCRAFT 8 hingegen bringt eigentlich nichts mit, das man nicht wirklich braucht, aber alles was man tatsächlich so benötigt, ist mit an Bord, und vor allem auch noch gut bedienbar.
Und da der Preis dafür keinesfalls zu hoch ist, sondern im Gegenteil sogar ausgesprochen fair ausfällt (die UVP für MIXCRAFT 8 PRO STUDIO beträgt 179,95 Euro, bei MIXCRAFT 8 RECORDING STUDIO sind es 89,95 Euro), gibt’s von meiner Seite auch einen wohlverdienten BuenasIdeas-Tipp, übrigens auch mit einem starken Rückenwind von unserem MIXCRAFT-Aficionado Andreas, der meine Meinung in einer unserer internen Besprechungen uneingeschränkt teilte!
Positives:
+ viele Detailverbesserungen
+ professioneller Funktionsumfang
+ aufgeräumte Bedienoberfläche
+ logisches Bedienungskonzept
+ guter und schneller Workflow
+ MELODYNE-Integration (nur MIXCRAFT 8 PRO STUDIO)
+ Sidechain-Möglichkeiten
+ sehr flexibles Automationssystem
+ allerlei brauchbare Plugins
+ deutsche Sprachversion
+ günstiger Preis
Negatives:
– kein REX/RX2-Support
– keine numerische Peak-Anzeige in den Mixerkanälen
Produktwebseite: http://www.acoustica.com/mixcraft/mixcraft-pro-studio.html
Deutscher Vertrieb: https://klemm-music.de/mixcraft/
MIXCRAFT Remote App: http://www.acoustica.com/mixcraft/mixcraft-remote-control.htm