Testbericht: BLUE CAT AUDIO AXIOM

Destructor bietet sehr viele Presets verschiedener Amplifier und Cabinet -Kombinationen an, aber auch reine digitale Distorton, Sättigungseffekte, Fuzz-Pedale, subtile Chrunch-Effekte, cleane Verstärker für Akustikgitarren aber auch Kompressoren und EQs. Die Bandbreite ist sehr groß und geht über das, was bei einer klassischen Amp-Simulation ohne zusätzliche Gitarrenpedaleffekte üblich ist hinaus.

Auch die drei Sektionen bieten eigene Presets an und so kann man eine lange Reihe Vorverstärker, Verzerrer und Cabinets beliebig miteinander kombinieren und grob über die Panels anpassen oder viel weitergehender im Editor verändern. Die Möglichkeiten sind hier endlos.

Ein Video zu Destuctor und seiner Editor-Ansicht:

Axiom

Dieses Programm kombiniert je sechs Pre-Effekt-Slots mit dem Destructor und nachfolgend Post-Effekt-Slots. Und das genau identisch zwei mal als A und B -Sektion, zwischen denen man überblenden kann. Zusätzlich gibt es eine Eingangsstufe mit Gainregelung und einem Gitarrentuner und vier Effekt-Slots und eine Output-Mastersektion nach den zwei Engines, ebenfalls mit vier Effekt-Slots und einem festen Ausgangs-Limiter.

Im Gegensatz zu Destructor gibt es von Axiom auch eine Stand-Alone Version. Ein E-Gitarrist kann also seine Gitarre in sein Audio-Interface einstöpseln, Axiom starten und direkt loslegen. Mit den Presets von Axiom hat er Zugriff auf eine sehr große Auswahl an Verstärker/Effektpedal-Kombinationen, die er bei Bedarf deutlich weiter an seine Klangvorstellungen anpassen kann, als ein konventionelles Amp/Effektpedal Programm.

Axiom bringt 40 eingebaute Effekte mit, die alles abdecken, was es an gängigen Effekten im Gitarren-Umfeld gibt, das reicht von Distortion über Delay und Reverb, Wah-, Phaser-, Flangereffekte, Bit Crusher, Chorus, Filter, bis hin zu Harmonizer, Pitch- und Frequencyshiftern. Allein damit lässt sich sehr viel machen, so dass das besondere Feature von Axiom auch VST/AU Effekte von Drittherstellern einbinden zu können gar nicht so schnell gebraucht wird. Aber in die Plugin- und vor allem die Stand-Alone Version von Axiom auch beispielsweise sein Lieblings-Reverb einzubinden ist problemlos möglich und wird mit dem Preset zusammen abgespeichert.

Zusätzlich, ebenfalls als eingebaute Effeke, nicht als extra vorliegende VST-Effekte wird das separat erhältliche Late Replies, das aussergewöhnliche Delay von Blue Cat Audio angeboten und separat noch mal Destructor, um diesen z. B. als Distortion-Pedal zu benutzen oder um den Pre-Amp und das Cabinet separat im Signalpfad zu platzieren. Und sogar Axiom selbst – man kann also Axiom in sich selbst noch mal laden, wenn man das unbedingt will…

Viele wichtige Parameter von Axiom lassen sich von aussen per MIDI-CC ansprechen, auch die der eingebundenen Plugins. Eine Automation in der DAW oder die Steuerung durch externe Hardware-Controller, Midi-Switches oder Pedale ist machbar, wenn es auch einiges an Auseinandersetzung und Handbuchstudium erfordert, gerade weil so viel möglich ist. Einen zentralen Parameter, wie den Mix-Regler zwischen den A- und B- Strängen von Axiom bekam ich aber innerhalb einiger Minuten über eine Parameter-Mappingliste im Host automatisiert.

A/B Überblendung zwischen den Sektionen auromatisiert:

Es funktionieren wegen der zwei A / B Sektionen auch spezielle Gitarristen-Tricks, wie die separate Behandlung von zwei Pickups mit verschiedenen Amps und Effektketten oder zwei Gitarren in eine Instanz von Axiom, aber über jeweils einen anderen Amp/Effektkanal.

Die Parameter der Effekte in den Slots können in einer Zeile darunter eingeblendet werden. Bei einfachen Effekten funktioniert das ganz gut und man hat die Einstellungen direkt im Zugriff, ohne jeweils das GUI des Effekts öffnen zu müssen. Bei komplexeren Plugins muss man aber oft die Zeile zwei- drei- mal weiter schalten um an den gewünschten Parameter ran zu kommen, da ist man meist über die Original-Oberfläche schneller.

Regelung der Plugin-Parameter von Axiom aus:

Ganz unten gibt es ein zusätzliches Tools-Rack, in den sich nicht nur Tools, wie ein Metronom einbinden lassen, sondern auch Instrumenten VSTi, die dann von aussen per MIDI-Noten gespielt werden können oder selbst laufende zeitbasierte Sequencer-Drum Machines zum Beispiel. Was vor allem für die Stand-Alone Version interessant ist.

Axiom bietet ja nicht nur die generellen Presets für den gesamten Multi-Effekt, sondern für jede Untereinheit. Die Pre- und Post-Effektketten können als Preset abgespeichert werden oder von Pre- zu Post kopiert werden. Jedes geladene Effektpedal bietet seine eigenen Presets an. Sektionen können blockiert werden, dann bleibt z. B. die Pre-Effektkette immer unverändert, wenn man die generellen Presets weiter schaltet und nur Amplifier und Post-Effekte ändern sich. Auch beim Preset-System wird hier von Blue Cat Audio maximale Flexibilität geboten.