ProjectSam Orchestral Essentials – Testbericht

Testbericht von Andreas, veröffentlicht am 14.08.2014

Der Wunsch ein komplettes Orchester zur Vertonung von Filmen, Videospielen, Hörspielen oder auch für den Einsatz in der Musikproduktion zur Hand zu haben ist nicht neu, und viele Hersteller von Audio Software Produkten haben sich diesem Thema bereits angenommen. Mit Orchestra Essentials hat die holländische Firma ProjectSam eine ganz besondere Perle geschaffen die aus dem vollen schöpfen kann denn ProjectSam hat ja schon so einige Orchester Sound Bibliotheken auf den Markt gebracht ob nun das Symphobia, True Strikes oder die auf einzelne Instrumentengruppen spezialisierten Librarys. Orchestra Essential ist mit vielen Sounds aus den „großen“ Sample-Librarys von ProjectSam ausgestattet und bietet einen sehr umfangreichen Content.

Für den Betrieb von Orchestra Essentials ist mindestens der kostenlose KONTAKT Player 5 (wird mitgeliefert) besser aber die kommerzielle KONTAKT 5 Version notwendig, der Vorteil der KONTAKT 5 Vollversion ist der das wir mit dieser die einzelnen Instrumente umfangreich editieren können.

Es sei direkt vorweggesagt das aktuell eine Sonderaktion noch bis zum 31. August 2014 läuft die den Erwerb von Orchestra Essentials für 279,- Euro anstatt für 349,- Euro deutlich preiswerter gestaltet.

ProjectSam-Orchestral-Essentials-Content
ProjectSam-Orchestral-Essentials-Content

Der Content

Insgesamt bringt Orchestra Essentials 14 GB (komprimiert) auf die Festplatte und zählt so schon zu den „dicken“ Brocken bei den Sample-Librarys, allerdings ist auch sehr viel guter Content enthalten, neben den üblichen Verdächtigen wie Streicher, Blechbläser, Holzblasinstrumente und Perkussion finden wir auch einen gemischten Chor sowie einen guten Konzertflügel. Und da ProjectSam immer noch einen drauflegt, sind auch einige sehr interessante Klänge für das Sounddesign enthalten.

Wir finden zwei Bereiche die Instrumente, welche sich in neun Unterordner aufteilen und die Multis. Die Multis sind Zusammensetzungen aus verschiedenen Instrumenten, die ein sofortiges Vertonen von Filmmaterisal, Hörspielen oder Computerspielen zulassen, die verschiedenen Instrumente sind dazu auf der Tastatur verteilt oder über Velocity Layer via Anschlagstärke steuerbar.

Die Instrumente

  • Orchester (zusammengestellte Orchesterklänge, 7 Instrumente)

  • Streicher Ensemble (7 Instrumente)

  • Blechbläser Ensemble (8 Instrumente)

  • Holzbläser Ensemble (7 Instrumente)

  • Percussion (10 Instrumente)

  • Keyboards & Harp (4 Instrumente)

  • Sound Design (8 Instrumente)

  • Chor (1 Instrument)

  • Bonus Instrumente (7 Instrumente)

Die Multis

Insgesamt sind über 30 Multis enthalten, wobei das kostenfreie Update auf die Version 1.1 einige neue Multis mitgebracht hat.

ProjectSam-Orchestral-Essentials-Multis
ProjectSam-Orchestral-Essentials-Multis

Der Aufbau

ProjectSam-Orchestral-Essentials-Instruments
ProjectSam-Orchestral-Essentials-Instruments

Abhängig vom gewählten Instrument werden unterschiedliche Bedienelemente angezeigt, widmen wir uns zuerst dem Bereich MAIN. Der ENHANCE Button legt fest, ob dem Instrument weitere zum jeweiligen Instrument passende Klänge hinzugemischt werden, so bekommen die Sounds mehr Fülle und mehr Lebendigkeit. Im rechten Bereich finden wir den Regler für den REVERB also Nachhall Anteil, die Art des Nachhalls kann nur im Editmode der KONTAKT Vollversion geändert werden, seltsamerweise ist dahin gehend nichts in der FX-Sektion enthalten. Ein Limiter sorgt dafür Übersteuerungen im Zaum zu halten und die Ein- und Ausschwingphase der Instrumente kann mittels Attack und Release beeinflusst werden.

ProjectSam-Orchestral-Essentials-Settings
ProjectSam-Orchestral-Essentials-Settings

In der Setting Sektion finden wir wiederum abhängig von der Instrumentenauswahl eine Oktaver Funktion die eine Oktave dem Klang hinzuaddiert. Zudem finden wir wiederum nur bei einigen Instrumenten eine Release-Tail Funktion, welche festlegt, ob der Sound abrupt abbricht oder die komplette Release also Ausschwingphase durchlaufen wird.

Die Round Robin Funktion sorgt für Abwechslung, in der Sample Auswahl, der gleiche Ton wurde, dafür in verschiedenen Artikulationen gesampelt und wird, insofern Round Robin aktiviert ist, zufällig aus diesen Artikulationen ausgewählt, dies hat den Effekt, dass es nicht zu stark nach Maschinengewehrgeratter klingt, wenn mehrmals der gleiche Ton hintereinander gespielt wird. Auch hier finden wir im rechten Bereich nochmals Regler für die Einschwing- und Ausschwingphase welche komplettiert werden durch Sustain und Decay Regler, somit haben wir hier eine komplette ADSR-Hüllkurve zur Verfügung. Wenn das Instrument die Release-Tail Funktion zur Verfügung stellt, können wir bei einigen Instrumenten diese Funktion im Pegel regeln.

ProjectSam-Orchestral-Essentials-EQ
ProjectSam-Orchestral-Essentials-EQ

Die Equalizer, kurz EQ, Sektion beinhaltet einen Ein- und Ausschalter der EQ-Funktion sowie drei passive Bänder, somit können die Höhen, die Mitten und die tiefen Frequenzen in festgelegten Frequenzbereichen in ihrem Lautstärkeanteil geregelt werden.

Dies kann recht hilfreich sein wenn zum Beispiel in einem Frequenzbereich, den das jeweilige Instrument belegen würde, schon ein anderes Instrument im Mix vertreten ist, sei es ein Bass oder eine Querflöte, die sich so unter Umständen mit Orchestral-Essentials beißen würde, einfach den jeweiligen Frequenzbereich etwas absenken und der Drops ist gelutscht.

Schöner wäre hier vielleicht ein parametrischer Equalizer gewesen aber so reicht es in den meisten Fällen auch und wenn nicht ist es ja immer noch möglich den EQ, der in der DAW seinen Dienst auf der entsprechenden Spur versieht, zu bemühen oder auf ein externes EQ-Plugin zurückzugreifen.

ProjectSam-Orchestral-Essentials-Effects
ProjectSam-Orchestral-Essentials-Effects

Die Effektsektion beinhaltet vier Effekte, neben einem Kompressor, der mit den üblichen Einstellungsmöglichkeiten Ratio, Treshold, Attack, Release sowie einem Ausgangspegelregler daherkommt, ist auch ein Delay, ein Filter und ein Stereoverbreiter im Angebot.

So richtig passen weder das Delay noch das Filter in das Konzept Orchesterklänge, dies relativiert sich zwar in dem Moment, indem das Thema Sounddesign ins Spiel kommt. Ich vermisse hier allerdings schmerzlich die Editiermöglichkeiten für das Reverb, selbige hätten zumindest nach meiner Ansicht in dieser Sektion sehr viel mehr Sinn gemacht als das Delay oder das Filter.

ProjectSam-Orchestral-Essentials-Seating
ProjectSam-Orchestral-Essentials-Seating

Den orchestralen Aufbau des aktuellen Instruments können wir in der Sektion Seating betrachten, das war es dann aber schon denn eingreifen in die Platzierung der einzelnen Bestandteile des Orchesters wie Streicher, Brass oder Perkussion können wir hier nicht.

Der Klang:

Klanglich legt ProjectSAM die Messlatte mal wider sehr hoch, so wie schon bei Lumnia kann auch Orchestral Essentials voll überzeugen, es klingt durch die Reihe authentisch und selbst das Mystic Piano ist hervorragend geeignet, einen Konzertflügel virtuell zu ersetzen.

Hinzu kommen die vielen fertigen Phrasen und die umfangreiche Sound Design Instrumentenuntergruppe, welche wahre Schätze an Sounds beinhalten, wenn es um das Thema Filmvertonung oder Vertonung von Computerspielen oder Hörspielen geht.

Anstatt eines Klangbeispiels habe ich Euch diesesmal einen kompletten Testbericht in Form eines Videos erstellt, zumindest der erste Teil ist fertig geworden, zu den Multis komme ich dann noch etwas später, in einem neuen Video.

FAZIT:

Eine tolle Sammlung an überzeugenden Orchester Instrumenten sowie auch unter die Haut gehende Sound Effekte hat ProjectSAM hier geschaffen. Für relativ kleines Geld bekommt man hier eine grundsolide Ausstattung zur Vertonung von Filmen, Computerspielen, Hörspielen und für die Musikproduktion.

Besitzer der KONTAK Vollversion sind klar im Vorteil, da die Editiermöglichkeiten sehr viel mächtiger sind, die kostenfrei KONTAKT Player Version tut es aber für den „normalen“ Einsatz der Orchestral Essentials auch.

Mich stört etwas, dass es keine weiteren Einstellungen als den Hallanteilregler in der Library für das Reverb gibt, dies sollte vielleicht noch nachgepflegt werden. Ansonsten ist Orchestral Essentials ein Top Produkt für einen interessanten Preis!

Bis Ende August 2014 läuft zudem noch eine Sonderaktion bei der Ihr Orchestral Essentials für nur 279,- Euro anstatt für den normalen Listenpreis von 349,- Euro.

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