Testbericht Emotional Cello von Harmonic Subtones

Testbericht von Stefan Federspiel. Das warme ausdrucksvolle Cello ist eine meiner liebsten Klangfarben. Das Emotional Cello von Harmonic Subtones im Vertrieb von Best Service ist eine der raren Neuerscheinungen im anspruchsvollen Bereich der Solo-Streichinstrumente. Bisher gibt es hier als Solo-Instrument für die Rechnergestützte Musikproduktion nur das Cello aus der Adagio-Reihe von 8Dio und das Blakus Cello von Embertone, zu dem es auf BuenasIdeas bereits einen Testbericht gibt. Zu dem Cello von 8Dio kann ich nichts weiter sagen, als dass die Soundbeispiele auf der Website eindrucksvoll sind und dem 8Dio-typischen Volle-Breitseite-Hollywoodsound entsprechen. Mit dem Blakus Cello kann ich direkt vergleichen und hier wird es interessant.

Dem Einleitungs-Text im Manual von Emotional Cello kann man entnehmen, das die Motivation dieses Solo-Cello zu produzieren aus der Praxis heraus entstand, weil in der täglichen Arbeit im (Film-Musik-) Studio ein befriedigendes, wirklich flexibles und eben emotional klingendes Cello vermisst wurde. Sie erprobten im Laufe der Zeit verschiedene Aufnahmetechniken und landeten letztendlich bei einer Aufnahmemethode, die die Samples nicht aus dem musikalischen Kontext herausriss, sondern ihn bewahrte und so einen natürlichen musikalischen Fluss beim Spiel beibehielt. So weit der Anspruch.

Der erste Eindruck

Beim ersten Anspielen der Bibliothek erlebte ich dann tatsächlich einen dieser seltenen WOW-Augenblicke, das hörte sich sehr gut an und auch insgesamt weicher und runder als das Cello von Embertone. Zunächst beeindruckte mich in dem normalen Master-Patch schon die Anzahl der Artikulationen, die per Keyswitch zur Verfügung stehen. Von den Legato-Varianten unterscheiden sich die meisten wahrnehmbar in der Ansprache und dem Timbre.

Eine Phrase ein mal mit Emotional Cello und dann mit Blakus Cello gespielt. Emotional Cello mit der Moderate 1 Artikulation, die mir als die kräftigste der langen Sustain-Artikulationen erscheint. Die Automationskurven sind auf das Blakus Cello einfach übertragen und zeigen, dass die dynamische Ansprache des Blakus zumindest gegenüber der Moderate 1 Artikulation weiter gespannt ist, für das Blakus allein hätte ich das weniger extrem gemacht.

Die langen Artikulationen in einem sich wiederholenden Phrasenabschnitt zum direkten Vergleich. Zum Schluss noch die drei mittellangen Artikulationen Fast Delicate, Moderate 2 und Renaissance 1.

Was mir direkt beim ersten Anspielen im Vergleich auch auffiel ist, dass die Ansprache der Töne bei den Sustain-Artikulatonen beim Blakus Cello etwas verzögert wirkt, das Emotional Cello reagiert direkter. 

Das Interface der Masterpatches

Es gibt drei Masterpatches, das normale, eines mit Sul Ponticello-Artikulationen, bei denen der Bogen also nahe der Brücke des Cellos geführt wird und die generell harscher und Obertonreicher klingen und eine Harmonics-Variante, die Flagoelet-Töne in den oberen Bereichen wiedergibt. Abseits der Masterpatches gibt es noch eine Sammlung von Single Patches, dazu aber weiter unten mehr.

Emotional_Cello_Main
Das Interface des normalen Master-Patches

Das Main-Interface der Masterpatches gliedert sich in vier Bereiche. Links die Liste der zur Verfügung stehenden Artikulationen, die man per Maus oder Keyswitch auswählen kann.

In der Mitte befinden sich die Einstellungen für einen sehr kurzen bis mittellangen zusätzlichen Attack vorzugsweise für kurze Non Legato Artikulationen gedacht. Das Volumen des Attacks kann geregelt werden. Sinnvoll ist meist ein sehr kurzer bis kurzer Attack-Type. Das hört sich dann so an:

Verschiedene kurze Artikulationen erst ohne, dann mit Attack in verschiedenen Längen. Dann noch einige mittellange und lange Artikulationen.

Attack hört sich auf den kurzen Artikulationen interessant an, wenn man es richtig dosiert, sonst überlagert es aber sehr den Charakter. Bei Legato-Artikulationen legt es einen Velocity-sensitiven Layer über den Anfang von nicht gebundenen Noten, allerdings ist das nur bei Attack Type Medium und hohem Attack-Volume deutlich wahrnehmbar.Der Attack-Type Knopf springt manchmal auf dem eingestellten Wert auf Off hin und her und es war nicht so recht herauszufinden, was das auslöst. Es steht zwar im Handbuch, dass der Attack ausgeschalten wird, wenn man von Legato auf kurze Artikulationen geht, das war aber nicht der Fall. Dieses Feature stellt eine zusätzliche Möglichkeit dar, Akzente zu setzen.

Rechts kann man die Legato-Übergänge einstellen. Das obere Auswahlfeld lässt die Wahl zwischen einer fixen manuellen Festlegung mit dem Slider darunter und drei automatischen Skripten, die je nach Spielweise mehr oder weniger stark die Übergänge anpassen. Die Unterschiede bei der Legato-Geschwindigkeit scheinen mir jedoch selbst bei extremen manuellenen Einstellungen gering, Die Einstellung Auto 3 passt zumindest optisch den Geschwindigkeits-Balken schön an die Spielgeschwindigkeit an, aber ob ich da einen Unterschied höre oder mir nur einbilde kann ich nicht sagen.

Diese Einstellungen betreffen aber nur Finger- und Bowchange-Legato, das Portamento hat einen eigenen fixen Slider ohne Skriptunterstützung und das Portamento-Trimming funktioniert tatsächlich deutlich wahrnehmbar, kürzere Portamento-Zeiten hören sich dann aber wieder etwas seltsam ein bisschen nach Rebowing an. Dafür kann man das Volumen des Portamentos separat bestimmen.

Unter den Einstellungen für das Portamento befinden sich die Schalter für Legato ein/aus und für ein Round Robin, wie ich es im Handbuch verstehe leiht es die Variationen von den Nachbarzonen aus, weshalb es dann mehr Ressourcen verbraucht erschließt sich mir nicht ganz.

Den unteren Bereich des Interface nehmen die „transition velocity windows“ ein, mit ihrer Hilfe werden die Punkte festgelegt, ab denen mit dem jeweiligen Velocity-Wert ein Portamento, ein Finger-Legato oder ein Bowchange-Legato getriggert wird. Diese Festlegung hängt von der Ansprache der verwendeten Klaviatiur und der individuellen Spielweise ab.

In der Mitte prangt der „Dynamic Ring“, der optisch spektakulärste Teil des Interface. Per default ist die Dynamik auf CC 1 des Modulationsrades eingestellt, es kann aber per MIDI-Learn jeder andere Wert zugewiesen werden. Das gilt generell für jeden sichtbaren Schalter oder Slider des Interface, MIDI Learn geht überall.

Mit dem Mod-Rad lässt sich der Druck des virtuellen Bogens verstärken oder abschwächen, dies geschieht wie nicht anders zu erwarten völlig übergangslos. Dieser dynamische Strich des Bogens macht, wie bei allen Steichinstrumenten neben dem Vibrato den wesentlichen Anteil des Ausdrucks aus. Wie bei dem ersten Klangbeispiel im Vergleich mit dem Blakus Cello schon zu hören reicht die Dynamik bei den meisten Artikulationen nicht ganz so weit nach unten. Wo das Blakus fast schon flüsterleise wird ist hier noch ein deutlicher Ton vernehmbar. Nur bei den Xfde Artikulationen, die mehrere dynamische Layer verbinden ist der Dynamikumfang weiter.

Verborgene Funktionen

Die ersten zusätzlichen Funktionen oder Spielhilfen sind nicht so ganz verborgen, sondern in der Form von zusätzlichen Keyswitches unter denen für die Artikulationen verfügbar. Es startet ganz unten mit den Tasten C-1 bis D#-1, die ein vom normalen Spielfluß unabhängiges Rebowing auslösen. Vier unterschiedliche Variationen stehen hier zur Verfügung und erlauben eine realistische Abwechslung bei rythmischem Rebowing.
Je nach Artikulation ist das unterschiedlich nützlich. Es kann vorkommen, dass beim Rebowing eine mittellange Artikulation auf ein mal lang wird, d.h. die entsprechenden Samples müssen ja vorhanden sein, aber so richtig zuverlässig funktioniert das scheinbar nicht, es reagiert mal so mal so.

Darüber liegen die „Add Vibrato Keys“, sie haben die Funktion eines temporären Key Switch bei Non-Vibrato Artikulationen, der aber vor jeder einzelnen Note gedrückt werden muss, was von der Koordination her Live nicht so einfach ist, manchmal sprechen dann auch zwei Töne gleichzeitig an. Also gedrückt halten und eine Weile auf Vibrato umschalten geht nicht, bei der Non Vibrato Xfde Spielweise kann das aber eine interessante Abwechslung bringen.

Die Repetition Keys schlussendlich wiederholen einen gehaltenen Ton, was sich bei ausgeschaltenem Round Robin vom Attack her etwas anders anhört, es wechseln sich zwei Samples ab, bei aktivem Round Robin dann drei und es gibt auch keinen Unterschied mehr, ob man direkt die Taste oder die Repetition-Taste drückt.

Verborgen und als fester Wert zugewiesen ist die Controller-Nummer CC 13, aufgedreht entwickelt sich der Ton schneller zu vollem Ausdruck, was vor allem bei den langen Sustains auffällt. Bei schnelleren Läufen kann das durchaus von Vorteil sein.

CC 16 steuert den „Release Tail“ wobei das irgendwie der falsche Ausdruck ist, weil nur das Volumen des Geräuschs gesteuert wird, wenn der Bogen von den Saiten abgehoben wird. Meistens, vor allem nach dem Ausklang eines Sustains stört das eher und ich habe es meist ganz runter gedreht. Bei Pizzicato hat das aber zur Folge, das nur jeder zweite Tastendruck anspricht und hier muss CC 16 auf jeden Fall ganz aufgedreht sein. In manchen Situationen addiert das Saitengeräusch aber tatsächlich eine zusätzliche Portion Realismus.

Die Effekt-Einstellungen

Die Effekt-Seite von Emotional Cello.
Die Effekt-Seite von Emotional Cello.

 Die Effekt-Seite von Emotional Cello teilt sich in fünf Bereiche auf. Links oben befindet sich ein Wahlschalter für verschiedene Timbre-Typen. Es handelt sich dabei um Impulse Response Files, durch die das Signal geschickt wird, dass Mastering EQ Einflüsse, aber auch Färbungen von analogem Gear und einen Raumanteil enthalten kann. Die Bezeichnungen Hi Fidelity, Bright und Warm sind selbsterklärend, Roomy gibt den Raumeindruck eines kleinen Studioraums wieder und 1940′ Radio klingt in der Tat ungefähr nach einem alten, eher etwas kaputten Radio, dafür kann es ja auch mal einen sehr speziellen Verwendungszweck geben. Schaltet man das Timbre aus hat man die unbeeinflussten rohen Samples.

Darunter ist der Regler für eine Sättigung, was in Zusammenhang mit einem Cello durchaus Sinn macht. Der letzte Regler auf der linken Seite betrifft die Stereobreite und im Handbuch steht, dass höhere Werte hier bei Pad-ähnlichen Sounds bei den Single Patches (in Stereo) nützlich sein können.

In der Mitte der Effekt-Seite befindet sich ein EQ mit festen Bass- und Höhenbändern, wahrscheinlich vom Shelf-Typus, dazwischen ein fexibles Mittenband zwische 600 Hz und 7 Khz, vermutlich vom Glockentyp aber ohne einstellbares Q, also insgesamt ein eher einfacher Equalizer, der aber an dieser Stelle ganz nützlich sein kann. Über den EQ Schiftzug kann man ihn ein- und ausschalten.

Rechts sind Regler, die den Raumeindruck bestimmen. Bei Room kann man den Raumtyp von kleiner bis großer Bühne festlegen und den Send-Anteil, also wie stark diese Impulsantwort dem Signal aufgeprägt wird. Darunter ein klassischer Hall, dessen Bezeichnungen von Classical Hall bis Big Church reichen, hier auch wieder nur ein Send-Regler, Early Reflections oder derartiges kann man nicht separat regeln. Für anspruchvollere Hallräume würde man also eher einen externen Hall bemühen.

Darunter ein Pitch-Regler, der den Pitchbend-Bereich festlegt, aber nur maximal einen Ganzton zulässt. Die Idee dahinter ist, das Pitch-Wheel nur für feine Intonantionsschwankungen zu verwenden, wie sie bei einem Bundlosen Streichinstrument natürlicherweise nun mal vorkommen.

Die Artikulationen

Schon in den drei Masterpatches ist die Anzahl der Artikulationen beeindruckend. Sie unterteilen sich in die kurzen Non-Legato Artikulationen, wie Staccato oder Pizzicato, die in der Liste ganz oben stehen und Velocity-sensitiv sind. Darunter kommen Patches, die Legato gespielt werden können, die mittellange oder Sustain-Artikulationen sind, wirklich endlos mit einem ständigen Rebowing sind nur Espressivo Xfde und Moderate 1 im normalen Masterpatch und Espressivo SP im Sul Ponticello Masterpatch. Bei den True Legato Patches bestimmt die Velocity die Art des Übergangs und die Dynamik wird über das Mod-Rad gesteuert. Dabei kommt es bei dem ansonsten sehr schön und fein klingenden Moderate 1 Patch zu einer ärgerlichen Abweichung: nach einem Portato-Übergang geht es statt endlosem Rebowing auf ein mal nur mit einem kurzen Sample weiter. Bei einem automatisierten Track kann man das durch einen kurzen Keyswitch auf die Espressivo Xfde Artikulation ausweichen, im Live-Spiel mit einem Finger am Mod-Rad für die Dynamik ist das eher schwierig.

Das Interface des Sul Ponticello Master-Patches
Das Interface des Sul Ponticello Master-Patches

Das Sul Ponticello Masterpatch fügt sehr Charakter- und Ausdrucksvolle Varianten hinzu und die Flagoelet-Töne im Harmonics-Patch sind schon fast exotisch zu nennen. Bei den sehr viel einfacheren, prinzipiell Non Legato Single Patches kommen noch einige Spezialitäten dazu und teils wiederholen sich die Klangfarben aus den Masterpatches. Alle Patches gibt es nicht nur in zwei alternativen Mono-Mikrofonaufnahmen, sondern auch in einer Stereo-Variante, die dann eher bei breiten Hintergrund-Sounds zum Einsatz kommen dürfte.

Das Interface des Harmonics Master-Patches
Das Interface des Harmonics Master-Patches

Für einen groben Überblick der Klangfarben in den Masterpatches jedes Patch ein mal kurz angespielt. Zuerst die kurzen, dann die mittellangen, dann die Sustain-Legato Artikulationen.

Die Artikulationen des normalen Masterpatches

Die Artikulationen des Sul Ponticello Masterpatches

Die Artikulationen des Harmonics Masterpatches

Die Single Patches sind ein Beleg dafür, dass über einen langen Zeitraum immer wieder für diese Bibliothek eingespielt wurde und das sind sozusagen die Nebenprodukte, die aber teilweise echte Raritäten darstellen. Wie die „Bumble Bee-Spiccatos“, „Flautando Espressivo“ oder „Undulating Cello natural tuning“.

Single Patches Sustains Xfde

Single Patches Sustains, Phrased und Accented

Single Patches Shorts und Pizzicato

Single Patches Effectual Sustains

Single Patches Effects und Percussion

Werden die Masterpatches mit den Single Patches kombiniert eröffnet sich ein sehr weites Feld an Gestaltungsmöglichkeiten. Keyswitches in den Masterpatches passen den Ausdruck und die Klangentwicklung an die Melodielinie an und die Single Patches sorgen für den Hintergrund.

Ein Masterpatch mit Keyswitches, die zwischen den Artikulationen umschalten und begleitenden Single Patches.

Vergleich Emotional Cello und Blakus Cello

Bei zwei so unterschiedlichen individuellen Herangehensweisen an eine Solo Cello Samplebibliothek fällt mir der Vergleich, obwohl es sich um das gleiche physische Instrument handelt schwer. Aber gerade weil die zwei Instrumente sich im Klang und Verhalten deutlich unterscheiden ist der Vergleich interessant.

Die Anzahl der Artikulationen ist bei Emotional Cello viel höher, vor allem, wenn man die Single Patches mit einbezieht. Wobei die Mehrzahl davon kurze und mittellange Artikulationen darstellt, die in vielen vorstellbaren Cellopassagen nur im Wechsel mit den wenigen echten Sustains verwendet werden können, weil sonst ständig Noten nicht so lange gehalten werden, wie notiert. Beim Live-Spiel muss man da schon sehr versiert sein, um parallel die Keyswitches hin zu bekommen. Das gilt zwar prinzipiell auch für das Blakus Cello, da ist die Situation aber deutlich übersichtlicher und das Konzept der temporären Keyswitches, das hier zur Anwendung kommt erleichtert das Live-Spiel zusätzlich, vor allem über ein iPad gesteuert ist ein sehr differenziertes Live-Spiel mit dem Blakus möglich. Es gibt für das Emotional Cello zwar auch ein Template für TouchOSC, dass ich aber nicht ausprobieren konnte.

Der wesentliche Unterschied ist, dass bei dem Blakus Cello nicht nur die Dynamik, sondern auch das Vibrato und die Vibrato-Geschwindigkeit separat gesteuert werden können.
Was daran liegt, dass beim Blakus das Vibrato geskriptet, also künstlich nachträglich hinzugefügt ist. Da kann man sich jetzt sicherlich streiten, ob diese Lösung nun natürlich genug klingt – ich finde schon und schätze dieses Feature sehr.

Es gibt in den EC Masterpatches keine Artikulation, die den Übergang von keinem Vibrato zu Vibrato schafft. Auch das Espressivo Xfde hält sein Vibrato genau bei und verändert lediglich mit dem Volumen etwas die Klangfarbe.

Dass es grundsätzlich geht (ohne Pseudo-Phasenprobleme, wennn leicht unterschiedliche Vibratos gelayert werden) zeigt unter den Single Patches das Patch NV-Vib-Xfde, das mit einem CC Controller das Volumen steuert und mit einem anderen das dynamische Layering zwischen Non-Vibrato zu vollem Vibrato. Das Ganze aber eben leider ohne Legato, was sehr schade ist (das wäre eine Verbesserungsmöglichkeit für ein zukünftiges Update!).

Zwar kann man beim Emotional Cello, wie beim Blakus auch noch alle möglichen anderen Parameter automatisieren, die aber keinen so durchgreifenden Einfluss auf auf das Klangverhalten haben.

Legato Sustain Artikulationen im Vergleich, hier stehen viele Klangfarben beim Emotional Cello gegen die differenzierten Vibrato- Ausdrucksmöglichkeiten beim Blakus Cello. Das Pizzicato hört sich ähnlich an.

Wie immer kommt es darauf an… Die detaillierten Variationen zwischen Dynamik und Vibrato im Zusammenhang mit Legatospiel des Blakus Cello sind so mit dem Emotional Cello nicht möglich. Dafür klingt das EC da wo das Blakus eher etwas spröde ist herrlich weich und rund und die Dynamikänderungen alleine schaffen schon diesen „Emotional Touch“, der sich im Namen des Instruments niederschlägt, der Klang an sich gefällt mir besser – aber das ist wiederum Geschmackssache.

Das Blakus Cello verfügt als zusätzliche Klangfarbe für alle Artikulationen über eine gedämpfte Con Sordino -Variante, die das Emotional Cello überhaupt nicht kennt. Beim Staccato „singt“ das EC lyrischer, die Samples sind länger, während das Blakus sehr kurz und trocken klingt. Das Standard-Pizzicato des Blakus ist klingt entgegen dem ersten Eindruck, den ich hatte letztendlich ähnlich, wenn auch das Blakus etwas härter. Das EC verfügt zusätzlich über mit dem Plektum gezupfte oder Con Legno-Varianten. Generell unterscheidet sich die Klangfarbe der Sul Ponticello-Artikulationen noch am deutlichsten. Sicher ist es von der Situation abhängig, was besser passt.

Insgesamt gilt aber, gerade bei den kurzen Artikulationen, dass die Auswahl beim Emotional Cello geradezu überwältigend ist. Auch lassen sich manche eher kurz geratene mittellange Artikulationen in den Masterpatches mit dem CC 13 für die Klangentwicklung noch etwas in Richtung „kurz“ trimmen UND dann auch noch Legato spielen. Also gerade bei Details gibt es für Automationsfreaks bei dem Emotional Cello einiges zu schrauben.

Die Attack-Typen sind auch ein Alleinstellungsmerkmal von EC, die Effekt-Patches sowieso.
Dem Tremolo des Blakus entspricht ungefähr das Effekt-Patch „CelloTrem Xfade Norm-SulPonti“ und bietet zusätzlich eine Layerüberblendung hin zu einer Sul Ponticello-Artikulation.

Für das flexible Live-Spiel finde ich das Blakus Cello besser geeignet, vom Klang und der Vielzahl der Klangfarben her und der Möglichkeit noch kleine Details im Attack oder in den Übergängen zu automatisieren das Emotional Cello.

Fazit

Emotional Cello ist ein äusserst ausgefeiltes und fortgeschrittenes Kontakt-Instrument, es glänzt mit einer sehr umfangreichen Anzahl an Artikulationen und Klangfarben. Ein „echtes“ Cello ist ein ausdrucksstarkes Instrument und Emotional Cello fängt davon auf beeindruckende Weise einen großen Teil ein. Natürlich ist auch Heute die Technik noch längst nicht so weit, einen echten Cellisten durch ein Programm zu ersetzen, aber Emotional Cello reizt die Grenzen dessen, was aktuell möglich ist sehr weit aus.Dabei klingt es meist sehr natürlich und die Zuordnung von aus Phrasen gewonnenen Samples an ihre korrekte Position in einer neuen, MIDI-getriggerten Phrase scheint sich gelohnt zu haben. 

Wenn eine Solo Cello Stimme gefragt ist führt eine geschicke Abwechslung per Keyswitches Dank dem großen Pool an unterschiedlichen Artikulationen zu sehr lebendigen und abwechslungsreichen Melodielinien. Hier nimmt Emotional Cello einen Spitzenplatz in seiner Kategorie ein.

Die Single Patches verdeutlichen, was für eine Fleißarbeit dieses virtuelle Cello darstellt und steuern einige aussergewöhnliche Spielweisen bei, die man in vergleichbaren Instrumenten nicht findet.

Link zu Emotional Cello im Vertrieb von Best Service: http://www.bestservice.de/emotional_cello.html

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