Ein Testbericht von Andreas,
veröffentlicht am 24.07.2024
Der Titel lässt es bereits vermuten, hinter der aktuellen Magie steckt zurzeit meist die künstliche Intelligenz, deren zunehmender Einsatz in allen Sparten der Kreativen (natürlich nicht nur dort, die KI nistet sich immer mehr in allen Bereichen der Marktwirtschaft ein), führt dazu, dass wir Zeit sparen und schnell vortreffliche Ergebnisse erzielen (und die KI lernt dabei, was dazu führen könnte, dass wir bald alle arbeitslos werden, man weiß es bislang nicht genau).
Das geht inzwischen so weit, dass es gar nicht mehr notwendig ist, ein Musikinstrument zu beherrschen, eine DAW bedienen zu können, über kompositorische und Arrangement Fähigkeiten zu verfügen und die geeignete Hardware zu besitzen. Denn es reicht aktuell (Sternzeit: -298586.2374139849 *) ein halbwegs brauchbares Handy zu haben und eine Website aufzurufen wie zum Beispiel „Suno„, um wirklich interessante und durchaus hörbare Musik mit Gesang zu erzeugen. Allerdings hat die so erzeugte Musik ein großes Problem, wir können da nicht eingreifen, eine Spur lauter machen, den Vokalpart herunterziehen, weil der kratzt und zudem zu schrill ist, oder der Bass ist so dick, dass er nur noch Klang-Matsche erzeugt.
Wie schön wäre es doch, wenn wir die einzelnen Spuren bearbeiten könnten, um den Mix an unsere Gegebenheiten anzupassen, das geht nicht. Außerdem können wir aktuell die Songs nur als MP3 oder MP4 Video herunterladen, mit einer neuen Variante der Suno KI (v3.5) soll es nun auch möglich sein, Dateien im WAV Format herunterladen zu können, was interessant werden dürfte.
Das Hauptproblem bleibt jedoch, wie nehme ich Einfluss auf fertig gemischte Musikstücke, wie verändere ich da noch etwas? Es ist ja so, dass beim Mastering nur noch ganz zart angepasst wird, und zwar genau auf zwei Spuren, die da wären, Links und Rechts (Zumindest beim Stereo Master, das wohl noch 95 % der Mastering-Aufgaben abdecken sollte.) Ich merke schon, diese Einleitung driftet immer mehr vom Kernthema ab….
Also, iZotope hat mit der neuen Mastering-Software mal wieder Zauberei geschaffen, denn es ist möglich einzelne Instrumente im Master (Stereo, nur Links und Rechts) tontechnisch zu bearbeiten. Uns stehen 3 Instrumente zur Verfügung, Vokals, Bass und Drums können tatsächlich im Haupt-Plug-In und in den verschiedenen Modulen / Einzel-Plug-Ins von iZotope OZONE 11 klanglich und in der Lautstärke angepasst werden. Somit komme ich wieder auf die Einleitung zurück, denn mit iZotope können wir auch die von der KI erzeugten musikalischen Werke noch klanglich verändern.
Klarstellung
Ich will auf keinen Fall den Eindruck erwecken, dass ich glaube das die von KI erstellte Musik die Musikproduktion von uns menschlichen Wesen ersetzen kann, es ist allerdings ein Thema, das durchaus Beachtung finden sollte, denn hier wird das erste Mal in der Geschichte der Musikproduktion, die Möglichkeit geschaffen, dass der Musik-Konsument sich seine Musik selbst erstellen kann, was wiederum den Markt der großen Labels ordentlich durcheinander rütteln dürfte.
Für mich ist für diesen Testbericht interessant, neben normal aufgenommenen Musikstücken auch eines von der KI erstellten und bereits von der KI gemastertes Musikstücke mit OZONE 11 zu bearbeiten und dabei auszuloten, was die Software zu leisten vermag.
Widmen wir uns aber zuerst der enthaltenen technischen Unterstützung.
Was ist neu in OZONE 11?
Ich beziehe mich hier auf die größte Version OZONE 11 Advanced
Zum Ersten ist die bereit oben angesprochene Möglichkeit, die in einer Stereo Aufnahme enthaltenen Instrumentenspuren Bass und Schlagzeug sowie den Gesang wieder zu entmischen, um diese einzeln zu bearbeiten. Es kann allerdings immer nur eine der drei genannten Instrument / Gesangsspuren in Ozone 11 nachbearbeitet werden, das bedeutet das wir, wenn wir auf alle drei Spuren Einfluss nehmen wollte, dreimal den Stereomix auf unterschiedliche Spuren legen müssten, um dann die jeweilige Instrumenten- / Gesangsspur zu isolieren. In den meisten Fällen wird es allerdings kaum dazu kommen, dass sowohl der Gesang als auch Schlagzeug und Bass schlecht abgemischt wurden. Die Möglichkeit den Mix zu retten, ohne dass wir zwecks Revision den Stereomix zurück zum für den Mix verantwortlichen Tonstudio senden müssen, spart Zeit, Nerven und auch Geld.
Auch das Clarity-Modul, welches im Mix maximiert adaptiv die spektrale Leistung erhöht und damit den Klang lauter und klarer macht, ist neu im OZONE 11 Mastering Bundle.
Eine weitere „magische“ Bearbeitungsmöglichkeit ist das gezielte Verändern der Transienten oder des Sustain im Klangsignal. Bisher ermöglichte OZONE, das Mitte/ Seiten Signal separat klanglich anzupassen, nun kommen noch die Transienten und Sustain dazu.
Die Möglichkeit, das Verhältnis des Gesangs zum Musiksignal anzupassen, scheint auch mal wieder aus Merlins Zauberkiste zu kommen. Basierend auf hunderten von Profis gemachten Aufnahmen kann die künstliche Intelligenz in OZONE 11 die Lautheit der Vocals im Mix beim Mastern noch anpassen.
Um leise Abschnitte im Mix verstärken zu können und dabei gleichzeitig die schnelle Transienten beizubehalten, dient die neue Funktion Upward Compress im Maximizer Modul von OZONE 11. Hier kann mit einem intuitiven Schieberegler sowohl die Dichte als auch der Detailreichtum des Klangsignals angepasst werden, dies ersetzt ein komplexes Parallelrouting, Gain-Staging und die darauffolgende Pegelanpassung.
OZONE 11 Varianten
Die Mastering-Software OZONE 11 kommt in drei Varianten, welche sich sowohl preislich als auch von der Ausstattung unterscheiden.
Die preiswerteste Version ist OZONE 11 Elements diese bietet für kleines Geld, die verbesserte Assistentenansicht, den neuen Master-Assistent sowie die Audiolens mit der es möglich ist, einen Referenztrack als Mastering Ziel zu definieren (weniger umständlich heißt das „Soll klingen wie Herzilein von den Wildecker Herzbuben oder so 😉 “ ) OZONE 11 Elements unterstützt zudem Native Apple M1 und bietet die Messung mit einer Tonbalance-Kurve. Preislich liegt die Elements-Version bei ca. 55,- Euro
Zusätzlich zu den Features der Elements-Version bietet die Standard-Version von OZONE 11 den neuen Transient-/Sustain-Modus, die Assistive Vocal Balance, das Stabilisatormodul und die Master Rebalance. Die Standard-Version kostet so um die 220,- Euro.
Die Advanced-Version von OZONE 11 bietet alle Funktionen der Standard-Version und zusätzlich noch das Entmischen von Bass. Schlagzeug und Gesang und das neue Clarity Modul, preislich bewegt sich die Advanced-Version so um die 439,- Euro.
Installation und Registrierung
OZONE 11 kann sowohl auf Apple so als auch auf Windows Computern installiert werden, bei den Apple Computern ist macOS Monterey (12.6.8) oder macOS Ventura (13.5) erforderlich, bei Windows-PC`s sollte es Windows 10 oder Windows 11 sein. Ich würde jetzt gerne den Installationsprozess von OZONE 11 hier beschreiben, allerdings würde dies eine sehr lange Beschreibung werden, ich musste sehr viel probieren und selbst nach Anleitung funktionierte es bei mir nicht so, wie es sollte.
Irgendwann war die Lizenz dann auf meinem iLok, nachvollziehen konnte ich das alles leider nicht. Das muss nicht heißen, dass es bei allen Installationen von OZONE 11 Probleme gibt, ich denke meine Odyssee war ein seltener Einzelfall. Es ist auch möglich, dass ich Opfer der Umstrukturierung, bedingt durch die Partnerschaft von iZotope mit Native Instruments, geworden bin. Vielleicht wird die Aktivierung von iZotope Produkten bald schon mittels der Native Access Software erfolgen.
Früher konnte ich iZotope Produkte gleichzeitig auf meinem Notebook und auf dem Studiorechner installieren, was enorm praktisch war, dies geht nun nicht mehr (Vielleicht auch ein Einzelfall?) in meinem iZotope Produkt Portal erscheint OZONE 11 auch überhaupt nicht, keine Ahnung was da los ist, allerdings funktioniert OZONE 11 auf meinem Studiorechner mit dem iLok Dongle einwandfrei.
Der Support von iZotope hat mir gerade mitgeteilt, dass es doch möglich ist, OZONE 11 auf zwei Rechnern zu installieren:
iZotope schreibt dazu:
„Sie können Ozone auf mehreren verschiedenen Rechnern installieren, wenn Sie an beiden Orten dasselbe E-Mail-Konto und dieselbe Seriennummer verwenden.
o (wenn Sie iLok verwenden, ist es auf dieses Konto registriert und kann mit dem Dongle oder im iLok License Manager zwischen Computern verschoben werden).„
Keine Standalone Version mehr…
Neu ist zudem, dass es jetzt keine Standalone Version von OZONE mehr gibt, es ist für den Betrieb der Software eine Host-Software erforderlich, das kann die DAW eurer Wahl sein oder auch ein Audioeditor, der den Einsatz von Plug-ins unterstützt. Auch die VST2 Versionen von OZONE und den zugehörigen einzelnen Mastering-Plug-ins ist nicht mehr dabei. OZONE 11 ist in den Plug-In Formaten VST3-, AU- und AAX in 64-Bit verfügbar. Für den Testbericht habe ich OZONE 11 in Steinberg Wavelab 8.5 geladen.
Die einzelnen Module in OZONE 11
Im OZONE 11 Plug-in, welches u.a. das KI basierte Mastering bereitstellt, befinden sich einzelne Module, diese speziellen Mastering Plug-Ins sind sowohl im OZONE 11 Plug-In vorhanden und nutzbar, als auch einzeln als eigenständige Plug-Ins, die unabhängig vom OZONE 11 Plug-In arbeiten. Schauen wir also einmal, was es da so gibt:
Match EQ
Der Match EQ, (nicht verwechseln, mit einem Matsch-EQ) ermöglicht es, den Klang präzise an einen Referenztrack anzupassen. Dabei verwendet dieser EQ über 8.000 separate Bänder, um einen äußerst genauen Schnappschuss des Referenztracks zu erstellen. Neue Bereichsparameter bieten mehr Kontrolle über das Endergebnis, indem sie die Auswahl bestimmter Teile des Audios zur Anpassung ermöglichen.
Es gibt zwei Hauptmethoden, um eine Referenz zu erfassen:
- Aus einem Track in der aktuellen Session.
- Aus einer in OZONE 11 geladenen Referenzdatei.
Die Ergebnisse können dann als Presets gespeichert werden, um später schnell wieder darauf zugreifen zu können. Dies spart Zeit bei der Suche nach der richtigen EQ-Balance und ist ein wertvolles Werkzeug für Mastering-Profis.
- Schnappschuss-Erstellung: Erfassen eines Tracks in der Session oder einen in OZONE 11 geladenen Referenztrack.
- Bereichskontrollen: Nutzen der Grenzsteuerungen, um festzulegen, welchen Teil des Spektrums angepasst werden soll.
- Presets speichern: Speichern der bevorzugten Schnappschüsse als Presets für spätere Sessions.
Match EQ erleichtert das Finden der richtigen EQ-Balance und optimiert den Workflow im Mastering-Prozess.
Stabilizer
Der Stabilizer ist eines der neuen Module in OZONE 11, es handelt sich dabei um einen intelligenten und adaptiven Mastering-EQ, welcher helfen soll einen ausgewogenen Klang zu formen.
- Adaptive Tonal Balance im Shape-Modus: Dieser Modus passt den Klang automatisch an, um eine ausgewogene tonale Balance zu erreichen.
- Automatische Resonanzunterdrückung im Cut-Modus: In diesem Modus werden automatisch Resonanzen unterdrückt, um einen klareren Klang zu erzeugen.
- Delta-Modus: Dieser Modus ermöglicht es, nur die Frequenzen zu hören, die geschnitten oder angehoben werden, um präzise Anpassungen vornehmen zu können.
Das Stabilizer-Modul ist sowohl in der Standard- als auch in der Advanced-Version von OZONE 11 verfügbar.
Low End Focus
Das Low End Focus Plug-In ermöglicht klare und druckvolle Tiefenfrequenzen, ohne die typischen Artefakte, welche durch die Nutzung von EQ und Kompression entstehen. Es gibt zwei Modi, „Punchy“ und „Smooth“, die die richtigen Einstellungen für perkussive oder anhaltende Low End Probleme bieten.
- Neues Design und neue Pegelanzeige: Das Modul verfügt über ein aktualisiertes Design und eine verbesserte Pegelanzeige.
- Boundary-Region festlegen: Damit kann ein Bereich definiert werden, in welchem die Kontraste im Tiefenbereich hinzugefügt oder entfernt werden sollen.
- Delta-Taste verwenden: Mit dieser Funktion kann hörbar gemacht werden, was entfernt wird, um eine Überverarbeitung zu vermeiden.
Das Low End Focus Plug´-In ist nur in der Advanced-Version von OZONE 11 verfügbar.
Dynamics
Dynamics ist wohl das vielseitigste Werkzeug des Mastering-Ingenieurs. Es hilft dabei, dynamische Mixe zu zähmen und verleiht zusätzlich den Tracks eine Extraportion an Energie.
- Komprimierung in bis zu vier Bändern: Die Dynamik ist in bis zu vier verschiedenen Frequenzbändern einstellbar.
- Detection Filter Modus: Dieser Modus dient zur präzisen Steuerung der Dynamik.
- Auto-Release Modus: Mit diesem Modus gelingt eine geschmeidige und natürliche Reaktion auf dynamische Veränderungen.
Master Rebalance
Mit Master Rebalance kann die Lautstärke von Drums, Bass oder Vocals in jedem Audiotrack angepasst werden, auch in einem bereits gemischten Track.
- Echtzeit-Arbeitsweise: Master Rebalance funktioniert in Echtzeit, es ist kein Rendern oder Bounce der Tracks erforderlich.
- DAW-Automatisierung: Mit der DAW-Automatisierung, können durch kleine Lautstärkeänderungen Spannung in verschiedenen Songabschnitten erzeugt werden.
- Twin-Spektrum-Meter: Diese Meter ermöglichen es, die neu ausbalancierte Quelle im Vergleich zum Rest des Tracks zu sehen.
Master Rebalance ist in Ozone 11 Standard und Advanced verfügbar.
Spectral Shaper
Mit der Spectral Shaper-Technologie ist es möglich, dem Klangbild Glanz hinzufügen und Härte zu entfernen.
- Einstellungen für Glättung: Leicht, Mittel und Schwer bieten unterschiedliche Stufen der Glättung.
- Anpassbare Grenzsteuerungen: Formen von Tiefen, Mitten und Höhen mit einstellbaren Grenzsteuerungen.
- Delta-Modus: Dieser Modus ermöglicht es, die entfernten Teile des Sounds zu hören und hilft dabei, die perfekten Klang-Einstellungen zu finden.
Spectral Shaper ist ausschließlich in der Advanced-Version von Ozone 11 verfügbar.
Exciter
Der Exciter ermöglicht es, zwischen sieben verschiedenen Verzerrungstypen zu mischen und zu kombinieren, um dem Klangbild Wärme und Charakter hinzuzufügen.
- Neuer Transient/Sustain-Modus: Dieser Modus bietet erweiterte Möglichkeiten zur Klangbearbeitung.
- Verschiedene Verzerrungstypen: Verwenden von unterschiedlichen Sättigungstypen wie Tape, Retro oder Tube.
- Mehrband-Verzerrung: In mehreren Bändern können verschiedene Verzerrungsmodi hinzugefügt werden, um eine eigene einzigartige Klangbalance zu erstellen.
Dynamic EQ
Der Dynamic EQ ermöglicht es, EQ-Anhebungen und -Absenkungen vorzunehmen, die auf die Dynamik des Klangsignals reagieren.
- Subtile Anpassungen: Subtile Anhebungen und Absenkungen, die nur dann auftreten, wenn bestimmte Frequenzen zu laut oder zu leise sind.
- Kontrollmöglichkeiten: Schwellenwert, die Attack- und Release-Zeit sowie die Frequenz und den Gain.
- Präziser und subtiler: Der Dynamic EQ ist präziser als ein Kompressor und subtiler als ein normaler EQ.
Impact
Verbessert den Rhythmus und das Gefühl des Tracks, durch Steuerung der Mikrodynamik.
- Mehrbandige Mikrodynamiksteuerung: Kontrolliert die Mikrodynamik in verschiedenen Frequenzbändern.
- Musikalische Hüllkurvenzeiten: Passt die Hüllkurve der Dynamik an musikalische Bedürfnisse an.
- Delta-Modus: Gibt nur die Frequenzen aus, die geschnitten oder angehoben werden, um präzise Anpassungen vorzunehmen.
Das Impact-Modul ist ausschließlich in OZONE 11 Advanced verfügbar.
Clarity
Erlaubt es einen glatten Mastertrack zu erstellen, der professionell klingt, poliert ist und die Lautstärke maximiert, ohne dabei Klangverluste zu verursachen. Zudem erlaubt es diese Plug-In das Entfernen der Decke von dumpfen Mixes, ohne dabei jemals harsch zu klingen.
- Psychoakustische Klarheitsverarbeitung: Optimiert die Klarheit des Audios-Signals mithilfe psychoakustischer Prinzipien.
- Mid/Side- und Transient/Sustain-Modi: Verschiedene Modi, um gezielt an bestimmten Aspekten des Audio-Signals zu arbeiten.
- Aktionsbereichsauswahl: Auswählen bestimmter Bereiche des Klangsignals für Anpassungen.
- Differenzmessung: Überwachung der Unterschiede zwischen dem Original- und dem bearbeiteten Audio.
- Delta-Überwachung: Gibt nur die Veränderungen wider, die durch die Bearbeitung hervorgerufen werden.
Clarity bietet eine Vielzahl von Funktionen, um den Audio-Mastering-Prozess zu optimieren.
Equalizer
Kontrollieren der feinsten Details des Klangsignals mit flüssiger Pegelanzeige und neuen HUD-Steuerungen.
- Neuer Transient/Sustain-Modus: Dieser Modus bietet erweiterte Möglichkeiten zur Klangbearbeitung.
- Emulation klassischer Analog-EQs oder moderner digitaler Modelle: Auswählen zwischen klassischen analogen oder modernen digitalen EQs.
- Mid/Side-Modus: Korrigieren der Frequenzen in den Seiten des Audio-Signals mit dem Mid/Side-Modus.
- Flüssige Pegelanzeige und anpassbare Fenstergröße: Glatte und flüssige Pegelanzeige mit einem in der Größe anpassbaren Fenster.
Der Equalizer ist in OZONE Standard und Advanced verfügbar.
Das Maximizer Plug-In mit dem neuen Upward Compress
Dient dazu, den Mastertrack laut zu machen, während die Dynamik mit OZONE’s intelligentem Limiter und dem neuen Upward Compress erhalten bleibt.
- Soft Clip: Erhöhen der Lautstärke, bei Beibehaltung der Klangtreue.
- Intelligente Release-Steuerung (IRC)-Modi: Reagiert auf das Klangsignal, um Verzerrungen und Pumping zu reduzieren.
- Threshold Learn-Modus: Setzt die Lautstärke intelligent auf ein Ziel- LUFS-Niveau.
- True Peak-Detektion: Sicherstellung, dass das Audio nach dem Export nicht übersteuert wird.
Der Maximizer ist in OZONE Standard und Advanced verfügbar.
Imager
Hinzufügen natürliche Stereobreite zu schmalen Mixen im Stereoize-Modus oder verbessern des Monosignals mit Recover Sides.
- Neuer Transient/Sustain-Modus: Dieser Modus bietet erweiterte Möglichkeiten zur Klangbearbeitung.
- Recover Sides: Reduzieren der Stereobreite, ohne die Stereo-Informationen zu verlieren.
- Zwei Modi für Stereoize: Neue Geschmacksrichtungen für die Erweiterung des Tracks.
- Formen Sie Ihr Bild in Stereo: mit pro-Band Erweiterung und Verengung.
- Überwachen Sie die Stereobreite und -phase: mit flüssiger Pegelanzeige.
Der Imager ist in OZONE Standard und Advanced verfügbar.
Vintage Tape
Fügt Sättigung mit Frequenzverfärbungen, Verzerrungen und Phaseneffekte von Bandgeräten dem Audio-Signal hinzu.
Vintage Kompressor
Erlaubt das Hinzufügen von gefärbtem Vintage-Klang mit der gewählten Kompression, welche nach berühmten Mastering-Hardware-Modellen modelliert wurde.
Vintage Limiter
Erstellt laute und druckvolle Vintage Like Tracks.
Vintage EQ
Erlaubt die Klangbearbeitung und das Klangverhalten eines Vintage EQ.
Zudem finden wir noch zwei Masteringtools, die nur in der Standard- und Advanced-Version von OZONE 11 enthalten sind. Zum einen ist, die nur in der Advanced Version von OZONE 11 enthaltene CODEC-Vorschau, welche es im Vorhinein hörbar macht, wie der Mastertrack als MP3 oder AAC in verschiedenen Auflösungen klingt. Zum anderen finden wir noch das Dither Modul, welches helfen kann bei den umfangreichen Dithering-Optionen von Ozone sicherzustellen, dass kein hörbarer Verlust der Audioqualität auftritt.
Aufbau und Einsatz des OZONE 11 Plug-Ins
Praxistest
Um OZONE 11 in der Praxis zu testen, habe ich einen Song, den ich mittels SUNO erstellt habe, mit OZONE 11 bearbeitetet. Ich habe von diesem Song keine STEMS (einzelne Instrumenten/ Vokal Spuren) und konnte so die in OZONE 11 enthaltenen Spezial Tools ausprobieren, welche es erlauben, Bass, Vokals und Drums in einem bereits fertigen Stereo-Mix zu bearbeiten, zu Hilfe nehmen, um die Vokals und die Drums nachträglich anzupassen.
Hier ist mein Song „Born for die“ in der Originalfassung im MP3 Format (das Wave Format habe ich aus Platzgründen nicht auf meinen Server hochgeladen). Bitte nutzt für die Beurteilung der Klangbeispiele Eure Studioabhöre oder einen guten Kopfhörer.
Der Lernmodus….
OZONE 11 bietet einen Lernmodus, um diesen zu starten, wählt ihr einen Part aus eurem zu bearbeitenden Song aus, in dem möglichst viel passiert, in meinem Fall war das der Chorus. Die Analyse dauert ein Weilchen und kurz vor Abschluss des Prozesses warnt OZONE 11 das die CPU kurzzeitig einen Hustenanfall erleiden könnte, (was bei meinem i7 Notebook auch tatsächlich passierte), der Computer stürzt aber dabei nicht ab, es ruckelt nur ein wenig in der CPU Leistung, dann kommt noch die Warnung das die Lautstärke, an der Studio Abhöre besser etwas zurückgedreht werden sollte, da beim Lernprozess alle Module, welche die KI für notwendig erachtet zum Einsatz kommen, das ist unter anderem auch das Maximizer Modul, welches ordentlich Energie in Euren Track pusten kann.
Nach Abschluss vom Lernprozess, ist der Song schon grob gemastert, OZONE 11 weist aber darauf hin das dies nur ein guter Start dafür ist weiter selbstständig an all den vielen Parametern die OZONE 11 inkl. aller Module bietet zu schrauben um den bestmöglichen Klang im Verhältnis zu den Vorgaben des CD-Presswerks, der Vinyl Schalplatten Firma oder den Streaming-Anbietern wie Spotify oder Amazon Music usw. zu finden.
Im linken Teil des Fensters von OZONE 11 sind einige Mastering Presets für unterschiedliche Musikstile aufgelistet, aber bitte Vorsicht, sobald Ihr eines dieser Presets auswählt, ist das Ergebnis des Lernprozesses und Eurer Feineinstellungen in den ewigen Jagdgründen gelandet. Daher ist es sehr sinnvoll gelegentlich das eigene Schaffen als Preset abzuspeichern, um zumindest wieder zurück zu diesem Punkt zu kommen
Mein Song hört sich nun, nachdem OZONE 11 die Analyse durchgeführt und mittels der integrierten KI Verbesserungen durchgeführt hat, so an.
Mehr Bass…
Ein guter Start also, allerdings hätte ich doch gerne noch etwas mehr Wums untenrum, also im Bassbereich, dazu nutze ich das Modul Low End Focus, dort markiere ich einen Frequenzbereich, welchen ich dynamisch hervorheben möchte. Das Low End Focus Modul ist ein dynamischer Equalizer, der auf die tiefen Töne spezialisiert wurde. Mit den Reglern Gain und Contrast stelle ich nun die Stärke der Bassanhebung ein, vorab lege ich fest, ob Low End Focus im Modus Punchy oder Smooth arbeiten soll. Punchy verwendet schnelle Reaktionszeiten, um die Transienten hervorzuheben, Smooth hebt dagegen mit langsameren Reaktionszeiten das Sustain hervor. Der Regler Gain dient dazu, den Pegel der Bassanhebung zu kontrollieren, Contrast passt den spektralen Kontrast zwischen Signalen mit niedrigem und hohem Pegel an.
Abmischen im fertigen Stereomix …
Mit OZONE 11 advanced ist es möglich im fertigen Stereomix die Vokals. den Bass und die Drums in der Lautstärke zu regeln, klingt nach Magie? Ja, genau das ist es auch, OZONE 11 führt dazu eine on the fly STEM Separierung durch und gibt uns für diese drei Instrumente die Möglichkeit die Lautstärken anzupassen.
Zudem können auch alle Module aus OZONE 11 auf eines dieser STEMS angewendet werden, um zum Beispiel die Dynamik, den Klang und die Stereo Breite anzupassen. Dazu wählen wir im oberen Bereich von OZONE 11 eines der vier Symbole, als da wären: Mix, Vocals, Drums und Bass, aus. Allerdings kann OZONE 11 hier nur eines der drei Instrumente bearbeiten, wer ein zweites oder gar das dritte Instrument bearbeiten möchte, muss eine neue Session starten, nachdem die aktuelle abgespeichert wurde, oder mehrere Instanzen von OZONE 11 auf verschiedene SEND Spuren anwenden.
Ich widme mich hier den Vokals, welche mir zu im Stereomix zu laut und kratzig herüberkommen. Wie bereits weiter oben erwähnt, habe ich nur diesen Stereomix und keine Einzelspuren und muss daher das schier unmögliche versuchen, die Fehler, die beim Abmischen passiert sind, beim Mastern wieder auszubügeln.
Die Vokals …
Ich konnte die Vocals etwas zurücknehmen und ein wenig klanglich nachbearbeiten, das Kratzen habe ich leider nicht ganz herausbekommen, dazu wäre dann wohl das neue RX 11 von iZotope notwendig, da diese Audio Software eine Spektralbearbeitung ermöglicht. Das Programm habe ich leider nicht, daher muss ich mit dem etwas zu aggressiven Gesang leben, nehmen wir es als stilistisches Alleinstellungsmerkmal 🙂
Der Delta Modus ….
Ich bin seit Ewigkeiten ein Exciter Fan, seit diese Geräte auf den Markt kamen habe ich sie genutzt, allerdings nur sehr behutsam. In OZONE 11 finden wir auch ein Exciter Modul und hier finde ich eine wirklich gute Funktion, den Delta Modus, wenn ich diesen Modus aktiviere, über ein kleines Ohr links oben, höre ich nur noch die Klanganteile, die das jeweilige Modul erzeugt, beim Exciter ist das absolut brauchbar, denn so bemerke ich schnell, ob etwas übertrieben klingt und kann den Exciter so fein einstellen.
Das Ergebnis ….
Hier ist das ausschließlich mit OZONE 11 bearbeitete Master, meines Songs „Born for die“, ich habe natürlich etwas übertrieben, um die Unterschiede zwischen der Originalversion und der mit OZONE 11 bearbeiteten Version auffälliger zu gestalten.
Und eine in der Lautheit auf Volle Pulle gemasterte Version:
Fazit
OZONE 11 hier in der Advanced Version getestet macht das Mastern einfach, der KI unterstützte Lernmodus erstellt einen guten Ausgangspunkt für das Mastering, ich würde sogar behaupten, dass das Ergebnis nach dem Lernprozess in vielen Fällen schon vollkommen ausreichend ist. Schön wäre es, wenn wir in OZONE 11 direkt vor dem Lernprozess angeben könnten, wofür das gemasterte Audiofile verwendet werden soll, etwa für eine CD Produktion oder für eine Vinylpressung oder aber für das Streaming, und wenn Streaming gewählt wurde für welchen Anbieter, da jeder Anbieter andere Vorgaben hat, zum Beispiel für die Lautheit des Masters.
Insgesamt bietet OZONE 11 einen einfachen Workflow bei Einsatz von Möglichkeiten, die wir noch vor kurzer Zeit als unmöglich erachtet hätten, die Möglichkeit der Bearbeitung der Transienten oder des Sustainsignals, der neue Upward Modus und die Editierung von Instrumenten wie Schlagzeug, Bass oder Vokals im bereits abgemischten Stereofile ist ein riesiger Schritt nach vorn und wird mit Sicherheit sehr viel Geld und Mühen ersparen.
Ich bin schon gespannt auf die nächste Version von OZONE, ich könnte mir vorstellen, dass dort dann die Möglichkeit besteht, das abgemischte Stereofile nachträglich in Stems aufzuteilen, um so, falls notwendig, den Mix beim Mastern nochmals anzupassen. (Was allerdings zu Schlägereien zwischen dem Mix Spezialisten und dem Mastering Spezi führen könnte)
OZONE 11 ist ein wirklich magisches Mastering Tool, mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis.
OZONE 11 Advanced kostet aktuell 439,- Euro, eine 10 Tage TRIAL Version und weitere Informationen findet Ihr auf der iZotope Webseite: https://www.izotope.com/en/products/ozone.html
Als besonderes Bonbon stellt iZotope den Equalizer aus OZONE 11 KOSTENLOS zur Verfügung, einfach auf der oben verlinkten Webseite ganz nach unten scrollen!