Ein Testbericht von Andreas,
veröffentlicht am 04.02.2025
In letzter Zeit wird irgendwie sehr viel Rummel um einen Synthesizer von Yamaha gemacht, nein, wir reden hier nicht vom Yamaha DX7, der in den Achtzigern die Synthesizerwelt überrollte, es geht vielmehr um den CS-80, der im Jahr 1977 von Yamaha vorgestellt wurde.

Hier geht es, um das Synthesizer-Plugin The Eighty von der Firma XILS-Labs welches wie bereits erwähnt den Yamaha CS-80 emuliert.
Tatsächlich hatte einmal Berührung mit einem Synthesizer der Yamaha CS-Serie, ein CS-80 war es sicherlich nicht, aber er sah diesem recht ähnlich, nur kleiner war er. Dieser Synthesizer stand in meinem Lieblingsmusikfachgeschäft in Essen, dem Musikhaus Axel, dort habe ich mir meine Saiten für die Gitarre, einen Amp von Yamaha, meine ersten beiden Synthesizer gekauft, und wer weiß, was ich da noch alles erworben habe.
Dort stand dann also irgendwann einmal ein solcher Yamaha CS Synthesizer, was mich irritierte, waren die farbigen Taster, die verschiedenen Instrumentengruppen zugeordnet waren, das war daher für mich kein Synthesizer, denn ich war mehr auf den Minimoog oder besser gesagt auf Synthesizer, die vollkommen neue Sounds erzeugen konnten, fixiert.
Dieser Yamaha Synthesizer kam mir eher vor wie ein Keyboard, das Piano oder orchesterähnliche Klänge erzeugen konnte, aber nicht sehr viel mehr. Vertan, vertan sprach der Hahn und stieg von der Ente, denn ich hatte da wohl übersehen, dass mit den Yamaha CS Synthesizern recht gute Synthsounds möglich waren.
Wie ich es ja bereits ganz oben geschrieben habe, ist der CS-80 aktuell wohl sehr gefragt, mein Kollege Perry hat Testberichte über den Cherry Audio GX-80 und über den ARTURIA CS-80, beides Software-Emulationen des Yamaha CS-80, verfasst. Bitte schaut einmal hinein in diese sehr detaillierten Werke, dort wird ausführlich beschrieben, wie ein Yamaha CS-80 arbeitet, somit muss ich das nicht nochmals alles aufarbeiten.
Der ARTURIA CS-80 wird in einem Testbericht der hervorragenden ARTURIA V-Collection beschrieben, das erste Mal in diesem Testbericht, bitte scrollt etwas herunter.
In jedem Update der ARTURIA V-Collection wird auch das CS-80 Plugin verbessert, unser letzter Testbericht zur V Collection ist die Nummer 10, ihr findet diesen Testbericht hier: https://www.buenasideas.de/test/testbericht-arturia-v-collection-x-die-x-akten/
Auch die Firma Cherry Audio hat sich einer Emulation des Yamaha CS-80 angenommen und das Synthesizer-Plugin GX-80 erstellt, auch dazu haben wir einen Testbericht, in diesem geht es ausschließlich um den GX-80:
Mit diesem Wissen, das Perry hier brillant in Worte gefasst hat, könnt ihr euch sicherlich vorstellen, worum es sich bei dem Yamaha CS-80 handelt. Ein Mega Synthesizer, der jahrelang von vielen unterschätzt wurde, was aber wiederum daran lag, dass Yamaha für diesen Synthesizer einen gesalzenen Preis verlangte, wer diesen bezahlen konnte, musste dazu auch noch ein paar Möbelpacker beauftragen, die das Gerät an seine Zieladresse brachten, den das Teil hatte ein Mordsgewicht, alleine konnte kaum jemand dieses Sound-Monster von A nach B bewegen.
Der CS-80 und Evangelos Odysseas Papathanassiou
Kennt ihr Evangelos Odysseas Papathanassiou? Tipp, der Keyboarder und Komponist kommt aus dem Reich des Gyros, Zaziki und Ouzo. Vor seiner Solokarriere hatte er die Band Aphrodite’s Child zusammen mit Demis Roussos gegründet, welche in Frankreich recht erfolgreich war. Später hat er dann noch ein Projekt mit John Anderson gestartet und das hieß „John and Vangelis“. Genau, Vangelis war der Gesuchte, wie komme ich jetzt von CS-80 auf Vangelis? Wartet ab, der Knoten löst sich gleich, und ja, das hier wird ein Testbericht zum XILS-LAB The Eighty.
Vangelis (geboren im März 1943 und leider viel zu früh verstorben am 17. Mai 2022), der heute weltbekannte griechische Komponist, war wie auch Jean-Michel Jarre und die Band Kraftwerk ein Pionier der elektronischen Musik. Er muss sich wohl damals in Unkosten gestürzt haben, um sich einen CS-80 zu kaufen, seitdem er den Yamaha CS-80 Synthesizer besaß, hat er diesen fast schon ausschließlich genutzt. Der CS-80 und Vangelis wurden so zu einem idealen Doppelpack der elektronischen Musik, um diesmal so salopp zu formulieren.
Der CS-80 zeichnet sich durch eine einzigartige Klangqualität sowie auch seiner vielseitigen Modulationsmöglichkeiten und seiner ausdrucksstarken Spielweise aus. Besonders hervorzuheben ist das polyfone Aftertouch, welches es ermöglicht, durch einen zweiten Druck auf die gehaltenen Tasten Nuancen im Klang in Echtzeit zu variieren. (Ich habe 6 Keyboards und keines hat Aftertouch, daher kann ich hier nur weitergeben, was andere Keyboarder über dieses Feature berichten). Der voluminöse und teils schon brachiale Klang des Synthesizers machte den CS-80 zu einem idealen Keyboard für die von Vangelis stammenden emotionalen und atmosphärischen Kompositionen.
Eines der bekanntesten Beispiele für den Einsatz des CS-80 ist sicherlich der Soundtrack des legendären Films Blade Runner (1982). Die dichten, melancholischen und futuristischen Klanglandschaften des Films hat Vangelis größtenteils mit dem CS-80 erschaffen. Der CS-80 ermöglichte Vangelis, mit Leichtigkeit zwischen orchestralen und synthetischen Klängen zu wechseln, was die emotionale Tiefe und die dystopische Atmosphäre des Films perfekt unterstrich. (Noch eine Beichte meinerseits, ich kenne den kompletten Soundtrack des Films, aber ich habe den Film bisher noch nie gesehen).
Auch in anderen ikonischen Werken, wie dem Soundtrack zu Chariots of Fire (1981), nutzte Vangelis den CS-80, um seinen typischen, unverwechselbaren Sound zu erzeugen. Ich erinnere mich noch, dass ich den Sound irgendwie annähernd mit meinem Ensoniq ESQ 1 nachahmen konnte und die Melodie dann mit meinem Casio DH-100 Horn eingepustet habe, war nen krasses Teil dieses DH-100, leider habe ich es irgendwann für nen Appel und Ei weggegeben. Mithilfe des CS-80 schaffte es Vangelis nach und nach die elektronische Musik mit der klassischen Orchestermusik zu verbinden, dies war zu hören auf dem Album MASK aus dem Jahr 1985. Vangelis schlug damit eine Brücke zwischen der traditionellen Musik und der zu dieser Zeit modernen Technologie.
Obwohl der Yamaha CS-80 technisch anspruchsvoll und schwer zu transportieren war (schätzungsweise 90 KG, ach wie schön, wenn man muskelbepackte Fachkräfte für das Bewegen schwerer Sound-Monster hat), blieb der CS-80 ein zentrales Element im musikalischen Schaffen von Vangelis, das er auch gerne auf der Bühne einsetzte. Selbst heute wird der CS-80 noch oft als „Heiliger Gral“ unter den Synthesizern bezeichnet, und viele moderne Musiker und Produzenten lassen sich von den Klängen inspirieren, die Vangelis einst erschuf.
Musiker, die den Yamaha CS-80 nutzten (oder immer noch nutzen)
Nun scheint es fast so, dass ausschließlich Vangelis mit dem CS-80 große Erfolge verbuchen konnte. Das ist aber nicht so, es gab noch einige weitere bekannte Keyboarder, die den CS-80 nutzten. Hier sind einige der bekanntesten, ich fange mit Vangelis an, damit die Liste komplett ist:
1. Vangelis
- Einer der berühmtesten Nutzer des CS-80. Er nutzte ihn ausgiebig für den Soundtrack von Blade Runner (1982) und viele seiner Soloalben, darunter Spiral (1977) und Chariots of Fire (1981).
2. Toto (Steve Porcaro)
- Steve Porcaro von Toto setzte den CS-80 unter anderem auf Africa und Hold the Line ein.
3. Jean-Michel Jarre
- Verwendete den CS-80 für viele seiner Alben, darunter Oxygen und Equinoxe, um warme analoge Flächen und Lead-Sounds zu erzeugen.
4. Brian Eno
- Setzte den CS-80 für seine Ambient-Werke ein, insbesondere in Kollaborationen mit David Bowie (Low, Heroes).
5. Eddie Jobson (UK, Roxy Music, Frank Zappa)
- Nutzt den CS-80 für orchestrale Sounds und expressive Synth-Soli.
6. Hans Zimmer
- Besitzt mehrere CS-80s und verwendet sie regelmäßig für seine Filmmusik (z. B. Inception).
7. Tony Banks (Genesis)
- Setzte den CS-80 auf Alben wie Duke (1980) und Abacab (1981) für Synth-Pads und Melodien ein.
8. Keith Emerson (Emerson, Lake & Palmer)
- Bekannt für seine Vorliebe für Synthesizer, setzte Emerson den CS-80 gelegentlich für Leads und Orchestrierung ein.
9. Lyle Mays (Path Metheny Group)
- Lyle Mays, der Keyboarder der Pat Metheny Group, setzte den Yamaha CS-80 ein. Lyle Mays, leider 2020 verstorben, war bekannt für seinen einzigartigen Synthesizer-Sound, der oft warme, orchestrale Flächen und expressive Leads kombinierte. Der CS-80 war ein wichtiger Bestandteil seines Set-ups in den späten 1970ern und frühen 1980ern. Besonders auf den Alben „Pat Metheny Group“ (1978) und „American Garage“ (1979) war der CS-80 zu hören. Zudem hatte Lyle noch die für die Roadies unangenehme Eigenart, seinen Steinway Konzertflügel für die Liveauftritte mitzunehmen, ich denke, der war dann auch noch mal reichlich schwerer als der CS-80.
Der XILS-LAB The Eighty
Bisher habe ich von dem Yamaha Synthesizer CS-80 und dessen Einsatz in der Welt der Musik geschrieben, widmen wir uns nun dem XILS-LAB The Eighty, denn darum geht es, hier ja hauptsächlich, das Plugin hat eine sehr aufgeräumte GUI (Bedienoberfläche) welche eine Besonderheit aufweist, die bei den anderen MS-80 Emulationen nicht zu finden ist, das The Eighty Plugin hat eine dritte Oszillatorsektion. Der CS-80 besitzt im Original 2 Oszillatoren und einen Suboszillator, XILS-LAB hat dem The Eighty Plugin einen weiteren Synthesestrang spendiert, sodass mit diesem Plugin neue Soundkreationen möglich sind.
The Eighty ist ein virtueller Synthesizer von XILS-lab, der den legendären Yamaha CS-80 nachbildet und mit modernen Funktionen erweitert. Er bietet drei unabhängige Oszillatorstränge, von denen zwei die charakteristischen Hoch- und Tiefpassfilter des Originals nachbilden, während die dritte Linie zusätzliche Klangtexturen ermöglicht. Ein innovativer 2D-Mixer erlaubt es, diese drei Linien nahtlos zu mischen und so vielfältige Klanglandschaften zu erschaffen.
Das The Eighty Plugin verfügt über folgende Bedienelemente und technische Möglichkeiten:
Oszillatoren und Filter:
- Jede der drei Synthesestränge verfügt über einen Oszillator mit zugehörigem LFO.
- Zudem besitzt jeder Synthesestrang eine eigene Filtersektion, diese umfasst 12 dB resonante Hoch- und Tiefpassfilter, welche mit zwei Hüllkurven ausgestattet wurden, die für sanfte Übergänge und analogen Klangcharakter sorgen.
2D-Mixer:
- Ein grafischer 2D-Mixer mit Animation ermöglicht das Überblenden der drei Synthesestränge, entweder kreisförmig oder zufällig, was einer zu einer lebendigen Klanggestaltung führt, durch das Display sehen wir immer genau, was da passiert.
Erweiterter Arpeggiator:
- Der Arpeggiator ermöglicht es, Komponenten abhängig vom aktuellen Schritt zu modulieren, wodurch komplexe und dynamische Sequenzen entstehen können.
Performance-Kontrollen:
- Einfache Zugänge zu Vibrato, Tremolo, polyfonem Aftertouch und Anschlagdynamik ermöglichen ausdrucksstarke Spielweisen und eine nuancierte Klanggestaltung.
Effektsektion:
- Vier „Butter und Brot“ Effekte (Ich nenne die so, weil diese Effekte die Grundlage im Effektbereich bilden) – Delay, Phaser, Reverb und EQ – mit unabhängigen Routing-Optionen bieten zusätzliche Möglichkeiten, den Klang zu beeinflussen.
Ringmodulator und Chorus:
- Ein Ringmodulator mit einer einfachen Hüllkurve sowie ein Chorus für Tremolo, Vibrato und Ensemble-Effekte erweitern das Klangspektrum des Synthesizers.
Modulationsmöglichkeiten:
- Zahlreiche Modulationsquellen und -ziele erlauben eine tiefgehende und sehr umfangreiche, flexible Klanggestaltung.
- Preset-Manager:
- Mit dem Presetmanager konnte ich mich nicht auf Anhieb anfreunden, es ist zum Beispiel nicht möglich, „Herzchen“ oder „Sternchen“ zu vergeben, wenn mir ein Preset ganz besonders gut gefällt. Zudem ist es auch manchmal etwas frickelig sich durch die Menüs zu manövrieren, um ein bestimmtes Preset zu finden. Der Preset-Manager wartet mit über 500 vorgefertigten Sounds von renommierten Sounddesignern auf, dies erleichtert es selbst, an den Knöpfen zu schrauben und anfangs erst einmal bestehende Presets zu verändern, um eigene Sounds zu bauen. Ich mache dies zumindest immer so.
The Eighty ist sowohl für Windows (ab Version 7) als auch für macOS (ab Version 10.9) verfügbar, das Plugin unterstützt die Formate VST 2.4, VST 3, Audio Unit und AAX. Die Authentifizierung erfolgt über eine Seriennummer, ein iLok-Dongle ist nicht erforderlich, solltet ihr aber einen iLok besitzen, kann die Lizenz auch auf diesem gespeichert werden.
Übersicht über die Hauptmerkmale
The Eighty vereint die analoge Klangästhetik des Yamaha CS-80 mit modernen Funktionalitäten. Dieses Plugin richtet sich sowohl an Fans des Originals als auch an Sounddesigner.
Jeder der drei Synthesestränge verfügt über einen leistungsstarken Oszillator, der vielfältige Klanggestaltungsmöglichkeiten bietet. Dazu gehören verschiedene Wellenformen wie Rechteck, Sägezahn, Sinus und Rauschen. Die Pulsweitenmodulation ermöglicht eine präzise Steuerung der Breite der Rechteckwelle, was zu dynamischen und lebendigen Klängen führt. Zusätzlich stehen Hard-Sync-Optionen zur Verfügung, die besonders aggressive und moderne Sounds ermöglichen. Der Unison-Modus erlaubt das Stapeln mehrerer Stimmen, das besonders fette und druckvolle Klänge erzeugt.
Die Filtersektion bildet das Herzstück von The Eighty und ermöglicht eine äußerst flexible Klanggestaltung. Sie umfasst Tiefpass- und Hochpassfilter mit einer Flankensteilheit von 12 dB pro Oktave sowie einstellbarer Resonanz. Zur dynamischen Modulation stehen pro Filter zwei ADSR-Hüllkurven zur Verfügung, die eine präzise Steuerung des Klangverlaufs ermöglichen. Dank des Keyboard-Trackings passt sich die Filterfrequenz der gespielten Tonhöhe an, wodurch ein natürlicheres Klangverhalten erreicht wird. Zudem verfügt jeder Synthesestrang über ein eigenes, unabhängig steuerbares Filtersystem, was eine außergewöhnliche klangliche Vielseitigkeit erlaubt.
Jeder Synthesestrang verfügt über einen eigenen dedizierten LFO (Low-Frequency Oscillator), der vielseitige Modulationsmöglichkeiten bietet. Zur Auswahl stehen die Wellenformen Sinus, Dreieck, Rechteck sowie Sample & Hold. Die LFOs können verschiedene Parameter modulieren, darunter die Filterfrequenz, die Oszillatorfrequenz und die Amplitude, wodurch komplexe Klangverläufe und bewegte Sounds erzeugt werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die LFO-Geschwindigkeit mit dem Host-Tempo zu synchronisieren, was eine präzise Anpassung an das musikalische Timing erlaubt.
Die Ringmodulation in The Eighty wurde originalgetreu nachgebildet und ermöglicht eine vielseitige Klangmanipulation. Sie erzeugt charakteristische metallische und glockenähnliche Sounds, die dem Klangspektrum eine besondere Textur verleihen. Eine eigene Hüllkurve erlaubt dabei gezielte Modulationen, wodurch dynamische und ausdrucksstarke Effekte realisiert werden können.
Der 2D-Mixer von XILS-LAB The Eighty bietet einen innovativen Ansatz zur Klanggestaltung, indem er die drei Synthesestränge automatisiert mischt. Ein grafischer Mixer ermöglicht die Positionierung der Oszillatorstränge auf einer zweidimensionalen Ebene, wodurch eine intuitive Visualisierung der Klangbalance entsteht. Dank nahtloser Blending-Funktionen lassen sich fließende Übergänge und Interaktionen zwischen den Synthesesträngen realisieren. Zudem können Bewegungen innerhalb des 2D-Mixers automatisiert werden, um dynamisch verändernde Klanglandschaften zu erzeugen.
Die Modulationsmatrix von The Eighty bietet eine außergewöhnliche Vielfalt an Steuerungsmöglichkeiten. Als Modulationsquellen stehen unter anderem LFOs, Hüllkurven, polyfoner Aftertouch, sowie Velocity zur Verfügung. Nahezu jeder Parameter des Synthesizers kann moduliert werden, einschließlich Oszillatorfrequenz, Filter-Cutoff und Effekte, wodurch eine enorme klangliche Flexibilität entsteht. Eine übersichtliche Matrix visualisiert alle aktiven Modulationen und ermöglicht eine intuitive Steuerung der Signalverläufe.
Die Hüllkurven in The Eighty bieten eine präzise Steuerung der Klangdynamik. Standard-ADSR-Hüllkurven regeln die Amplitude und das Filterverhalten, während ein spezieller Loop-Modus das wiederholte Abspielen der Hüllkurven ermöglicht, um rhythmische Effekte zu erzeugen. Zusätzlich stehen separate Hüllkurven für Lautstärke, Filter und den Ringmodulator zur Verfügung, wodurch eine detaillierte und vielseitige Klangformung realisierbar ist.
Die Effektsektion von The Eighty wurde mit vielseitigen Möglichkeiten zur Klangveredelung ausgestattet. Ein leistungsstarker Chorus sorgt für mehrstimmige Effekte, die den Klang lebendiger und wärmer machen. Der Phaser bringt modulierte Bewegungen ins Spiel, während das Delay mit Host-Tempo-Synchronisation, Feedback- und Filtersteuerung präzise Echoeffekte ermöglicht. Das Reverb reicht von kleinen, natürlichen Räumen bis hin zu weitläufigen, atmosphärischen Hallräumen. Ein integrierter EQ erlaubt zudem eine feine Anpassung des Frequenzspektrums, um den Klang perfekt abzustimmen.
Der Arpeggiator von The Eighty bietet umfangreiche Funktionen zur kreativen Klanggestaltung. Mithilfe der Schrittsequenzierung lassen sich Lautstärke, Tonhöhe und Modulation für jeden einzelnen Schritt gezielt einstellen. Zusätzlich ermöglicht die Modulationssteuerung die individuelle Anpassung verschiedener Parameter pro Schritt, wodurch dynamische und ausdrucksstarke Sequenzen entstehen. Verschiedene Spielmodi – aufwärts, abwärts, zufällig und akkordweise – erweitern die musikalischen Möglichkeiten und machen den Arpeggiator zu einem vielseitigen Werkzeug für rhythmische und melodische Patterns.
Der polyphone Aftertouch in The Eighty ermöglicht eine dynamische Kontrolle in Echtzeit: Durch das Drücken der Tasten kann die Modulation von verschiedenen Parametern direkt beeinflusst werden. Dabei lassen sich Ziele wie der Filter-Cutoff, die Lautstärke oder die LFO-Geschwindigkeit in Abhängigkeit vom Druck variieren, was eine präzise und ausdrucksstarke Steuerung des Klanges ermöglicht.
Das Preset-System von The Eighty bietet eine enorme Vielfalt mit über 500 Presets, die von erfahrenen Sounddesignern erstellt wurden. Die Klänge sind nach Typ und Stil kategorisiert, was das Finden der gewünschten Sounds erleichtert. Zudem können eigene Kreationen problemlos gespeichert und organisiert werden, sodass Benutzer ihre persönlichen Klangwelten jederzeit wieder abrufen können.
The Eighty kombiniert leistungsstarke Funktionen mit einer klar strukturierten Benutzeroberfläche. Die Navigation ist einfach und alle Bedienelemente sind leicht zugänglich, sodass der Anwender schnell zum gewünschten Ziel kommt. Eine interaktive und visuelle Darstellung erleichtert die Steuerung und sorgt für eine benutzerfreundliche Bedienung. Zudem unterstützt das MIDI-Learn-Feature, dass sämtliche Parameter mit einem MIDI-Controller verknüpft werden können, was eine noch flexiblere Handhabung ermöglicht.
Systemanforderungen
The Eighty ist auf verschiedenen Plattformen verfügbar: Windows (ab Version 7) und macOS (ab Version 10.9). Es unterstützt die gängigen Plugin-Formate wie VST2.4, VST3, Audio Unit und AAX. Der Kopierschutz erfolgt durch eine seriennummernbasierte Aktivierung, wobei keine zusätzliche Hardware erforderlich ist.
Das XILS-LAB The Eighty Plugin im Vergleich mit anderen Yamaha CS-80 Emulationen
Da ich weitere CS-80 Emulationen in Form von Plugins auf meinem Rechner habe, kam mir die wilde Idee doch einmal einen kleinen Klang- und Ausstattungsvergleich zu starten, mit im Rennen sind hier Gunnar Erkonas ME80, Arturia CS-80 V4, und Cherry Audio GX-80. Ich habe die Melodie mit allen vier Testkandidaten eingespielt und diese Klangbeispiele dann einmal trocken und dann mit Einsatz eines algorithmischen Reverbs von VarietyOfSounds versehen. (Es handelt sich dabei um EpicClouds, dieses VST3 Plugin ist kostenlos). Die eigenen Effektsektionen der Plugins habe ich abgeschaltet, um den Einfluss auf den Klang zu umgehen.
1. Klangqualität
The Eighty (XILS-lab):
Der Klang von The Eighty zeichnet sich durch eine sehr präzise und authentische Emulation des Yamaha CS-80 aus. Besonders die charakteristischen Filter und der Ringmodulator überzeugen durch ihre Wärme und Detailtreue. Zudem bieten die erweiterte Modulationsmatrix und der 2D-Mixer komplexe, dynamische und lebendige Klanglandschaften, die sich von den anderen drei Plugins abheben. Ich habe leider das Problem, dass ich keinen echten Hardware-CS-80 im Studio stehen habe und daher nicht exakt vergleichen kann, welches der Plugins dem Klang eines echten CS-80 am nächsten kommt.
Allerdings habe ich mich in den letzten Tagen quer durch so ziemlich alle Vangelis Alben gehört und denke, dass ich so eine gewisse Ahnung habe, wie eine CS-80 Emulation im Plugin Format klingen muss, um dem Original so nahe wie möglich zu kommen. Der The Eighty kommt dem CS-80 verdammt nah und kann dank seines dritten Oszillatorstrangs mit einer erweiterten Möglichkeit, CS-80 Sound zu formen, glänzen, man könnte fast sagen, der The Eighty ist ein CS-85.
ME80 (Memorymoon):
Den ME80 von Memorymoon ist in meiner DAW Mixcraft 10.6 Pro Studio enthalten, eine VST3 Variante gibt es zurzeit nicht. Mit einem Preis von 40,- $ ist er das preiswerteste Plugin in der Runde, leider ist der ME80 nicht für Apple Computer verfügbar, eine 32 bit und eine 64 bit Variante sind verfügbar. Auch der ME80 bietet einen recht authentischen Klang, legt jedoch mehr Wert auf Einfachheit und klassische CS-80-Töne. Der Grundklang ist warm und analog, aber im Vergleich zu The Eighty weniger detailreich in der Nachbildung der Filter und Modulationen. Zudem ist die Bedienoberfläche etwas kleiner als die der anderen Plugins.
Arturia CS-80 V4:
Der Arturia CS-80 V4 bietet eine brillante und vielseitige Klangqualität. Es bietet einen zeitgemäßen und modernen Klang, welcher auch bei intensiver Nutzung von Effekten und Modulationen klar bleibt. Manche Puristen empfinden den Klang jedoch als etwas weniger „analog“ im Vergleich zu The Eighty. Aber hier haben wir es einfach, schaut euch doch bitte einmal den Testbericht an, welchen ich oben verlinkt habe, dort findet ihr auch Klangbeispiele und das Statement unseres Synthesizerspezialisten Perry Staltic.
Cherry Audio GX-80:
Der Klang des GX-80 von Cherry Audio möchte ich zumindest bei dem Chariots of Fire Klangbeispiel als majestätisch beschreiben, das liegt höchstwahrscheinlich daran das der GX-80 nicht nur eine CS-80-Emulation ist, sondern auch der Klang des extrem seltenen und schweineteuren GX-1 von Yamaha eingeflossen ist, die Kombination dieser beiden Synthesizer bringt einen reichhaltigen und warmen, aber gleichzeitig ein wenig „weichgezeichneten“ Klang, dies fällt besonders in dichten Arrangements. Das GX-80 Plugin bietet eine hohe Vielseitigkeit, jedoch weniger organische Tiefe als The Eighty.Auch hier gibt es wieder einen passenden Testbericht von Perry, schaut einfach oben auf dieser Seite, da findet ihr den entsprechenden Testbericht mit einem von Perry erstelltem Klangbeispiel, welches auf 17 Instanzen des GX-80 basiert.
2. Ausstattung und Funktionen
Oszillatoren und Filter
Mit insgesamt drei Syntheselinien und unabhängigen Oszillatoren und Filtern ausgestattet ist der The Eighty von XILS-LAB quasi der Platzhirsch unter den CS-80 Emulationen, während die anderen drei Probanden sowie auch das Original nur zwei Syntheselinien aufweisen können. Die präzise Nachbildung der originalen Hoch- und Tiefpassfilter des CS-80 ist ein starkes Plus. Der ME80 von Memorymoon verfügt über eine einfachere Struktur mit zwei Syntheselinien, was den klassischen CS-80-Sound nachbildet, jedoch weniger flexible Klangmöglichkeiten bietet. Auch der Arturia CS-80 V4: bietet nur zwei Syntheselinien diese sind allerdings mit umfangreichen Modulationsoptionen und erweiterten Filtern versehen. Der Cherry Audio GX-80 verfügt zwar auch nur über zwei Syntheselinien, kann aber mit den zusätzlichen Features des Yamaha GX-1 punkten. Die Filter sind vielseitig, aber weniger nah am Original wie bei The Eighty.
Modulation
Der Synthesizer The Eighty überzeugt mit einer außergewöhnlich flexiblen Modulationsmatrix, die zahlreiche Verknüpfungen ermöglicht. Insbesondere eröffnet der polyfone Aftertouch und dessen Integration in die Modulationen völlig neue klangliche Möglichkeiten. Im Gegensatz dazu bietet der ME80 eine recht einfach gehaltene Modulationsarchitektur, die zwar für viele Standardmodulationen ausreicht, jedoch nicht annähernd die Möglichkeiten von The Eighty erreicht. Der Arturia CS-80 V4 zeichnet sich durch eine ausgereifte Modulationsstruktur aus, die eine Vielzahl an Modulationsquellen und -zielen umfasst und dabei intuitiv bedienbar bleibt. Ähnlich vielseitig ist der Cherry Audio GX-80, der eine breite Palette an Modulationsmöglichkeiten bietet, jedoch weniger auf Echtzeitkontrolle und Flexibilität ausgelegt ist.
Ringmodulation
The Eighty bietet eine fast authentische Nachbildung des CS-80-Ringmodulators, welcher mit dynamischen Hüllkurven für lebendige Klänge sorgt. Im Vergleich dazu ist der Ringmodulator des ME80 deutlich einfacher gehalten und weniger flexibel. Der Arturia CS-80 V4 liefert ebenfalls eine hervorragende Nachbildung, allerdings ohne erweiterte Steuerungsmöglichkeiten. Die Implementierung im Cherry Audio GX-80 ist solide, erreicht jedoch nicht die Präsenz und Dynamik von The Eighty.
Effekte
Das Synthesizer-Plugin XILS-LAB The Eighty beinhaltet eine Effektsektion mit Delay, Phaser, Reverb, Chorus und EQ, die unabhängig geroutet werden können. Die Effekte sind von guter Qualität und bewahren den analogen Charakter des Sounds. Der ME80 bietet zwar auch eingebaute Effekte, diese sind jedoch einfacher gehalten und weniger flexibel nutzbar. Der Arturia CS-80 V4 punktet mit einer sehr umfangreichen Effektsektion und hochwertigen digitalen Effekten, die Ausstattung der Effektsektion macht den Arturia CS80-V4 zum Platzhirsch in diesem Vergleich. Beim Cherry Audio GX-80 sind die Effekte gut, besonders gefallen hat mir hier der Rotary Chorus.
3. Benutzeroberfläche
Die originale Benutzeroberfläche (GUI) vom CS-80 nachzubilden, ist allen Plugins hier in der Runde ausgezeichnet gelungen. The Eighty überzeugt mit einer modernen und übersichtlichen Benutzeroberfläche, welche durch den innovativen 2D-Mixer und die Möglichkeit das Lüftungsgitter oben zu öffnen und dort dann Einstellungsmöglichkeiten für die Modulation, Arpeggiator und die Effekte anzuzeigen, wurde wirklich gut gelöst. Im Gegensatz dazu wirkt die GUI des ME80 eher altmodisch und weniger intuitiv, obwohl sie funktional bleibt. Der Arturia CS-80 V4 bietet eine ansprechende und benutzerfreundliche Oberfläche, die gezielt auf eine optimierte Bedienbarkeit ausgelegt ist, auch hier finden wir die Möglichkeit, über einen Klick auf den „Advanced Mode“ Text, den Austausch des Lüftungsgitters durch übersichtliche Bedienelemente zu ermöglichen. Die Gestaltung des Cherry Audio GX-80 Plugins ist klar und aufgeräumt gehalten.
4. Preis-Leistungs-Verhältnis
Das neue Plugin von XILS-LAB The Eighty positioniert sich mit einem Preis von 179,- Euro im oberen Preissegment, bietet dafür allerdings eine ausgezeichnete Kombination aus Klangtiefe und Flexibilität, bei einigen Händlern habe ich The Eighty aber auch schon um einiges preiswerter gesehen. Der Memorymoon ME80 ist mit 40,- US-Dollar sehr preisgünstig, dafür jedoch weniger vielseitig und verfügt nicht über die modernen Erweiterungen, welche die anderen CS-80-Emulationen aufweisen. Der Arturia CS-80 V4 kostet aktuell 149,- US-Dollar und ist damit teurer als der ME80 aber etwas preiswerter als das The Eightys Plugin, ich möchte den Kaufwilligen des Arturia CS-80-V 4 raten, direkt die komplette V-Collection zu erwerben, schaut mal in den Testbericht was da alles neben dem Arturia CS-80 V4 noch alles dabei ist. Der Cherry Audio GX-80 ist mit einem Preis von 59,-Euro sehr preiswert im Vergleich zu den anderen Plugins und bietet viel für das Geld, erreicht jedoch nicht die Präzision von The Eighty.
Fazit
XILS-LAB The Eighty ist ideal für Klangpuristen und Sounddesigner, die eine präzise und erweiterte Nachbildung des Yamaha CS-80 suchen. Die zusätzliche Syntheselinie und der 2D-Mixer eröffnen kreative Möglichkeiten, die andere CS-80-Plugins nicht bieten. Es gibt auf dem Markt noch ein CS-80 Plugin von Softube (MODEL 77), das ich leider nicht mit dem The Eighty vergleichen konnte, da ich es nicht auf meinem Rechner installiert habe.
Ich kann den XILS-LAB Plugin The Eighty für seine hohe Authentizität, Klangtiefe und innovative Funktionen als eine hervorragende Wahl auszeichnen, allerdings sind auch ME80, CS80-V und der GX-80, in der Lage, die Klänge des Yamaha CS-80 bestens wiederzugeben. The Eighty hat weltweit positive Resonanz in der Fachpresse erhalten und wird besonders für seine gelungene Emulation der Sounds des Yamaha CS-80 gelobt. Kritiker betonen, dass die Klangqualität und die Nachbildung der charakteristischen analogen Wärme des Originals beeindruckend sind. Die originalgetreue Umsetzung der Filter und Oszillatoren hebt sich von ähnlichen Plugins ab und sorgt für einen außergewöhnlich authentischen Klang.
Besondere Anerkennung erhält die erweiterte Funktionalität, die weit über die Möglichkeiten des Originals hinausgeht. Der innovative 2D-Mixer wird häufig als herausragendes Feature hervorgehoben, da er eine intuitive Klangmischung zwischen den drei Syntheselinien ermöglicht und kreative Klanglandschaften eröffnet. Auch die Modulationsmatrix, die Flexibilität und Tiefe bietet, wird von Experten immer wieder hervorgehoben.
Zusätzlich finden die modernen Ergänzungen wie der erweiterte Arpeggiator, welcher auch schrittweise Modulationen zulässt, viel Zuspruch. The Eighty bietet eine neue Dimension in der Klanggestaltung, die den traditionellen CS-80 nicht nur emuliert, sondern weiterentwickelt. Die integrierten Effekte werden ebenfalls als hochwertig beschrieben, da sie den analogen Charakter bewahren und dabei vielseitig einsetzbar sind.
Zusammenfassend sehen Experten The Eighty als ein Werkzeug, das sowohl Klangpuristen anspricht, die den authentischen Sound des CS-80 suchen, als auch moderne Sounddesigner, die kreative und innovative Möglichkeiten zur Klanggestaltung erwarten.
The Eighty ist eine beeindruckende Kombination aus traditionellem Synthesizer-Charakter und moderner Klanggestaltung, die eine breite Palette an kreativen Möglichkeiten bietet und gleichzeitig eine benutzerfreundliche und intuitive Bedienung ermöglicht. Seine Tiefe und Vielseitigkeit machen ihn ideal für Musikstile von klassisch bis futuristisch.
Ich meine, dass der The Eighty eine hervorragende Nachbildung des CS-80 ist, sowohl klanglich als auch in der Bedienung, der Preis könnte meiner Ansicht nach ein wenig nach unten korrigiert werden, aber das wird sicherlich der Markt regeln, schaut mal bei den großen Musikhäusern nach oder bei den auf Plugins spezialisierten Web Portalen, dort werden wohl günstigere Preise zu finden sein.
Abschließend noch ein Satz meines Mitstreiters Perry, „Ein CS-80 macht noch keinen Vangelis„, damit hat er absolut recht, nur, wer Vangelis Sounds braucht, kommt an CS-80-Emulationen kaum vorbei. Ich habe mal in den großen Sample-Playern nach dem Begriff „Vangelis“ gesucht und bekam nur recht wenige Resultate, dies bedeutet, dass der Vangelis Sound bisher nur in CS-80 Emulationen zu haben ist. Gehört habe ich auch, dass die Firma Behringer eine Emulation des CS-80 als Hardware produzieren wird, ob das wirklich stimmt, kann ich nicht bestätigen.
Weitere Informationen sowie die Kaufmöglichkeit findet Ihr bei XILS-LAB: https://www.xils-lab.com/store/theeighty/