Testbericht: UJAM FINISHER FLUXX – Flugs mit Fluxx, ganz ohne Flachs!

Ein Testbericht von Perry Staltic,
veröffentlicht am 02.11.2020

Nach MICRO als Vorhut folgte NEO, anschließend VOODOO, und nun steht FLUXX auf der virtuellen Matte. Nein, das sind keine neuen Superhelden oder irgendwelche Animé-Figuren, sondern vielmehr Multi-Effekt-Plugins aus der FINISHER-Reihe von UJAM. Allen ist gemein, dass sie trotz nur weniger Regler und einer damit verbundenen kinderleichten Bedienung hinter den Kulissen auf sehr komplexe Algorithmusketten zurückgreifen und damit weitaus mehr als nur One-Trick-Ponies darstellen.

MICRO dient dabei als kostenloser Appetizer, NEO ist vorrangig für das finale Aufpolieren und Anfetten verschiedenster Audiosignale zuständig, und VOODOO tritt als Spezialist (nicht nur) für magische Gitarrenklänge an. FLUXX hingegen ist so etwas wie der Dr. Frankenstein oder die MythBusters unter den FINISHER-Plugins, will sagen, sein Schwerpunkt liegt in der mutwilligen Zertrümmerung und vorsätzlich herbeigeführten Korrosion allzu lieblichen Klangguts, er damit ist sozusagen ein Lieferant für Edeldreck.

Auch in den anderen FINISHER fand sich ja schon vereinzelt der eine oder andere Effekt-Modus mit Verzerrungs- und LoFi-Effekten zur kreativen Zerstörung des Audiosignals, doch FLUXX möchte das Ganze gerne auf die Spitze treiben und zu seinem Credo machen.

Ich habe diesen verrückten Professor daher einfach mal aus seiner Gummizelle gelassen und beobachtet, was er in seinem Laboratorium so alles zusammenzupanschen und -zuschrauben vermag. Natürlich alles nur streng im Sinne der ernsthaften Forschung und Wissenschaft!


Laborbedarf…

Grundsätzlich weisen alle FINISHER-Plugins trotz ihrer unterschiedlichen Einsatzgebiete sehr starke Ähnlichkeiten zueinander auf, daher möchte ich hier zur Einstimmung vorab auf meinen Testbericht zum FINISHER NEO verweisen. Es sei an dieser Stelle aber auch schon erwähnt, dass UJAM bei FINISHER FLUXX einige kleinere Mängel der Vorgänger beseitigt hat.

UJAM FINISHER FLUXX
UJAM FINISHER FLUXX

Wie seine älteren Kollegen ist auch FINISHER FLUXX als 64-Bit-Plugin für WINDOWS und macOS erhältlich (WINDOWS 7 und neuer sowie macOS 10.11 und neuer). Neben den Formaten VST und AAX, die für beide Betriebssysteme exisitieren, kommt für Apfelrechner auch noch das hier obligatorische AU-Format hinzu.

Ich selbst habe nur in Ermangelung sowohl eines Macs als auch von PRO TOOLS lediglich die VST-Version getestet, einmal unter dem bewährten WINDOWS 7 PRO und einmal unter dem aktuellen WINDOWS 10.

Wie auch schon bei den anderen UJAM-Plugins, die ich bisher zum Test hier hatte, installiert das Setup-Programm die AAX-Version stets mit, auch wenn man diese eigentlich gar nicht benötigt. Ein beherztes Löschen von Hand hilft hier, die Ordnung nachträglich wiederherzustellen, das AAX-Plugin befindet sich innerhalb des dafür vorgesehenen Standardverzeichnisses (unter Windows 10 etwa C:\Programme\Common Files\Avid\Audio\Plug-Ins), wer überhaupt nix mit AAX an der Brause hat, der kann auch einfach den kompletten Ordner „Avid“ löschen.

War FINISHER NEO bei seinen Erscheinen noch ausschließlich für die Verwendung auf Stereo-Kanälen vorgesehen, so ließ sich FINISHER FLUXX problemlos auch auf Mono-Kanälen einsetzen, wie mein kurzer Versuch mit STUDIO ONE ergab.

Wie bei UJAM üblich, funktioniert das Plugin nach seiner Installation zunächst einem 30 Tage lang dauernden Demo-Modus, in dem es ohne jedwede Beschränkung läuft. Spätestens nach Ablauf dieses Testzeitraums ist dann eine Aktivierung notwendig, die aus der Demoversion eine unbegrenzte Vollversion macht.

Diese Aktivierung kann sowohl offline als auch online erfolgen, wobei letztere Variante natürlich flotter vonstatten geht. Man gibt dazu bei bestehender Internetverbindung auf dem Host-Rechner die Zugangsdaten seines vorher angelegten UJAM-Accounts in die entsprechende Maske des Plugins ein, klickt einen Button und nach einem kurzen Abgleich ist die Tat vollbracht.

Eine Offline-Aktivierung ist ein wenig umständlicher, aber ebenfalls möglich, sofern man über einen anderweitigen Zugang zum Internet verfügt. Dann schickt man dem UJAM-Support eine spezifische Datei via Mail-Anhang zu, im Gegenzug erhält man eine Datei zur Freischaltung des Plugins zurück, welche daraufhin auf den gewünschten Host-Rechner kopiert wird.


Experimentalaufbau…

Eine kleine, aber sehr praktische Neuerung bei FLUXX ist das skalierbare GUI, mit dem laut UJAM auch die älteren FINISHER-Plugins bald noch via Update nachgerüstet werden sollen. Man kann dabei zwischen kleinster und größter Einstellung entweder stufenlos oder aber mittels Umschalter wechseln. Das ist schön, da das Plugin so nun auch auf etwas älteren Laptopbildschirmen mit geringeren Auflösungen bedienbar ist.

UJAM FINISHER FLUXX - skalierbares GUI
UJAM FINISHER FLUXX – skalierbares GUI

Wie alle Vertreter der FINISHER-Reihe, so kommt auch FLUXX mit gerade einmal einer Handvoll Bedienelemente aus. Gegenüber dem etwas spartanischeren NEO sind zwar zwei weitere Regler hinzugekommen, das war auch bei VOODOO schon der Fall, dennoch ist die Bedienoberfläche auch bei FLUXX mehr als übersichtlich.

UJAM FINISHER FLUXX - Beidenelemente
UJAM FINISHER FLUXX – Beidenelemente

Neben dem bei allen Plugins der Serie vorhandenen zentralen FINISHER-Regler, der nicht nur einfach die Effekttiefe steuert, sondern vielmehr als Macro-Regler gleich zahlreiche Parameter auf einmal zu kontrollieren vermag, gibt es links und rechts davon die aus vier separaten Drehreglern bestehende VARI(ation)-Sektion, bei der die Regler ebenfalls Makrofunktionen übernehmen.

UJAM FINISHER FLUXX - mögliche Zustände der VARI-Regler 01 und 02
UJAM FINISHER FLUXX – mögliche Zustände der VARI-Regler 01 und 02

Die Regler auf der linken Seite, VARI 01 und VARI 02, können dabei je nach ausgewähltem Effekt-Modus entweder als unipolare virtuelle Potis oder aber als vierstufige Drehschalter arbeiten. VARI 03 funktioniert immer unipolar, während VARI 04 in allen Modi stets bipolar ausgeführt ist, mit einer Nullstellung bei 12 Uhr.

Darüber hinaus existieren auch noch zusätzliche Pegelsteller inklusive Anzeige für die Ein- und die Ausgangslautstärke.

Ein Rechtsklick auf jeden der Regler zeigt übrigens praktischerweise dessen aktuellen numerischen Wert an.

UJAM FINISHER FLUXX - Auswahlmenü für die Effekt-Modi
UJAM FINISHER FLUXX – Auswahlmenü für die Effekt-Modi

Was die diversen Effekt-Modi angeht, so hat hier bei der Bedienoberfläche gegenüber NEO ebenfalls eine sinnvolle Neuerung Einzug gehalten, offenbar aber schon seinerzeit mit VOODOO. Das Auswahlmenü klappt nun nämlich nicht mehr aus, sondern wurde in den freien Teil Teil des GUI verlegt, in dem sich sonst lediglich die mehr oder minder dekorative Grafik ohne weiteren Nutzwert befindet. Dort kann man nun mittels Tabs zwischen den verschiedenen Algorithmus-Kategorien wechseln, eine für mein Empfinden deutlich übersichtlichere Lösung.

Schade eigentlich, dass UJAM dieses Konzept nicht gleich auch noch auf den Preset-Browser ausgeweitet hat, denn dieser präsentiert sich nach wie vor mit dem altbekannten mehrstufigen Ausklappmenü. Andererseits habe ich bei anderen Pluginentwicklern auch schon wesentlich frickeligere Presetverwaltungen erleben müssen, es ist also lediglich reine Geschmackssache, welche Art von Browser man bevorzugt.

UJAM FINISHER FLUXX - Preset-Menü
UJAM FINISHER FLUXX – Preset-Menü

Was ich bei FLUXX hingegen vermisst habe, ist eine interne MIDI-Learn-Funktion. Bei NEO war diese ja noch via Rechtsklick auf ein Bedienelement erreichbar, bei FLUXX tat sich hierbei jedoch gar nichts. Als ich den Vorgang dann auch noch einmal bei NEO nachzuvollziehen versuchte, musste ich erstaunt feststellen, dass die bei meinem Test im Februar diesen Jahres noch vorhandene Funktion inzwischen ebenfalls nicht mehr verfügbar war, offenbar hat UJAM diese in der Zwischenzeit mittels Update klammheimlich entfernt, warum auch immer. Nach einer entsprechenden Rückfrage bei UJAM erhielt ich die Antwort, dass der Grund für den Wegfall darin liege, dass viele DAWs keine MIDI-Befehle an FX-, sondern nur an Instrumenten-Plugins weiterleiten.

Andererseits, bei meinem Tests stellte ich fest, dass das Modulationsrad sowohl bei FLUXX als auch bei NEO zur Steuerung des großen FINISHER-Reglers in der Mitte vordefiniert war, ganz unabhängig davon, welches DAW-Programm ich benutzte, was wiederum ein Indiz dafür ist, dass die Plugins sehr wohl MIDI-Befehle empfangen können, obwohl es sich dabei um Effekte und nicht um Instrumente handelt. Seltsam…

Nun ja, zumindest über die in vielen DAWs möglichen MIDI-CC-Zuweisungen lassen sich die FINISHER-Plugns nach wie vor an einen MIDI-Controller binden, nachfolgend sei dies einmal exemplarisch anhand von MIXCRAFT 9 gezeigt. Laut Manual soll sich dabei der Parameter MODE nicht über MIDI steuern lassen, in meinem Test war dies jedoch sehr wohl problemlos möglich (Okay, vermutlich werden bei diesem Umweg über die DAW die MIDI-Befehle tatsächlich in entsprechende Automatisierungsparameter übersetzt…?!).

UJAM FINISHER FLUXX - MIDI-Learn in MIXCRAFT 9
UJAM FINISHER FLUXX – MIDI-Learn in MIXCRAFT 9

Und eine solche Automatisierung von Parametern innerhalb der DAW ist mit den FINISHER-Plugins ja selbstverständlich ebenfalls möglich, so auch bei FLUXX. Damit kann man dann auch zum Teil die fehlenden Modulatoren, wie beispielsweise LFOs oder Parameter-Sequencer, kompensieren. Einige DAWs, etwa MIXCRAFT 9, BITWIG oder TRACKTION bzw. WAVEFORM, bringen derartige Modulationsmöglichkeiten für beliebige Pluginparameter ja bereits von Hause aus mit.


Teilchenbeschleuniger…

FINISHER FLUXX bietet insgesamt 50 verschiedene Effekt-Modi, die sich auf vier Kategorien aufteilen, als da wären CHORDS, ARPEGGIO, RHYTHMIC und SOLO. Diese Bezeichnungen der Tabs deuten zwar schon auf den anvisierten Einsatzzweck der darunter versammelten Effektketten hin, und die über 100 darauf basierenden Presets bedienen sich ebenfalls dieser Kategorisierung, niemand zwingt einen jedoch, sich auch akribisch daran zu halten, hier ist die experimentelle Forschung angesagt!

Wer sich mit dem Konzept der FINISHER-Reihe bisher noch nicht auskennt, dem sei an dieser Stelle noch einmal kurz erklärt, dass es sich bei den erwähnten Modi nicht etwa um einzelne Effekt-Algorithmen handelt, denn auf diese erhält man als Anwender gar keinen direkten Zugriff. Vielmehr stellen diese MODES komplexe Verkettungen mehrerer Algorithmen dar.

Einem MODE stehen dabei im Extremfall bis zu 76 (!) Slots zur Verfügung, von denen jeder wiederum einen von insgesamt 27 verschiedenen Effekt-Algorithmen beherbergen kann. Dies deutet schon diskret an, wie aufwendig die einzelnen Modi unter der Haube tatsächlich sind.

Man kann sich einen solchen MODE also prinzipiell als ein Rack bzw. eher als eine ganze Schrankwand voll von aufeinander abgestimmten Effekten vorstellen, die allesamt nur über die fünf oben erwähnten Drehregler gesteuert werden.

Intern verfügt FLUXX über zwei getrennte Busse sowie einen zusätzlichen Master-Bus, darüber hinaus existiert ein weiterer Bus für das trockene Signal. Dies alles kann dem Anwender jedoch eigentlich schnuppe sein, denn er bekommt davon in der Praxis gar nichts mit und muss sich somit auch nicht darum kümmern.

UJAM FINISHER FLUXX - Effekt-Modi - CHORDS
UJAM FINISHER FLUXX – Effekt-Modi – CHORDS

Die Effekt-Modi der ersten Kategorie namens CHORDS sind, wie die Bezeichnung schon vermuten lässt, in erster Linie dazu gedacht, schlappen Akkordklängen aus dem Synthesizer oder dem Keyboard auf die Sprünge zu verhelfen. Die Benennung der einzelnen MODES ist sehr phantasievoll und verrät nicht immer auf den ersten Blick, was sich dahinter verbirgt, manchmal lässt eine doppelsinnige Interpretation aber schon zumindest erahnen, wohin der Zug in etwa fahren wird.

UJAM FINISHER FLUXX - Effekt-Modi - ARPEGGIO
UJAM FINISHER FLUXX – Effekt-Modi – ARPEGGIO

Die Kategorie ARPEGGIO ist darauf spezialisiert, ursprünglich profanen und langweiligen Arpeggios (ach was…?!) mit komplexen Automationen gehörig Dampf unter dem Hintern zu machen. Dabei kommen vor allem (aber nicht nur) verschiedene Arten von Delays und Reverbs zum Einsatz.

UJAM FINISHER FLUXX - Effekt-Modi - RHYTHMIC
UJAM FINISHER FLUXX – Effekt-Modi – RHYTHMIC

Unter RHYTHMIC finden sich Effekt-Modi, die dazu dienen, aus dem Ausgangsmaterial, insbesondere aus Drum- oder Synthloops, rhythmische und groovende Gebilde zu formen. Selbst so manchen langweiligen Brot- und Butter-Loops, die ansonsten auf der Festplatte verschimmeln würden, lässt sich damit eine interessante neuartige Rhythmik aufprägen.

UJAM FINISHER FLUXX - Effekt-Modi - SOLO
UJAM FINISHER FLUXX – Effekt-Modi – SOLO

SOLO schließlich beinhaltet Effektketten, die sich vor allem auf einzeln gespielten Instrumenten gut machen sollen, zum Beispiel auf diversen Keyboardklängen. Ein paar synthetische Leadsounds, die vorher eher wie eingeschlafene Füße klangen, erhielten durch eine Behandlung mit diesen Agenzien einen warmen und leicht korrodiert wirkenden Charakter mit einer schönen Patina, welche ihnen durch die zusätzlichen Obertöne deutlich mehr Durchsetzungsfähigkeit verlieh.

Man kann übrigens auch zwischen den verschiedenen Modi umschalten, ohne dass dadurch die übrigen getätigten Reglerstellungen verändert werden, im Gegensatz zu einem Presetwechsel, welcher in den meisten Fällen auch auch mit anderen Einstellungen bei den Reglern einhergeht.


Versuchsaufzeichnungen…

Ein (Klang)bild sagt mehr als tausend Worte, darum dürfen Eure Ohren an dieser Stelle nun wieder einmal selbst entscheiden. Ich habe FINISHER FLUXX mal auf verschiedene Arten von Klangquellen losgelassen und die Ergebnisse jeweils festgehalten. Ihr hört bei allen Klangbeispielen jeweils zunächst das trockene Ursprungssignal, anschließend folgen dann immer sieben durch FINISHER-FLUXX erzeugte Variationen.

Wir starten mit einem kleinen Sprachsample aus der Retorte:

Klangbeispiel UJAM FINISHER FLUXX – Vox

Nun folgt ein einfacher Drumloop, den ich wieder einmal aus dem UJAM BEATMAKER HUSTLE gewonnen habe:

Klangbeispiel UJAM FINISHER FLUXX – Drumloop

Dann ist ein sehr simples Arpeggio aus einem Synthesizer an der Reihe:

Klangbeispiel UJAM FINISHER FLUXX – Arpeggio

Zum Thema Chords habe ich gleich zwei Beispiele erstellt. Zunächst eins mit einem gehaltenen Flächenklang:

Klangbeispiel UJAM FINISHER FLUXX – Chords 1

Und anschließend eins mit einer Sequenz aus kurz angespielten Noten:

Klangbeispiel UJAM FINISHER FLUXX – Chords 2

Den Abschluss bildet eine kurze mit einem Lead-Sound eingespielte Melodie:

Klangbeispiel UJAM FINISHER FLUXX – Lead

Fazit:

FINISHER FLUXX reiht sich nahtlos in die ja eigentlich noch recht junge Plugin-Serie ein. Einmal mehr ist es UJAM gelungen, komplexe und professionell klingende Effektbatterien mit einer sehr eingängigen Bedienung zu verbinden, die Anfänger keinesfalls überfordert und von Fortgeschrittenen ob ihres schnellen Workflows geschätzt werden dürfte.

FLUXX schafft den Spagat zwischen beiden genannten Anwendergruppen insofern sogar noch etwas besser als NEO, da sein Einsatzzweck ausdrücklich in der kreativen Verfremdung des Ausgangsmaterials liegt, und hierbei werden auch alle Verweise von Profis auf bewährte, selbst zusammengestellte Mixingketten obsolet. Diese sollen durch FLUXX ja schließlich nicht komplett ersetzt, sondern vielmehr sinnvoll erweitert werden, indem dieser als zusätzliche Inspirationsquelle dient.

Mit anderen Worten, man kann mit FINISHER FLUXX im anvisierten Einsatzbereich kaum etwas falsch machen, denn wenn es gut klingt, dann ist es auch gut! Abgesehen davon bringt das Verlassen gewohnter Pfade häufig die gewünschten „Happy Accidents“ zutage, auf die man so niemals von alleine gekommen wäre und die das richtige Quäntchen Salz in der Suppe ausmachen können.

FINISHER FLUXX hat sich im Test übrigens gar nicht so sehr als der rücksichtslose Vandale entpuppt, für den man ihn zunächst halten könnte. Zwar erledigt er seinen Job bei der gezielten Verstrahlung von zu braven oder spießigen Audiosignalen durchaus recht gut, doch bedeutet dies nicht, dass FLUXX alles wahllos und merkbefreit niedermetzelt, was man ihm in den Erlenmeyerkolben gießt. Vieles klingt danach nämlich einfach interessanter und würziger und machmal sogar schöner als vorher, ohne dass es dabei gleich komplett zerstört und völlig seiner Identität beraubt wird, womit FLUXX sich also keineswegs nur für Freunde von Illbient oder Industrial eignet, sondern sehr wohl auch in harmonischeren und melodischeren Musikstilen zum wohlfeilen Einsatz kommen kann.

FINISHER FLUXX ist im Online-Shop von UJAM erhältlich, der reguläre Verkaufspreis beträgt 99,- Euro/USD. Des Weiteren bietet UJAM auch noch das aus NEO, VOODOO und FLUXX bestehende FINISHER BUNDLE für 199,- EURO/USD an.


Positives:

+ hohe Klangqualität
+ große Bandbreite an Effekten
+ gute Inspirationsquelle
+ sehr einfache Bedienung
+ Offline-Aktivierung möglich

Negatives:
– keine interne MIDI-Learn-Funktion (mehr)


Produktwebseite FINISHER FLUXX: https://www.ujam.com/fluxx/