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Mein Update: Komplete 6 auf Komplete 7

Eigentlich wollte ich ja mit meiner Serie „Komplete 7 unter der Lupe“ die Neuerungen des letzten Updates von Komplete 6 auf Komplete 7 wirklich präziser betrachten, aber Andreas hatte mich gebeten unsere Leser hier zumindest schon einmal vorzuwarnen, was denn so auf sie zukommt.

Meine Idee war es, die einzelnen Bestandteile in Gruppen zusammen zu fassen, um diese dann gemeinsam zu beschreiben. Zu den neuen Instrumenten und Effekten in Komplete 7 von Native Instruments gehören die folgenden Positionen, die ich in die von mir zu betrachtenden Gruppen unterteilt habe:

Drums

ABBEY ROAD 60s DRUMS

Reaktor

PRISM, SPARK und noch einige interessante Ensembles, wie Metaphysical Functions, Spiral, Fast FX (Looper) und andere, die es Wert sind betrachtet zu werden, auch wenn sie dem einen, oder anderen schon bekannt sein dürften

Bass

Scarbee MM-BASS

Effekte

ACOUSTIC REFRACTIONS, REFLEKTOR und THE FINGER

Gitarre

RAMMFIRE

DJ

TRAKTOR’S 12 (Effekte und Loop-Manipulationen)

Pianos

SCARBEE CLAVINET/PIANET, die CONCERT GRANDS BERLIN, NEW YORK und VIENNA, sowie das UPRIGHT PIANO und die SCARBEE MARK I und SCARBEE-Serie A-200 E-Pianos

Orgeln

VINTAGE ORGANS

Einige Instrumente wurden ja schon behandelt, wie mein Testbericht zum Spark, oder das Review des Traktor’s 12. Auch Rammfire wurde schon unter die Lupe genommen und dient hier nur der Vollständigkeit halber.

Was hat sich durch das Update verändert?

Die neuen Laderoutinen im Kontakt sind jetzt mittlerweile schon selbstverständlich geworden. Wenn ich daran zurückdenke, dass Kontakt seine großen Libraries elendig lange laden musste ist dies schon eine extreme Verbesserung im Workflow mit Kontakt.

Die Optik wurde angenehmer gestaltet. Das Arbeiten mit den einzelnen Instrumenten wurde in einigen Teilen optisch erleichtert. Die Farbgebung ist nicht mehr so altbacken und kantig. Jetzt herrschen mehr kurvige Buttons und Farbverläufe vor, die das Erscheinungsbild natürlicher wirken lassen.

Das Konzept der Erreichbarkeit einzelner Parameter für die Automation der Plug-Ins sieht man auch deutlich in Kore 2 und das zieht sich durch alle Instrumente – auch durch die Reaktor-Ensembles.

Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich mit meinem neuen KORE 2 in der Lage bin auch andere Parameter außerhalb der 8 Makros erreichen zu können. Dies ist aber extrem leicht realisiert worden, da die Kore-Hardware einfach über mehrere Seiten für die kontrollierbaren Parameter verfügt und diese an Hand der Namensgebung in den einzelnen Ensembles passend beschriftet.

Native-Instruments Komplete 7 Alle enthaltenen Produkte

Die neuen Instrumente und Effekte

Kommen wir zu den einzelnen Instrumenten und Effekte die Komplete 7 von Version 6 unterscheiden.

Tiefergehende Details und auch der Sound der einzelnen Instrumente werden dann später in den einzelnen Testberichten meiner Serie geliefert.

ABBEY ROAD 60s DRUMS

Die ABBEY ROAD 60s DRUMS kommen in zwei Version daher: einmal als “Essential Kit” und einmal als “Full Kit”. Das Full Kit belegt schon mal ca. 410 MB. Man kann sich vorstellen, dass der Sound dieser Drums amtlich sein dürfte. Die Anschlagdynamik hat mich auf jeden Fall schon beim Probehören überzeugt. Diese liefert weiche Übergänge, wenn man z.B. ein Crescendo auf einem Becken spielt.

REAKTOR

Zu Reaktor müsste man eigentlich schon nichts mehr schreiben. Was mit diesem Plug-In alles möglich ist, ist schlichtweg faszinierend.

Ich kannte Reaktor noch aus der Zeit, als dieser Generator hieß und damals für die ersten 486er PC mit 32 MHZ (kein Schreibfehler) verfügbar waren. Schon damals hatte es mich fasziniert eigen Klänge durch verbinden von Linien auf dem PC zu erzeugen.

Wozu Reaktor heute in der Lage ist, weiß keiner mehr so genau, da dieses System mittlerweile so Leistungsfähig geworden ist, dass es schon ein eigenes kleines Universum darstellt. Wer mir nicht glaubt, kann ja mal einen Blick in die User-Library vom Reaktor werfen. Von den Ganzen verfügbaren Ensembles des Reaktor mal abgesehen, dies schon mitgeliefert werden.

Sehr schön finde ich auch, dass es immer wieder mal User-Ensembles aus der User-Library schaffen zum festen Bestandteil des Reaktors zu werden.

Bässe

Die Bass-Sounds von Scarbee halten, was sie versprechen. Sie sind druckvoll und vermitteln ein realistisches Gefühl beim hören. Wer in der Lage ist, diese Plug-Ins auch richtig zu spielen, der bekommt damit auch vernünftige Bassfiguren hin. Auf jeden Fall darf man die Lautstärke etwas zurücknehmen, da der Sound so dynamisch ist, dass er auf jeden Fall verzerrt, wenn man nicht aufpasst. Schön ist dabei auch, dass man durch viele Parameter das Spielverhalten und den Sound der Bässe an die jeweilige Musikrichtung anpassen kann.

Effekte

Für mich ist der Reflektor ein guter Schritt nach vorn in Sachen Hall. Auch wenn man als Reaktor-User verwöhnt ist, braucht man eben einen Reaktor, um diese Qualität von Hall zu erreichen. Daher ist der Reflektor für den Guitar Rig Pro wirklich eine Bereicherung. Endlich gibt es vernünftige Hallräume auch im Guitar Rig und damit meine ich nicht, dass die bisherigen Hallsimulationen nichts taugen würden, aber erst mit dem Reflektor werden die Unterschiede deutlich.

Acoustic Refractions liefert eine ganze Ladung psychoakustischer Sounds, die man bisher nur von Evolve Mutations, oder vom Spectrasonics Omnisphere kennt. Da ich alle drei hier bei mir schon in den Fingern hatte, spricht es schon für sich, wenn ich schreibe, dass ich bei Evolve und Refractions geblieben bin.

The Finger hatte ich mir schon vorher zugelegt, weil mich die Bedienung und die Effekte überzeugt hatten. Eine ganze Tastatur voll mit Effekten in unterschiedlicher Parametrisierung hat schon seinen Reiz. Mit The Finger wird einem alles angeboten, was an „Frequenzverbiegern“ so erhältlich ist. Ob man die Musik in ein Loop jagen will, oder durch einen Kammfilter, EQ Looper oder Kombinationen davon – alles wird einfach durch spielen von Akkorden, oder einzelnen Noten ermöglicht. Nettes Werkzeug, um Effekte dynamisch einzusetzen.

Gitarre

RAMMFIRE machte auf mich einen noch dreckigeren Eindruck, als die schon im Guitar Rig vorhandenen Amps. Ich bin zwar kein Gitarrist, aber was mit meinen Sounds passiert, wenn diese durch RAMMFIRE geschickt werden ist schon böse. Wer es brachial will, muss hier mal reingehört haben. Siehe auch die Presseinfo zum RAMMFIRE.

DJ

Unseren DJs dürfte Traktor ja nun hinlänglich bekannt sein. Mich hat es jedenfalls sehr gefreut, dass Traktor’s 12 den Weg in das Guitar Rig gefunden hat. Persönlich finde ich auch, dass Traktor’s 12 genau da auch hineingehört. Gitarristen können von den Effekten, die mit Traktor’s 12 gemacht werden auf ein ganz neues Level beim Musizieren gebracht werden. Bei elektronischer Musik bringen diese Effekte jedenfalls noch einmal eine Ladung Würze extra scharf mit.

Pianos

Die im neuen Komplete 7 enthaltenen Pianos haben mich natürlich als alten Tastendrücker am meisten Interessiert. Wenn man z.B. den New York Grand im Kontakt lädt, hat man auch gleich diesen Erkennungswert von den großen Veranstaltungen mit dem amerikanischen Sound in den Ohren.

Sicherlich ist es immer noch ein Unterschied, wenn man am gleichen Flügel sitzt, aber im musikalischen Kontext setzen sich alle Pianos durch und klingen auch entsprechend.

Wenn man auf Romantik steht, sollte man aber auch auf jeden Fall das Upright Piano ausprobieren. Gerade dieser urtypische Sound bringt eine eigene Melancholie mit, die der Musik noch eine verträumte Extranote gibt und wer es drahtig haben will, kann sich ja mit dem Clavinet/Pianet von Scarbee auf die Spuren des Funk begeben.

Orgeln

Mit Vintage Organs liefert Native Instruments auch hier ein Plug-In ab, das sich nicht hinter den anderen Klangerzeugern verstecken muss. Auf den ersten Blick sieht man gleich die Zugriegel für beide Manuale und die Pedale. Auf den zweiten Blick findet man aber auch komplexe Einstellmöglichkeiten für den simulierten Amp inkl. Rotationsgeschwindigkeiten, Verzerrung, Klangcharakteristiken, Beschleunigung und Bremsverhalten und so weiter für verschiedene Cabinets. Auch dies dürfte ein interessanter Bericht werden. Hier kommen auf jeden Fall auch die bekannten Cabinets zum Einsatz, die man auch schon im Guitar Rig findet plus Leslie.

Dies ist erst einmal in Kürze ein Überblick der einzelnen Neuerungen im Schnelldurchlauf. Ich freue mich schon darauf, die nächsten Instrumente zu erkunden.

Bis dahin wünsche ich euch viel Spaß beim Musizieren.

Euer Michael Lührig

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