Diese String-Bibliothek für die Player-Version von Kontakt umfasst ein Streichorchester mit 30 Spielern in der Aufteilung 8 1. Violine, 6 2. Violine. 6 Violas, 6 Celli, 4 Kontrabass. Damit befindet sich die Größe des Orchesters auf halbem Weg zwischen dem Kammerorchester und den großen Symphonic Strings von Spitfire Audio. Die Neuheit und Besonderheit an dieser Bibliothek ist der Aufnahmeort, der nicht in der großen Lyndhurst-Halle der Air-Studios in London liegt sondern in dem kleineren Studio 1, das einen viel kleineren und trockeneren Hall-Raum bietet. Damit nimmt einerseits die Flexibilität zu, was die Kombination mit Hall-Plugins betrifft, man kann sich seinen eigenen zum jeweiligen Einsatzzweck passenden Raum schaffen und die Präzision der Instrumente ist deutlich höher und damit auch für welches Genre sie verwendet werden können, also von Pop bis Filmmusik – oder eben auch eher noch in Kombination mit elektronischer Musik, als ein großes Symphonieorchester in einer großen Halle und dem entsprechend typischen opulenten Klang.
Die Main-Oberfläche der Standard-Version:
Der Ostinato-Tab für Rhythmische Effekte:
Und die tiefer gehenden Einstellungen:
Von Spitfire Studio Strings gibt es auch eine professionelle Variante, die dann nicht nur einen Mikrofon-Mix enthält, sondern 6 verschiedene Positionen von ganz nah über Tree bis Ambient und damit eine weiter gehende Kontrolle über den Raumklang erlaubt. Zudem wird jede Sektion noch ein mal in extra in der korrekten Aufteilung im Panorama aufgeteilt. Man kann also mit 12 statt 6 verschiedenen Stimmen arbeiten und diese dann auch beliebig miteinander kombinieren, was ganz unterschiedliche Gewichtungen der Instrumente untereinander ermöglicht und auch ein größeres virtuelles Ensemble entstehen lässt und der Klang bei Bedarf größer und symphonischer wird, seine Präzision aber nicht verliert. Es wurden sogar Patches geschaffen, in denen die Spieler schon zu 16er oder 12er Sektionen zusammengestellt wurden, um die Arbeit damit zu erleichtern.
Die Anzahl der Artikulationen insgesamt sind 148, was sich auf ein normales Core-Patch und zwei Extra-Artikulations-Patches (Decoration und FX) pro Sektion verteilt. Bricht man das auf die Sektionen herunter hat die 1. Violine natürlich die meisten Artikulationen mit 46, bei den anderen wiederholt sich das dann mit leichten Unterschieden, bei den Bässen sind es dann am wenigsten, mit 20 unterschiedlichen Artikulationen. Das ist genug, um sehr differenzierte Streicher-Parts zu schreiben, die Symphonic Strings haben zwar etwas mehr mit 175 und die Chamber Strings erstaunliche 244, aber das spielt in der Praxis sicher selten eine Rolle.
Was ich in den Videos interessant fand, war ein Time Machine Patch, das eine Stretch-Funktion bietet, die man automatisieren kann und bei kurzen Artikulationen für einen natürlich wirkende Variation in der Länge der einzelnen Bogenstriche führt, wenn man es nicht übertreibt. Das kam allerdings nur in dem Video zu der Professional-Variante vor.
Generell ist natürlich die Frage, ob man die Professional braucht, die regulär 500 statt 250 Euro kostet und 210 statt 13 Gigabyte schwer ist. Für die Detailarbeit sind die verschiedenen Klangfarben durch unterschiedliche Mikrofon-Typen und Positionen natürlich schon wertvoll, aber noch mehr die Divisi, die auch komplexere Stimmführungen und insgesamt ein größeres Orchester ermöglichen. Dennoch sind die Zahl der Artikulationen gleich und der Mikrofon-Mix von dem berühmten Aufnahmeingenieur Simon Rhodes, der die Mikrofonierung für diese Bibliothek beaufsichtigte sicher hervorragend und die Standard-Version auch sehr gut brauchbar für viele Anwendungszwecke.
Im Moment gibt es die Standard-Version zum Einführungspreis von 199 € und die Professional für 399 €.
Produkt-Seite von Spitfire Audio Studio Strings: https://www.spitfireaudio.com/shop/a-z/spitfire-studio-strings/
Und Studio Strings Professional: https://www.spitfireaudio.com/shop/a-z/spitfire-studio-strings-professional/