Drum-Plugin gratis: BFD PLAYER

BFD hat mit dem BFD PLAYER ein Drum Plugin gratis zur Verfügung gestellt, das Plugin kommt mit 10 Drumsets und einer Auswahl von Pattern aus unterschiedlichen Genres. Mich erinnert das Erscheinungsbild und die Bedienung ein wenig an die erste Version von EZdrummer von Toontrack, allerdings kommt der BFD PLAYER nicht an den Klang oder die Bedienbarkeit von EZDrummer heran. Aber einem geschenkten Barsch schaut man nicht in den A%&$H, denn BFD PLAYER kann durchaus gute und authentische Drumtracks erzeugen.

Formate

Das ca. 5 Gigabyte große Installationspaket lässt sich über die Website von BFD herunterladen, verfügbar ist BFD PLAYER für Apple und Windows in den Formaten AU, VST2, VST3, und AAX für macOS (10.13 bis 13) sowie Windows (10 Version 1909 und höher).

Installation

Nach der Installation müsst Ihr Euch registrieren, es werden die üblichen Daten inklusive Geburtsjahr abgefragt, warum ich meinen 18ten Geburtstag gefeiert haben muss, um BFD PLAYER zu nutzen, bleibt mir allerdings ein großes Rätsel. Nach der Eingabe der Daten wird eine Validierung der angegeben E-Mail-Adresse durchgeführt, danach ist das Plugin / Programm startbereit. Eine Standalone Version, die keine DAW benötigt, kann mit installiert werden.

Bei der Installation wird der VST2 Ordner in „C:/CommonFiles/Steinberg/VST2“ vorgeschlagen, ich finde das etwas verwirrend und habe meinen VST Ordner selbst eingefügt (bei mir „C:/Programme/VST“).

BFD PLAYER: Der erste Kontakt

Beim ersten Start wurden mir die kommerziellen Drumset-Libraries, die auch mit dem kostenlosen BFD PLAYER funktionieren, angeboten, ich habe dies ignoriert und die enthaltene kostenfreie Core Library geladen. Dazu klickt Ihr links auf das Symbol mit der Bezeichnung „Core Library“ (irgendwie logisch), danach öffnen sich 10 Drumsets, die Ihr dann mittels Doppelklick auswählen könnt.

Drum Plugin gratis BFD Player Drumset Auswahl

Irgendwie fehlt da doch was? Genau ich vermisse Snare und Hi-Hat in der 3D Drumset Ansicht, warum man auf diesen beiden essenziellen Instrumente eines Drumsets in der 3D Ansicht verzichtet hat, ist mir etwas unverständlich, aber egal, in den Pattern und über die Keyboard Tastatur sind die Snare und das Hi-hat spielbar.

Wenn ich ein Instrument auswähle, in der 3D Ansicht, kann ich es mit der Maus spielen und zudem erscheint unten im Fenster eine Auswahlmöglichkeit, ich könnte, wenn ich eine weitere Drum-Library von BFD installiert hätte, hier ein anderes Instrument auswählen, kann ich aber nicht, da ich zurzeit nur die bei dem Drum Plugin gratis mitgelieferte Core Library nutze, aber klasse das es diese Möglichkeit gibt.

Die Pattern bzw. Grooves

Ich würde die bereits integrierten Rhythmen ja als Pattern bezeichnen, aber hier heißen sie halt Grooves, egal egal. Sprach der Aal und schwamm dem Wal aus dem kAnal….

Es sind zahlreich Grooves im BFD PLAYER enthalten, diese werden in einem Browserfenster angezeigt und können nach verschiedenen Kriterien ausgewählt werden. Je nach ausgewähltem Filter, werden nur noch die Grooves angezeigt, welche den Auswahlkriterien entsprechen. Neben dem Genre, Timing, Dynamics und Feel (und einige mehr siehe Grafik unten) gibt es auch eine Auswahlmöglichkeit namens FAV, hier seht Ihr dann nur die von Euch selbst favorisierten Drum Grooves.

Um ein Pattern in Eure DAW zu importieren, genügt es dieses mittels Drag-and-drop aus dem Fenster vom BFD PLAYER auf die Instrumenten Spur Eurer DAW zu ziehen. Ihr solltet dazu die BFD PLAYER Instrumentenspur nutzen, die Pattern lassen sich auf andere Drum Plugin Instrumentenspuren ziehen, aber da kommen dann recht seltsame Klänge zustande, da die Zuweisung der Drum Instrumente nicht einheitlich ist.

Die Möglichkeit selbst Grooves zu erstellen und in BFD PLAYER zu speichern besteht leider nicht, hier müsstet Ihr den Weg über Eure DAW nehmen, dort könnt Ihr einen Groove laden und dann mittels Key Editor verändern und dann im Projekt abspeichern oder als MIDI-File exportieren.

Der Mixer

Ihr könnt Euren Drumsound bereits im BFD PLAYER abmischen, dazu ist ein virtuelles Mischpult inklusive Effekten integriert.

Sehr viele Möglichkeiten bietet das virtuelle Mischpult im BFD PLAYER nicht, es ist pro Kanal der Pegel und das Panorama einstellbar, zudem gibt es die Möglichkeit einzelne Spuren an Effektkanäle zu senden (z. B.: Gate Bus oder Drum Verb).

Sehr interessant ist die Möglichkeit einzelne Instrumente auf weitere Unterspuren Eurer DAW zu routen, die Unterspuren wurden bei mir in MIXCRAFT PRO 10 automatisch angelegt und über den Mixer im BFD PLAYER konnte ich die Snare zum Beispiel auf den Stereo-Kanal 3-4, die Hi-Hat auf 5-6 und die Toms auf 7-8 routen, danach kann ich die einzelnen Unterspuren mit Effekt-Plugins oder unterschiedlichen Equalizer-Einstellungen belegen.

Im oberen Bereich des Mischpults finden wir Effekt-Slots, diese sind pro Drumset unterschiedlich und lassen sich nur über einen Drehregler steuern, eine Möglichkeit die Effekte zu verändern, also anstatt Kompression einen Raumeffekt einzusetzen, gibt es leider nicht. Was aber wiederum nicht so schlimm ist, da wir ja die einzelnen Instrumenten an unterschiedliche Unterspuren in unserer DAW zuweisen können, um diese dann mit den entsprechenden Effekten aus unsere Plugin Sammlung zu versehen.

Hierzu ein Tipp, wer noch gute Plugins brauchen kann und dafür nicht das Sparschwein schlachten möchte, der wird hier fündig: