PMC100 – ein FM-Synthesizer von PHILIPS

Genau, PHILIPS und Synthesizer? Das große Fragezeichen tat sich auch in meinem Kopf auf, ich hätte ja mit allem gerechnet, aber nicht damit. Rasierapparat, Fernseher, CD-Spieler (den haben die, glaube ich, sogar erfunden), Radios, Kassettendecks, Küchenmaschinen. OK, das alles assoziiere ich mit der niederländischen Marke PHILIPS, nur einen Synthesizer nicht.

Es handelt sich nicht um eine Neuerscheinung, denn der PMC100 war ein Hybrid aus Kassettendeck und FM-Synthesizer aus dem Jahre 1986.

PHILIPS PMC100 (Foto von http://www.synth-db.com/)

Erdacht und umgesetzt wurde der PMC100 von dem Designer der SFX-Peripheriegeräte für den COMMODORE C64 (da schimmert mir etwas ganz weit weg, war der nicht später auch für die Entwicklung des Soundchips für die ENSONIQ SQ Modelle zuständig?). Der PMC100 verfügt über einen YAMAHA-Zwei-Operator-FM-Chip, eine Membrantastatur und ein Kassettenfach. Mittels einer Kompakt-Kassette war es möglich, die mit dem PMC100 erstellten Kompositionen entweder als Klang oder Daten abzuspeichern, zudem konnte das Gerät auch als Kassettenabspieler oder als Diktiergerät eingesetzt werden.

PHILIPS PMC100 Video

Die Hauptstimme ist monofon, mit einfachen vorprogrammierten Begleitrhythmen inklusive 15 Optionen für den Klang der Percussioninstrumente, gesteuert wurde das Ganze von einem ‚Gling‘ Safe-Note-System.

Der PMC100 verfügt über 100 voreingestellte Melodiestimmen, hauptsächlich die Standard-YAMAHA-PortaSound-Zwei-OP-Sounds, darüber hinaus gab es allerdings auch eine überraschende Menge an verwendbaren Soundeffekten und langsamen, sich entwickelnden (aber in sehr offensichtlichen digitalen Schritten bewegenden) Pads.

Leider war der PMC100 verkaufsmäßig für PHILIPS ein Flop. Dennoch haben wir es hier mit einem einmaligen Klangerzeuger zu tun, der für außergewöhnliche Klänge sehr wohl geeignet sein kann.

CMP100 von c

Warum schreibe ich das alles? Richtig, weil es ein gratis Plug-In vom PMC100 namens CMP100 gibt, das Plugin verfügt nicht über den eingebauten Kassettenrekorder, aber die Klänge des PMC100 wurden hier festgehalten, diese wurden in 36 Presets organisiert. Natürlich könnt ihr hier auch selbst schrauben, es sind neben der obligatorischen ADSR Hüllkurve ein Tief- oder Hochpassfilter integriert, eine Modulation ist auch dabei und eine Effektsektion mit eingebautem Nachhall sorgt für das Anfetten der dünnen Tönchen.

Die Features im Überblick:

  • Für Windows und macOS
  • 36 Presets
  • LFO-Modulationssteuerung
  • Grenzfrequenz des Tiefpass-/Hochpassfilters
  • ADSR-Hüllkurvensteuerung
  • Eingebauter Chorus, Distorton und Reverb
  • Samples, die einzeln sorgfältig bearbeitet wurden
  • Einfach zu verwenden
  • 100 % lizenzfrei


Systemanforderungen unter Windows:

  • Windows 8.1/10/11
  • 100 MB Festplattenspeicher
  • VST/VST3-Host 64-Bit

Systemanforderungen unter MacOS:

  • macOS 10.14 und höher
  • 100 MB Festplattenspeicher
  • AU/VST/VST3-Host (64-Bit)

Hinweis:

Achtung, es ist nicht mit Protools kompatibel

Wer also mal etwas sehr Rares aus den 80er-Jahren ausprobieren will, der kann das Plugin unter diesem Link kostenlos herunterladen: https://electroniksoundlab.com/cmp100/ hier gibt es in der Rubrik „Free“ noch einige weitere interessante Synthesizer-Plugins gratis!

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