Das auf dem von der Firma RSF Synhetiseurs Modell Polykobol 2 basierende Synthesizer Plug-In PolyKB ist anders denn das gesamte Bedienkonzept weicht mit den immensen Modulationsmöglichkeiten und dem stufenlos einstellbaren Waveform Morphing deutlich vom Synthesizer Mainstream ab.
Das zugrundeliegende Hardware Modell Polykobol 2 ist sehr rar, gerade einmal 30 Exemplare wurden gebaut, der Polykobol 2 wurde von so bekannten Musikern wie zum Beispiel: Jean Michell Jarre (Das habe ich herausgehört), Depeche Mode und Vangelis eingesetzt.
Ganz billig war das Prachtstück von RSF Synthetiseurs allerdings auch nicht, 1983 mussten dafür noch 13.100,- DM (6.550,- Euro) den Besitzer wechseln, was wohl den einen oder anderen am Erwerb der Kostbarkeit gehindert haben dürfte.
Gewichtsmässig ging es auch eher in Richtung Yamaha CS 80 gilt es doch gute 22 Kg auf die Bühne zu stemmen.
Schauen wir uns aber nun einmal das Plug-In an, das mit deutlich weniger Gewicht daher kommt und auch nicht mehr so ein Riesenloch in Kaffekasse reisst 🙂
Technisch wie optisch wurde hier mit sehr viel Liebe zum Detail gearbeitet, das äussere des Polykobol 2 ist fas 1 zu 1 umgesetzt, selbst das Fach für die Datenspeicherung via Kasette ist vorhanden.
Die Webseite des Original Hardware Synthesizers Polykobol 2 von RSF Synthetiseur findet Ihr hier: http://olivier-grall.yusynth.net und
http://pagesperso-orange.fr/rsf.synth.official/cadre.html
Eine der Besonderheiten des PolyKB ist die auch im Hardware Vorbild eingesetzte sehr ungewöhnliche Wellenform-Morphing-Funktion, diese erlaubt es nahtlos zwischen den verschiedenen Wellenfomen zu morphen, das ganze kann dann auch noch von verschiedensten Quellen moduliert werden, was wiederum zu sehr interessanten und noch nicht gehörten Sounds führt.
Sehr vielfältig sind auch die umfangreichen Modulationsmöglichkeiten, die einzelnen Verschaltungen werden hier durch Buttons ausgelöst, und wieder erweckt ein Plug-In den Wunsch in mir nach einem Multitouch Screen der am besten einfach auf das Masterkeyboard gelegt werden könnte, so könnte ich alle virtuellen Knöpfe und Regler direkt bedienen.
Um einen ersten Eindruck der Klangeigenschaften und Fähigkeiten des PolyKB Plug-Ins zu bekommen, habe ich mich durch die reichhaltige Presetsammlung gewühlt, diese ist aufgeteilt in Factory Sektion und unterhalb dieser Sektion können die Presets dann nach verschieden Kriterien wie, Sounddesigner, Style, Stimmung angezeigt werden, sehr schön.
Überhaupt wurde sich bei der Organisation der Presetsounds sehr viel Mühe gegeben, dies wird sicherlich spätestens dann auszahlen wenn man einmal dringend einen ganz bestimmten Sound sucht. Auch ein A/B Vergleich von bearbeitetem und unbearbeitetem Soundpreset wurde implementiert.
Ein besonderes Schmankerl war für mich das Delay, so wie ein altes Tape Delay gibt es bei ein beim synchronisieren oder beim Tempowechsel das Pitch Geräusch wieder genauso wie das bei vielen Bandechos der Fall war. Und irgendwie hat mich das an ein paar Aufnahmen von J.M. Jarre erinnert.
Hier sind die technischen Daten zum PolyKB von XILS-Lab:
- Zwei aliasing-freie morphing Oszillatoren: Wellenformen von Triangle bis zu Pulse über Saw.
- Ein 4 pole Low Pass Filter, der bis zur Selbstoszillierung gebracht werden kann.
- Zwei Hüllkurven (ADSR)
- Zwei MIDI synchrosierte LFO
- MIDI synchrosiertes Sample and Hold
- 128 Steps polyfoner Sequenzer
- Arpeggiator
- Chorus und Delay Effekt
- Mono/Unison/Poly mit bis zu 16 stimmiger Polyfonie
- Alle Parameters sind via MIDI kontrollierbar
Hier ist ein Video das Euch ein wenig von der Leistungsfähigkeit des PolyKB Plug-Ins zeigt:
Wie Ihr im Video sicherlich gesehen habt verfügt das PolyKB sowohl über einen polyfonen 128 Step Sequenzer wie auch über einen Arpeggiator, beides ist relativ einfach einstellbar und macht den Freunden elektronischer Musik sicherlich viel Freude, die Sounds die mit dem PolyKB machbar sind decken ein sehr weites Spektrum an Synthsounds ab, manche Sounds sind dermassen lebendig, bedingt durch die vielen Modulationsmöglichkeiten, das man nie genau vorhersagen mag was als nächstes im Klanggeschehen passiert.
Mein Fazit zum XILS-Lab PolyKB: Ein mächtiges Werkzeug das sowohl klangtechnisch noch nicht ausgelutscht ist als auch sehr einfach und innovative Bedienbarkeit mitbringt, das WAVEFORM MORPHING sowie die umfangreichen Modulationsmöglichkeiten sorgen für abgefahrene aber auch bodenständige und amtliche Sounds, die Presetverwaltung ist sehr gut gelöst und durchdacht, die mitgelieferten Presets sind durch die Reihe interessant und laden auch direkt dazu ein selbst zu schrauben.
Ein tolles Synthesizer Plug-In das mit irgendwie den Eindruck vermittelt das Jean Michell Jarre aus dem Original Synthesizer, dem Polykobol 2 so einige seiner Inspirationen gezogen hat.
Das Plug-In kostet aktuell 149,- Euro und benötigt als Kopierschutz einen iLok oder einen eLicenser, verfügbar ist es auf der Herstellerseite.
Aber zum Schluss das beste, es gibt eine kostenlose DEMO Version die OHNE iLok auskommt, diese kann auf der Webseite des Hersteller XILS-LAB heruntergeladen werden.
Hier geht es zur Webseite: www.xils-lab.com
Das PolyKB ist mir einen unbedingten buenasideas.de TIPP wert!
5 Gedanken zu “Ein wirklich seltener Synthesizer aus Frankreich, jetzt als Audio Plug-In, PolyKB von XILS-Lab.”
Vielen Dank an alle die mitgeholfen haben.
Wenn`s nach digitaler Verzerrung klingt, ist ist es meist auch eine (Hans Synth. Studio Bonn).Was mir am Live immer schon gefehlt hat, eine genau Darstellung des Eingangssignals, zeigte Sam 11 sofort.Spielt man den Synth schnell kommt es zu einer teilweisen Addition der Pegel und einer digitaler Verzerrung. Das hätte Live aber zeigen müssen, dabei behaupten die immer ihre DAW kann man getrost übersteuern. Ein Punkt für SAM.
Xavier vom Xils-lab team meinte, dass einige Sounds so aufwändig programmiert wurden, dass einige Rechner damit überfordert sind. Hier sollte man die Anzahl der Voices reduzieren. Wie auch Andreas empfielt er die Latenz etwas zu erhöhen. Gut, ich habs somit größtenteils in den Griff bekommen. Vielen dank, gruß gerd
Hallo Andreas,
danke für dein Interesse.
Treiber Asio
sondcard: Presonus FP10 firewire
Latenz check ich noch Varianten aus; ist auch mein Verdacht oder Speicherverwaltung
VST auf Live8 und SAM 10
weitere Plugins:
PPG V2, Protheus, Vandal … laufen 1A
Und Jetzt! Unter savihost als standalone gleiche Prozessorbelastung aber keine Artefakte
wat nu???
Hoffentlich gibt das keine endlose Diskussionsrunde
Ich habe gestern Aufgrund deiner Anfrage ein wenig an meinem Rechner gespielt, bzw an den ASIO Einstellungen für Cubase 6, stelle ich den Puffer zu klein ein dann kommt es zu Aussetzern und Artefakten bei POLYKB 2, ich habe es dann wieder normal eingestellt. Läuft POLYKB 2 unter Savihost auch mit dem gleichen Latenzpuffer wie in SAM 10 oder LIVE 8 eingestellt?
Wenn einer der Leser hier noch eine Idee hat, bitte schreibt einen Kommentar.
Grundsätzlich kann ich der Begeisterung für den Poly KB 2 nur zustimmen, wäre da nicht der gewaltige Hunger an Prozessorleistung. Gerade die herrlichen Flächen lassen meinen Dual Athlon 2 x 2,3G schon nach dem zweiten Dreiklang auf 70% hochschnellen, was schon sehr hässliche Störgeräusche verursacht. Oder mach ich was falsch?
Es ist möglich das du die Latenz noch etwas feineinstellen kannst, ich habe eine Pentium Dual Core mit 2 x 2,5 Ghz (https://www.buenasideas.de/2009/neuer-audio-rechner-fur-buenasideas-de-bestellt/) und kann keine Artefakte oder Aussetzer auch bei der Arbeit mit 2 Instanzen von PolyKB 2 feststellen, welches Audiointerface hast du denn am Start? Ok und hier noch eine blöde Frage, ist der Ausgang auf den ASIO Treiber geroutet oder auf den MME Treiber?