Testbericht: Twisted Lemon SideKick5 – Duck and cover!

1 Kommentar

Testbericht von Perry Staltic

Würde ich diesen Testbericht wieder einmal damit beginnen, dass ich diverse Klischees aus dem Herstellerland aufzähle, die mir dazu einfallen, so bekäme ich wohl schnell eine Einführung zusammen, die mehrere Seiten umfasst und das eigentliche Thema letztendlich völlig verfehlt, denn dieses Mal steht hier ein Kandidat aus den Niederlanden auf dem Prüfstand… 😉 Anstatt jetzt also über Käse, Kiffer und Campingwagen oder über den ominösen Inhalt von Frikandeln zu spekulieren (Huch, jetzt hab ich’s ja doch getan…), wenden wir uns lieber gleich dem Testling zu.

Es handelt sich um ein Effekt-Plugin, deren Vorgängerversionen bei mir schon seit Jahren auf der Festplatte residieren und die ich seitdem auch regelmäßig in meinen eigenen Tracks verwende.

Die Rede ist von SideKick der kleinen Firma Twisted Lemon (dahinter steckt der Niederländer Jorn Lemon), welches in der Version 3, als ich zum ersten Mal davon erfuhr, noch Freeware war. Später erschien die deutlich verbesserte Version 4, die nun aber nicht mehr kostenlos war, allerdings mit rund 15,- Euro ihren Preis auf jeden Fall wert war.Leider hatte SideKick4 jedoch offensichtlich Probleme mit Windows 7 und funktionierte dort bei mir nicht, die ist auch einer der Gründe (aber nicht der Einzige!), warum ich bisher noch bei Windows XP geblieben bin.

SideKick5 hingegen ist von Grund auf neu programmiert, läuft nun auch unter Windows 7 (auch in 64bit) und ist nun sogar ebenfalls für Apfelmusiker mit MacOS verfügbar.

Vielleicht sollte ich jetzt endlich mal erzählen, worum es sich bei dem Teil überhaupt handelt und wozu es gedacht ist: Vor allem bei der Produktion von EDM arbeitet man schon seit langem gerne mit dem Ducking-Effekt, um der Kickdrum im Mix mehr Luft gegenüber dem Bass zu verschaffen oder um Flächen und andere Sounds rhythmisch im Beat pulsieren zu lassen.

Üblicherweise erledigt man so etwas mit einem Kompressor, der über Sidechain-Eingänge verfügt. Der Kompressor hockt dann auf dem zu bearbeitenden Audiosignal, etwa der Bass-Spur, erhält jedoch über seine Sidechain-Eingänge das Steuersignal zugeführt, in der Regel die Kickdrum. Das klangliche Ergebnis besteht darin, dass bei jedem Schlag der Kickdrum die Bassspur durch den Kompressor herunter geregelt wird, so dass die Kickdrum im Mix stets durchsetzungsfähig bleibt und der Bass gleichzeitig zu pumpen beginnt, je nach gewählter Kompressoreinstelllung.

Nun ist dieses Prozedere in der (Software-)Praxis aber längst nicht immer so einfach zu bewerkstelligen, wie es sich liest, denn wenn die DAW nicht richtig mitspielt, wird das Ganze nämlich recht umständlich bis unmöglich. Während manche DAW hier sehr flexibles Routing erlaubt (zum Beispiel Reaper oder EnergyXT), funktioniert es bei Anderen nur „durch die Brust ins Auge“ (Erinnert sich noch jemand an diese Quadbus-Tutorials für Cubase…?).

Genau hier bietet SideKick Abhilfe, seit es ihn gibt. Das Plugin verfügt unter der Haube über eine eigene, DAW-unabhängige Routing-Matrix und wird einfach in die FX-Inserts der Steuer- sowie der Ziel-Spuren geladen und gut is‘!
Allerdings kann SideKick5 inzwischen auch noch einiges mehr, aber dazu gleich.

Allgemeines (Installation, Optik, Bedienung etc.)

Der Vollständigkeit halber zunächst mal wieder mein Testsystem: Windows XP Professional x32 mit SP3, Athlon X2 4200+ mit 2,5 Gigabyte RAM. Meine Plugin-Hosts: EnergyXT 2.6 und Cubase 5.5.

SideKick5 ist als VST-Plugin für Windows und MacOS verfügbar (32bit und 64bit), ich habe hier aber wieder einmal nur die 32bit-Version für Windows getestet.

Der Installer erlaubt löblicherweise die freie Wahl des Verzeichnisses und arbeitet ansonsten unauffällig und korrekt.

Anschließend wartet das Plugin nach dem Aufruf auf seine Aktivierung, sonst verbleibt es im Demo-Modus (Splash-Screen, nur 20 Minuten Laufzeit, keine Speichermöglichkeit). Die Aktivierung erfolgt leider nicht mehr wie beim SideKick4 mittels eines Key-Files, sondern über ein Challenge-/Response-Verfahren inklusive Seriennummer, wozu eine Internetverbindung notwendig ist, jedoch nicht zwingend auf dem DAW-Rechner, da das Ganze auch über Copy & Paste mit einem zweiten Rechner funktioniert. Ich kenne so etwas zum Beispiel auch von Spectrasonics, nichtsdestotrotz finde ich diese Prozeduren immer lästig und frage mich, was wohl sein wird, falls der Hersteller irgendwann mal offline gehen sollte…

Was ich gegenüber der Vorgängerversion als einen Rückschritt empfinde, ist die Tatsache, dass sich eine SideKick5-Lizenz nur noch für einen Rechner gleichzeitig gültig ist. Man kann zwar bei Neuinstallation oder Rechnerwechsel die alte Seriennummer deaktivieren und sich von Twisted Lemon eine Neue zuweisen lassen, aber bei SideKick4 lief das deutlich flexibler. Twisted Lemon erklärt diesen Schritt für notwendig, um sich stärker vor Software-Piraterie zu schützen. Okay, ich verstehe dieses Argument angesichts hemmungsloser und nazistischer Crackergruppen sowie profitgieriger Audiowarez-Portalbetreiber ja durchaus, aber für den ehrlichen User ist das Ganze dennoch suboptimal.

Übrigens, nach der Aktivierung muss man SideKick5 einmal neu starten, die Anleitung erwähnte es nicht, und so wunderte ich mich, als sich das Plugin etwa 20 Minuten nach dem Freischalten dennoch in den Tiefschlaf begab.

Die Bedienungsanleitung wird als PDF-Datei mitgeliefert, ist recht knappgehalten und beschreibt alle Funktionen.

Es scheint bei Twisted Lemon mittlerweile schon eine feste Tradition zu sein, jedem großen Upgrade von SideKick gleich eine völlig neue Bedienoberfläche zu verpassen. Auch SideKick5 macht hier keine Ausnahme und kommt für Kenner der Vorgängerversion in einem zunächst ungewohnten Gewand daher. Daran hat man sich jedoch schon nach kurzer Zeit gewöhnt und dann empfindet man die neue GUI auch als logisch und durchdacht. Für mein Empfinden könnte lediglich der optische Kontrast an einigen Stellen etwas höher sein, etwa bei den Pegelanzeigen. Aber das sind im Grunde nur kosmetische Kleinigkeiten.

Twisted Lemon - SideKick 5
Twisted Lemon – SideKick 5 Start

So sieht SideKick5 übrigens direkt nach dem Laden der ersten Plugin-Instanz aus. Defaultmäßig ist hier nämlich die Kompressor-Funktion deaktiviert, das Plugin sendet lediglich die einkommenden Audiosignale an die interne Routing-Matrix weiter, damit diese von weiteren geladenen Instanzen des Plugins empfangen und verarbeitet werden können. Das macht Sinn, denn der primäre Einsatz des SideKick5 dürfte auf der Kickdrum liegen, von der wir ja bloß den Bumms! abgreifen wollen, um damit den Kompressor einer zweiten SideKick5-Instanz anzutriggern, etwa auf der Bassspur.

Neben diversen virtuellen Bedienelementen existiert auch die direkte Eingabemöglichkeit von numerischen Werten über die Rechner-Tastatur per Doppelklick auf eine Anzeige. Das gefiel mir schon an SideKick4 gut, weil man auf diese Weise recht schnell häufig benutzte Thresholdwerte und Ähnliches einstellen kann.

Ja, und sogar die Bedienung der Drehregler über das Mausrad funktioniert beim SideKick5! 🙂

Der Aufbau des SideKick5

Mag die GUI einen Neuling vielleicht anfangs noch etwas verwirren, so erschließt sie sich schon nach wenigen Minuten Einarbeitungszeit.

Auf der linken oberen Seite findet man zwei vertikale Reihen mit den Ziffern von 1 bis 16. Diese repräsentieren die 16 unabhängigen Stereo-Kanäle von SideKick5 und stellen die Zugriffspunkte auf die interne Routing-Matrix dar. Da jede Plugin-Instanz auf einem eigenen, festen Sidechain-Kanal (der wird im oberen Rand angezeigt) sendet, ist man folglich auf maximal 16 Instanzen „beschränkt“. In der Praxis habe ich persönlich jedoch noch nie so viele Instanzen benötigt, ich komme meist mit einer Handvoll aus, wozu gibt es schließlich Sub-Gruppen im Mixer…? Ein grau eingefärbtes Ziffernfeld indiziert, dass auf diesem Kanal eine sendende Instanz empfangen werden kann. Falls tatsächlich ein Audiosignal anliegt, so wird dies ebenfalls optisch angezeigt. Ein gelb markiertes Feld bedeutet, dass dieses ausgewählt wurde und das dort anliegende Audiosignal zur Steuerung des Kompressors herangezogen wird. Dabei kann man übrigens auch gleich mehrere Kanäle anwählen, falls denn benötigt! Das Sidechain-Signal kann auch separat abgehört werden.

In der Mitte finden wir dann bekannte Kompressor-Parameter, wie etwa Threshold, Attack und Release. Bei Bedarf können auch beide Stereokanäle verlinkt werden.

Während man bei den Vorgängerversionen des SideKick5 noch mit einem virtuellen Schalter lediglich zwischen „Ducking“ und „Keying“ (ein weiterer Modus, denn SideKick ebenfalls beherrscht, doch dazu gleich mehr…) umschalten konnte, lässt sich bei der der neuen Version stufenlos in den jeweiligen Modus „fahren“, was somit ziemlich genau einem „Range-Regler“ entspricht, sehr gut fürs Feintuning!

Twisted Lemon - SideKick 5
Twisted Lemon – SideKick 5

Ausgangsseitig lässt sich das bearbeitete Audiosignal noch verstärken oder abschwächen, bei Bedarf lässt es sich auch bis in die Sättigung fahren, ohne dabei zu übersteuern.

Kommen wir nun noch zu zwei weiteren neuen Extras, die es bei den Vorgängerversionen noch nicht gab (klar, sonst wären sie ja auch nicht neu…), nämlich den beiden Filtern, die den größten Raum auf der GUI einnehmen (leider fängt mein Screenshooter die grafische Echtzeit-Anzeige nicht richtig ein). Während es sich beim Filter im oberen Bereich um ein Notch-Filter handelt, ist das im unteren Bereich als Bandpass-Filter ausgelegt.

Wozu sind die Beiden da? Das Notch-Filter dient zum Herauspicken eines mehr oder minder breiten Frequenzbandes, um nur damit den Kompressor anzusteuern. Auf diese Weise arbeitet auch ein sogenannter De-Esser, der zur Begrenzung hochfrequenter Zischlaute bei de Stimmbearbeitung dient. Ich persönlich habe zwar noch nie einen solchen De-Esser in meiner elektronischen Musik benötigt, aber falls dies doch einmal der Fall sein sollte, so hat der SideKick5 diese Funktion bereits an Bord. Man kann damit aber auch noch andere Sachen veranstalten, wie wir gleich noch hören werden!

Das Bandpass-Filter (das eigentlich aus separatem Tiefpass- und Hochpass-Filter besteht) hingegen dient zur frequenzselektiven Eingrenzung des Ducking-/Keying-Effekts auf das zu bearbeitende Audiosignal. So könnte man etwa bei Flächen nur den Bassbereich pumpen lassen, während die höheren Frequenzen desselben Klanges unbearbeitet bleiben. Oder umgekehrt könnte man auch den Bassanteil unbehelligt durchmarschieren lassen, während man den Mitten und/oder Höhen eine neue Rhythmik verpasst. Oder auch irgendetwas dazwischen.

Da beide Filter über ein Vektorfeld mit einem kleinen Steuerball verfügen, lassen sich geeignete Frequenzbereiche sehr gut spielerisch nach Gehör ermitteln. Wer genau weiß, was er will, kann die gewünschten Frequenzen aber auch direkt einstellen oder numerisch eingeben. Klanglich arbeiten die Filter recht neutral, was hier allerdings auch gewünscht ist, da es sich um Werkzeuge und nicht um Klangverschönerer handelt.

Wie ich schon erwähnte, taugt mein Screenshot-Programm nichts viel, wenn es darum geht, dynamische Anzeigen einzufangen. Daher muss ich Euch die Repräsentation der Signalfrequenzen leider weitgehend unterschlagen. Das Ganze erinnert halt so ziemlich an typische Analyzer-Anzeigen.

Twisted Lemon - SideKick 5
Twisted Lemon – SideKick 5 – Displays

Anmerkung Andreas: Ich habe einen Screenshot erstellt, nachdem ich mir die TRIAL Version von Sidekick 5 gezogen und installiert habe, ich hoffe dieser Screenshot reicht aus und es ist das was Perry meint.

Gemacht habe ich es so: Die Windows Tastenkombination STRG + Druck zum „abfotografieren“ des Bildschirms einsetzen, dann (zum Beispiel) in XNView als neues Bild einfügen, zurechtschneiden und der Drops ist gelutscht 🙂 )

Alles in allem wissen die neuen Filter also durchaus zu gefallen, lediglich hätte ich mir ab und zu eine separate Bypass-Funktion dafür gewünscht, um vorgenommene Einstellungen besser vergleichen zu können. Aber ich habe Twisted Lemon bereits einen dahin gehenden Vorschlag unterbreitet… 😉

SideKick5 in der praktischen Anwendung

So, und jetzt wollen wir uns einmal anhören, wie sich SideKick5 in verschiedenen Beispielen auf das Klangbild auswirkt. Ich habe dabei bisweilen extremere Parametereinstellungen verwenden, um den Effekt deutlicher hervorzuheben. Selbstverständlich erlaubt Sidekick5 auch durchaus eine weitaus subtilere Bearbeitung des Audiomaterials…

Den Anfang macht das typische Ducking-Klischee „Kickdrum vs. Bassline“. Ihr hört erst einmal acht Takte lang einen einfachen Loop mit noch deaktiviertem SideKick5, nach einer kurzen Pause folgt dann das Gleiche noch mal, nun aber mit aktivem SideKick5. Die erste Instanz liegt bypassed auf der Kickdrum-Spur und sendet, während die zweite Instanz auf der Basspur hockt, das Signal der Kickdrumspur empfängt und dem Bass dann jeweils eins überbrät. Die Parametereinstellungen entsprechen dabei übrigens den beiden Screenshots weiter oben.

Klangbeispiel-SideKick5-A

Natürlich ist der Einsatz nicht nur auf tieffrequentes Audiomaterial beschränkt, so lassen sich beispielsweise auch müde Flächenklänge, Athmos oder Soundscapes sehr gut im Beat rhythmisieren, wie Ihr hier hören könnt:

Klangbeispiel-SideKick5-B

Und da wir dabei als rhythmische Quelle ja nicht nur unbedingt auf die Kickdrum angewiesen sind, können wir zum Beispiel auch mal einen Hihat-Loop auf die gleiche Fläche loslassen. Ich habe hier eben diesen Loop selbst aber leise gedreht, damit man den Effekt besser hören kann:

Klangbeispiel-SideKick5-C

Um die Auswirkungen des Bandpass-Filters hörbar zu machen, habe ich im folgenden Beispiel einmal eine Einstellung gewählt, die lediglich die tieffrequenten Anteile des Flächensounds einem Ducking unterzieht, während die Frequenzbereiche darüber unbearbeitet bleiben.

Twisted Lemons - Sidekick5
Twisted Lemons – Sidekick5

Im Bassbereich geht’s rhythmisch zu, in den Mitten und Höhen gleitet die Fläche jedoch fließend weiter:

Klangbeispiel-SideKick5-D

Auch umgekehrt funktioniert das Ganze, nämlich indem wir die Bässe unbehelligt lassen, dafür aber die mittleren und oberen Frequenzbereiche mit der Ducking-Knute in die Knie zwingen:

Twisted Lemons - Sidekick5
Twisted Lemons – Sidekick5

Klangbeispiel-SideKick5-E

Vorhin hatte ich ja schon erwähnt, dass SideKick5 neben den gerade gehörten Ducking-Effekten auch das sogenannte „Keying“ beherrscht. Dabei handelt es sich eigentlich um nichts anderes, als den umgekehrten Effekt: Das Sidechain-Signal drückt hier nicht das zu bearbeitende Audiosignal weg, sondern „triggert“ es jeweils, so dass nur bei jeweils anliegendem Sidechain-Signal auch etwas vom Audiosignal zu hören ist, dieses in den Pausen dazwischen jedoch abgedämpft wird:

Twisted Lemons - Sidekick5
Twisted Lemons – Sidekick5

Klangbeispiel-SideKick5-F

Als Nächstes gibt’s ein kleines Beispiel für den Talkover-Effekt, den ihr regelmäßig immer dann hört, wenn der Radiomoderator mal wieder in die laufende Musik quatscht. Hierbei sitzt nicht etwa jemand am Sendepult, der dann laufend hektisch den Fader rauf und runter regelt, das Ganze erfolgt natürlich automatisiert via Ducking, beispielsweise so:

Klangbeispiel-SideKick5-G

Zu guter Letzt widmen wir uns auch noch mal kurz dem Notch-Filter des SideKick5. Ich habe diesmal gleich einen ganzen Drumloop als Sidechain-Quelle herangezogen. Zunächst bleibt das Notch-Filter aber noch deaktiviert:

Klangbeispiel-SideKick5-H


Dann aktiviere ich das Filter und lege es recht schmalbandig auf den Bassbereich des empfangenen Sidechain-Signals, womit nur noch die tieffrequenten Anteile des Drumloops den Ducking-Effekt auslösen:

Twisted Lemons - Sidekick5
Twisted Lemons – Sidekick5

Klangbeispiel-SideKick5-I

Und schließlich stelle ich das Notch-Filter auf einen höheren Frequenzbereich ein, in dem sich bei unserem Drumloop etwas völlig anderes abspielt. Nun werden auch nicht mehr die Kickdrum-Impulse im Sidechain-Signal verarbeitet, sondern vielmehr nur die Drumsounds im oberen Mittenbereich:

Twisted Lemons - Sidekick5
Twisted Lemons – Sidekick5

Klangbeispiel-SideKick5-J

Bei Twisted Lemon ist übrigens eine Demo-Version des SideKick5 erhältlich, die ich Euch hiermit ans Herz lege. Diese lässt sich gegebenenfalls auch mit einer erworbenen Lizenz nachträglich noch freischalten. Die Demo-Restriktionen bestehen aus einem Splash Screen, einer lediglich zwanzig minütigen Laufzeit sowie einer nicht vorhandenen Parameterspeicherung.

Fazit

Totgeglaubte leben länger! Ich hatte die Weiterentwicklung Sidekicks eigentlich schon fast abgeschrieben, nachdem es bei Twisted Lemon längere Zeit ziemlich still zuging. Aber das Warten hat sich offensichtlich gelohnt. SideKick5 präsentiert sich in einem neuen Gewand, mit sinnvoll erweiterter Funktionalität, ohne dass die bewährten Features darunter gelitten haben. Endlich kommen auch User jenseits von Windows XP und 32bit in den Genuss dieser unkomplizierten Sidechain-Kompression, und selbst Mac-Jünger hat Twisted Lemon nun gleich mit ins Boot geholt.

SideKick4 war und ist nach wie vor eines der von mir am häufigsten genutzten Effekt-Plugins. Schön, dass ich mir für die nächsten Jahre keine Sorgen mehr machen muss, denn es gibt nun ja endlich SideKick5. Die neue Version läuft einwandfrei und stellt meiner Meinung nach die einfachste Möglichkeit dar, eine von den Möglichkeiten der jeweiligen DAW unabhängige Sidechain-Kompression zu realisieren. Das erspart Einem in der Praxis doch so manche lästige Fummelei und hilft enorm dabei, den Workflow zu beschleunigen. Die neuen Features laden darüber hinaus auch zum spielerischen Experimentieren mit dem Klang ein.

SideKick5 ist über Twisted Lemons Website verfügbar und kostet 35,- Euro. Wer bereits im Besitz der Vorläuferversion SideKick4 ist, der erhält das Upgrade auf die aktuelle Version 5 zum halben Preis, also für 17,50 Euro, was zwar immer noch etwas teurer ist, als der damalige Preis des SideKick4, angesichts der gebotenen Features, die zudem noch klaglos funktionieren, sowie die durch das Re-Coding deutlich erweiterte Kompatibilität, ist auch dieser Preis eigentlich nach wie vor ein „No-Brainer“.

Von meiner Seite aus gibt’s also eine klare Empfehlung. Das Teil bleibt auf jeden Fall auf meiner Platte! Da auch ich eigentlich zwei DAW-Rechner betreibe, werde ich mir aber wohl oder übel noch eine zweite Lizenz kaufen müssen… 😉

Was mir besonders gut gefiel:

  • gelungenes Upgrade mit interessanten neuen Features
  • flexible und DAW-unabhängige Sidechaining-Lösung
  • logisches Bedienkonzept
  • Reglerbedienung via Mausrad möglich
  • geringe CPU-Belastung

Was mir weniger gut gefiel:

  • Lizenz lediglich auf einen einzigen Rechner beschränkt

Mein subjektives Testurteil nach Schulnoten: sehr gut (1,5)

Produktseite: www.twistedlemon.nl

Testbericht von Perry Staltic

Andreas:
Und da Perry so begeistert ist von Sidekick 5 gibt es hiermit auch gleich einen wohlverdienten buenasideas.de Tipp!

Was mir allerdings noch aufgefallen ist, beim Erstellen des Screenshots habe ich Sidekick 5 in meiner Zweit-DAW Mixcraft 6 eingesetzt, wenn ich die Werte in Sidekick ändere, geschieht dies über die Texteingabe. Bei einem Wert, der mit nicht zusagte, nutzte ich die Entfernen -Taste um das Eingabefeld wieder leer zu bekommen, auf einmal war kein Audiosignal mehr zu hören, und zwar aus dem Grund, weil der Fokus wohl seltsamerweise nicht mehr auf der GUI von Kickdrum 5 lag, sondern ohne mein Zutun auf der ausgewählten Spur in Mixcraft 6 und die konnte ich nicht mehr hören, weil ich selbige gerade eben mit der Entfernen -Taste eliminiert hatte.
Wie bereits erwähnt ich befand mich eigentlich in der Benutzeroberfläche von Sidekick 5, vielleicht sollte man sich dazu bei Twisted Lemon mal Gedanken dazu machen, sonst könnte das recht stressig werden wenn mitten in der Produktion die komplette Spur futsch ist 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Ein Gedanke zu “Testbericht: Twisted Lemon SideKick5 – Duck and cover!”