Testbericht: 6 Plugins von Blue Cat Audio

Gleich sechs Plugins der französischen Softwareschmiede Blue Cat Audio mit Schwerpunkt Mix-Analyse und -Korrektur liegen heute auf meinem virtuellen Schreibtisch und möchten angetestet werden.

Falls jemand die blaue Katze nicht kennt: Blue Cat Audio ist ein gestandener Anbieter im Audio-Plugin-Markt mit vergleichsweise wenig Werbeaufkommen. Deshalb kann es schon sein, dass man bisher noch nicht über den originellen Firmennamen gestolpert ist. Tatsächlich jedoch hat das Team um Guillaume Jeulin schon in der Vergangenheit über Jahre hinweg wertige, aber preislich attraktive Plugins mit Schwerpunkt Mixing/Mastering auf den Weg gebracht.

Heute stehen zum Test an:

  • Blue Cat’s Liny EQ (V5.01) – Ein grafischer „Linear Phase Equalizer“ mit minimaler Latenz
  • Blue Cat’s DP Meter Pro (V4.04) – Ein Metering-Plugin mit Sidechaining-Funktionen
  • Blue Cat’s FreqAnalyst Multi (V2.02) – Ein Spectralanalyse-Tool in der Multitrack-Version
  • Blue Cat’s StereoScope Multi (V2.02) – Ein Multitrack-Stereonalysetool
  • Blue Cat’s Oscilloscope Multi (V2.02) – Ein Tool, mit dem die Wellenformen mehrerer Tracks gleichzeitig darstellbar sind
  • Blue Cat´s Protector (V2.02) – Ein Brickwall Limiter

Nachfolgend möchte ich über meine ersten Eindrücke berichten. Aufgrund der Menge an Plugins möchte ich mich hierbei aber auf das Wesentliche beschränken.

Download und Installation

Die Installation der Plugins gestaltet sich stressfrei. Auf der Herstellerseite kann das gewünschte Plugin-Format für die entsprechende Plattform (incl. AAX, wer´s braucht) bequem herausgesucht und runtergeladen werden. Für Viele mag das zu viel Klein-Klein sein (tatsächlich wäre ein plattformspezifischer All-in-one-Installer als zusätzliche Option wünschenswert), aber mich als Nur-Mac-VST-Nutzer hat das weniger gestört.

Die Freischaltung der Plugins erfolgt Dongle-frei über Eingabe des Benutzernamens und der Seriennummer. Was mich allerdings etwas genervt hat, war die Tatsache, dass ich beim Start meiner DAW jeweils für die Mono-, die Stereo- und die Multi-Version eines Plugins die Daten eingeben musste. Hier wäre eine globale Freischaltung für alle Versionen einfacher gewesen. Wenigstens geht das gleiche Spiel nicht von vorne los, wenn ich z.B. die AU-Versionen dazu installiere.

Verträglichkeit

Der erste Start vom Liny EQ in Tracktion 4 wirkte ernüchternd, denn das Programm hängte sich kurzerhand auf. Dies scheint aber weniger am Plugin, sondern vielmehr an Tracktion zu liegen, das sich derzeit noch in einem frühen Entwicklungsstadium mit Schwerpunkt „Kompatibilität“ befindet. Cubase 7 hatte mit den Blue Cat – Plugins ebenso wenig Probleme wie Reaper.

Der erste Eindruck

Die Plugins wirken aufgeräumt. Man kann über das Menü u.a. nach Updates abfragen, Firmen-Presets anwählen und die Skins auswählen. Praktisch: Die Bedienoberfläche lässt sich über ein XML-File anpassen. Wer die Funktionen der Plugins also lieber mit seiner Lieblingsschrift betitelt haben möchte, kann dies hier nach Herzenslust einstellen. Aber auch Drehpotis sind hier in Schieberegler umwandelbar. Nice! Allgemeine Einstellungen des Plugins neben dem Schnellzugriff zum Manual (was im Idealfall unnötig sein sollte) runden das Ganze ab.

Ganz toll sind die Schnelleinstellungen am oberen Rand der Plugins: Hier ist über Schalter/Drehregler alles Wichtige einstellebar – von der Ein-/Ausblendung diverser Bedienelemente und Anzeigen, über die Einstellung der Transparenz des Plugins bis hin zur Anwahl der gewünschten Plugingröße. Auch Midi-Learn kann zugeschaltet werden.

Nun können wir uns den Plugins im Einzelnen zuwenden:

Blue Cat’s Liny EQ 5

Kurz vorgestellt

Der Liny EQ ist ein 8-bändiger grafischer „Linear Phase Equalizer“ mit minimaler Latenz und fest verbauten Frequenzen. Demnach sollte er auch für Mastering-Anwendungen gut geeignet sein, da hier keine Phasenverschiebungen oder ein Verschmieren der Signaltransienten erfolgen. Der Liny EQ kommt im „Dreierpack“ daher, und zwar in einer Mono, Stereo und Dual-Version, die für Mid/Side-Operationen geeignet ist.

Die Bedienoberfläche wirkt aufgeräumt. Alle oben genannten Schnelleinstellungen sind vorhanden und werden erklärt, wenn man mit der Maus darüber fährt. Toll finde ich die zusätzliche Auto-Gain-Funktion, die so manche wilde EQ-Korrektur des Anwenders hinsichtlich der gesamten Lautheit wieder nach unten korrigiert. Ebenfalls klasse ist der „Mix“ Drehregler, mit dem die gesamte EQ-Kurve angehoben und abgesenkt werden kann, z.B. um das Ergebnis etwas subtiler wirken zu lassen, ohne gleich alle Regler betätigen zu müssen. Im Post-EQ Modus wird das Ergebnis wahlweise im Spektrum oder im Spektogramm angezeigt. Die Shapes (Formung) der Kurven lassen sich ebenfalls per Schalter generell einstellen.

BlueCat-liny-eq
BlueCat-liny-eq

In der Anwendung

Aber der Liny EQ kann noch mehr: Da alle Parameter des Liny EQ Automation und MIDI Kontrolle unterstützen, kann man in Verbindung z.B. mit dem DP Meter Pro, der eine Midi-Automationskurve ausgeben kann, aus dem Liny EQ einen dynamischen Linear Phase EQ machen! Wow. Dies ist toll, offenbart sich aber (leider) erst nach einem Blick ins Manual.

Mit dem Liny EQ sind auch drastische Eingriffe ins Soundmaterial möglich. So sind Korrekturen bis zu 40 db möglich, was den Liny EQ nicht nur für Mastering, sondern auch für kreative Mixaufgaben befähigt. Lieb wäre es mir gewesen, wenn das unterste Band nicht erst bei 120 Hz angefangen hätte. Manchmal muss es eben doch etwas tiefer sein…

Der Nachteil von Linear Phase Plugins ist mitunter ein hoher CPU-Ressourcenverbrauch. So zwang eine Korrektur des Plugins in REAPER im 40 db-Modus mein getuntes Mac Book Pro kurzzeitig in die Knie. Erst ein Stoppen der Wiedergabe brachte den EQ wieder zur Besinnung. In Cubase 7 lief die Korrektur problemlos durch. Die bereits vorher genannte Auto-Gain-Funktion erfüllt ihren Zweck, drosselt das Signal für meinen Geschmack aber zu stark ab.

Klanglich weiß der Liny EQ zu überzeugen. Das Klangbild bleibt transparent. Ich habe keine Klangfärbungen heraushören können. Der Liny EQ beherrscht subtile bis drastische Korrekturen sicher.

Fazit:

Der Preis für den Blue Cat’s Liny EQ ist mit 99,- Euro vertretbar, behält man im Hinterkopf, dass man ihn mit ein wenig Schützenhilfe sogar in einen dynamischen Equalizer verwandeln kann. Für das Geld erhält der User einen variabel einsetzbaren Linear Phase EQ, dessen Hauptaugenmerk sicherlich beim Mastering liegt. Für kreative Tasks oder Mixaufgaben gibt es sicherlich besser geeignete (und preiswertere) Lösungen.

+ kein Dongle oder ähnlicher Kopierschutz, nur Benutzer & Seriennummer
+ Update-Check-Funktion aus dem Plugin heraus
+ viele nützliche Presets
+ Look des Plugins kann über ein XML-File editiert werden
+ M/S und Stereoverarbeitung auf hohem Niveau
+ Skalierbare und individuell einstellbare, professionell anmutende GUI
+ Latenz ist sehr gering
+ Sehr gute Ergebnisse
+ Erhältlich für 32 bit & 64 bit Systeme. MAC & PC (AAX, AU, VST)

– Braucht nicht wenig an CPU
– Verschiedene Versionen eines Plugins müssen alle separat freigeschaltet werden

Alternativen:

Freeware:
Voxengo Marvel GEQ – weniger Features, aber klanglich auf einer Höhe.

Payware-Alternativen gibt es viele, von daher möchte ich keine besonders herausstellen.

Blue Cat’s DP Meter Pro 4

Kurz vorgestellt

Blue Cat’s DP Meter Pro ist ein Tool für die Audioanalyse, das Audio Metering dank seiner MIDI- und Automationsausgabe mit fortgeschrittenen Sidechaining-Kontrollmöglichkeiten kombiniert. So kann man geeignete Plugins hierüber problemlos fernsteuern. Der DP Meter Pro kommt in 3 Geschmacksrichtungen daher: Mono, Stereo und sogar Surround. Natürlich ist das Plugin auch M/S-fähig. Die Bedienoberfläche wirkt – natürlich – auch hier aufgeräumt.

Die Schnelleinstellungen sind auch hier vorhanden und werden erklärt, wenn die Maus darüber fährt. Wenn man alle Ansichten sichtbar macht, ist das schon ein beeindruckendes Bild. Man hat das Gefühl, in einer Schaltzentrale zu sitzen. Thema ist hier die Lautheit. Peak, RMS, Crest-Faktor (Im Moment/Im Durchschnitt) – alles vorhanden. Fünf verschiedene Skalen sind verfügbar, darunter auch das beliebte K-Metering von Bob Katz, das heutzutage hauptsächlich verwendet wird. Es ist sogar möglich, eigene Skalen anzulegen. Die Lautheit über einen bestimmten Zeitfaktor kann man sich ebenfalls anzeigen lassen, ebenso wie Probleme hinsichtlich der Monokompatibilität über den M/S-Schalter.

BlueCat-dp meter pro
BlueCat-dp meter pro

In der Anwendung

Ich tue mich generell schwer mit Plugins, die nur etwas anzeigen, aber nichts verändern können. Umso angenehmer ist die Tatsache, dass die vorher genannten angezeigten Kurven sogar – bei Bedarf verändert – „wiederverwendbar“ sind, und zwar für MIDI-Ausgabe oder als Automationskurven für andere Plugins, die diese in Echtzeit kontrollieren können. Insofern kann dieses Plugin etwas verändern – und das ist gut so. In der Praxis war allerdings ein Blick ins Manual und intensives Ausprobieren vonnöten, bis es klappte. Das wäre vielleicht einfacher zu lösen gewesen. Hier waren einfach zu viele Schritte nötig. Aber gut, dass die Möglichkeit überhaupt vorhanden ist – wir wollen ja nicht undankbar sein.

Fazit:

Der Preis für Blue Cat’s DP Meter Pro ist mit 59,- Euro für ein Metering-Plugin ok, wenn man professionell Musik macht. Für den Homerecordler finde ich ihn generell etwas hoch. Wirft man aber den Automationsexport mit in den Ring, so ist der Preis vertretbar – wenn dieses Feature wirklich auch genutzt wird. Ich fühlte mich ansonsten durch das Plugin umfassend informiert.

+ kein Dongle oder ähnlicher Kopierschutz, nur Benutzer & Seriennummer
+ Update-Check-Funktion aus dem Plugin heraus
+ viele nützliche Presets
+ Look des Plugins kann über ein XML-File editiert werden
+ Skalierbare und individuell einstellbare, professionell anmutende GUI
+ Erhältlich für 32 bit & 64 bit Systeme. MAC & PC (AAX, AU, VST)
+ Automations- und MIDI-Ausgabemöglichkeit

– Die verschiedenen Versionen des Plugins müssen alle separat freigeschaltet werden
– Blick ins Manual ist für Nicht-Profis unerlässlich

Alternativen:

Freeware:
– Sonalksis FreeG (mit Basisfunktionalität, aber ohne MIDIausgabe)
– SSL X-ISM (mit Basisfunktionalität, aber ohne MIDIausgabe)

Payware-Alternativen gibt es auch hier viele, von daher möchte ich keine besonders herausstellen.

Blue Cat’s FreqAnalyst Multi 2

Kurz vorgestellt

Den FreqAnalyst kennen viele Musikbegeisterte bereits – liefert er ja Aussagekräftiges, wenn er in den Mastertrack oder eben einen anderen beliebigen Track im Arrangement geladen wird. Nun sind die Blue Cats noch einen Schritt weiter gegangen und haben dem FreqAnalyst eine Multitrack-Variante zur Seite gestellt. Ziel sollte es sein, in einem Fenster die Frequenzgänge mehrerer (oder aller?) Tracks auf einmal darstellen zu können, damit der User herausfinden kann, warum das eigene Stück einfach nicht so klingt, wie das, was neulich so fett im Radio herüberkam.

Insofern auf dem Papier eine Ideallösung fürs Mixing. Interessant ist übrigens auch, dass im sogenannten „Diff.“-Modus nur die Differenz im Spektrum zwischen den einzelnen Tracks angezeigt werden kann. Die Schnelleinstellungen am oberen Rand, die für die Blue Cat Plugins typisch sind und oben auch schon hinreichend bewundert wurden, sind auch hier vorhanden und werden erklärt, wenn die Maus darüber fährt. Wenden wir uns also direkt der praktischen Anwendung zu.

BlueCat-freqanalyst-multi
BlueCat-freqanalyst-multi

In der Anwendung

Zunächst wird das Plugin einfach in alle Tracks geladen, die angezeigt werden sollen. Öffnet man nun jede Instanz nacheinander, kommt eine Matrix zum Vorschein, in der einfach die Tracknummer angewählt wird mit der Kurve, die dargestellt werden soll (Peak, Average etc.). Idealerweise sollte der Track sinnvoll benannt werden (ich habe das in meinem Screenshot bei 4 Tracks nicht gemacht), damit der Überblick nicht verloren geht. Natürlich (!) gibt es in den Werkspresets bereits vorgefertigte Instrumentenbezeichnungen, womit sich das Eintippen erübrigt. Über eben die vorgenannten Werkspresets lassen sich auch bei diesem Plugin wieder verschiedene Ansichten für die unterschiedlichsten Anwendungen einstellen.

So arbeitet sich der fleißige Musiker Track für Track weiter vor. Mit jedem neuen Track, der eingebunden wird, erscheint eine neue Frequenzkurve im Plugin. Das ist beeindruckend einfach. Natürlich kann man die Kurvenreaktionszeiten etc. noch modellieren. So kann z.B. die Kurve geglättet werden für bessere Übersichtlichkeit. Wer´s gerne farbig mag, kann sich die Kurve zur Achse hin über die „Fill“-Funktion ausmalen lassen. Eventuelle Eingriffe mit einem vorgeschalteten Track-Equalizer stellt das Plugin anschaulich dar. Hier lässt sich so Einiges gestalten mit Hilfe des Multi-Analysten.

Fazit:

Der FreqAnalyst Multi hat mich von den bisher getesteten Plugins der Blue Cat-Fraktion am meisten beeindruckt, da ich mich hier sofort zurechtgefunden habe und kein einziges Mal in die Bedienungsanleitung schauen musste. Der praktische Nutzen des Tools liegt auf der Hand und ich würde diese Plugin von seiner Funktionalität her als essenziell bezeichnen. Ich gebe es auf jeden Fall nicht mehr her…

+ kein Dongle oder ähnlicher Kopierschutz, nur Benutzer & Seriennummer
+ Update-Check-Funktion aus dem Plugin heraus
+ viele nützliche Presets inklusive vorgefertigter Trackbezeichnungen
+ Look des Plugins kann über ein XML-File editiert werden
+ selbsterklärend
+ essenziell fürs Mixing
+ Skalierbare und individuell einstellbare, professionell anmutende GUI
+ Erhältlich für 32 bit & 64 bit Systeme. MAC & PC (AAX, AU, VST)

Alternativen:

Freeware (mit eingeschränkter Funtionalität):
– Vertex MultiInspectorFree (von dem gibt es auch eine Payware-Version)
– Voxengo SPAN

Payware:
Da hier der Markt überschaubar ist, möchte ich zumindest einige der preisgünstigeren Vertreter nennen:
– Spectrum Analyzer S8 (Standalone) – 6 $
– Schwa Schope – 25 $
– Meldaproduction MmultiAnalyzer – 50,- Euro
Eingeschränkt ist die Multitrack-Analyzer-Funktion auch mit dem Voxengo GlissEQ möglich. Der schlägt zwar mit knapp 100 $ zu Buche, ist aber gleichfalls ein exzellenter Equalizer für alle Fälle.

Blue Cat’s StereoScope Multi 2

Kurz vorgestellt

Monokompatibilität ist immer noch ein wichtiger Faktor beim Mischen von Musik, solange junge Menschen noch mit dem Kofferradio am Baggersee sitzen. Manchmal ist es auch sinnvoll, sich die Position eines Instruments im Stereobild zu visualisieren oder die Auswirkungen des Einsatzes eines Effektplugins auf das Stereobild anzeigen zu lassen. Hier kommt das StereoScope ins Spiel – und damit das auch global sinn macht, sprich sich auf das ganze Musikstück übertragen lässt, hat Blue Cat Audio eine Multitrack-Version gebaut, die dem Anwender einen globalen Überblick bescheren soll.

BlueCat-stereoscope-multi
BlueCat-stereoscope-multi

In der Anwendung

Wer mit der Funktionsweise des FreqAnalyst Multi zurechtkommt, der hat auch mit dem StereoScope Multi keine Probleme. Nur wird hier das Stereospektrum dargestellt, nicht der Frequenzgang. Das Setup erfolgt ebenfalls über die Matrix. Ansonsten ist das Tool in der Bedienung dem FreqAnalyst in der Multiversion sehr ähnlich, weshalb ich den geneigten Leser nicht mit Wiederholungen langweilen will. Es macht, was es soll, und das wirklich gut.

Fazit:

Auch wenn das StereoScope Multi für mich vielleicht nicht ein so essenzieller Kauf wie der FreqAnalyst Multi wäre, würde ich das Tool nicht unterschätzen wollen. Praktisch ist die Multitrack-Variante schon. Ob allerdings 79,- Euro für das Plugin berechtigt sind, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich persönlich würde wohl eher mit Einzelinstanzen diverser Freeware-Tools arbeiten und mir für das Geld etwas Anderes kaufen.

+ kein Dongle oder ähnlicher Kopierschutz, nur Benutzer & Seriennummer
+ Update-Check-Funktion aus dem Plugin heraus
+ viele nützliche Presets inklusive vorgefertigter Trackbezeichnungen
+ Look des Plugins kann über ein XML-File editiert werden
+ selbsterklärend
+ Skalierbare und individuell einstellbare, professionell anmutende GUI
+ Erhältlich für 32 bit & 64 bit Systeme. MAC & PC (AAX, AU, VST)

– etwas teuer für ein Plugin, das man nicht zwingend braucht (es sein denn, man ist vielleicht Toningenieur etc.)

Alternativen:

In Multitrack-Version keine bekannt. Einzeltrack-Versionen gibt es wie Sand am Meer.

Blue Cat’s Oscilloscope Multi 2

Kurz vorgestellt

„Der Alles-auf-einmal Wellenform-Darsteller und -Vergleicher“. Ist zwar etwas holprig übersetzt, aber sinngemäß zutreffend. So bezeichnet jedenfalls Blue Cat sein Oscilloscope Multi, was natürlich auch wieder auf eine Multitracklösung á la FreqAnalyst Multi bzw. StereoScope Multi schließen lässt. Und tatsächlich – so ist es. Dargestellt werden diesmal die Wellenformen der Tracks.

BlueCat-oscilloscope-multi
BlueCat-oscilloscope-multi

In der Anwendung

Wer mit der Funktionsweise der beiden vorgenannten Multitrack-Plugins zurechtkommt, hat auch hier keine Probleme. Das Setup erfolgt auch hier über die Matrix. Bei diesem Plugin stand ich etwas ratlos da. Wozu Wellenformdarstellung, wenn ich die Wellenformen doch untereinander in meiner DAW sehen kann? Allenfalls bei Sequencern ohne Wellenformdarstellung könnte das Plugin Sinn machen. Diese Frage konnte ich bis dato für mich nicht abschließend klären. Dazu kommt noch, dass sich die Waves je nach Material dermaßen ungünstig überlagern können, dass man sie oft einfach nicht sieht.

Fazit:

Ich persönlich finde das Plugin überflüssig. Die 39,- Euro würde ich mir sparen.

+ kein Dongle oder ähnlicher Kopierschutz, nur Benutzer & Seriennummer
+ Update-Check-Funktion aus dem Plugin heraus
+ viele nützliche Presets inklusive vorgefertigter Trackbezeichnungen
+ Look des Plugins kann über ein XML-File editiert werden
+ selbsterklärend
+ Skalierbare und individuell einstellbare, professionell anmutende GUI
+ Erhältlich für 32 bit & 64 bit Systeme. MAC & PC (AAX, AU, VST)

– zu teuer für ein Plugin, das man nicht wirklich braucht (allenfalls zur Komplettierung der Sammlung oder bei Nutzung einer DAW ohne Wellenformdarstellung)

Alternativen:

Alternativen sind mir keine bekannt.

Blue Cat´s Protector 2

Kurz vorgestellt

Der letzte Testkandidat ist der Protector. Klingt cool – aber klingt er auch cool? Dieser Frage möchte ich in der Folge nachgehen. Beim Protector handelt es sich um einen Brickwall Limiter, also ein Plugin, das meist in der Masterspur zu finden ist und das letzte Glied in der Kette darstellt. Man kann den Protector aber auch als Track-Limiter einsetzen. Ansonsten findet sich hier neben Pre-Gain- und Post-Gain-Reglern und den sonst üblichen Blue Cat-Bedienungsgoodies alles, was von einem Limiter zu erwarten ist. Besonders hervorzuheben sei noch eine „Soft-Knee-Funktion, die bei Plugins dieser Art eher unüblich ist. Aber: Letztlich entscheidend sollte der Klang sein.

BlueCat-protector
BlueCat-protector

In der Anwendung

Ich habe zum Vergleich den TB Barricade von Toneboosters in den Mastertrack geladen und verglichen. Der Protector klingt sauber und transparent. Der TB Barricade bringt etwas mehr Druck, färbt das Signal aber minimal mehr ein. Letztlich bleibt es Geschmacksache. Klasse finde ich die Sidechain-Funktionalität, die nicht nur Sidechain-Limiting zulässt, sondern auch Parameter anderer Plugins modulieren und kontrollieren lässt.

Fazit:

Für 59,- Euro kann man mit dem Protector eigentlich nichts falsch machen. Der Klang ist transparent und einige spezielle Goodies versüßen die Investition. Ich behalte den Protector auf jeden Fall in meinem Plugin-Ordner.

+ kein Dongle oder ähnlicher Kopierschutz, nur Benutzer & Seriennummer
+ Update-Check-Funktion aus dem Plugin heraus
+ viele nützliche Presets
+ Look des Plugins kann über ein XML-File editiert werden
+ Sidechain-Fähigkeit
+ Optionale Soft-Knee-Funktionalität
+ Skalierbare und individuell einstellbare, professionell anmutende GUI
+ Sehr gute, transparente Ergebnisse
+ Erhältlich für 32 bit & 64 bit Systeme. MAC & PC (AAX, AU, VST)

Alternativen:

Freeware:
Der Freeware-Markt ist diesbezüglich kaum überschaubar. Hier gibt es viele taugliche Plugins. Ich persönlich habe immer gerne die Buzzroom-Limiter sowie den W1 von George Yohng genutzt. Letzter ist dem L1 von Waves nachempfunden.

Payware-Alternativen:
Bezahlbare und natürlich auch teure Alternativen gibt es viele. Vielleicht sei hier Voxengo´s transparenter Elephant besonders positiv herausgehoben, da ihn ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis kennzeichnet. Und der bei dieser Review als „Vergleichsgerät“ verwendete TB Barricade von Toneboosters ist in dieser Hinsicht kaum zu schlagen, auch wenn er das Signal im Vergleich leicht durchfärbt.

Übersicht Preise (Stand Juni 2013):

– Blue Cat’s Liny EQ: 99,- Euro
– Blue Cat’s DP Meter Pro: 59,- Euro
– Blue Cat’s FreqAnalyst Multi: 79,- Euro
– Blue Cat’s StereoScope Multi: 79,- Euro
– Blue Cat’s Oscilloscope Multi: 39,- Euro
– Blue Cat´s Protector: 59,- Euro

Bezugsquelle der Plugins und kostenfreier Demoversionen: Homepage des Herstellers www.bluecataudio.com

Wer an den Blue Cat Audio Plugins Gefallen gefunden hat, kann diese bis Ende Juli 2013 auf der Herstellerhomepage mit 15 % Rabatt beziehen. Alle BlueCat Plugins sind auch im 64-bit AAX Format für Protools 11 verfügbar.

Alles in allem hat Blue Cat Audio sein Portfolio weiter ausgebaut und bemerkenswert verbessert. Besonders die Multitrack-Plugins (ich denke hier speziell an den FreqAnalyst Multi) sind wahre Schätze.
Ich wünsche den „blauen Katzen“, dass sie die Aufmerksamkeit erhalten, die ihre Plugins verdienen. Das ist ganz klar erste Liga.

Nachtrag: Blue Cat ist nach eigener Auskunft übrigens gerade dabei, die Registrierung zu vereinfachen, gerade was die unterschiedlichen Formate und Versionen der Plugins angeht.

Testbericht von Robin Elder

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