MonasteryGrand, freies Piano von MeldaProduction

Da steht wohl in einem Kloster bei Pilsen, das man sonst nur aus der Bier-Werbung kennt, ein Piano in einer kleinen Konzerthalle herum und wurde von dem MeldaProduction Team aufwendig aufgenommen. Das ergab ca. 50 Gigabyte an Rohmaterial, das auf 3 GB eingedampft wurde und nun die Grundlage für das MonasteryGrand ergibt. Dieses Piano ist eine freie Soundbibliothek für MSoundFactory, das über einige Kontrollen verfügt, über die der Klang noch angepasst werden kann.

GUI MonasteryGrand
GUI MonasteryGrand

Bild Piano

Drei Mikrofonpositionen stehen in einem beliebigen Mischungsverhältnis zur Auswahl, ein 3-Band Equalizer, Release, extra auch für die hohen Tasten, ein Color-Regler für den Toncharakter. Das ergibt ein ordentlich flexibles Klavier, dazu noch ein paar Effekte, Delay, Reverb, Kompressor und einen Enhancer. Dazu kommt ein ungewöhnliches Automatic Harmony Feature, das entsprechend Töne unter- und oberhalb der Root-Note einfügt.

Neben dem klassischen Haupt-Instrument gibt es noch ein zweites, MonasteryGrandCreative, das geloopte Samples verwendet und endlos ausklingt, so lange man die Taste hält, und über vier Resonatoren und ein Filter verfügt, die die Pianoklänge stark verfremden.

Diese freie Soundbibliothek ist für MSoundFactory, dem modularen Synthesizer von MeldaProduction, der in drei Versionen vorliegt: Full, Light und Player. Wobei der Player frei ist, man muss die Trial-Version von MSoundFactory installieren, dazu das MSoundFactoryEssential-Pack und die Soundbibliothek des MonasteryGrand, das ebenfalls aus MSoundFactory heraus aktiviert wird. Eine Installationsanleitung gibt es hier:

https://www.meldaproduction.com/MonasteryGrand/installation

Nachdem die Trial-Version abgelaufen ist, wird sie automatisch zu einer Player-Version, die dann auch Instrumente von Drittanbietern für MSoundFactory einbinden kann (ob es aktuell überhaupt welche gibt, weiss ich nicht, MonasteryGrand ist jedenfalls das erste Extra-Instument von MeldaProduction für MSoundFactory).

Zu MSoundFactory ist für diejenigen, die das Instrument nicht kennen, zu sagen, dass dieser Synthesizer eine Weiterenwicklung von MPowerSynth ist, zu dem ich vor einigen Jahren einen Testbericht schrieb. Dieser Synthesizer ist jedoch modular aufgebaut, über ein Grid können einzelne Module miteinander verbunden werden, ein weiteres Grid verschaltet Effekte. Der Signalfluss ist nicht so flexibel, wie in einem klassischen virtuellen modularen Synthesizer, wie etwa VCV Rack, dafür jedoch grundsätzlich polyphon und, sagen wir mal so, mächtig genug… MeldaProduction hat über die Jahre ein eigenes Öko-System an Effekten und internen Modulatoren und Controllern entwickelt, die einmalig sind, in die man sich jedoch etwas einarbeiten muss. In MSoundFactory wird das auf die Spitze getrieben, vor allem mit der Möglichkeit Multisamples einzubinden. Hier hat MSoundFactory eigentlich nur Konkurrenz von UVI Falcon, der aber nicht modular aufgebaut ist, sondern in einem klassischen Layer-Modell, und im allerweitesten Sinn vielleicht von NI Reaktor. Aber wirklich nur im weitesten Sinn, Reaktor ist ein chaotischer Baukasten mit viel frickeliger Handarbeit gegenüber der sehr klaren Architektur von MSoundFactory. Halion von Steinberg wäre noch vergleichbar, jedoch ebenso wie Falcon nicht modular. Als in sich geschlossenes modulares, polyphones System mit Multisamples steht MSoundFactory ziemlich alleine da, mehr Möglichkeiten für Sound Design in einem einzelnen Instrument bekommt man nirgendwo geboten.

Produkt-Seite von MonasteryGrand:

https://www.meldaproduction.com/MonasteryGrand

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