TESTBERICHT von Perry Staltic
Während viele traditionelle Hersteller von Synthesizern und Co ursprünglich Hardware-Geräte herstellten und erst später auch zusätzlich Produkte in Softwareform darboten, so geht interessanterweise ARTURIA zielstrebig genau den umgekehrten Weg. Diese Firma muss man wohl nicht mehr vorstellen, denn den meisten Elektro-Musikanten dürften die Software-Emulationen begehrter Vintage-Saurier bereits seit Jahren ein Begriff sein, allen voran der Minimoog V.
Seit einiger Zeit produzieren die findigen Franzosen aber auch Hardware, was für typische Plugin-Hersteller eher ungewöhnlich ist. Neben Hard- und Software-Kombinationen wie der SPARK-Reihe, baut ARTURIA mittlerweile sogar eigene Analog-Synthesizer (MiniBrute und MicroBrute).
Aktuell liegt hier ein kleines Gerätchen zum Kampfpreis von 99,- Euro vor mir auf dem Tisch und wartet darauf, einem Test unterzogen zu werden. Dieses Mal handelt es sich jedoch nicht um einen weiteren Klangerzeuger, sondern um einen MIDI-Controller mit einem eingebauten Step-Sequencer, möglicherweise hat ARTURIA das Teil aber auch als Step-Sequencer mit eingebautem MIDI-Controller konzipiert… 😉
Harte Ware…
Auf den ersten Blick wirkt der BeatStep ja wie ein herkömmlicher MIDI-(Pad)-Controller à la KORG nanoPAD oder AKAI LPD-8, und wäre er dies tatsächlich, so hätte er sicherlich auch nicht mein näheres Interesse erregt, geschweige denn, dass ich mir gar gleich ein Testexemplar ins Haus kommen lassen hätte. Aber BeatStep hat ja noch einiges mehr zu bieten…
Das Gerät bietet auf der Oberseite 16 anschlag- und druckempfindliche Pads mit zweifarbiger Hintergrundbeleuchtung, die per SHIFT-Taster weitere Funktionen übernehmen können. Dazu gesellen sich 16 kleine und ein großer Endlosdrehregler sowie eine Handvoll teils ebenfalls beleuchteter Kontrolltaster.
Die Pads sind aufgrund der handlichen Größe des BeatStep Controllers nicht gerade überdimensioniert, mit etwa 24 mm Seitenlänge sind sie rund 1 mm kleiner als die des KORG nanoPAD, aber immer noch deutlich größer als die Pads des NOVATION REMOTE SL (die ich im Übrigen nie benutze, weil sie so banane sind…).
Auch die 16 Endlosdrehregler oberhalb der Pads sind recht klein ausgefallen, allerdings weisen sie aufgrund ihrer Griffmulden sowie ihres großzügig bemessenen Abstands und nicht zuletzt auch wegen ihrer angenehmen Rasterung dennoch eine sehr gute Haptik auf und sollten sich auch von wurstfingrigen Menschen bequem bedienen lassen.
An der linken Außenseite befinden sich die Anschlüsse des BeatStep, als da wären GATE OUT, CV OUT, MIDI OUT sowie DC IN. Letzterer ist in Form einer MINI-USB-BUCHSE ausgeführt und dient nicht nur der Stromversorgung, sondern gleichzeitig auch zur Verbindung mit einem Computer. Da der BeatStep mit den vom Betriebssystem zur Verfügung gestellten USB-Treibern arbeitet, kann er mittels eines Camera Connection Kit sogar an ein iPad angeschlossen werden. Diese USB-Verbindung stellt allerdings auch die einzige Möglichkeit dar, dem BeatStep Daten von außen zuzuführen, beispielsweise MIDI-Clock-Signale zur externen Synchronisation. Im autarken Betrieb ohne Computer kann man das USB-Kabel auch einfach an ein Steckernetzteil hängen, wie man es auch vom Smartphone her kennt (wird aber nicht mitgeliefert!).
Der MIDI OUT-Anschluss ist aus Platzgründen als 3,5 mm – Klinkenbuchse ausgeführt, ein entsprechendes kleines Adapterkabel, welches daraus eine ganz normale MIDI-Buchse macht, liegt aber bei.
Besonderes Interesse dürften jedoch bei denjenigen, welche vorzugsweise mit analogen Klangerzeugern arbeiten, die beiden mit GATE OUT und CV OUT beschrifteten Miniklinkenbuchsen erregen, denn hiermit steht auch der Einbindung adäquater Synthesizer nichts im Wege. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang, dass es sich bei den Steuerspannungen, die an diesen Buchsen anliegen, um quantisierte Signale handelt, da ihr Einsatzzweck ja in der Ausgabe von Noteninformationen des Step-Sequencers liegt.
Noch ein paar Worte zur allgemeinen Verarbeitung des Beatstep: Ich war zunächst etwas erstaunt ob des unerwarteten Gewichts dieses kleinen Gerätes. Die Bodenplatte samt Seitenteilen besteht aus Metall, während das Gehäuseoberteil aus einem recht robust wirkenden Kunststoff in Eierschalenoptik gefertigt ist.
Auch die Drehregler machen einen stabilen Eindruck, wackeln nicht herum und wirken beim Drehen nicht schwammig. Auf jeden Fall greifen sie sich angenehmer, als alle Drehregler meiner anderen Controller von BEHRINGER, DOEPFER, ESI oder NOVATION.
Gleiches gilt auch für die Pads, diese hängen die meines nanoPAD (und die der Remote SL sowieso) locker ab und erscheinen mir sogar noch etwas präziser, als die an sich sehr guten Pads meines AKAI MPD16.
Angesichts der günstigen UVP von 99,- Euronen hat man bei ARTURIA also löblicherweise nicht bei der Verarbeitung geknausert, sondern den Rotstift lieber an anderer Stelle angesetzt, etwa indem man auf Display(s) oder auf LED-Kränze bei den Encodern verzichtet hat.
…und weiche Ware
Da sich nicht alle Einstellungen am Gerät selbst erledigen lassen, beispielsweise die freie Programmierung der Bedienelemente etc., liefert ARTURIA wie die meisten anderen Hersteller auch eine eigene Setup-Software mit, hier MIDI CONTROL CENTER genannt.
Ein kleiner Wermutstropfen gleich zu Beginn: Die Software läuft auf PC-Seite erst ab Windows 7. Zwar funktionierte der Installer auch unter XP klaglos, das MIDI CONTROL CENTER quittierte anschließende Startversuche aber jeweils mit einer Fehlermeldung. Ach ja, werde mich nun wohl langsam damit abfinden müssen, das XP unaufhaltsam zur Abandonware wird… 😉 Der BeatStep-Controller selbst funktioniert natürlich auch weiterhin mit XP, er benötigt ja schließlich keine Treiber.
Neben der Verwaltung und Konservierung von BeatStep – Speicherinhalten lassen sich mit dem MIDI CONTROL CENTER den Drehreglern, Pads und auch den Transport-Tastern eigene MIDI-Befehle zuordnen. Die Möglichkeiten entsprechen weitgehend denen, die man auch bei den Mitbewerbern findet, darunter beispielsweise MIDI-CC, RPN und NRPN sowie Noten-Befehle (Pads). SysEx-Daten, wie sie etwa manch alter Hardware-Synthie benötigt, fallen allerdings nicht darunter, das ist aber bei den meisten Konkurrenten ebenfalls so.
Des Weiteren bietet die Software einen kleinen Editor für die Sequenzen inklusive Notationsdarstellung (warum eigentlich keine (alternative) Piano-Roll…?) sowie einen Zweiten für die USER SCALE, also für die frei belegbare Tonleiter, welche neben den übrigen, fest eingestellten Tonleitern an der BeatStep-Hardware über die Zweitfunktion der Pads ausgewählt werden kann.
Letztendlich erhält man über das MIDI CONTROL CENTER auch noch Zugriff auf einige Parameter des Step-Sequencers, welche am Gerät selbst gar nicht editierbar sind, so zum Beispiel auf die Gate-Zeit (= Notenlänge) und den Swing-Faktor der jeweiligen Sequenz (leider nur global, nicht jedoch pro Step einstellbar). Auch die Anzahl der Schritte einer Sequenz lässt sich hier verringern, wenn man mit weniger als den vorgegebenen 16 Steps auskommt. Mehr als 16 Schritte sind übrigens nicht drin, was mich persönlich aber nicht wirklich gestört hat, denn schließlich gibt es ja auch nur 16 Pads zur Darstellung.
Unter Kontrolle…
Beim Start befindet sich BeatStep im CONTROL-Modus, signalisiert durch eine rote Hintergrundbeleuchtung der Pads.
Der BeatStep macht von der oben bereits erwähnten Qualität seiner Bedienelemente und von deren Einstellungsmöglichkeiten her auch als einfacher MIDI-Controller eine recht gute Figur.
Zwar gibt es auf dem Markt schon längst deutlich luxuriöser ausgestattete Gerätschaften, etwa mit noch mehr Bedienelementen, (Touch-) Fadern, Klartext- oder Grafikdisplays, Neigungssensoren oder sonstigem Pipapo. Die liegen dann aber zumeist auch in einer Preisklasse jenseits der 99,- Euro des BeatStep.
Gegen solche Hardware will der BeatStep aber eigentlich auch gar nicht erst anzustinken, er beschränkt sich vielmehr darauf, bei portablen Gerätemaßen eine gut bedienbare Anzahl der (neben einem Keyboard) wichtigsten Controller-Elemente in guter Qualität zu bieten.
Die Encoder können notfalls auch Fader ersetzen, und die Pads lassen sich gleichermaßen für Drum-Beats als auch für gehaltene Noten einsetzen (dürften aufgrund ihrer von einem Keyboard abweichenden Anordnung aber Tastaturvirtuosen zunächst etwas verwirren…). Auch für das Abfeuern von Clips oder Samples sind sie geeignet. In diesen Einsatzbereichen arbeitet der BeatStep als Controller wie erwartet. Aber das ist ja wie schon erwähnt nur eine seiner Funktionen…
Step by Step…
Ein Druck auf den CNTRL/SEQ-Taster schaltet den BeatStep in den Spaß-Modus. Der integrierte Step-Sequencer wird dadurch aktiviert, was wiederum durch eine nun blaue Hintergrundbeleuchtung der Pads erkennbar wird.
Die 16 Pads entsprechen dabei den (bis zu) 16 Schritten einer Step – Sequenz (von oben links bis unten rechts). Diese Schritte lassen sich nun nach Wunsch ein- oder ausschalten. Bei abspielender Sequenz wird die aktuelle Position dabei durch ein purpurnes Lauflicht signalisiert. Auf diese Weise erstellt man zunächst das rhythmische Grundgerüst der Sequenz.
Die 16 Endlosdrehregler haben nun ebenfalls ihre festgelegte Aufgabe. Jeder Encoder ist gleichsam einem Step zugeordnet (wiederum von oben links bis unten rechts ) und erlaubt die Tonhöhenänderung des jeweiligen Steps in Halbtonschritten. Hierbei ist die Rasterung der Regler nicht von Nachteil, den mangels eines Displays oder anderer Anzeigemöglichkeiten erfolgt die Einstellung ohne optisches Feedback rein nach Gehör (oder intuitiv…). Das ist anfangs zwar etwas irritierend, kann mitunter aber auch zu Ergebnissen führen, auf die man so vielleicht gar nicht gekommen wäre…
Wer übrigens mit dem BeatStep ein Plugin ansteuert, das über eine eigene Bildschirmtastatur verfügt, welche eingehende MIDI-Noten anzeigt, der kann eben dieses virtuelle Keyboard auch zur schnellen und bequemen Kontrolle der Tonhöhe verwenden.
Der große Encoder oben links dient ihm SEQ – Modus entweder der Tempo-Steuerung oder aber per Shift-Taster der globalen Transposition der Sequenz. Auch die unteren 8 Pads erhalten durch eben diesen Shift-Taster Zweitfunktionen hinsichtlich der Abspielreihenfolge (vorwärts, rückwärts, abwechselnd oder zufällig) und des zeitlichen Rasters (¼ , 1/8, 1/16 und 1/32).
Starten und Stoppen lässt sich der Step – Sequencer über die dezidierten Transportaster, ebenso mittels Knopfdruck zu einer externen MIDI-Clock synchronisieren, mangels anderer Eingänge kann dies jedoch leider nur via USB erfolgen, also zumeist durch die DAW auf einem Rechner. Bei externer Synchronisation wird der Step – Sequencer Übrigrens dann auch über die DAW gestartet und gestoppt und nicht mehr über seine eigenen Transporttaster.
Am BeatStep selbst können mit den dafür vorgesehenen Funktionstastern bis zu 16 Sequenzen abgespeichert und aufgerufen werden. Zur Speicherplatzauswahl dienen hierbei die wiederum die 16 Pads.
Eigentlich gibt es bei diesem Step – Sequencer nur noch eine einzige Sache, die ich mir gewünscht hätte, nämlich die Sequenzierung auch der Anschlagsdynamik. Damit könnte man noch lebendigere Patterns erzeugen, etwa mit Lautstärkeabstufungen oder auch mit unterschiedlichen Filter – Cutoff – Werten pro Step. @ ARTURIA: Ließe sich dies nicht noch via Update nachreichen? Man könnte doch im SEQ-Modus dann einfach die Endoder in Kombination mit dem SHIFT-Taster dazu benutzen…
Übrigens habe ich persönlich in der Praxis die mit dem BeatStep erstellten Sequenzen immer jeweils auf eine neue MIDI-Spur in meiner DAW (Cubase) eingespielt, wo ich sie gegebenenfalls dann auch noch nachbearbeiten konnte, und mich anschließend direkt der nächsten Sequenz gewidmet. Mit einem sehr schnellem Workflow kann man auf diese Weise dann einfach Basslines, Rhythmusspuren und sonstige ostinativen Muster erzeugen.
Früher habe ich sporadisch für so etwas schon mal einen Step – Sequencer in Plugin-Form verwendet, den ich dann mit einem BEHRINGER BCR2000 kontrollierte, es funktionierte zwar auch halbwegs, doch war diese Kombination längst nicht so intuitiv, wie das Arbeiten mit dem BeatStep, zumal ich damals leider auch auf das praktische Lauflicht verzichten musste.
Welt am Draht…
Nicht nur alte Vintage – Boliden, sondern vermehrt auch wieder aktuelle Analogmaschinen sind häufig mit Steuerspannungseingängen ausgestattet. Für die Übersetzung von MIDI-Befehlen zu Steuerspannungen benötigt man üblicherweise einen entsprechenden MIDI – CV – Konverter, der in der Regel aber deutlich mehr kostet, als der ARTURIA BeatStep. Inzwischen gibt es auch schon Softwarelösungen wie MOTU VOLTA oder SILENT WAY von EXPERT SLEEPERS, welche aber ebenfalls nicht kostenlos sind.
Umso erfreulicher ist es daher, dass ARTURIA dem BeatStep mal eben CV- und GATE-Ausgänge eingebaut hat. CV steuert dann die Tonhöhe und GATE die Länge der Noten. Zu beachten ist hier nur, dass diese Ausgänge nach dem bekannten Standard „1 Volt pro Oktave“ arbeiten (wie die hauseigenen MiniBrute und MicroBrute auch…), also Obacht bei der Einbindung von altem Equipment, das abweichend davon nach dem Switched – Trigger – Prinzip funktioniert und damit außen vor bleibt.
Wie weiter oben bereits erwähnt, erfolgt die Ausgabe der Steuerspannungen beim BeatStep quantisiert, entsprechend den Einstellungen des Step – Sequencers, womit die CV/GATE-Ausgänge sich nicht für die stufenlose Ansteuerung etwa von Filtern oder dergleichen eignen, sondern eben nur für schrittweise Sequenzen.
Ein Praxistest dieser Anbindungsmöglichkeit des BeatStep muss ich an dieser Stelle leider noch aussetzen, denn in meinem Equipment befindet sich derzeit nur noch ein einziger Analogsynthesizer, nämlich das niedliche KORG MONOTRON. Dieses lässt sich zwar so aufpimpen, dass man es mit externen Steuerspannungen spielen kann, und ich habe sogar auch schon die benötigten Bauteile dafür zusammen, allerdings muss das Ganze jetzt erst noch versiert zusammen gelötet werden, sodass es hinterher nicht wieder so aussieht, wie mit dem Gänsebräter gemacht… 😉
Kaffee oder Tee…?
Bisher mag ja vielleicht der Eindruck entstanden sein, als ließe sich der BeatStep je nach gewähltem Modus entweder als normaler MIDI-Controller oder aber als Step – Sequencer betreiben. In der Praxis ist allerdings sogar ein Parallelbetrieb möglich. Hat man etwa im SEQ – Modus eine Step – Sequenz eingestellt, die nun munter vor sich hin daddelt, dann läuft diese auch dann weiter, wenn man zurück in den CTRL-Modus schaltet.
In diesem kann man den BeatStep nun wie gewohnt als Controller verwenden, ohne die Sequenz zu unterbrechen. Will man zwischendurch die Sequenz verändern, so schaltet man dazu einfach wieder in den SEQ – Modus. Synchronisiert man den BeatStep extern zu einer DAW, dann macht es durchaus Sinn, die beiden Transporttaster im CRTL – Modus den Start– und Stop – Schaltern der DAW zuzuweisen. Damit kann man dann den BeatStep (zusammen mit der steuernden DAW…) doch noch am Gerät selbst starten und anhalten, man muss dazu dann halt nur in den CRTL – Modus schalten.
Insgesamt ist es sehr praktisch, dass der BeatStep bei seinen Betriebsmodi nicht nur „entweder/oder“ bietet, sondern eben beides.
Fazit:
Das Arbeiten/Spielen mit dem ARTURIA BeatStep hat mir ziemlich viel Spaß bereitet! Ich hatte in den letzten zweieinhalb Dekaden schon so manchen MIDI-Controller unter den Fingern, viele mussten wieder gehen, und nur wenige durften bleiben. Der BeatStep gehört definitiv zur letzteren Kategorie.
Mein billig zusammengeschustertes nanoPAD mit seinem eingebauten Obsoleszenzfaktor liegt schon seit langer Zeit nur noch eingepackt im Regal herum, aber jetzt wird es endgültig Zeit, Abschied zu nehmen. Gleiches gilt wohl auch langsam für die MPD16. Ab in die Bucht damit!
Der besondere Clou des BetStep ist jedoch der integrierte Step – Sequencer. Das Arbeiten damit geht nach einer Einarbeitungszeit von etwa 5 Minuten sehr flott und intuitiv von der Hand, und macht vor allem ausgesprochen Spaß, da es spielerisch vonstattengeht!
Sicherlich kann man sich auch noch mehr Features für einen Step – Sequencer vorstellen, doch ließen sich die meisten davon wohl schwerlich ohne aufwendigere Hardware, und damit auch nicht mehr unter einem knappen Hunnie realisieren (wenn man mal von meinem oben genannten Wunsch bezüglich der sequenzierbaren Anschlagsdynamik absieht, dies sollte doch eigentlich auch per Firmware-Update möglich sein, oder…?). Insofern steht der BeatStep in dieser Preiskategorie und auch noch ein ordentliches Stück darüber erst einmal alleine dar.
Dass bei dem Kampfpreis von 99,- Euro auch noch gleich ein einfaches CV/GATE-Interface mit an Bord ist, setzt dem Ganzen schließlich die Krone auf.
Deshalb gibt’s von mir an dieser Stelle auch einen wohlverdienten buenasIdeas.de-Tipp!
Was mir besonders gut gefiel:
+ intuitiver Step-Sequencer und MIDI-Controller in einem
+ einfache Bedienung
+ gute Qualität der Hardware
+ CV/GATE-Interface
+ hoher Spaßfaktor
+ günstiger Preis
Was mir weniger gut gefiel:
– mitgelieferte Setup-Software leider nicht kompatibel zu Windows XP
– keine Sequenzierung der Anschlagsdynamik (Update…?)
Produktseite: www.arturia.com/evolution/en/products/BeatStep/intro.html
Nachtrag:
Da hatte ich neulich doch glatt das Info-Popup auf der ARTURIA-Webseite mit den Release-Notes zum Firmware-Update 1.1.0.0 übersehen. Dieses verkündet nämlich, dass damit nun auch die Gate-Zeit sowie den Swing-Faktor der Step-Sequenz direkt am Gerät edtierbar werden. SHIFT + Drehregler 1 verändern die Gate-Zeit global von 50% bis zu 99%, SHIFT + Drehregler 2 sind für den Swing-Faktor zuständig. Sehr schön! Damit einhergehend schwindet allerdings jetzt auch meine Hoffnung darauf, dass man den den 16 Drehreglern via Update auch noch die Regelung der Anschlagsdynamik beibringen könnte, denn allein mit Hilfe des SHIFT-Buttons kann das ja nun nicht mehr funktionieren…
6 Gedanken zu “Test: ARTURIA BeatStep – Der frische Franzose”
Hallo Wolfgang,
schön, mal wieder von Dir zu lesen! Danke für Dein Feedback! Bin ich also doch nicht der letzte XP-Mohikaner… 😉
Etwaige XP-Inkompatibilitäten werde ich in künftigen Testberichten durchaus weiterhin erwähnen, lediglich werde ich dies nicht mehr als dezidierten Minuspunkt ankreiden. Immerhin kündigt MS bereits ein Windoof 10 an, während ich gerade mal langsam auf 7 umsattle…
Deine virtuellen Step-Sequencer sind dem BeatStep hinsichtlich der Parametervielfalt sicherlich deutlich überlegen, allein der direkte Zugriff mit den Fingern macht beim BeatStep dafür aber wieder einiges wett.
Wer noch – wie ich auch – einen Behringer BCR2000 besitzt, für den dürfte eventuell dies hier interessant werden (gerade eben entdeckt): https://zaqaudio.com/
Danke für den Hinweis, dass die Editorsoftware nicht unter XP funktioniert. Ich hatte mich schon für das Teil interessiert, aber damit hat sich das Thema erledigt. Wie Andreas schon sagte: Ich werde bestimmt nicht Tage damit vergeuden, ein einwandfrei funktionierendes, individuell angepasstes System mit dutzenden von Programmen neu zu installieren, nur weil so ein Hersteller nicht standardkonform programmieren kann. Es handelt sich ja nicht um einen Treiber (das wäre noch zu verstehen) sondern um ein normales Windows-Programm. Das hätte man problemlos kompatibel programmieren können – sieht man ja an hunderten anderer neu erscheinender Programme, die noch problemlos unter XP laufen.
Hallo Martin,
danke für Deine konstruktive Kritik!
Zur Info: Den Test des BeaStep und der Software habe ich schon unter Windows 7 Ultimate x64 durchgeführt (Gleiches gilt übrigens auch für den parallel getesteten EINKLANG VIER…). Ich habe lediglich aus Neugier zwischendurch auch noch einmal von meiner alten, nach wie vor lauffähigen XP-SSD gebootet, aus den von Andreas bereits genannten Gründen. Ich habe in der Vergangenheit schon häufiger Software, die laut Hersteller erst ab Win 7 lauffähig sein sollte, problemlos auch unter XP verwenden können…
Aber Du hast Recht, sicherlich ist (mangelnde) XP-Kompatibilität heutzutage kein wirkliches K.O.-Kriterium mehr, daher vergebe ich dafür künftig auch keine Minuspunkte mehr, ich bemäkele ja schließlich auch nicht, wenn aktuelle Produkte nicht mehr zum ATARI ST kompatibel sind… 😉
Der BeatStep hat ansonsten ja trotzdem unsere eindeutige Empfehlung erhalten.
Allerdings möchte ich noch anmerken, dass die BeatStep-Hardware sehr wohl auch unter XP-Umgebung funktioniert. ebenso wie man den BeatStep ja bei Bedarf auch ganz ohne Rechner einsetzen kann, z.B. mit einem USB-Netzteil und weiterer Hardware.
Selbstverständlich kann man das Gerät dann nicht frei programmieren oder Daten archivieren usw, aber man kann damit durchaus MIDI-Signale und vor allem Step-Sequenzen abfeuern und diese in der DAW aufzeichnen!
Du kannst also Deinen BeatStep, den Du gegebenenfalls vorher unter Win 7/8 programmiert hast, problemlos mit zu einem anderen Musikanten nehmen, der eventuell noch mit XP arbeitet, und dort eine gemeinsame Session abhalten.
Hallo Andreas
Du hast den Test ja nicht selber durchgeführt, deshalb zu deiner Information: Die MIDI Control Center Software von Arturia liegt dem BeatStep nicht bei, sondern kann nur von der Arturia Webseite gezogen werden. Dort steht dann auch expliziet: „Win7 and higher“, als Systemvoraussetzung. Wenn Perry dann hingeht und es trotzdem mit WIN XP versucht, ist das nicht die Schuld von Arturia. Außerdem hat wohl niemand etwas dagegen, wenn jemand sein altes Equipment nutzt, solange es geht. Nur in dem Wissen, dass die Software nicht für das vorhandene System geeignet ist, sie dann trotzdem zu installieren und das dann als Kritikpunkt anzubringen, geht mir nicht in den Kopf. Zudem wird dem Leser suggeriert, dass die Hardware auch unter XP funktioniert. Ohne die Software kann man allerdings den BeatStep weder mit dem System synchronisieren, noch kann man eventuelle Firmware Updates auf den BeatStep bringen. Von einem seriösen Testbericht erwarte ich was anderes.
Gruß
Martin
Hallo Perry
Der BeatStep ist wirklich ein tolles Teil. Habe selber einen. Was deine Kritik angeht, so würde ich sagen, das ein Unternehmen, was heute noch Software programmiert, die für ein von Microsoft nicht mehr unterstütztes Betriebssystem (XP) wohl etwas an der Klatsche haben muß. Von daher solltest du dir selber die Kritik anziehen, wie du auf die Idee kommst, einen Test mit dieser veralteten Software durchzuführen.
Beste Grüße
Martin
Hmmm ich finde die „Kritik“ insofern man die Aussage von Perry als solche verstehen möchte, durchaus angebracht. Es einfach so das nicht jeder Musiker und Musikproduzent die Zeit, die Nerven und auch nicht unbedingt das Geld hat, um nach Microsofts Pfeife zu tanzen. Warum soll ich denn um Himmels willen ein voll funktionsfähiges Win XP System gegen Windows 8 tauschen, alles neu installieren oder still hoffen, dass ein Update glimpflich verläuft, wenn (wie in den meisten Fällen bei Musikproduktionsrechnern) mein Rechner gar nicht am Internet angeschlossen ist und somit auch nicht der Gefahr ausgesetzt ist, dass irgendwelche Schadsoftware auf die Festplatte kommt. Wer viel Zeit hat oder so wie ich immer das Neueste testen muss (damit unsere Leser auf dem Laufenden bleiben), der kann sich den „Spaß“ erlauben aber die meisten wollen einfach nur Musik machen/produzieren, egal ob sie damit Geld verdienen oder nur Freude daran finden. Ich habe übrigens neben Audio Rechner 1 und 2 auch noch zwei Rechner auf denen XP läuft und das bleibt auch vorerst so.