Testbericht: LAKESIDE AUDIO ISOLA PRO FX 2.1 – In vokaler Isolationshaft


Noch während ich hier anlässlich meines letzten Testberichts den von LAKESIDE AUDIO entwickelten GROOVESTAR in den Versionen 2.0 und 3.0 auf dem Seziertisch liegen hatte, legte mir die kleine, sympathische Pluginschmiede vom Starnberger See schon ein Update ihres Erstlingswerkes ins Nest, genauer gesagt von ihrem Effekt-Plugin namens ISOLA PRO FX, das die Version 2.0 erreicht hatte und im Vergleich zu seinem Vorgänger mit allerlei Neuerungen aufwarten konnte. Und nachdem ich dann kurz darauf gezwungenermaßen leider die eine oder andere längere Pause beim Verfassen dieses Testberichts einlegen musste, war inzwischen bereits die Version 2.1 an den Start gegangen (Mann, rast die Zeit vorbei, ich komme mit dem Schreiben schon gar nicht mehr hinterher, 2018 dürfte damit wohl das unfreiwillige Rekordjahr mit meinem bisher geringsten Output hier bei BuenasIdeas sein…).

ISOLA PRO FX verrät sein Einsatzfeld schon im Namen, es dient nämlich dazu, einzelne Spuren aus einem kompletten Mix heraus zu isolieren, beispielsweise Gesangstimmen oder Instrumente. Eine solche Aufgabe haben sich ja bereits mehrere Konkurrenten auf die Fahne geschrieben, das Besondere an ISOLA PRO FX ist hierbei allerdings, dass es in Echtzeit als Plugin in der DAW arbeitet und darüber hinaus auch keinerlei Internetverbindung mit irgendwelchen Cloud-Servern benötigt, auf welchen das zu isolierende Audiomaterial erstmal transferiert werden muss und auf denen dann anschließend die eigentliche Hauptarbeit stattfindet.

LAKESIDE AUDIO ISOLA PRO FX 2.1
LAKESIDE AUDIO ISOLA PRO FX 2.1

Fahrgestell…

ISOLA PRO FX 2.1 läuft als VST 2.4-Plugin ab Windows 7 (32 und 64 bit) und ab MacOS 10.10 (nur 64 bit). Für den vorliegenden Testbericht habe ich die Windows-Versionen mit folgenden DAWs ausprobiert: STUDIO ONE 4.1, MIXCRAFT 8, CUBASE 5.5, EnergyXT 3.0 sowie REAPER 5.9.3. In allen der genannten Umgebungen lief das Plugin während meines gesamten Tests frei von unerwünschten Fehlermeldungen oder gar Abstürzen.

Wie auch schon beim GROOVESTAR aus gleichem Hause benötigt ISOLA PRO FX für die Aktivierung auf dem Rechner einmalig eine funktionierende Internetverbindung (im späteren Betrieb dann allerdings nicht mehr!), eine sogenannte Offline-Aktivierung, welche ich aus verschiedenen Gründen bevorzuge, wird leider auch hier nicht angeboten. Ich behelfe mich in solchen Fällen damit, dass ich meinen Studio-Rechner ausschließlich für den kurzen Zeitraum des Aktivierungsprozesses einen Internetzugriff gewähre und direkt danach wieder offline schalte.

Gleichfalls wie beim GROVESTAR (oder wie bei Windows 10…) lässt sich auch eine ISOLA PRO FX 2.1-Lizenz nur auf dem spezifischen System nutzen, auf dem man das Programm installiert hat (was wiederum manuell durch einfaches Kopieren der Plugin-Datei in den gewünschten Ziel-Ordner erfolgt, so wie ich es persönlich auch bevorzuge), aber LAKESIDE AUDIO gewährt dem Anwender auf Anfrage auch hier bis zu 3 Lizenzen für die Nutzung auf weiteren Rechnern.

Bezüglich seines Appetits auf CPU-Ressourcen verhält sich ISOLA PRO FX etwas ambivalent, denn während es in seiner Grundeinstellung durchaus akzeptable Werte erreicht, erzeugte der Einsatz der beiden zusätzlichen Parameter namens „ACCURACY“ und „LEVELLER“ im Test einen Anstieg der CPU-Belastung zumindest kurzfristig bis in den roten Bereich hinein, inklusive Audioaussetzern. Und dabei war verwendete Rechner jetzt auch nicht gerade das, was ich als eine lahme Krücke bezeichnen würde (Intel i7-CPU mit 4 x 4 GHz und 16 GB RAM).

Höhenruder…

ISOLA PRO FX stellt für die Isolation/Extraktion von Audiospuren zwei verschiedene Modi bereit, den sogenannten AUTOMATIC MODE sowie den MIDI MODE.

Weit mehr als die Hälfte der Bedienoberfläche wird durch die recht farbenfrohe Anzeige des spektralen Verlaufs des Audiosignals in Beschlag genommen (wenn kein Audiosignal anliegt oder die DAW gerade pausiert, dann bleibt diese Anzeige natürlich schwarz), links und rechts davon gesellen sich die einstellbaren Parameter, übersichtlich aufgeteilt in einzelne Sektionen.

LAKESIDE AUDIO ISOLA PRO FX 2.1 - Frequenzband-AuswahlLAKESIDE AUDIO ISOLA PRO FX 2.1 - Frequenzband-Auswahl
LAKESIDE AUDIO ISOLA PRO FX 2.1 – Frequenzband-Auswahl

Auf der rechten Seite finden sich zunächst die grundlegenden Einstellmöglichkeiten für den automatischen Modus. Mittels CENTER nimmt man eine Vorauswahl des zu isolierenden Frequenzbands vor, WIDTH bestimmt hierbei die Größe des Bereichs um die selektierte Frequenz herum. Das Ganze scheint mir praktisch ach Art eines Bandpassfilters zu funktionieren. Übrigens lassen sich diese Eingriffe alternativ dazu auch direkt im Spektral-Display durch Anklicken und Ziehen mit der Maus vornehmen.

LAKESIDE AUDIO ISOLA PRO FX 2.1 - Extraktions-Algorithmen
LAKESIDE AUDIO ISOLA PRO FX 2.1 – Extraktions-Algorithmen

Unter den vorgenannten Drehreglern findet sich ein kleines Auswahlmenü, mittels dem man einen von fünf Algorithmen des AUTOMATIC MODE aufrufen kann. Diese finden dann ihre Anwendung in der Sektion namens HARMONIC EXTRACTION auf der linken Seite. MAGN(itude) richtet sich dabei einfach nach den Harmonischen mit der höchsten Lautstärke, während FREQ(uency) die niedrigste vorhandene Frequenz auswählt. VOICE wurde, der Name verrät es uns ja bereits, auf die Detektion der menschlichen Stimme hin optimiert, INSTR(ments) dafür eher auf die von typischen Instrumenten. Der Algorithmus ALL schließlich soll vorrangig bei der Entfernung von perkussiven Elementen wie etwa Drums aus dem Audiosignal unterstützen.

Damit wenden wir uns auch gleich einmal den einzelnen Sektionen auf der linken Seite des Plugins zu.

Autopilot…

Zuerst fällt hier die in Grün gehaltene Abteilung DRUM EXTRACTION ins Auge, auch deren Name erklärt eigentlich schon ihre Bestimmung, nämlich die Entfernung von Drumsounds aus einem kompletten Mix. Dieser Extraktionsmodus lässt sich seperat aktivieren, zudem lässt sich dabei noch die Bearbeitung von Stereosignalen zuschalten, was dann allerdings auch die dafür benötigte CPU-Last verdoppelt. Wie bereits erwähnt, knabbert der folgende Parameter ACCURACY aber noch deutlich mehr an den zur Verfügung stehenden Ressourcen herum, daher sollte man diesen auch nur mit Bedacht einsetzen. Mit MIX LEVEL lassen sich die zuvor extrahierten Drums bei Bedarf auch wieder dem Ausgangssignal beimischen (und damit bei einem fertigen Mix auch noch nachträglich in der Lautstärke anpassen!). Unterstützung erhält die Schlagzeugentfernung sinnvollerweise noch durch ein eigenes, zuschaltbares Noise Gate im Signalweg, das mit den üblichen Parametern ATTACK, RELASE und THRESHOLD aufwartet.

LAKESIDE AUDIO ISOLA PRO FX 2.1 - Input-Modi
LAKESIDE AUDIO ISOLA PRO FX 2.1 – Input-Modi

Die violett eingefärbte Sektion HARMONIC EXTRACTION, die für die Freistellung von Stimmen und Instrumenten zuständig ist und somit das eigentliche Herz von ISOLA PRO FX darstellt, lässt sich ebenfalls separat einschalten, wobei das Eingangssignal auch bei deaktiviertem Algorithmus über die Vorstufe dieser Sektion geleitet wird, gemäß der unter INPUT vorgenommenen Einstellung. Bei dieser stehen die drei Mono-Modi L+R, L-R und R-L, welche Summe bzw. die Differenz von linken und rechtem Stereokanal erzeugen, sowie der STEREO-Modus (mit wiederum erhöhten Ressourcenanforderungen) zur Auswahl. Mit dem BALANCE-Regler wird dabei in allen der gerade genannten Mono-Modi jeweils das Verhältnis von linkem zu rechtem Kanal definiert. Eine Unterabteilung bildet der sogenannte LEVELLER, der sich zusätzlich aktivieren lässt und der dabei hilft, perkussive Anteile des Audiosignals zu dämpfen. Das funktionierte im Test recht gut, brachte aber wiederum die ansonsten durchaus potente CPU meines Studiorechners ebenfalls gehörig zum Schwitzen, selbst bei der Minimalstellung des virtuellen Drehreglers.

Auf den Schalter MIDI MODE komme ich gleich noch zu sprechen, solange er nicht aktiviert ist, funktioniert ISOLA PRO FX nach wie vor im AUTOMATIC MODE.

LAKESIDE AUDIO ISOLA PRO FX 2.1 - Automatic-Modus
LAKESIDE AUDIO ISOLA PRO FX 2.1 – Automatik-Modus

Auch die HARMONIC EXTRACTION verfügt über ein zusätzliches Noise Gate mit identischer Parameter-Austattung. Darüber hinaus besitzt sich noch einige weitere Stellschrauben zum Finetuning. Das Update von v2.0 auf v2.1 hat hier übrigens zwei vorher unter DETECTION vorhandene Parameter (ATTENUATOR und OVERTONE) wegrationalisiert, zugunsten einer übersichtlicheren Bedienung. Dies wurde laut LAKESIDE AUDIO durch eine entsprechende Optimierung der Algorithmen ermöglicht. Übriggeblieben sind nun nur noch TRACKING, HARMONIC sowie TRANSIENT, die je nach harmonischer Struktur des Ausgangsmaterials eingestellt werden wollen. O-Ton LAKESIDE AUDIO hierzu: „TRACKING bestimmt dabei, wie sehr der Algorithmus harmonischen Verläufen folgt, und HARMONIC filtert dann nach links gedreht die Obertonreihen raus.“

Düsenstrahl…

Die Lautstärke der so extrahierten Stimmen oder Instrumente lässt sich stufenlos pegeln, bevor das Signal an den Summenausgang weitergereicht wird. Zusätzlich lässt sich über INVERSE MIX LEVEL auch noch die zuvor unterdrückten Signalanteile wieder beimischen, etwa um so bei Bedarf eine Änderung des Lautstärkeverhältnisses zwischen Stimme/Einzelinstrument und dem Rest des Mixes zu erzielen, LAKESIDE AUDIO weist im Manual aber ausdrücklich darauf hin, das dies in den meisten Fällen nicht dazu geeignet ist, um damit aus einem fertigen Song auf einfache Weise Intrumentalversionen ohne Gesang zu erzeugen, denn dazu sind die üblichen Audioquellen in der Regel schlichtweg zu komplex.

Es sei an dieser Stelle noch erwähnt, dass ISOLA PRO FX nicht nur mit einem einzelnen Stereoausgang aufwarten kann, sondern sogar mit gleich vier davon, insgesamt also über zwei Eingangs- und acht Ausgangskanäle verfügt. Während der erste Stereoausgang die Summe aus DRUM MIX, OUTPUT MIX und INVERSE MIX bereitstellt, das Lautstärkeverhältnis dieser drei Signale wird hierbei durch deren jeweiliger Reglerstellung bestimmt, gibt das zweite Ausgangspaar nur die extrahierten Drums wieder, das dritte Ausgangspaar die Ergebisse der harmonischen Extraction, also beispielsweise die Vocals, und des vierte Ausgangspaar schließlich führt die bei der harmonischen Extraction entfernten Signalanteile seperat nach außen. Diese drei verschiedenen Signale ließen sich bei Bedarf also noch einzeln in der DAW abmischen, mit verschiedenen Effekten aufmöbeln oder mit getrennten EQ-Korrekturen versehen etc.

Allerdings, dies sei angemerkt, muss hierbei auch noch die verwendete DAW mitspielen bzw. ein entsprechendes Kanal-Routing für Effekt-Plugins bereitstellen, sonst steht lediglich der erste Stereoausgang zur Verfügung. Das ist aber natürlich kein Manko von ISOLA PRO FX selbst, sondern gegebenenfalls eines der eingesetzten DAW-Software!

Steuerknüppel…

Während die automatische Betriebsart gemäß der voreingestellten Parameter arbeitet und dabei versucht, die gewünschten Signalanteile weitgehend selbsttätig zu entfernen bzw. isolieren, werden beim MIDI MODE noch weitere Eingriffe durch den Anwender notwendig, zugunsten einer verfeinerten Extraktion. Hierbei geschieht die Auswahl des zu isolierenden Frequenzbereiches über MIDI-Notenbefehle, die sinnvollerweise von einer Sequencer-Spur ausgegeben werden (aber bei vorhandener Virtuosität selbstverständlich auch durch manuelles Spiel auf dem Keyboard erzeugt werden könnten, doch wozu hat man schließlich den Computer…?). Die DAW der Wahl muss dazu logischerweise auch das Routen von MIDI-Spuren zu Effekt-Plugins erlauben, das können nicht alle Programme, die besseren Vertreter ihrer Zunft aber sehr wohl.

Der Vorteil liegt auf der Hand: Da die MIDI-Noten idealerweise der Melodie der Gesangsstimme oder des gespielten Instruments folgen, findet eine weitaus spezifischere Filterung statt, als wenn man nur mit einem mehr oder weniger statischen Frequenzband arbeitet. Man könnte Dank der automatisierbaren Parameter von ISOLA PRO FX zwar auch den CENTER-Regler im automatischen Modus dynamisch steuern, via MIDI gelingt eine solch adaptive Steuerung jedoch ungleich einfacher, zumindest bei einer vorhandenen Melodik des zu extrahierenden Signals.

Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass einem auch der Notenverlauf der gewünschten Gesangs- oder Instrumentallinie bekannt ist. Wohl dem also, der über ein geschultes Gehör sowie über ein ausreichendes musikalisches Grundwissen verfügt und der somit die Melodien ganz einfach nachzuspielen vermag (ich muss hier leider passen…).

Alle anderen können dazu einmal mehr den Kollegen Computer bemühen, benötigen hier allerdings auch noch zusätzliche Software zur Erzeugung von MIDI-Dateien aus Audiosignalen, sofern die verwendete DAW diese Funktionalität nicht sowieso schon mit an Bord hat. MELODYNE könnte hier beispielsweise behilflich sein, leider jedoch nicht die günstige ESSENTIALS-Version, die im Bundle zusammen mit einigen DAWs geliefert wird… Das Manual von ISOLA PRO FX führt exemplarisch nur den Einsatz innerhalb von Cubase an, bei einer anderen DAW muss man sich selbst durchwurschteln.

Übrigens empfiehlt LAKESIDE AUDIO zur Erzielung besserer Ergebnisse, das Audiosignal zunächst mit dem automatischen Modus „vorzuwaschen“ und die damit erzeugte Spur anschließend via MIDI MODE nachzubehandeln.

Abflug…

All die ganzen Programmfeatures und Einstellmöglichkeiten machen natürlich erst dann Sinn, wenn das damit Ergebnis zu überzeugen vermag. Sehr sympathisch erscheint mir hier die gewisse Bescheidenheit, die LAKESIDE AUDIO im Vergleich zu einigen Anbietern ähnlicher Tools an den Tag legt, denn während letztgenannte ihre Software häufig als die ultimativen Werkzeuge schlechthin darzustellen versuchen, macht LAKESIDE AUDIO auf der Webseite und auch im Manual deutlich darauf aufmerksam, dass ISOLA PRO FX mitnichten irgendwelche Wunder zu leisten vermag, sondern die Qualität der Extraktion ganz klar in direktem Zusammenhang mit der Qualität des Ausgangsmaterials steht, mit welchem ISOLA PRO FX gefüttert wird. Erstaunlich fand ich, wie gut doch die Entfernung vorhandener Drumspuren gelingt.

Hier gilt es also, wie bei allen anderen Tools dieser Art auch, überzogene Erwartungen zu dämpfen. Bis jetzt ist mir nämlich noch keine Software bekannt, die aus einem fertigen Mix die Gesangsspur als lupenreines und artefaktfreies Acapella zu isolieren vermag, sowas bekommt höchstens der Bordcomputer von Captain Picards Enterprise hin (da gab’s doch mal so eine TNG-Folge, in der Picard auf seiner Flöte zu einem klassischen Musikstück aus der Konserve spielt und daher den Computer die Instrumentalstimme, die er dabei selbst übernehmen will, einfach aus dem Stück herausrechnen lässt).

Im Rahmen dieses Testberichts kann ich Euch natürlich nicht einfach irgendeinen populären Charthit als Klangbeispiel präsentieren, schließlich wollen wir uns hier keine Mahnschreiben oder Klagen wegen einer Urheberrechtsverletzung einhandeln!

ISOLA PRO FX 2.1 in ACOUSTICA MIXCRAFT 8.1
ISOLA PRO FX 2.1 in ACOUSTICA MIXCRAFT 8.1

Da meine eigenen früheren Homrecording-Tracks mit „Gesang“ nicht gerade optimal aufgenommen und abgemischt waren und die Ergebnisse mit ISOLA PRO FX somit auch nicht sonderlich gut gelangen, habe ich mich für das obligatorische Klangbeispiel dazu entschieden, eines der Demo-Projekte zu verwenden, die ACOUSTICA zu seiner DAW MIXCRAFT 8 mitliefert, nämlich das Stück „I Can’t Go On This Way“ (siehe Fußnote ganz unten), das stilistisch zwar nicht wirklich meinen persönlichen Geschmack trifft, dafür aber bereits sehr gut abgemischt ist und zudem mit einer prägnanten und professionellen Gesangstimme aufwarten kann. Ich habe hierbei einen Ausschnitt von etwa 1 Minute Länge verwendet.

Zunächst hört Ihr das unveränderte Original:

I Can’t Go On This Way – Original

Nun folgt die daraus extrahierte Gesangsspur:

I Can’t Go On This Way – ISOLA PRO FX

Und zu guter Letzt habe ich auch noch einmal das inverse Signal separat aufgenommen, also zuzusagen den ganzen Rest:

I Can’t Go On This Way – ISOLA PRO FX inverse

Wer möchte, der kann die letzten beiden Dateien einmal auf getrente Audiospuren seiner DAW legen, zusammen ergeben diese mehr oder weniger (ich hatte in ISOLA PRO FX allerdings keine Stereo-Bearbeitung aktiviert, daher auch der leichte klangliche Unterschied zum Original!) wieder den urprünglichen Track, die Gesangsspur lässt sich hier nun aber unabhängig in der Lautstärke regeln, während die bei der Extraktion entstandenen Artefakte im Mix überwiegend untergehen.

Fazit:

LAKESIDE AUDIO hat mit ISOLA PRO FX zwar nun auch keine Wunderwaffe zur Erzeugung perfekter Acapalla- und Instrumentalversionen am Start, aber das haben die anderen Anbieter derartiger Tools ebenfalls nicht, und zumindest in der gebotenen Preisklasse kann ISOLA PRO FX auch locker mithalten, bisweilen hat es hier sogar die Nase leicht vorn. Und das alles in Echtzeitbearbeitung ohne die Notwendigkeit einer Verbindung zu Hersteller-seitigen Cloudservern nebst lästiger und zeitraubender Online-Übertragung (datenschutzrelevante Aspekte bei solchen einmal völlig außen vor gelassen…).

Wer hier also nicht gleich einen artefaktfreien Stem-Generator erwartet (den es auch noch gar nicht gibt…), sondern ein Werkzeug, das bei der Erzeugung von Mash-Ups, Remixes und einfachen Lautstärke-Korrekturen behilflich sein kann, der sollte sich ISOLA PRO FX auf jeden Fall einmal näher ansehen.

Da LAKESIDE AUDIO ja fairerweise auch eine Demoversion seines Plugins anbietet, muss man hier nicht etwa die Katze im Sack kaufen, sondern kann ISOLA PRO FX vorher ausgiebig testen und gegebenenfalls auch mit artgleichen Programmen und Serviceangeboten vergleichen.

ISOLA PRO FX 2.1 kann man direkt bei LAKESIDE AUDIO beziehen, die zeitlich unlimitierte Vollversion kostet 129,- Euro.

Positives:

  • Plugin arbeitet lokal und ohne Internetverbindung
  • Klangergebnisse sind konkurrenzfähig
  • Automatik- und MIDI-Modus
  • gut funktionierende Drum-Extraktion
  • Einzelausgänge (Nutzung DAW-abhängig)

Negatives:

  • Keine Offline-Aktivierung möglich
  • recht hoher Bedarf an CPU-Ressourcen

Produktwebseite: http://www.lakeside-audio.de/isolaprofx.php


Klangbeispiel:
Demoprojekt aus ACOUSTICA MIXCRAFT 8
„I Can’t Go On This Way“
2016, Chroma Machine Musik
Vocals by the fabulous Kim Wood.
www.iamkimwood.com
All instruments/production/mix by Mitchell Sigman.
www.mitchellsigman.com