Eindrücke von einer Präsentation der NI MASCHINE STUDIO

Da ich tatsächlich im Moment überlege, mir einen größeren Controller zuzulegen begab ich mich zu einer Präsentation der brandneuen MASCHINE STUDIO von Native Instruments. Vorausschickend kann ich sagen, dass ich bisher kein MASCHINE-User bin und den Workflow nur aus Video-Tutorials kenne und nicht aus eigener Anschauung – also nichts Genaueres dazu sagen kann. Eine detaillierte Übersicht über die Funktionen des Controllers und der neuen Softwareversion wurde vor einigen Tagen auf Buenasideas veröffentlicht. Hier ergänzend die Begegnung mit der realen Hardware.

Die Veranstaltung war gut besucht, ich schätze rund fünfzig Leute, der Raum war etwas überfüllt, aber man sieht, dass das Interesse an dem Gerät hoch ist. Die MASCHINE STUDIO stand in der weissen Ausführung auf dem Tisch des Präsentators und machte einen ungemein edlen und wertigen Eindruck. Am auffälligsten die zwei Farbdisplays in der Größe von iPhone-Displays und die neuartige Edit-Sektion mit dem großen Jog-Wheel rechts neben der gewohnten Pad-Matrix.

Maschine_Studio_weiss

Auch wenn nun viele häufig benutze Funktionen, wie delete, copy usw. von den bisher doppeltbelegten Pads weg in die Edit-Sektion verlegt wurden, konnte man doch beobachten, dass es noch eine Menge Tastenkombinationen nötig sind um Buttons und Regler Situationsbedingt in ihrer Funktion umzuschalten. Doch das kann natürlich bei der Komplexität der Software, die hier bedient wird auch gar nicht anders sein. Wobei der Produktspezialist von Native Instruments auch mehrmals betonte, dass MASCHINE 2.0 dennoch immer noch keine vollwertige DAW darstellt, sondern ein aufgebohrter Drum-Sampler oder eine Groove-Box auf Acid.

MASCHINE generell ist extrem für das schnelle Einspielen und Editieren von Grooves und Bass/Lead-Linien optimiert. Wenn man sich hier in die Bedienung eingearbeitet hat ist der Workflow schnell, effektiv und es ergibt sich viel Spielraum für kreative Variationen und Experimente, die in einer überfrachteten großen DAW, wie Live oder Cubase viel eher mal ausgebremst werden. So viel wurde im Laufe der Produktvorführung schon klar. Gerade die neue MASCHINE STUDIO macht durch die zusätzlichen Bedienelemente den Zugriff auf einzelne Noten und Patterns in der Pianoroll oder Songblöcke in dem neuen Arranger blitzschnell.

Maschine_Displays

Verbessert wurde die Einbindung der Plugins von Native Instruments selbst, die in einem neuen Browser mit Vorschau-Icon auftauchen und man hat kann mit dem Jog-Wheel durch die Presets scrollen. Plugins von Drittherstellern sind neutrale Rechtecke, aber in MASCHINE 2.0 fiel die umständliche Einbindung über Module weg, die Original-GUI ist nur einen Mausklick entfernt und für die wichtigsten Parameter kann man sich Makros einrichten. Auch die Einschränkungen bei der Anzahl von Gruppen und Effektketten sind Geschichte.

Erwähnenswert ist auch die neue Mixer-Ansicht in den zwei Displays, mit den Reglern darunter trimmt man den Mix ganz direkt und DAW-like hin, bis es passt.

Der Präsentator wies an vielen Stellen seiner Vorführung auf Verbesserungen bei der 2.0 Version der MASCHINE Software hin. Sehr gut gefiel mir beispielsweise die Slicing-Funktion für Drum-Loops, die nach Transienten aufteilt und auch Überlappungen der Slices zulässt – so soll es sein! Auch so Selbstverständlichkeiten wie MIDI-Import sind nun implementiert. Die neuen Drum-Synthesizer, die auf einer Kombination von Samples mit Physical-Modeling basieren klangen sehr druckvoll und waren flexibel einzustellen.

Mein persönliches Fazit aus der Vorführung war, dass die Verbindung des Updates der MASCHINE Software und der MASCHINE STUDIO als ein Evolutionssprung beim Workflow gesehen werden kann, ungefähr wie von Wasser an Land. Der Mann von Native Instruments meinte hinterher, dass er dann irgendwann, nachdem er die MASCHINE STUDIO eine Woche in Gebrauch hatte seine normale MASCHINE Mk2 anschaute und sich nicht mehr vorstellen konnte damit zu arbeiten. Wenn man im Bereich EDM, gleich welche Stilrichtung produziert und hauptsächlich am Controller Beats und Melodien zusammenschrauben will ist die MASCHINE STUDIO ein effizientes Arbeitstier, das ein flüssiges, kreatives Musizieren ermöglicht. Eine DAW ersetzt auch diese MASCHINE noch nicht, aber er erzählte, dass er für Live-Sets Ableton Live mit Push in Kombination mit MASCHINE einsetzt und das eine unschlagbare Kombination sei. Das kann ich mir nach dieser Vorführung gut vorstellen.

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