EaReckon – TransReckon – Transienten-Designer – Test

Testbericht von Andreas, veröffentlicht am 14.07.2014

Nachdem EaReckon uns seit einiger Zeit mit ausgereiften und wirklich gut klingenden Audio-Plugins, wie dem EarReverb (setze ich sehr oft gerne ein), den Analog97 Series (davon gibt es auch eine Freeware Version) und letztlich mit dem äußerst flexiblen Delay-Effekt dem EaRebound versorgt, gibt es nun einen Transienten Designer, der mit übersichtlicher Bedienung bei gleichzeitig effektiven Möglichkeiten und extrem günstiger Preisgestaltung punkten will.

Was sind Transienten?

Transienten sind die extrem kurzen Einschwingzeiten eines akustischen Signals, also das erste akustische Ereignis, das beim Schlag auf eine Trommel oder beim Anzupfen einer Gitarrensaite entsteht, ohne Transienten würde die Musik ziemlich matschig klingen, übertrieben gesagt ungefähr so, als ob wir ohne Konsonanten sprechen würden. Mit einem Transienten-Designer können die Transienten entweder betont oder abgeschwächt werden, was dazu führt, dass ein Instrument mehr oder weniger stark im Mix an Präsenz gewinnt. Zusätzlich verfügen fast alle Transientendesigner auch über eine Sustainbetonung, das Sustain ist das Signal, das wir, solange hören, bis der Klang in die Ausklingphase überwechselt. Mit einer Betonung oder Abschwächung des Sustains wird der Sound fetter oder dünner, bei zu starker Betonung kommt es aber auch schnell zu einem ordentlichen matschigen Brei, was natürlich nicht im Sinne des Erfinders sein dürfte. Bei perkussiven Instrumenten kann durch eine stärkere Betonung des Sustains aber der Klang ordentlich in den Vordergrund geholt werden, er klingt dann lauter. Bei Betonung der Transienten wird der Klang knackiger und perkussiver, genau das Richtige also für Schlagzeugaufnahmen, wabbernde Synth Flächen oder Instrumente mit langen Einschwingphasen können kaum von dem Einsatz eines Transientendesigners profitieren.

TransReckon Installation und Registrierung:

Wie alle anderen EaReckon Plugins kann auch der TransReckon auf vier (!!) verschiedenen Rechnern registriert werden, dazu muss allerdings eine Internetverbindung vorhanden sein. Einfacher geht es meiner Ansicht nach mit dem Keyfile, das aus Eurem EaReckon User Account heruntergeladen werden kann. Es muss bei der Aktivierung dann nur angeben werden, wo Ihr auf Eurem Rechner dieses Keyfile gespeichert habt, das Keyfile ist allerdings mit Euren Daten verzahnt, sodass ein Weitergeben an andere zahlungsunwillige Musikproduzenten ausgeschlossen sein sollte.

TransReckon Überblick:

EaReckon Transientedesigner - TransReckon
EaReckon Transientedesigner – TransReckon

Oben links finden wir den Bypass Schalter, mit dem wir das Signal durch die Bearbeitungskette jagen können oder eben daran vorbei, dies dient zum A/B Vergleich zwischen dem bearbeiteten Signal und dem unbearbeiteten Signal. Daneben ist die Presetverwaltung, mit der die bereits im TransReckon enthaltene Einstellungen abgerufen werden können. Etwas weiter unten links finden wir den Link L/R Button, welcher entweder das Stereo Signal bearbeitet oder beide Kanäle getrennt, ist „Link L/R“ ausgewählt wirkt die Transienten Funktion auf den Kanal, der gerade die lauteste Transiente liefert.

Ganz links sehen wir eine Pegelanzeige und den Regler für die Lautstärke des eingehenden Audiosignals, rechts daneben befindet sich die Attack Sektion, neben einem großen Drehregler, der das Anschwingverhalten der Transienten beeinflussen kann, hat EaReckon hier auch eine wirklich praktische und sehr nützliche Funktion integriert. Mittels dem Button „Listen“ können den TransReckon so einstellen, dass wir nur die Transienten hören, die laut unseren Einstellungen beeinflusst werden. Die beiden Regler „Sense“ und „Length“ dienen zur Feineinstellung der Transientenbearbeitung. Weiter geht es mit der Sustain Verarbeitung, hier wird nicht das Einschwingverhalten der akustischen Ereignisse bearbeitet, sondern die Sustainphase, auch hier befindet sich wieder ein großzügig ausgelegter Drehregler, mit dem mehr Sustain hinzugefügt oder Sustain entfernt werden kann. Mit der Sustainbearbeitung kann auch ganz hervorragend ein zu starker Hallanteil wieder entfernt werden. Im Normalfall nutzt die Sustainbearbeitung die gleiche „Sense“ Einstellung wie in der Attack Sektion vorgegeben, dies ist änderbar, indem der Button“Flat“ deaktiviert wird, nun erscheint ein kleiner Drehregler in der Sustainsektion, mit dem die Sensitivität unabhängig von der Attack Sektion regulierbar ist. Der Drehregler „Length“ sorgt auch in bei der Sustainbearbeitung für den Feinschliff.

Ganz rechts ist Ausgangsektion, in der ein Limiter aktiviert werden kann, um Übersteuerungen zu verhindern und eine Ausgangspegel-Anzeige samt einem Drehregler zur Anpassung der Lautstärke.

Klangbeispiel EaReckon TransReckon:

Zuerst ist der unbearbeitete Drumloop zu hören, danach habe ich den Attackregler bemüht, in der Mitte hört Ihr nur die Transienten mittels der Funktion „Listen“ und danach habe ich an den Sustaineinstellungen geschraubt.

Fazit:

Der TransReckon ist ein kleines aber feines Audiotool, das ansprechende Ergebnisse bei intuitiver und einfacher Bedienung liefert. Seine Fähigkeiten spielt der TransReckon gerade bei der Bearbeitung von Schlagzeugspuren aus, allerdings ist er auch für den Einsatz von anderweitigem perkussiven Klangmaterial, wie zum Beispiel Gitarren, bestens geeignet. Der TransReckon wird aktuell zu einem Einführungspreis von 39,- Euro angeboten, ab dem 22. Juli 2014 soll er dann 59,- Euro kosten.

Eine kostenlose Demoversion kann ebenso wie die kommerzielle Variante bei EaReckon heruntergeladen werden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*