EZ-Mix, warum nicht einmal Chuck Ainlay im Homestudio mischen lassen?

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Ok, das ist natürlich Quatsch, denn der wird wohl kaum die weite Reise machen, um bei mir am Mix zu feilen, auch das ganze Equipment, das solche Größen im Schlepptau haben, wird Chuck wohl kaum zu mir karren wollen. Allerdings gibt es da eine Möglichkeit, Toontracks EZ-Mix macht es möglich. Das an sich schon mit vielen brauchbaren Presets ausgestattete EZ-Mix lässt sich nämlich mittels spezieller Presetpacks von Toontrack erweitern. Unter anderem gibt es da auch ein Presetpack von Chuck Ainlay, so kommen wir also doch in den Genuss einzelne Spuren Ainlay like zu modifizieren.

Aber zuerst einmal zu EZ-Mix, das ja hier schon vor einiger Zeit getestet wurde. Das Konzept hinter EZ-Mix ist es dir eine absolut einfache Möglichkeit zu geben eine Audiospur so klingen zu lassen wie die professionellen Produktionen.

Dazu ist das Audio-Plugin mit Software Algorithmen des italienischen Hersteller Overloud ausgestattet. In EZ-Mix sind Komponenten wie Reverb, Equalizer, Kompressor, Limiter, Delay usw. enthalten. Die Werkpresets wurden von Toontrack programmiert, jedes Preset ist einer Kategorie zugeordnet, also Bass, Drums, Gitarre, Vocals usw.

Statt also, wie es normalerweise der Fall ist, mehrere Plugins oder teures Outboard Equipment in Reihe zu schalten, könnt Ihr EZ-Mix auf euren Audiospuren einsetzen und einer Gitarrenspur einen Gitarrenpreset zuordnen oder eben einer Vocalspur ein Vocalpreset. Kleine Einstellungen sind über drei „Fader“ Regler machbar, großartig eingreifen oder sogar selbst Presets erstellen könnt Ihr mit EZ-Mix nicht, das ist ja auch das Konzept, make it easy.

Es gibt neben dem gerade angesprochenen Chuck Ainlay Preset Pack weitere speziell auf Musikarten oder Einsatzzwecke zugeschnittene Preset Packs, so zum Beispiel das Songwriter Pack, das Rock Pack oder das Electronic Pack. In jedem dieser Packs finden sich beeindruckende Mix Presets, welche ohne weiteres sofort einsetzbar sind. Stellt euch das am besten so vor, Ihr sucht einen ganz bestimmten Sound und bekommt diesen mit all den Plugins, die Ihr besitzt, nicht hin, probiert es doch mal mit EZ-Mix, Preset gesucht, kurz vorgehört, vielleicht noch ein anderes Preset ausprobieren und es passt. Ich finde dieses Konzept sehr gut, auch wenn ich eigentlich lieber selber an den Reglern schraube.

Wer also den Sound der Chuck Ainlay Produktionen mag, der wird mit dem Presetset von Toontrack die Möglichkeit haben diesen Sound auch in seinen Produktionen einzusetzen. Ich achte das Konzept, was hinter EZ-Mix steckt und verstehe, was Toontrack damit will, allerdings fände ich es absolut klasse, wenn es eine Profiversion geben würde, die es uns erlaubt eigene Presets zu erstellen und diese dann mit anderen Musikproduzenten über das Internet zu teilen. So ähnlich macht das ja NI mit REAKTOR 5.51, hier gibt es eine riesige Auswahl an, von den Usern erstellten, Synthesizern im Internet zum download.

Toontrack EZ-MIX

Schauen wir uns mal an welche Effekte EZ-Mix bereithält: Parametrischer 5 Band EQ, Low Pass Filter, High Pass Filter, Kompressor, Limiter, Transienten Designer, Tape Simulator, Bit Crusher, Frequenz Gate, Chorus, Reverb, Delay, Distortion. Je nach Preset sind diese Studiotools mit unterschiedlichen Einstellungen dann in Reihe geschaltet. In einem kleinen Display des Plugins werden die eingesetzten Tools dann in der Reihenfolge ihrer Schaltung angezeigt. Hier muss ich dann auch meckern, leider ist es nicht möglich nur die Preset eines bestimmten Presetpacks auszuwählen, also alle Presets zum Beispiel aus dem Songwriter Tools Pack oder alle Preset aus dem Chuck Ainlay Pack. Da könnte Toontrack noch nachbessern, bei der bisherigen Auswahlmöglichkeit ist es zwar möglich, die Presets nach Verwendungsart in Instrumentengruppen zu sortieren, nicht aber nach Preset-Pack, so sieht man erst nach Auswahl eines Presets aus welchem Pack dieses stammt.

FAZIT: Ein tolles Audio Tool das großartiges leistet für kleines Geld, bietet Toontrack mit EZ-Mix an, schnell sind hervorragend klingende Ergebnisse machbar. Die CPU-Last ist für das Gebotene erfreulich gering, sodass es kein Problem darstellt, EZ-Mix auf mehreren Spuren einzusetzen. Manchmal rauscht es ein wenig, dies ist mir insbesondere bei den Chuck Ainlay Presets aufgefallen, aber das ist nicht weiter schlimm, ein alter Bekannter von mir hatte in seinem Tonstudio ein Lexicon Hallgerät installiert, das war so richtig fett teuer, es klang wunderbar aber es rauschte ein wenig. Er sagte, egal, das muss so sein, nun Chuck denkt wohl ähnlich, ansonsten rauscht das EZ-Mix-Plugin nicht, es kommt halt auf die Einstellungen an. EZ-Mix ersetzt weder einen echten Tontechniker noch spezialisierte Plugins oder Hardware, es bietet jedoch einen einfachen Weg, die Produktion schnell und einfach professionell klingen zu lassen. Und nein, EZ-Mix ist nicht nur etwas für Anfänger, auch Profis werden den ein oder anderen Sound gerne einsetzen oder sich davon inspirieren lassen.

EZ-Mix kostet aktuell 59,- Euro, die einzelnen Presetpacks liegen jeweils bei 25,- Euro. Der Preis ist sehr fair, eine kostenlose Demo Version könnt Ihr bei Toontrack downloaden.

Benotung:

  • Konzept: Sehr gut durchdacht
  • Bedienung: Einfach und schnell
  • Installation: Kein Dongle, dafür aber Internet Aktivierung, EZ-Mix könnt Ihr auf zwei Computern einsetzen, mit einer Lizenz.
  • Klang: gut bis sehr gut
  • Meckerecke: Keine Möglichkeit selbst Presets zu erstellen, Preet Auswahl nach Presetpack ist nicht möglich.

Gesamtnote: Gut und preiswert.

Herstellerlink: www.toontrack.com

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