Wer seine Musik selbst erstellt und fertig abgemischt hat, wird das fertige Werk auch gerne Mastern wollen, dies ist (meiner Ansicht nach) in der heutigen Zeit nicht mehr unbedingt notwendig, denn solange kein Vinyl (Schallplatten die schwarzen runden Scheiben die so seltsame Muster auf der Oberfläche haben) im Spiel ist und die Musik via CD oder Audiostream wiedergegeben wird ist wohl kaum die Gefahr gegeben, dass bei der Wiedergabe der Musik die Nadel des Tonabnehmersystems vom Plattenspieler bei zu tiefen Frequenzen aus der Rille springt.
Mastern ist aber heutzutage einfach ein Muss geworden, wobei ich mich frage ob es sich hierbei nicht mal wieder nur um ein „Alle machen das, dann muss ich das auch machen“ Phänomen handelt, allerdings wird auch gerne beim Mastering auch noch das allerletzte Bisschen Dynamik weggebügelt um die Lautheit so zu erhöhen so das unser Werk sich auch der Konkurrenz stellen kann.
Das Mastern kann aber auch einen Klangvorteil bringen, sei es durch die Nutzung extrem spezieller Audio Hardware, die auch mal gerne den Preis eines Mittelklasse KFZ übersteigt oder eben durch den Einsatz spezieller Mastering- Plug-Ins und Audio Editoren.
Das dies nicht immer teuer sein muss will ich hier in diesem Beitrag erläutern, es sei jedoch bemerkt das, wenn Ihr mit Eurer Musik in die Top 100 wollt, der Einsatz eines professionellen Mastering- Services absolut zu empfehlen ist, denn die Profis haben einfach das notwendige Know-how und die richtigen Abhörmöglichkeiten, es geht ja im Falle einer kommerziellen Verbreitung darum, dass Ihr absolut sicher sein könnt das sich Euere Musikproduktion nicht nur bei Euch im Studio gut anhört, sondern auch auf der Riesenanlage im angesagtesten Club in Berlin oder im Kofferradio.
Für den Hausgebrauch sowie den semi- oder nicht kommerziellen Einsatz Eurer Produktion reicht aber neben einem funktionsfähigem Paar Ohren auch der eigene Rechner, ein Audio- Interface sowie eine möglichst professionelle Abhöre und die hier vorgestellten Freeware Tools aus.
Wir benötigen zum Mastern, insofern wir dazu nicht die DAW unserer Wahl einsetzen wollen, einen leistungsfähigen Audioeditor, jenseits der Platzhirsche wie dem wirklich guten WaveLab von Steinberg gibt es auch einige Audio Editor Programme, die nicht nur grundsolide ausgestattet sind, sondern neben der 64 bit Fähigkeit auch noch gratis bereitgestellt werden.
So zum Beispiel der unter anderem auch „deutschsprachige“ OcenAudio aus Brasilien, ein Audioeditor der sowohl in 32 bit wie auch in 64 bit zu haben ist und der mit vollem VST- Support und vielen eingebauten Audiotools wie Kompressor, Equalizer, Filter und weiteren Effekten zu überzeugen weiss.
Zudem begeistert mich bei OcenAudio das hier zahlreiche Im- und Exportformate bereits eingebaut sind, sei es das Audio- RAW- Format, WAV, MP3, OGG Vorbis, FLAC bis hin zu AIFF und SUN AU uvm., es ist echt erstaunlich, was der OcenAudio so alles verarbeiten kann.
Auch die Bedienoberfläche ist einfach und übersichtlich aufgebaut, ganz besonders überrascht hat mich das die 64 bit Version von OcenAudio ohne Mucken auch 32 bit VST Plugins verarbeitet ganz ohne JBridge oder ähnlichen Spezial Werkzeugen, seltsam aber tatsächlich wahr …. Ich habe sowohl 64 bit wie auch 32 bit VST Plug-Ins von OcenAudio im gleichen Projekt nutzen können.
Der einzige Wermutstropfen bei der Audiobearbeitung mit VST Plug-Ins im OcenAudio ist, dass wir immer nur ein Plug-In gleichzeitig berechnen können, es ist also nicht möglich mehrere Plug-Ins hintereinanderzuschalten, wie es zum Beispiel bei dem auch kostenlosen aber nicht so umfangreich mit Exportformaten ausgestatteten WAVOSaur Audio-Editor machbar ist.
Grundsätzlich könnten wir also mit OcenAudio alleine schon mastern aber es macht doch viel mehr Spaß mit den richtigen Tools und da bin ich auf ein reichhaltiges Arsenal von Audio Plug-Ins bei Terry West gestoßen. Der Niederländer ist selbst Musiker und singt nicht nur recht gut, sondern spielt auch noch sehr gut Klavier (könnt Ihr auf der Webseite von Terry West selbst einmal schauen (Video), ist zwar nicht ganz meine Musikrichtung aber schön gemacht).
Neben mehreren Kompressor Plug-Ins finden wir im Bereich Equalizer einige Mastering Plug-Ins die sich zusammensetzen aus Equalizer, Kompressor, Exiter, Sättigung und Mid / Side Bearbeitungsfunktionen. Im Bereich „Utils“ finden wir sehr viel nützliches wie zum Beispiel ein Phaseninverter, ein Tool um übersteuerte Aufnahmen wieder brauchbar zu machen und vieles vieles mehr.
Auch die Terry West Plug-Ins sind allesamt kostenfrei zu haben, es lohnt sich unbedingt hier einmal einen Blick bzw. ein Ohr darauf zu werfen!
Und das Allerbeste bei OcenAudio ist die Verfügbarkeit für alle gängigen Betriebssysteme, OcenAudio ist sowohl für Windows in 32 und 64 bit zu haben wie auch für den MAC in zwei unterschiedlichen 64 bit Formaten, zum einem MAC OSX und zum anderen MAC OSX Leopard.
Das ist für die Entwickler von OcenAudio aber noch lange nicht ausreichend denn auch LINUX wird unterstützt, hier finden wir insgesamt vier Install Pakete, und zwar im RPM und deb Format, jeweils in 32 bit und 64 bit.
Ich denke das ist ein absoluter Knaller und OcenAudio hat alleine schon durch die omnipotente Verfügbarkeit auf allen gängigen Betriebssystemen das Zeug dazu ein Standard in der Welt der Audioeditoren zu werden!
Hier sind die passenden Links für Euch:
- www.ocenaudio.com.br
- www.terrywest.nl
Viel Spaß damit 🙂
Und ja es gibt noch viel mehr Quellen an sehr guter kostenfreier Audio Software, schaut einfach mal unter dieser Rubrik hier nach: Gratis Audio Software und kostenlose Audio Plugins
2 Gedanken zu “Selber Mastern mit FreeWare Tools von OcenAudio und Terry West”
Terry West Plugins sind nicht kostenlos.
Donationware!
Dieser Artikel ist schon etwas älter, da sich im Internet laufend alles verändern kann, bitte ich zu entschuldigen das wir nicht mitbekommen haben, dass die Terry West Plugins nun nicht mehr als Freeware sondern als Donationware vertrieben werden. Ich hoffe das du etwas gespendet hast.