Lange erwartet und endlich zu haben, Steinbergs neuestes Wavelab, Version 7 läuft nun auch auf Apple Computern, was es noch an Neuigkeiten gibt erfahrt Ihr hier.
Wavelab 7 gilt als der Waveeditor schlechthin, das sehr weit verbreitete Audio Bearbeitungsprogramm blickt auf über 15 Jahre Marktakzeptanz zurück, die neueste Version wurde komplett überarbeitet und bietet für das Mastering wie auch für Audio Restaurationsaufgaben viele nützliche Werkzeuge, die teilweise schon fast magisch anmuten.
Aber auch für das inzwischen sehr in Mode gekommene Podcasting ist Wavelab 7 bestens gewappnet, automatische Pausen ab einer vorher festgelegten Pegel Grenze oder automatische Marker sowie das Sonnox Plugin „Declicker“ das mit einem DePop Werkzeug ausgestattet ist, mit dem Poplaute automatisch eliminiert werden, sind gerade bei Sprachaufnahmen mehr als nützlich.
Die Benutzeroberfläche teilt sich nun nicht mehr in viele verschiedene lose Fenster auf sondern auch hier wurde das Prinzip des festen Arbeitsbereiches mit andockbaren Fenstern umgesetzt, das ganze ist nun um einiges übersichtlicher, mittels Tabs können sich mehrere Werkzeuge die gleichen Anzeigeposition auf dem Bildschirm teilen. Überhaupt ist die Bildschirmaufteilung von Wavelab 7 sehr praxisgerecht, die Möglichkeit sich eigene an bestimmte Aufgaben angepasste Fensteranordnungen abzuspeichern setzt dem ganzen zudem noch die Krone auf.
Beim ersten Start scannt Wavelab 7 erst den Plugin Ordner, dies dauert einen Moment ist aber eine einmalige Sache, danach werden nur neu hinzugekommene Plugins abgescannt, alle erkannten Audio Bearbeitungs Plugins in den Formaten VST, DirectX und VST-3 werden dann in den einzelnen Kategorien aufgelistet im „Effects“ Bereich dargestellt, unter den VST-3 Plugins tummeln sich auf meinem Rechner nun auch die MMasterings Plugs von Melda Production und ein Freeware Plugin von Brainworx der Cleansweep V2, ansonsten finden wir hier die bei Wavelab 7 mitgelieferten Audio Bearbeitungs und Mastering Plugins von Steinberg sowie von Sonnox, die drei hochwertige Effekte zur Audio Restauration bereitstellen.
Auch neu ist ein Fenster das uns die Möglichkeit gibt vier verschiedenen Audio Bearbeitungsvarianten direkt die richtige Benutzeroberfläche und Werkzeuge an die Hand zu geben.
- Die klassische Audio Bearbeitung im neuen 1 Fenster Workflow
- Ein spezieller Arbeitsbereich für die Audiomontage
- Nicht nur für die Praktikanten in der Audioproduktion, ein Bereich für die Stapelverarbeitung von Audiodateien
- Ein Bereich für die Erstellung von Podcasts.
Die einzelnen an die Arbeitsweise angepassten Arbeitsbereiche können aber auch individuell angepasst und abgespeichert werden.
Über 30 VST-3 Plugins aus Cubase 5 und teilweise aus Nuendo 5 bieten einen gewaltigen Schatz an Werkzeugen für das Audio Editing wie auch für das Mastering aber auch die alten Perlen aus der früheren Wavelab Version sind noch enthalten und finden sich unter dem Punkt „Frühere Plugins“, hier hat mal wieder jemand sehr gut mitgedacht, es wäre ja nicht wirklich toll wenn wir beim öffnen von Projekten aus vorherigen Wavelab Versionen die nötigen Audio Plugins nicht mehr vorfinden würden.
Schauen wir mal was Steinberg so alles an VST-3 Plugins mitliefert:
- AutoPan
- Chorus
- Compressor
- DeEsser
- MonoDelay
- Distortion
- DualFilter
- EnvelopeShaper
- Expander
- Gate
- G E Q-10
- G E Q-30
- Limiter
- Maximizer
- Mix6To2
- Mix8to2
- MonoToStereo
- MultibandCompressor
- Oct aver
- PingPongDelay
- PostFilter
- RoomWorks
- Roomworks S E
- StereoDelay
- StereoEnhancer
- StudioChorus
- StudioE
- TestGenerator
- UV22 H R
- Vint ageCompressor
- VSTDynamics
Dazu kommen noch die in Wavelab voll integrierten Plugins wie Crystal Resampler, Leveler, Leveler Multi, Peak Master, Silence (Stille) und der StereoExpander. Zudem gibt es noch ein Dithering Plugin auch dieses ist fest in Steinbergs Wavelab 7 integriert.
Bei den früheren Plugins finden wir folgendes, ich nehme dies mal hier mit in das Review auf da es für den einen oder anderen Audio Profi wichtig sein könnte:
- AutoPan
- AutoPanner
- Choirus2
- Chorus
- CleanComp
- DeClicker
- DeNoiser
- Echo
- EQ1
- Externalizer
- MultiBand Compressor
- NaturalVerb
- Noise Gate
- Puncher
- Q
- Spectralizer
- StereoEcho
- StereoExpander
- ToolsOne
- UV22
- UV22 HR
- VstDynamics
Diese Plugins liegen nur im normalen VST Format vor.
Die Restaurationsabteilung hat Steinberg in die Hände von Sonnox gegeben, wir finden hier 3 sehr nützliche Entstör Plugins, der Sonnox DeClicker eignet sich nicht nur für die Wiederaufbereitung von altem Audioaufnahmen, sondern ist auch für das Beseitigen von Klick-, Knack-, Summ- und weiteren Hintergrundgeräuschen, die auch in aktuellen Aufnahmen auftreten können, hervorragend zu gebrauchen. Das Plugin versieht seinen Dienst sehr gut, einzig, aber das ist logisch, wenn man es mit den Einstellungen übertreibt wird nicht mehr restauriert sondern brutal geschreddert.
Ansonsten sind mit dem Sonnox DeClicker Pop Laute sowie Knister und Klick Geräusche wunderbar in den Griff zu bekommen.
Der zweite im Bunde der Sonnox Plugin ist der Sonnox DeNoiser der sich wie es der Name schon sagt dem Entrauschen von Audiomaterial annimmt, dies macht er sehr gut und weitestgehend so das man die Bearbeitung seitens des Denoisers nicht wahrnimmt, das Plugin ist mittels dem Freeze Parameter in der Lage einen Fingerabdruck oder besser gesagt ein Rauschprofil zu erstellen, die Berechnung findet dann nur für dieses Störprofil statt.
Brummen und nicht gewünschten tieffrequenten Anteilen in der Audio Aufnahme geht der Sonnox DeBuzzer an den Kragen, das Originalsignal bleibt dabei weitestgehend unangetastet, wenn man es nicht übertreibt. Ein sehr nützliches Tool insbesondere bei der Bearbeitung von Live Aufnahmen.
Ausserdem gibt es im Bereich „Frühere Plugins“ noch die guten alten Steinberg Plugins, wie den Denoiser oder den DeClicker, die sicherlich bisher auch hervorragende Dienste geleistet haben und noch immer leisten werden.
Ich denke das die Menge der mitgelieferten Plugins für alle Aufgabenbereiche für die Audio Bearbeitung und die Post Produktion (Mastering) mehr als ausreichend ist, wer mehr braucht kann weitere externe Audio Plugins über die VST Schnittstelle nutzen.
Es finden sich automatisch alle Plugins aus dem, auf dem Rechner eingestellten, VST Verzeichnis in Wavelab 7 wieder, da ich gestern den HOFA IQ-Eq bekommen habe konnte ich diesen auch in Wavelab 7 direkt ausprobieren, ein Review zu dem ersten sich selbst regulierenden Equalizer aus deutschen Landen kommt in den nächsten Tagen, ein weiteres Hammerprodukt made in Germany.
Eine sehr interessante Sache ist auch der neue in Wavelab 7 implementierte DIRAC 2.2 Algorhythmus, dieser ist in der Lage auch extreme Veränderungen der Tonhöhe oder Geschwindigkeit einer Audio Datei fast ohne Artefakte oder Aussetzter zu bewerkstelligen.
Auch komplett überarbeitet wurde die Brennengine für Audio CD`s und auch DVD`s, die neue Burn Engine ist nun in der Lage das professionelle DDP (Disk Description Protocol) zu nutzen und nach dem Mastering dieses als Image auf die Datenträger zu brennen.
Die technischen Vorraussetzungen zum Betrieb von Wavelab 7 findet Ihr hier:
Mac OS X 10.6
• Intel Core processor (Intel Core Duo recommended)
• 1024 MB RAM
• CoreAudio compatible audio hardware
• Display resolution of 1024 x 768 pixels
• 200 MB of free hard disk space
• USB-eLicenser and USB component connector
CD/DVD-ROM drive required for installation
• Internet connection required for license activation and
grace period update downloads
Windows 7
• 2 GHz processor (dual core processor recommended)
• 1024 MB RAM • Windows MME / ASIO compatible audio hardware
• Display resolution of 1024 x 768 pixels recommended
• 200 MB of free hard disk space
• USB-eLicenser and USB component connector
• CD/DVD-ROM drive required for installation
• Internet connection required for license activation and grace
period update downloads
FAZIT: Das neue Wavelab dürfte nicht nur die Apple Nutzer erfreuen, denn neben der vollen Kombatibilität zu aktuellen Apple Computern (Snow Leopard Betriebsystem) bietet die Mutter aller Audio Editoren ein hervorragendes Komplettpaket an Audio Plugins und beweist durch interne Codecs wie dem DIRAC 2.2 seine Führungsrolle auf dem Markt.
Wavelab 7 hat auch durch die neue Fenster Anordnungsmöglichkeiten stark an Übersichtlichkeit gewonnen, die mitgekieferten Sonnox Restaurations Plugis sind ein echter Mehrwert, es ist für Neulinge etwas Einarbeitungszeit nötig, ein Handbuch im PDF Format in deutscher Sprache ist dabei sehr behilflich, hat man sich einmal zurechtgefunden in Wavelab 7 geht die Arbeit mit Audio Material sehr leicht von der Hand.
Sowohl für das Mastering wie auch für das Erstellen von Podcasts oder Audio Restaurationsaufgaben ist Wavelab 7 bestens geeignet.
Wavelab 7 kostet aktuell 599,- Euro, ein Update von der Version Wavelab 6 kostet nur 99,- Euro, eine Light Version gibt es in Form von Wavelab 7 Elements die als Vollversion auch 99,- Euro kostet.
Zum kostenlosen testen von Wavelab 7 gibt es eine TRIAL Version diese enthält den gleichen Funktionsumfang wie die Vollversion und kann für 30 Tage uneingeschränkt genutzt werden.
Weitere Informationen sowie Bestellmöglichkeiten und den Download der TRIAL Version findet Ihr bei Steinberg: www.steinberg.net
Zum Schluß noch etwas Meeresrauschen, das ich mit dem ESI RekordM aufgenommen und mit Wavelab 7 unter Zuhilfenahme der Sonnox Plugins bearbeitet habe, also legt Euch einen Moment zurück und gönnt Euch ein bisschen, zumindest virtuellen, Urlaub!
Meeresrauschen, aufgenommen in Sardineiro, A Coruña, Galicia, Spanien
Alles Gute, Andreas
TESTUMGEBUNG
COMPAQ DUAL CORE INFO4 GB RAM
EMU TRACKER PRE AUDIOINTERFACE
ABHÖRE, TEUFEL OMNITON 202 + YAMAHA NS10 M, sowie AKG K 141 Studio Monitor Headphones