EAReverb, weltweit erstes Review des Eareckon Raumsimulators.

1 Kommentar

EaReckon, der Hersteller von BloXpander (einer sehr umfangreichen VST Host Live Lösung) und der Analog87 Series, hat ein neues Produkt geschaffen, EAReverb, ein zu 100% auf Algorithmen basierender Raumsimulator.

Beide gerade angesprochenen Produkte zeichnen sich durch ihre technische Umsetzung und guten Klang aus, sowohl BloXpander, den wir hier bei BuenasIdeas.de dazu nutzen, die CPU-Last der getesteten Plugins anzuzeigen, wie auch die Analog87 Series, eine Sammlung von Studio-Komponenten wie Kompressor, Limiter, Gate, parametrischer Equalizer und einem Channelstrip bieten bei guter Übersichtlichkeit und sichtlicher Detailverliebtheit seitens des Programmierers sehr viel für überraschend wenig Geld.

Als einer der allerersten, die EAReverb testen dürfen, freue ich mich über das neue Raumwunder von EaReckon berichten zu dürfen. Wie alle Produkte von EaReckon kann auch das EAReverb mit nur einer Lizenz auf vier Computern genutzt werden, wobei die Lizenzen natürlich nur für eine Person oder eine Firma gilt, was bedeutet, dass, wenn Ihr vier Computer für die Audio-Produktion einsetzen solltet, Ihr auch auf allen vier Computern zum Beispiel EAReverb verwenden könnt.

Das ist ein äußerst faires Lizenzmodell von EaReckon, das hier auf jeden Fall einmal Beachtung finden sollte.

Das neue EAReverb funktioniert wie anfangs schon erwähnt zu 100% algorithmisch, es sind also keine Impulsantworten wie bei Convolution Reverbs nötig, hier wird alles berechnet, genauso wie zum Beispiel bei den ganz großen Hall-Boliden von Lexicon, TC oder Bricasti.

Wobei die Qualität des erzeugten Nachhalls und der Raumsimulation dabei fast den Eindruck aufkommen lässt, dass wir es tatsächlich mit realen Räumen, so wie von den Convolution Reverbs, zu tun hätten.

EaReckon - EAReverb
Der Aufbau des EAReverbs gestaltet sich wie folgt, ich habe, da es sich um eine Beta Version handel,t noch keine technischen Daten oder gar eine Bedienungsanleitung vorliegen, so das ich hier versuche, mit bestem Wissen und Gewissen die technische Seite aufzuzeigen:

EAReverb ist unterteilt in zwei Sektionen, die Early Reflexions und der Nachhall, beginnen wir hier mit den frühen Reflexionen, die uns einen Raum aufgrund seiner Größe und Beschaffenheit liefern.

Links oben finden wir eine Grafik, die uns ungefähr die Raumgröße anzeigt, die der gewählte Algorithmus bereitstellt, darunter befindet sich ein LowCut und ein als Absorb bezeichneter Regler, der LowCut Bereich kann von 40 Hz bis zu 16.598 Hz eingestellt werden, mittels des Absorb-Reglers können wir zum Beispiel einen Vorhang oder Sitzreihen in einem Konzertsaal wie auch sonstige Schallschlucker, ich bezeichne das mal so, simulieren.

Die als Width und Complexity bezeichneten Regler steuern die Weite und die Komplexität der Raumantwort, der Leak LR Regler steuert den Crosstalk zwischen den frühen Reflexionen und dem Nachhall, steht der Regler ganz Links, werden die Early Reflexions dem Nachhall komplett hinzugefügt, ohne jedoch Interferrenzen mit diesem zu erzeugen, es ist als hätte man zwei separate Effekte parallel geschaltet. Je weiter wir nun diesen Regler nach Rechts bewegen, um so glatter werden die Early Reflexions und um so dichter wird der Nachhall.

Der im Zentrum befindliche große runde blaßblaue Knopf erlaubt uns den Zugriff auf die verschiedenen Algorithmen, die unterschiedliche Raumgrößen simulieren, es stehen hier insgesamt 7 Möglichkeiten bereit, XXS für einen sehr kleinen Raum wie zum Beispiel eine Besenkammer, XS für einen kleinen Raum wie ein Badezimmer, S für einen kleinen Raum, so wie ein Flur, M steht für einen mittelgroßen Raum, wie zum Beispiel unser Tonstudio, L bietet einen etwas größeren Raum, sagen wir, ein Bistro oder Club, XL ist dann in etwa ein Kino oder ein Theater und schlussendlich XXL, das wohl eine Arena oder dem Grand Canion nahe kommt, je nachdem, welche Parameter wir für die Early Reflexions oder den Nachhall einsetzen.

Oberhalb dieses blauen Knopfes befindet sich das Display, das uns die Einstellungen für die Raumantworten und die Nachhallzeit anzeigt, links und rechts daneben befinden sich die Pegelregler für den Ein- und Ausgangspegel, dazwischen versieht der Mix Regler seinen Dienst, der bei Einsatz des EAReverb als Send Effekt auf 100% stehen sollte und bei Einsatz des EAReverb als Insert-Effekt den Anteil zwischen Effektsignal und Originalsignal einstellt.

Im rechten Bereich befindet sich die Nachhall Sektion, hier stellen wir ein, ob es Nachhall geben soll, und wenn, wie viel davon, und wie dieser gestaltet wird. Zuallererst können wir mit dem Level Regler hier den Anteil des Nachhalls im Effektsignal des EAReverb regeln, daneben befindet sich ein Regler, der die Bezeichnung Warp trägt, ich habe da erst einmal vorsichtig dran geschraubt, da ich nicht mich und mein Studio in weiter entfernte Galaxien (à la Star Trek) transferieren wollte… Der Warp-Regler steuert den in EAReverb enthaltenen „Complex Multistage LFO“, der als wichtiger Bestandteil für den Sound des EAReverbs zuständig ist, mittels Warp regeln wir nun dessen Anteil an zufälligen Reflexionen, je weiter wir diesen Regler öffnen, umso unnatürlicher wird das Effektsignal, allerdings ist dies ein sehr interessanter Effekt, den Ihr zum Beispiel einmal an einem Solo Piano Sound ausprobieren solltet.

Weiter geht es mit den Decay und Pre Delay Einstellungen, hier regeln wir die Stärke des Nachhalls und die Verzögerung bis der Nachhall beginnt, oberhalb dieser Regler können wir mittels Damp Low und Damp High eine Dämpfung des Hallsignals einstellen, mittels BNC, (BNC steht für Bounce), Rate und BNC Depth können wir subtile Zufälligkeit im Nachhallsignal einstellen, auch hier sind bei extremen Einstellungen wieder sehr unnatürliche Nachhalleffekte erreichbar.

EaReckon EAReverb Early Reflexion Settings

Bis hier hin haben wir es also schon mit einem ausgefuchsten, aber dennoch recht bekannten Reverb-Konzept zu tun, EAReckon geht jedoch noch einen Schritt weiter, denn unter der als Workshop im unteren Teil von EAReverb befindlichen Klappe verbergen sich die Feineinstellungen für die Rauminformationen.

Über 4 Stufen können wir hier Level Faktor, den Delay Faktor und den Weiten-Faktor einstellen, die Ergebnisse sind neben der akustischen Wahrnehmung zusätzlich im oberen Display wie auch im rechts neben diesen Feineinstellungen befindlichen Display kontrollierbar. Dabei wird mittels zweier Farben zwischen den Early Reflexions und den Nachhallanteilen unterschieden.

FAZIT:

Ich habe das EAReverb mit Vocals, Drums, Gitarren und Blasinstrumenten (WIVI Band) eingesetzt, dabei konnte ich erstaunlich reale und natürlich klingende Raume reproduzieren, gerade die Möglichkeit die frühen Reflexionen sehr detailliert einstellen zu können, macht das EAReverb zu einem sehr besonderen Raumsimulator, wir können auch komplett auf den Nachhall verzichten und nur Räume formen, die aus Raumantworten bestehen, so ist möglich, im Mix einzelne Instrumente im virtuellen Raum exakt zu positionieren.

Das EAReverb macht einen guten Job und erzeugt einen dichten und warmen Hall, die Bedienung lädt zum experimentieren ein, allerdings werden auch schon einige sehr gut brauchbare Presets mitgeliefert für den direkten Einsatz.

Es ist noch nicht bestätigt, wann das EAReverb offiziell verfügbar ist, anvisiert ist es zum Ende dieses Jahres, auch was es kosten wird, ist noch nicht raus, ich schätze aber (wenn wir die bisherige sehr faire Preisgestaltung von EaReckon betrachten), dass der Preis nicht allzu hoch ausfallen wird.

Ich hatte die Ehre, das weltweit erste Review zu EaReckons EAReverb verfassen zu dürfen, und ich bin begeistert über die Flexibilität und vor allem über die Natürlichkeit dieses Raumsimulators, EAReverb ist mal wieder ein hochinteressantes Produkt aus der Klangschmiede von EaReckon. Ich schätze, dass bei Erscheinen dieses Reverb-Plugins auch eine kostenlose Demo-Version verfügbar sein wird, so wie es bei den anderen EaReckon Produkten auch der Fall ist.

Weitere Informationen und Klangbeispiele findet Ihr hier: www.eareckon.com

CPU Last von EAReverb gemessen unter EaReckon BloXpander

Auf einem Compaq Pentium Dual Core System mit

4 GB Arbeitsspeicher unter Windows XP

—-

Testumgebung:

Rechner: COMPAQ Dual Core 2.5 GHz, 4 GB RAM, Windows XP SP II

Steinberg CUBASE 5.5

Steinberg CI2+ Audiointerface

YAMAHA NS10M (über REVOX A77 angesteuert)

Testzeitraum: 4 Tage

Abstürze oder sonstige Probleme während des Tests: Absolut keine

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Ein Gedanke zu “EAReverb, weltweit erstes Review des Eareckon Raumsimulators.”