HOFA IQ-Eq Dynamischer Equalizer, Problemlöser im Tonstudio?

HOFA bringt mit dem IQ-Eq Plugin ein Equalizer Plugin das durch eine dynamische Regelung der 4 Frequenzbänder diese selbständig in der Lautstärke regeln kann.

Dies hört sich jetzt nicht wirklich genial an, ist es aber, denn der HOFA IQ-Eq kann genau durch diese Funktion sehr viel Arbeit ersparen, grundsätzlich wird man sich fragen ob ein Multiband Compressor nicht das gleiche macht wie der HOFA IQ-Eq, es gibt da allerdings einen Unterschied denn der Multiband Compressor wird zwischen einer vorher definierten linken und rechten Grenzfrequenz den dazwischenliegenden Frequenzbereich bearbeiten, der IQ-Eq bearbeitet die über die vier EQ-Bänder festgelegten Frequenzen und zwar als Glockenkurven oder Shelvings.

Somit ist der IQ-Eq zum Beispiel in der Lage auch Resonanzen in den Griff zu bekommen, eine Aufgabestellung an der die Multiband Kompressoren meistens scheitern.

Die Dynamik Funktion kann man als “one Knob sorgenfrei” beziffern, der in allen vier Bändern enthaltene Parameter “Dyn” regelt, der Einfachheit halber, Ratio und Threshold sowie weitere Parameter gleichzeitig. Die Attack und Release Zeiten können automatisch vom IQ-Eq geregelt werden oder aber manuell über Eingabe der Werte eingegeben werden.

Hier muss ich dann auch direkt ein fettes Lob loslassen, denn die Programmierer die den HOFA IQ-Eq realisiert haben müssen ein Herz für Musikproduzenten haben, wenn Ihr mit der Maus über irgendeinen Parameter des Hofa IQ-Eq gleitet könnt Ihr diesen auch direkt bequem mittels des Mausrads verändern.

An diese ergonomische Arbeitsweise gewöhnt man sich sehr schnell, erst wenn es dann bei einem anderen Plugin nicht funktioniert da dieses das Mausrad nicht als Eingaberegler akzeptiert wird man wieder darauf aufmerksam wie einfach das Leben doch sein könnte.

Überhaupt bemerkt man beim HOFA IQ-Eq das hier Vollprofis am Werk waren, die Firma HOFA stellt immerhin eines der größten Tonstudios Deutschland dar auch Weiterbildung im Bereich der Musikproduktion wird von Hofa angeboten, zudem ist HOFA Spezialist in Sachen Raumakustik, seit neuestem widmet sich HOFA nun auch der Erstellung von Audio Plugins.

Schauen wir uns also das HOFA IQ-Eq Plugin das als erstes Plugin von HOFA auf den Markt gebracht wurde etwas genauer an.

HOFA IQ Eq, der Equalizer der "mitdenkt"

Im oberen Teil finden wir das Display das uns den Verlauf der Frequenzkurve darstellt, hier kann auch mit der Maus direkt eingegriffen werden um die Frequenz und den Gain der einzelnen Frequenzbänder zu verändern auch die Güte ist einstellbar und zwar über das Mausrad, drückt man gleichzeitig bei der Betätigung des Mausrades die ALT Teste kann im Display auch der DYN Wert eingestellt werden.

Das Display zeigt auch das dynamische Verhalten vom IQ-Eq an, eine rote Kurve bewegt sich im Rahmen der für die automatische dynamische Bearbeitung eingegebenen Werte.
Mittels dem rechts im Display befindlichen Scale Regler kann die Anzeige noch zwischen 12 db und 24 db eingestellt werden.

Links unterhalb finden wir einen Hochpass- und einen Tiefpass- Filter, beide können unabhängig voneinander zwischen 6 db, 12 db und 24 db Gain umgeschaltet werden, der Frequenzbereich beider Filter ist stufenlos einstellbar von 20 hz bis zu 20 Khz. Unterhalb dieser Sektion finden wir noch den Input und Output Regler.

Rechts daneben kommen wir zum eigentlichen Equalizer, hier können wir die einzelnen Bänder aktivieren oder deaktivieren. Für jedes Band stehen uns drei Filtertypen zur Verfügung, Low-Shelving, Hi-Shelving und Peak die nach analogen Vorbildern entwickelt worden sind.

Frequenzbereich, Gain und Q Faktor sind in den vier Frequenzbändern wie oben beschrieben sehr leicht mit dem Mausrad einstellbar, eine Midi Hardware Controller Zuweisung konnte ich beim HOFA IQ-Eq allerdings nicht entdecken, dies ist aber durchaus verschmerzen da die Sache mit dem Mausrad einfach genial gelöst ist.

Unter der normalen Equalizer Sektion, also Frequenz, Gain und Güte (Q), finden wir den wohl wichtigsten Regler beim HOFA Equalizer Mittels des Parameters DYN stellen wir ein wann der intelligente Modus des EQs einsetzen soll, ein hoher Wert bedeutet das die Dynamikbearbeitung des jeweiligen Frequenzbandes stärker eingesetzt wird. Das Audiosignal wird also pegel- bzw. gainabhängig bearbeitet, ist die Dyn-Funktion aktiviert, wird bei der eingestellten Frequenz mehr reduziert, wenn der jeweilige Lautstärkepegel steigt.

Hier die technischen Daten zum Regelumfang im Überblick:

  • Input, Output, Gain immer +/- 24 dB
  • Frequenz immer 20 – 20000 Hz
  • Flankensteilheit Hi- und Low-Cut: 6, 12 oder 24 dB pro Oktave
  • Filtertypen pro EQ-Band: Low-Shelving, Hi-Shelving und Peak (nach analogen Vorbildern entwickelt)
  • Q-Faktoren immer 0,1 – 5
  • „Dyn“: 0 – 100 %
  • „Att“: 0,1 – 100 ms und Auto (Opto-Mode)
  • „Rel“: 5 – 1000 ms und Auto (Opto-Mode)

So die Technik haben wir damit also schon einmal durch aber was macht den HOFA IQ-E1 nun so besonders?

Nehmen wir einmal einen Vocal Track als Beispiel, hier könnte zum Beispiel ein Problem auftreten wenn die Vocalistin im Frequenzbereich um die 4000 Hz lauter wird, es klingt etwas schrill um dies zu umgehen erhöhen wir den „Dyn“-Wert, bis die rote Linie anfängt sich zu bewegen, also eine dynamische Regelung stattfindet, wird die Stimme nun lauter greift die Dynamikbegrenzung ein und der Equalizer arbeitet in diesem Moment mit weniger Gain so wird bei den lauten Passagen in der Gesangsspur der schrille Anteil automatisch unterdrückt und der Equalizer arbeitet nur dort wo er auch Sinn macht.

Das gleiche könnte man natürlich auch mittels Automatisierung über die Hostsoftware erreichen, allerdings wäre hier viel Handarbeit nötig und die ist meist sehr zeitaufwendig.

Es ist klar das der HOFA IQ-Eq sich durch die dynamische Regelung auch ganz hervorragend für den Einsatz als DeEsser anbietet.

HOFA IQ Eq CPU Last, gemessen mit EaReckon BloXpander Ein weitere Vorteil des IQ-Eq ist das er sehr Ressourcen schonend ist, mehrere Instanzen des Plugins können problemlos eingesetzt werden ohnen das der CPU die Puste ausgeht.

BILD LINKS: CPU Last des HOFA IQ-Eq Audio Plugins, gemessen auf einem Compaq Pentium Dual Core System (Info weiter unten) mit EaReckon BloXpander.

FAZIT: Der HOFA IQ-Eq ist eines der Plugins die man nicht mehr missen möchte wenn man sie einmal im Einsatz hatte, das Konzept ist genial, der Equalizer klingt auch ohne die Dynamikfunktion sehr gut, es werden zudem einige Presets mitgeliefert die eine gesunde Basis für eigene Einstellungen bieten. Die Dynamikfunktion erspart uns sehr viel Arbeit und erlaubt völlig neue Möglichkeiten. Der Equalizer ist für den Einsatz auf einzelnen Spuren genauso gut geeignet wie für das Mastering, ich habe den IQ-Eq sowohl mit Cubase 5.5 wie auch mit Wavelab 7 getestet. Ein ausführliches deutsches Handbuch im PDF Format wird mitgeliefert.

buenasideas-tippDer HOFA IQ-Eq ist für aktuell 99,- Euro zu haben, dies ist meines Erachtens nach ein äußerst fairer Preis für ein sehr hochwertiges und innovatives Equalizer Plugin. Eine TRIAL Version zum testen könnt Ihr bei Hofa kostenlos bekommen.

Weitere Infos und die Downloadmöglichkeit findet Ihr bei: hofa-plugins.de

Dieses hervorragende Produkt aus deutschen Landen ist mir unbedingt einen buenasideas.de TIPP wert!

Testumgebung:

Rechner: COMPAQ Dual Core 2.5 GHz, 4 GB RAM, Windows XP SP II

Steinberg CUBASE 5.5 und WAVELAB 7

EMU TRACKER PRE Audiointerface

Yamaha NS10 M Abhöre (über REVOX A77 Verstärkermodul angesteuert)

Testzeitraum: 4 Tage

Abstürze oder sonstige Probleme während des Tests: keine

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